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Porträt

Felix Sturm (* um 1890; † um 1976) war ein deutscher Architekt.[1] Sein Hauptwerk ist die römisch-katholische Maria-Magdalenen-Kirche in Berlin-Niederschönhausen, 1930 geweiht.[2][3]

Berufliches

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Als Felix Sturm erstmals im Berliner Adressbuch erwähnt wurde (1918), war er bereits Architekt (1915, 1917 noch nicht im Adressbuch) und wohnte zunächst im späteren Ortsteil Prenzlauer Berg, dann in der Pankower Eintrachtstraße.

In Zusammenarbeit mit der Christlichen Baugewerkschaft aus Berlin-Lichtenberg, mit dem Bildhauer Paul Halbhuber und anderen Kunsthandwerkern aus Berlin und mit einem Glasatelier aus Paderborn plante und baute Sturm im Zeitraum 1927 bis 1930 im Auftrag der damaligen St.-Georgs-Gemeinde aus Pankow ein Kirchengebäude in Berlin-Niederschönhausen, das der Jesus-Begleiterin Maria Magdalena geweiht wurde.

Im Jahr 1938 hatte Felix Sturm auf Bitte des Pfarrers Josef Lenzel der Niederschönhausener Kirchengemeinde noch Pläne für den Neubau eines Pfarrhauses angefertigt. Als die Realisierung aus finanziellen und politischen Gründen nicht erfolgen konnte, lieferte er schließlich 1940 Bauzeichnungen für einen Pfarr-/Gemeindesaal auf dem hinteren Teil des Kirchengrundstücks. Er erklärte sich auch bereit, Altmaterial in Form von Ziegelsteinen und Holz zu besorgen. Dieser Saal wurde wegen des Krieges jedoch auch nicht gebaut.[4]

Nach Kriegsende war Felix Sturm weiterhin oder wieder in Berlin als Architekt aktiv, wahrscheinlich nun eher zur Wiederherstellung der im Krieg zerstörten Gebäude, also Bauschäden begutachten, Reparaturvorschläge ausarbeiten. Ein Hausbesitzer aus Niederschönhausen hatte ihn im Jahr 1946 beauftragt, für sein Wohnmiethaus in der Chausseestraße 102, Berlin N 4, nach Kriegsschäden eine Bauaufnahme zu machen und damit verlorengegangene Bauakten zu komplettieren.[5] Im Jahr 1935 befand sich das Haus im Eigentum eines Fabrikanten (G. Fuchs), später, in den 1940er Jahren, wird eine Hausverwertungs-GmbH als Besitzer angegeben[6]. Das lässt darauf schließen, dass es einem Juden gehört hat, der es verkaufen musste oder der zwangsenteignet wurde. Darin befanden sich neben Mietwohnungen ursprünglich ein Herrenbekleidungshersteller, eine Apparatefabrik, ein Dentaldepot[7]; 1943 sind das Alters- und Pflegeheim „Segensreich“ sowie zwei Fabriken angegeben.

Werke (Auswahl)
  • 1929/30 die römisch-katholische Kirche St. Maria Magdalena in Berlin-Niederschönhausen
    In der Folge lieferte er noch neue Baupläne für ein Pfarrhaus und 1940 Entwürfe für einen freistehenden Pfarrsaal. Diese Pläne kamen jedoch nicht zur Ausführung.[8]
  • Villen für Privatpersonen,
    darunter 1934/35: Landhaus in der Benediktinerstraße 12 in Berlin-Frohnau für Irmgard Claus(ß)en[9] mit mindestens einer Sandsteinfigur an der Hausecke; steht unter Denkmalschutz[10]

Familienleben

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Am 12. Oktober 1914 hat Felix Sturm die Pankowerin Else Hundert geehelicht.[11]

Danach haben sie eine Wohnung im späteren Bezirk Pankow gemietet, im Berliner Adressbuch wird Felix Sturm erstmals 1918 als Architekt geführt.[12]

Im Jahr 1919 fand ein Umzug nach Pankow in die Breite Straße 13 statt, kurze Zeit später nahm das Paar eine Wohnung in der Eintrachtstraße 3, wo sie nach Angaben der Adressbücher mindestens von 1920 bis 1930 lebten.[13] (Das Mietwohngebäude wurde 1905 errichtet.)

