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Dorfkirche Klosterfelde
Ansicht von Westen; Zustand 2010
Ansicht von Westen; Zustand 2010

Ansicht von Westen; Zustand 2010

Baujahr: nach 1250,
mehrfache An- und Umbauten: 15. Jhd.
Baumeister: unbekannt
Bauherr: Dorf- und Kirchengemeinde
Platz: 300 bis 435
Lage: 52° 47′ 29,8″ N, 13° 28′ 50,9″ OKoordinaten: 52° 47′ 29,8″ N, 13° 28′ 50,9″ O
Standort: Klosterfelde (Wandlitz)
Brandenburg, Deutschland
Zweck: evangelisch-lutherisch Gottesdienst
Gemeinde: Evangelische Kirchengemeinde Wandlitz

Die Dorfkirche Klosterfelde ist ein historisches Kirchengebäude der evangelischen Kirchengemeinde in der Gemeinde Wandlitz, Ortsteil Klosterfelde aus dem 13. Jahrhundert. Sie steht seit den 1970er Jahren unter Denkmalschutz.[1] Kirchenmäßig gehört das Gotteshaus zur evangelischen Gesamtkirchengemeinde Niederbarnim in der Landeskirche EKBO, zu welcher auch die Evangelischen Kirchen in Stolzenhagen, Prenden, Ruhlsdorf, Marienwerder und Sophienstädt gehören.[2]

 
Ansicht von Süden, 2015

Das Gotteshaus ist streng geostet. Es steht auf einem leicht ansteigenden Gelände an der früheren Fernverkehrssstraße (F 109), deren Abschnitt durch den Ortsteil Klosterfelder Hauptstraße heißt und die Nummer 44 trägt.

Südlich vom Kirchengrundstück befinden sich einige kleinere Wohnbauten entlang der Bahnhofstraße. Die Fläche östlich der Kirche ist ein kleiner Kirchhof, der entlang seiner Ostseite von einem Fußweg begrenzt wird. Das zur Kirche gehörige Pfarrhaus steht ebenfalls noch auf dem Pfarrgrundstück, nördlich des Gotteshauses.

Baugeschichte

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Die evangelische Kirche Klosterfelde wurde im 13. Jahrhundert als Feldsteinbau errichtet, im 15. Jahrhundert wurde sie an der Ostseite verlängert, eine Apsis angebaut. Auf der Nordseite erhielt der Sakralbau eine Sakristei mit Tonnengewölbe. Im Jahr 1742 ließ die Dorfgemeinde das Gebäude im Barockstil umbauen. Einhundertfünfzig Jahre später, 1893 erhielt die Kirche einen zweigeschossigen haubenbekrönten Glockenturm auf der Westseite.[3] Die Fassaden wurden im Jahr 1459 vollflächig verputzt, zugleich erhielt in die Sakristei eine Außentür.[4]

In den Jahren 1934/1935 wurde das Kirchengebäude nach Osten verlängert.[1]

Nach der Wende, im Jahr 2002 gründete sich zur Unterstützung der Christenarbeit im Ort der Förderverein Dorfkirche Klosterfelde e. V. Dieser unterstützte zwischen 2002 und 2010 die Kirchenleitung zusammen mit zahlreichen Spendern und Sponsoren bei der Durchführung einer großen Sanierung der Kirche. Dabei wurden der Dachstuhl gereinigt, das Dach neu gedeckt, die Turmhaube erneuert und eine neue Wetterfahne aufgebracht. Die Turmkugel erhielt neueste Zeitzeugnisse und eine Vergoldung und wurde im Frühjahr 2004 feierlich wieder aufgesetzt. Im Inneren erhielt die Apsis frischen Putz (an einem Sichtfenster ist ein Stück des mittelalterlichen Putzes erhalten worden), die Ausmalung wurden erneuert, alle Bleiglasfenster nach alten Vorbildern neu gestaltet und schließlich wurde eine umfassende Restaurierung des Altars und der Kanzel vorgenommen. An den genannten Arbeiten waren unter anderem die Firma von Wilfried Schwuchow aus Angermünde und der Berliner Restaurator Dirk Jakob beteiligt.[5]

