Bentley Arnage

ehemaliges Topmodell von Bentley

Der Arnage ist ein von 1998 bis 2010 produziertes Oberklassefahrzeug von Bentley und war zuletzt in drei Ausführungen erhältlich:

  • der Arnage R ist das Standardmodell
  • der Arnage RL hat einen längeren Radstand und dadurch mehr Innenraumlänge
  • der Arnage T ist die Sportausführung mit leistungsstärkerem Motor
Bentley
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Bentley Arnage Red Label (2000–2004)
Arnage
Produktionszeitraum: 1998–2010
Klasse: Oberklasse
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotoren:
4,4–6,8 Liter
(260–373 kW)
Länge: 5390–5640 mm
Breite: 1932 mm
Höhe: 1515 mm
Radstand: 3116–3366 mm
Leergewicht: 2585–2655 kg

Vorgängermodell Bentley Turbo RT, Bentley Brooklands
Nachfolgemodell Bentley Mulsanne (2009)

Allen drei gemein ist der Motor: Ein 6,8 l großer V8-Turbomotor, der je nach Modell eine maximale Leistung von 336 kW bis 373 kW hat.

Die Bentley State Limousine der britischen Monarchen basiert auf dem Bentley Arnage.

Modellgeschichte

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Bentley Arnage R
(2004–2010)

Der Arnage wurde 1998 eingeführt, als Bentley noch gemeinsam mit Rolls-Royce Motor Cars zum Vickers-Konzern gehörte. Kurz darauf übernahm Volkswagen die Bentley- und Rolls-Royce-Werke. Die Rechte zur Nutzung der Marke „Rolls-Royce“ lagen jedoch nicht bei Vickers, sondern beim Triebwerkshersteller Rolls-Royce plc., welcher die Nutzungsrechte für Automobile an BMW vergab. Daher konnte Volkswagen nur noch für begrenzte Zeit den Markennamen nutzen.

Der Arnage ist nach dem gleichnamigen Ort am Circuit de la Sarthe benannt. Das Schwestermodell Rolls-Royce Silver Seraph wurde nach der Übernahme von Rolls-Royce durch BMW im Jahr 2002 zugunsten des Rolls-Royce Phantom eingestellt.

Im Jahr 2004 erhielt das Fahrzeug ein äußerliches Facelift.[1]

Das Nachfolgefahrzeug, bezeichnet als Mulsanne, wurde 16. September 2009 im Rahmen des Pebble Beach Concours d’Elegance nahe Monterey (Kalifornien) vorgestellt.

Varianten

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Arnage Red Label

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Gegenüber dem Arnage aus dem Modelljahr 1999 wurde beim Arnage Red Label (der im Übrigen an dem rot hinterlegten Bentleyemblem auf der Kühlerhaube und den Rädern zu erkennen ist) der Wagenboden im hinteren Teil abgesenkt und damit mehr Platz für die Passagiere im Fond geschaffen. Dennoch konnte parallel der Tank vergrößert werden, der nun 100 Liter fasst und viele weitere Veränderungen dienten der Versteifung der Karosserie. Schließlich waren nun auch das Alpine-Navigationssystem mit dem klappbaren Monitor und Einparkhilfe serienmäßig.[2] Zusätzlich wurde die Vorderachse überarbeitet.[3]

Arnage Green Label

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Im Modelljahr 2000 wurde die Variante mit dem 4,4-Liter-Motor auf Arnage Green Label umbenannt und die Änderungen die im Red Label angewendet wurden auch hier eingesetzt.[4] Ende 2001 wurde der Green Label mangels Nachfrage und aufgrund der Übernahme durch VW eingestellt.

Arnage R / Arnage RL

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Im Jahre 2002 wurde die Modellpalette weiter aufgefrischt. Aus dem Red Label wurde nun der Arnage R, bzw. der Arnage RL.[5]

Mit dem ESP wurde eine Fahrdynamikregelung eingeführt.[6]

Arnage T

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Der Arnage T war ab Anfang 2002 der stärkste Bentley bis zum Erscheinen des Bentley Continental GT. Er wurde im Innenraum durch die Aluminium-Riffelblenden um die Instrumente,[7] in den oberen Holzleisten der Türen und einen Schalthebelkopf als Ball am Wahlhebel des Automatikgetriebes von den anderen Varianten abgesetzt.

Arnage LWB

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Zusätzlich zur Standardversion kam im Modelljahr 2000 eine Langversion mit einem um 250 mm verlängertem Radstand auf den Markt, die auf dem Arnage Red Label basiert.[8]

Arnage Limousine

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In geringen Stückzahlen wurde der Arnage Limousine gebaut. Die reinen Chauffeurfahrzeuge bauen auf dem Arnage RL auf und haben gegenüber dem kürzesten Modell einen um 450 mm respektive 728 mm verlängerten Radstand. Das Dach wurde zudem bei einigen Fahrzeugen um 100 mm erhöht.[9]

Arnage Diamond Series

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Zum 60-jährigen Firmenjubiläum 2006 wurde eine Sonderserie aufgelegt; die Diamond Series ist auf sechzig Exemplare limitiert.[10][11]

Arnage Final Series

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Zum Ende der Modelllaufzeit wurden die Arnage Final Series auf Basis des Arnage T aufgelegt.[12]

Modelle mit anderer Karosserieform

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Auf dem Arnage basieren das Cabriolet Bentley Azure, der Ende 2006 auf den Markt kam und das Coupé Bentley Brooklands, das 2007 erstmals gezeigt wurde.