Von 1932 bis 1938 wohnte Felix Sturm in der Breite Straße 32 in Pankow.[14] (Dieses Wohnhaus wurde bereits 1880 errichtet, ist seit dem Ende des 20. Jahrhunderts ein Baudenkmal.)

Ende 1938 war Felix Sturm nach Berlin-Charlottenburg umgezogen.[15] Im Jahr 1940 findet sich kein Eintrag zu Felix Sturm im Berliner Adressbuch.

Seine Frau Else Sturm war ab etwa 1939 in eine Wohnung in Berlin-Pankow, Schloßstraße 14, gezogen und wohnte dort mindestens bis 1943.[16] Felix Sturm befand sich 1944 in Breslau, Wohnadresse Augustastraße 156. Von hier aus beauftragte er zwei Berliner Anwälte, die Scheidung einzureichen, die das Landgericht Berlin vornahm und die zum 6. April 1944 rechtskräftig wurde.[17]

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Unklares

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Die Suche auf der Internetseite Genealogy.net ergab folgende Person namens Felix Sturm:

  • einen Rentner, der in Leipzig, Ernst-Thälmann-Straße 114, lebte (Adressbuch von 1949)[18]

Einzelnachweise und Kommentare

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  1. Das Geburtsjahr muss zwischen 1890 und 1896 liegen. Heirat 1914, und verm. bereits abgeschlossenes Studium/Ausbildung
  2. Im Ort Riedlingen in Ba-Wü gab es eine „Zinngießerei Felix Sturm“ (Frachtbrief an die Zinngießerei in Riedlingen als Begleitung einer Bahnsendung "Steingut", datiert von 1910.), die im Jahr 2016 abgebrochen wurde. siehe Abbruch der Zinngießerei Sturm in Riedlingen In: www-schwaebische.de; abgerufen am 22. Mai 2917.
  3. Eine Anfrage in der Stadtverwaltung Riedlingen erbrachte keine Klarheit: Der Zinngießer wurde 1926 geboren und sein Vater hieß auch Felix Sturm. Geburtsort und weitere Angaben liegen nicht vor.
  4. Chronik der Pfarrei Maria Magdalena, S. 99 und S. 287 ff.
  5. A 2900 Sta Rep 250-05-02; Nr. 40: 8 Blätter mit Fassadenzeichnungen und Etagengrundrissen zum Haus Chausseestraße 102; Vorderhaus und Seitenflügel. Und: F Rep. 270 – 2900 Bestandszeichnungen zum Grundstück Berlin, N4, Chausseestr. 102; aufgetragen nach örtlichem Aufmass an Hand von einigen noch vorhandenen Zeichnungen im Maßstab 1:200; Dokument im Landesarchiv Berlin
  6. Berliner Adressbuch 1943 > Chausseestraße 102
  7. Berliner Adressbuch 1935 > Chausseestraße 102
  8. Chronik der St. Maria Magdalena Gemeinde (1927–1941), S. 21.
  9. Baumeister für Berlin: Felix Sturm
  10. Villa Benediktinerstraße 12, Frohnau
  11. Heiratsregister Nr. 962; Angabe in Akte „Ehescheidungen“ im Landesarchiv Berlin.
  12. Sturm, Felix; Architekt; N113, Greifenhagener Straße 42. In: Berliner Adreßbuch, 1918, I.
  13. Sturm, Felix; Architekt, Eintrachtstraße 3 (Erdgeschoss). In: Berliner Adreßbuch, 1920, I., Sturm, Felix; Architekt, Eintrachtstraße 3. In: Berliner Adreßbuch, 1922, I., Sturm, Felix; Architekt, Eintrachtstraße 3. In: Berliner Adreßbuch, 1925, I., Sturm, Felix; Architekt, Eintrachtstraße 3 (Erdgeschoss). In: Berliner Adreßbuch, 1929, I.
  14. Sturm, Felix, Architekt. In: Berliner Adreßbuch, 1935, I, S. 2636., Sturm, Felix. In: Berliner Adreßbuch, 1936, I.
  15. Chronik der Kirche MM; nach Angabe des Pfarrers Josef Lenzel.
  16. Sturm, Else; Frau > Schloßstraße 14. In: Berliner Adreßbuch, 1940, I, S. 3067., Sturm Else; Frau > Schloßstraße 14. In: Berliner Adreßbuch, 1943, I.
  17. A Rep. 339 – Ehescheidungen – 676–685; Dokument im Landesarchiv Berlin, Blatt 685.
  18. [1]

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