Die Arbeit des Förderverein Dorfkirche Klosterfelde e.V. wird vom Land Brandenburg dahingehend gefördert, dass bauliche Instandhaltungen mitfinanziert werden.[6]

Architektur

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Der Baustil ist frühgotisch, was vor allem noch an den Strebepfeilern im unteren Bereich beidseitig vom Haupteingang im Turmfuß und an den Seitenschiffen deutlich erkennbar ist. Das Kirchenbauwerk ist Zusammen mit dem Turm, knapp 40 m lang und an seine breiteste Stelle misst etwa 11,50 m. Der spätere östliche Anbau ist eingezogen, also der Raum ist schmaler (außen um ca. 8,50 m), und unterscheidet sich durch seine Spitzbogenfenster von den in historischer Form erhaltenen Flach-Rundfenstern.[3] Die Apsis wird von außen durch Stummel-Strebepfeiler gesichert.

Das gesamte Kirchengebäude ist mit weißem Putz an allen Seiten versehen. Das Pultdach ist mit roten Dachziegeln eingedeckt.

Die Fenster enthalten nicht-farbiges Glas.

Der Westturm erhebt sich auf einem starken Unterbau, seine Grundmaße betragen etwa 5 × 7 Meter. Die Höhe des Turms wird mit ca. 12 m angegeben.

Die hölzernen Treppen zum Turm und zur Empore wurden im Jahr 2003 saniert.[7] Die im Grundriss rechteckige Turmhaube (5 × 6 m) ist mit Schiefer gedeckt und in geschweifter Glockenform ausgeführt.

Oberhalb der Glockenstube gibt es eine Turmuhr mit runden Zifferblättern in Putzspiegeln nach allen vier Himmelsrichtungen.

Die Kirchenschiffe sind mit Spitzbögen und je drei Jochen sowie einer Stuckdecke ausgestattet. Die Rippen sind steinsichtig betont. Die Chorapsis wird von einem von Tonköpfen getragenen Kreuzrippengewölbe überspannt.[3]

Der Chorraum ist um zwei Stufen gegenüber dem Hauptschiff erhöht.

Ausstattung

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Kirchenraum bei einer Messe, durch die Eingangstür gesehen; gut zu erkennen sind die Emporenstützen, der Altarraum, die Deckengewölbe und die Bestuhlung

Altar, Kanzel, Taufbecken

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Der holzgeschnitzte Hochaltar stammt aus dem Jahr 1719. Das Altarbild, flankiert von zwei gewundenen und geschnitzten Weinlaubsäulen, stellt die Kreuzigung Jesu dar. Geschnitzte Figuren des Johannes, des Mose und des auferstandenen Christus schmücken den Altarraum.[3]

Die Kanzel aus dem Jahr 1690 ist ebenfalls eine Holzschnitzarbeit, unter anderem mit der Darstellung der vier Evangelisten in den mit je zwei geschnitzten Halbsäulen eingefassten Brüstungsfeldern. Die Figuren sind bunt bemalt. Der Kanzelkorb ist achteckig, sein ebenfalls achteckiger Schalldeckel ist mit ornamentalem Schnitzwerk reich dekoriert.

Eine dreibeinige hölzerne Taufe, die aus einer Kirche der Gemeinde Tasdorf (heute Ortsteil von Rüdersdorf bei Berlin) stammt, rundet das Interieur des Chorraumes ab.[5]

Bänke, Schmuck, Beleuchtung, Emporen

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Die ursprünglichen hölzernen Kirchenbänke wurden nach den letzten Sanierungsarbeiten durch gepolsterte einzelne Stühle ersetzt und in zwei Reihen angeordnet, dazwischen ein teppichbelegter Mittelgang. Die Stühle passen sich mit der Farbgebung – rote Sitzflächen, graues Gestell – sehr gut an die sonstige Farbgebung des Kirchenschiffes an.