4,4-Liter-Motor

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Zunächst wurde der Arnage nur mit einem von Cosworth-BMW stammenden 4,4-Liter-Motor aus der Motorenbaureihe BMW M62[13] mit 260 kW (354 PS)[14] und einem maximalen Drehmoment von 570 Nm bei 2500/min angetrieben.

6,75-Liter-Motor

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Für das Modelljahr 2000, also nach den Werksferien 1999, wurde jedoch der 6,75-Liter-V8-Motor mit Aluminium-Motorblock,[3] der auf dem des Vorgängers Bentley Turbo RT basierte, für den Arnage Red Label eingesetzt. Die maximale Leistung wurde auf 298 kW und das maximale Drehmoment auf 830 Nm gesteigert. Auch das Fünfstufen-Automatikgetriebe von ZF musste dem Vierstufen-Automatikgetriebe 4L80E von GM weichen, da nur dieses mit den hohen Drehmomenten zurechtkam.

Der Motor des Arnage R wurde nicht mehr mit einem großen Garrett-T4-Turbolader aufgeladen, sondern von zwei kleineren Garrett-T3-Turboladern, die aufgrund ihres kleineren Massenträgheitsmoments noch schneller ansprachen und den Leistungsabfall des Motors bei niedrigen Drehzahlen verhindern.[6]

Im Arnage T wurde die maximale Leistung des Motor auf zuerst auf 336 kW und das maximale Drehmoment von 875 Nm; im Modelljahr auf 373 kW angehoben, das maximale Drehmoment stieg auf 1000 Nm.[7] Ab 2006 wurde die maximale Leistung in den Modellen Arnage R und Arnage RL auch auf 336 kW angehoben.[6]

Technische Daten

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V8-Motor in einem 1999er Arnage
 
V8-Motor in einem 2001er Arnage
Bentley Arnage Green Label Arnage Red Label (Arnage R ab 2002) Arnage LWB (ab 2002 Arnage RL) Arnage R Arnage T
Bauzeitraum 1999–2001 2000–2006 2006–2010 2002–2006 2006–2010
Einbaulage des Motor Frontmotor
Zylinder/Ventile 8 / 4 8 / 2
Hubraum 4398 cm³ 6750 cm³ 6761 cm³
max. Leistung 260 kW (354 PS) bei 5500/min 298 kW (405 PS) bei 4100/min 335 kW (456 PS) bei 4100/min 373 kW (507 PS) bei 4200/min
max. Drehmoment 570 Nm bei 2.500/min 835 Nm bei 2100/min 875 Nm bei 1800/min 1000 Nm bei 2100/min
Antrieb Hinterradantrieb
Beschleunigung, 0–100 km/h 6,5 s 6,4 s (ab 2002 6,2 s) 5,5 s 5,2 s
Höchstgeschwindigkeit 240 km/h 250 km/h 270 km/h 288 km/h
Tankinhalt 94 l 100 l
Kraftstoffverbrauch
auf 100 km, kombiniert
16,9 l Super Plus 19,2 l Super Plus 19,2 l Super Plus 19,5 l Super Plus 20,7 l Super Plus 19,5 l Super Plus
Leergewicht 2302 kg 2520 kg 2655 kg 2585 kg
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Commons: Bentley Arnage – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bentley Arnage: Rollendes Luxus-Appartment für 2005 renoviert | heise Autos. In: heise.de. 12. Mai 2004, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Mai 2019; abgerufen am 10. Mai 2019 (Permalink: https://heise.de/-448371).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.heise.de
  2. Bentley Arnage Red Label. In: rrsilverspirit.com. Abgerufen am 10. Mai 2019 (englisch).
  3. a b Bentley Arnage Red Label. In: rrab.com. Abgerufen am 10. Mai 2019.
  4. Bentley Arnage Green Label. In: rrsilverspirit.com. Abgerufen am 10. Mai 2019 (englisch).
  5. Bentley Arnage R. In: rrsilverspirit.com. Abgerufen am 10. Mai 2019 (englisch).
  6. a b c Bentley Arnage R. In: rrab.com. Abgerufen am 10. Mai 2019.
  7. a b Bentley Arnage T. In: rrab.com. Abgerufen am 10. Mai 2019.
  8. Bentley Arnage (Red label) LWB. In: rrsilverspirit.com. Abgerufen am 10. Mai 2019 (englisch).
  9. Bentley Arnage Limousine. In: rrsilverspirit.com. Abgerufen am 10. Mai 2019 (englisch).
  10. Christian Brinkmann: Besonders edel: Bentley Arnage Diamond Series - Speed Heads. In: speedheads.de. 7. März 2006, abgerufen am 10. Mai 2019.
  11. Bentley Arnage Diamond Series. In: rrsilverspirit.com. Abgerufen am 10. Mai 2019 (englisch).
  12. is: Bentley verabschiedet den Arnage mit einer “Final Series” | heise Autos. In: heise.de. 25. September 2008, abgerufen am 10. Mai 2019 (Permalink: https://heise.de/-463813).
  13. Bentley Arnage Review (1998–2009). In: australiancar.reviews. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Oktober 2015; abgerufen am 1. Juli 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/australiancar.reviews
  14. Bentley Arnage Technische Daten - auto motor und sport. In: auto-motor-und-sport.de. Abgerufen am 1. Juli 2018 (samt CO2-Angaben).