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Evangelische Katholizität

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Theologie des 20. Jahrhunderts

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Literarisch ausdrücklich und wohl am ausführlichsten in ihrer je eigenen Weise haben sich Nathan Söderblom (1866-1931) und Friedrich Heiler (1892-1967) zu einer evangelischen Katholizität bekannt .

Literarisch expressis verbis fassbar findet sich evangelische Katholizität - als der terminus technicus für sein eigenes ökumenisches Programm - bei Nathan Söderblom und dann mit eigener, allerdings andersartiger Akzentuierung bei dem durch Söderblom in das reformatorische Kirchentum aufgenommenen Marburger Religionswissenschaftler Friedrich Heiler . - Auch im hochkirchlichen Protestantismus, dem Heiler dann zuzurechnen ist, hat der Terminus seine Vorgeschichte und seinen besonders starken Widerhall . Aus der Fülle der Gruppen und Vereinigungen sei dabei exemplarisch - weil signifikant - auf die älteste der von Wolfgang Beinert sog. katholisierenden Gruppen im Luthertum hingewiesen: die Evangelisch-Ökumenische Vereinigung. So nennt sich seit 1947 die Hochkirchliche Vereinigung, bei deren Gründung es 1918 schon Stimmen gab, die die Bezeichnung „Evangelisch-Katholische Vereinigung“ bevorzugt hätten. Eine evangelische Katholizität ist für sie geradezu programmatisch .

Auch Paul Tillich spricht in seinem Aufsatz Neue Formen christlicher Verwirklichung: Eine Betrachtung über Sinn und Grenzen evangelischer Katholizität, der in den Gesammelten Werken ohne Datierung abgedruckt ist , von seinem „Programm der evangelischen Katholizität“. Wenngleich man einräumen muss, dass der Begriff selbst bei Tillich nur sehr selten vorkommt und das Programm nur skizziert und nicht bis ins Detail ausgeführt wird, so ist dieses Programm - vor dem Hintergrund der Zuordnung von protestantischem Prinzip (im Sinne eines soli Deo gloria) und katholischer Substanz bei Tillich - dennoch von der Sache her Gipfel in Tillichs ökumenischer Orientierung.

Hans Asmussen hingegen hat um eine evangelisch-lutherische Katholizität gerungen , und Ernst Kinder wiederum identifiziert - unter Verwertung einiger Gedanken Werner Elerts - den noch zu verwirklichenden (!) ökumenischen Horizont der evangelisch- lutherischen Kirche mit evangelischer Katholizität. Einen wesentlich weiteren Schritt in diese Richtung geht der frühere Direktor der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des ökumenischen Rates William H. Lazareth. Weil die Lutheraner evangelische Katho-liken sind, plädiert er für eine Annäherung von Lutheranern und Katholiken.

Während sich Kinder auf dogmengeschichtliches Material des Neuen Testaments, der Alten Kirche und der Reformation stützt und von daher Söderblom und Heiler völlig unerwähnt lässt, muss man das Fehlen dieser Namen bei Tillich damit erklären, dass er das Thema systematisch angeht und damit über die historische Gegebenheit hinausgeht.

Gérard Siegwalt hingegen nennt als eigentlichen Ausgangspunkt seines breit angelegten Unternehmens einer Dogmatik für die evangelische Katholizität ausdrücklich den "Begriff" der evangelischen Katholizität, so wie er in den beginnenden zwanziger Jahren des 20.Jahrhunderts bei den beiden "Pionier[en]" der evangelischen Katholizität, Söderblom und Heiler, auftaucht. Weil Siegwalt die evangelische Katholizität im Sinne einer von Epheser 1,10 ausgehenden Theologie der Rekapitulation versteht, versucht er alle Dimensionen des menschlichen Lebens und der Welt mit einzubeziehen. Zweifelsohne eine Herausforderung, der man sich heute aber vordringlich stellen muss. Doch er meint, diese Herausforderung gerade auf dem Hintergrunde lutherischer Spiritualität aufnehmen und verarbeiten zu können. In diesem Sinne setzt er die evangelische Katholizität in Beziehung zu einer Theologie im Geiste Luthers, indem er der von Luther vorgezeichneten Spur der theologia crucis und der aus ihr erwachsenden Spiritualität folgt.--Bke 17:28, 11. Aug. 2015 (CEST)

Ursprung

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Neues Testament

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    Das Neue Testament als „die erste und höchste Urkunde der evangelischen Katholizität“[1]:

Da das Evangelium als „Heilswort Gottes“ Universalität schlechthin beansprucht , das Prinzip einer evangelischen Katholizität somit an sich in seinem Sachgehalt als die Universalität der Heilsbotschaft im Neuen Testament selbst schon vorgegeben ist , musste die Einsicht einer Einheit von katholisch und evangelisch in der Geschichte des Christentums immer wieder in voller Deutlichkeit ans Licht treten.

Confessio Augustana

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    Die Confessio Augustana als „doctrina catholica et evangelica“

Heiler[2] führt die komplementäre Wortverbindung evangelische Katholizität als solche auf Johann Gerhard zurück , der in seinem Werk Confessio catholica, in qua doctrina catholica et evangélica, quam ecclesiae Augustanae Confessioni addictae profitentur, ex Romano catholicorum scriptorum suffragiis confirmantm (1634-37), von der wahren christlichen Lehre als von der doctrina catholica et evangelica spricht und darunter die Lehre der Confessio Augustana versteht. Die Bekenner von Augsburg standen auf dem Boden des Theodosianischen Religionsediktes von 380 - neben der apostolica disciplina gilt die doctrina evangelica als Voraussetzung für das nomen Christianorum Catholicorum - als sie durch den Erweis der eigenen Lehre als doctrina evangelica auch Katholizität im Sinne eines Synonyms für Rechtgläubigkeit beanspruchten. Dieses seit dem 3. Jahrhundert (in Abwehr häretischer und schismatischer Gruppen) gebräuchliche inhaltliche Verständnis von katholisch im Sinne von mit der apostolischen Lehre übereinstimmend - also nicht im empirischen Sinne, sondern als Umschreibung des bekenntnisgemäßen - war dann noch bis ins 17. Jahrhundert hinein die Grundlage im Protestantismus, von der her man sich katholisch-evangelisch nennen konnte.

Definition

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Räumliche und zeitliche Dimension

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Inhaltliche Bestimmung: Vom Evangelium her zentriert und geordnet

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Das Neue Testament als kritische Norm bei der konstruktiven Auseinandersetzung mit der kirchlichen Tradition
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Funktion

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Evangelische Allianz

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Signum einer innerprotestantischen Kirchen-Ökumene

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Kritik am Protestantismus oder Katholizismus

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Friedrich Heiler
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Hans Küng[3]
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Reform der Kirche

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Friedrich Heiler
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Ernst Kinder
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Hans Küng[4]
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Modell einer interkonfessionellen Ökumene

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Literatur

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Becker, Rolf: Hans Küng und die Ökumene. Evangelische Katholizität als Modell, Mainz 1996

Kloeden, Gesine von: Evangelische Katholizität. Philip Schaffs Beitrag zur Ökumene - Eine reformierte Perspektive.

                    Reihe: Studien zur systematischen Theologie und Ethik, Bd. 12, 1998,
  1. HEILER, Krisis, 555
  2. HEILER, Streit, 181
  3. Becker, Rolf: Hans Küng und die Ökumene. Evangelische Katholizität als Modell, Mainz 1996.
  4. Becker, Rolf: Hans Küng und die Ökumene. Evangelische Katholizität als Modell, Mainz 1996.