Erwähnenswert sind die drei flämischen Kronleuchter im Kirchenschiff.[2]

Eine auf Holzbalken gestützte hölzerne Empore umgibt das Hauptschiff hufeisenförmig, sie reicht jedoch nur bis etwa der Hälfte des Längsschiffes und damit umfasst sie den historischen Teil des Gotteshauses. Die Holzfelder der Balustrade der Empore sind mittelgrau gestrichen und in blau-türkis abgesetzt. Auf der Empore steht eine 1884/1885 eingebaute Orgel des Wittstocker Orgelbauers Friedrich Hermann Lütkemüller.[5] Sie ersetzte ein vorheriges Instrument.[4]

Wie an den Schallluken am Kirchturm erkennbar, verfügt das Gotteshaus über ein mehrstimmiges Geläut.

Die im Internet dargestellte „neue Läuteordnung für Klosterfelde“ aus dem Jahr 2022 bestätigt diese Aussage.[8]

Der Orgelprospekt aus der Bauzeit ist neogotisch gestaltet.[3] Die im Kirchenraum installierte Orgel stammt aus der Werkstatt von F. H. Lütkemüller aus Wittstock/Dosse und wurde dort im Jahr 1884 gebaut. Sie verfügt nur über ein Manual mit 8 Registern:
Praestant (8′), Gedackt (8′), Flöte (4′), Quinte (1|13′), Octave (2′), Sifflöte (1′), Mixtur (3f), Subbass (16′), Violon (8′).[9]

Seelsorge

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Gemeindeleben

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Neben den üblichen seelsorgerischen Aufgaben wie Gottesdienste, Konfirmationen, Bibelabende, Hochzeiten und Trauerfeiern wären zu nennen:[7]

  • Digitale Gottesdienste
  • Organisation von Spendenaktionen u.a. zur Ukrainehilfe, Erdbebenopferhilfe und weiteres
  • Konzerte und weitere Kulturveranstaltungen wie Buchlesungen in der Kirche
  • Die Kantorei unterhält seit 2011 einen Gospel-Pop-Chor[10] und einen Kinderchor.
  • Veranstaltung von Gemeindenachmittagen mit Bastelmöglichkeiten, Plätzchenbacken, Spielen u.v.a.m.
  • Enge Zusammenarbeit mit mehreren Dorfkirchen in benachbarten Orten wie Prenden, Groß Schönebeck, Marienwerder
  • Gibt es Partner-Vereinbarungen?

Pfarrer (Auswahl)

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Im benachbarten zweistöckigen Gemeinde- und Pfarrhaus (Kl. Hauptstraße 42) wohn(t)en folgende Prediger:

  • 2020er: Lars Friedrich

Literatur

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  • Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen auf dem Barnim. Geschichte – Architektur – Ausstattung. Lukas-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-931836-67-3 (Kirchen im ländlichen Raum, Band 1).
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Commons: Dorfkirche (Klosterfelde) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Georg Piltz: Kunstführer durch die DDR. 4. Auflage. Urania-Verlag, Leipzig / Jena / Berlin, 1973, S. 159.
  2. a b Die Kirchen in der Gemeinde Wandlitz; Dorfkirche Klosterfelde. Abgerufen am 12. Oktober 2023.
  3. a b c d e Kulturkirche Klosterfelde. 2023, abgerufen am 9. Oktober 2023.
  4. a b Dorfkirche Klosterfelde. Abgerufen am 10. Oktober 2023.
  5. a b c Flyer Dorfkirche Klosterfelde vom Mai 2010.
  6. Verwaist – Verlassen – Aufgegeben. Erhaltung der Kirchen in Brandenburg. 2015, abgerufen am 12. Oktober 2023 (Kleine Anfrage an den Brandenburgischen Landtag).
  7. a b Website der Klosterfelder Kirche. 2023, abgerufen am 9. Oktober 2023.
  8. Neue Läuteordnung. 2022, abgerufen am 12. Oktober 2023.
  9. Unsere Orgeln. Abgerufen am 20. Oktober 2023.
  10. Gospel-Pop-Chor. Abgerufen am 9. Oktober 2023.