Das Gemälde Roxane und Alexander des niederländischen Malers und Kunsttheoretikers Gerard de Lairesse entstand 1687. Das in Öl auf Leinwand gearbeitete Bild zeigt Alexander den Großen und seine Frau Roxane umgeben von Amoretten. Das Bild gehört der Städtischen Kunstsammlung Bamberg und wird als Leihgabe in der Staatsgalerie in der Neuen Residenz Bamberg ausgestellt.
Schmückung der Roxane |
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Gerard de Lairesse, 1687 |
Öl auf Leinwand |
166 × 192 cm |
Staatsgalerie in der Neuen Residenz, Bamberg |
Beschreibung, Technik und Erhalt
BearbeitenDas querrechteckige Gemälde bietet auf 166 x 192 cm eine Einsicht in ein palastartiges, dunkles Gemach. In ihm thront unter einem dunkelgrünen Baldachin die mit einem weißen Gewand bekleidete Roxane. Hinter ihr steht ein geflügelter Knabe. Von der linken Seite nähert sich ihr ein junger Mann in Rüstung- Alexander- der von geflügelten Putten eingerahmt ist. Eine weitere Person, die Roxane einen Szepter in den Arm legt, wird größtenteils von ihm verdeckt.
Das thronartige Gebilde auf der rechten Bildseite, auf dem Roxane sitzt, steht auf einem mit Gold-blauem Stoff ausgeschlagenen Podest. Roxanes linker Fuß ist auf einen mit einem grünem Kissen ausgepolsterten Schemel gestellt, während das rechte Bein ausgestreckt ist. Sie trägt antike Sandalen und ein weiß schimmerndes, fließendes Gewand, das in reichem Faltenwurf über ihren Schoß fällt und sowohl um die Taille, als auch um die Hüfte gegürtet ist. Das Oberteil mit Puffärmeln rutscht ihr über die linke Schulter und entblößt so ihr Dekollete. Ihre fast schwarzenHaare werden durch ein ein goldenens, mit Perlen besetzes Stirnband in einer Flechtfrisur zurückgehalten. Ihre linke Hand ruht auf ihrem Dekollete, während ihre rechte Hand ein Szepter umfasst, welches in ihrem Arm liegt. Ihr Kopf ist leicht nach links geneigt, die makellosen Züge und der Blick ruhen auf einem mit weißen Bändern umwickelten Pfeilbündel, welches ihr von einem Putto dargeboten wird. Recht neben ihr steht ein Putto mit lockigen, dunkelblonden Haaren und weiß- grauen Flügeln, nur mit einem rotem, faltenreichen Stoff um die Hüften, der leicht nach vorn geneigt, seine Hände in ihren Haaren vergräbt. Sein linker Fuß ist hinter ihm aufgestellt und er schaut mit offenem, beinahe erstaunten Gesichtsausdruck zu Alexander hinüber, der am linken Bildrand lehnt. Dieser ist mit einem goldenen, verziertem Brustpanzer und braunem Soldatenrock bekleidet. Sein linkes Bein verschwindet hinter dem vor ihm schwebenden Putto, sein rechtes steht auf dem Boden. In der rechten Hand hält er einen hölzernen Stab, während die linke Hand anbietend auf das Pfeilbündel weist. Um den Hals hat er ein helles Tuch geknotet, seine welligen, dunkelblonden Haare werden von einem goldenen Band gehalten. Sein Kopf nach links gedreht und er blickt auf das Szepter in Roxanes Arm. Um seine Hüften und seinen linken Arm ist zudem ein rotes, gebauschtes Tuch geschlungen, welches von einer hinter ihm schwebenden, dunkelblond gelocktem Putto gehalten wird. Dieser Putto mit ausgebreiteten Flügeln blickt auf das Pfeilbündel, welches der vor Alexander- für den Betrachter in Rückenansicht- schwebende Putto Roxane reicht. Auch dieser blond gelockte Putto ist mit einem roten, mit Goldsternen bestickten Tuch bekleidet. Hinter Alexander, zwischen ihm und Thron steht zudem eine weitere Person. Diese ist mit Blumen bekränzt und in eine dunkelblaue Tunika gehüllt. Den linken Fuß auf das Podest gestellt, ist sie ihm Profil zusehen und legt Roxane mit der linken Hand das feine goldene Szepter in den Arm. Vor ihr schimmert schwach eine kleine Flamme, die sie als Hochzeitsgott Hymenäus identifiziert.[1]
Der Hintergrund wird größtenteils von einem hölzernen, goldbraunen mit einer blätterumrankten Muschel und weiteren Ornamenten verzierten Thron eingenommen, der auf der rechten Seite in eine ebenfalls hölzerne, mit Schnitzereien verzierte Säule mündet. Vor der Säule lagert ein hölzerner Bogen samt Köcher und ein silber glänzendes vasenartiges Gefäß, welches mit einem Relief geschmückt ist und aus dem es leicht qualmt. Um die Säule ist ein dunkelgrünes Tuch geschlungen, welches sich über dem Thron in einem weiteren dunkelgrünen Tuch fortsetzt und so die Szenerie umrahmt. Auf der linken Seite ist zudem eine helle, geschnitzte Vertäfelung, die die Darstellung einer sitzenden Frau zeigt, zu sehen.
Durch den beinahe intimen Ausschnitt der Szenerie nehmen die Figurengruppe den größten Teil des Bildes ein. Die Vertikale wird zum einen durch die Säule am rechten Bildrand betont, zum anderen durch die aufrecht sitzende Gestalt der Roxane und die symmetrisch zu dieser Achse ausgerichtete Thronornamentik. Die Horizontale spiegelt sich Inder Linien von den Köpfen Alexanders und Hymenäus zu dem unteren quaderförmigen Block der Säule wider. Die räumliche Tiefe wird in diesem Gemälde weniger durch die Staffelung des Bildpersonals als eher durch die konsequente Lichtführung und dem daraus resultierenden Hell-Dunkel-Kontrast suggeriert. Eine außerbildliche helle Lichtquelle beleuchtet die Szenerie von schräg links oben wie ein Scheinwerfer. Somit wird Roxane vollständig angeleuchtet, was neben ihrem weißen Gewand als Blickfänger in der sonst eher dunkel gehaltenen Farbgebung dient. Alexander, wie auch die restlichen Figuren sind starkem Schattenwurf, einhergehend mit einer leichten Formunschärfe unterworfen. Dennoch sind die Körper trotz starken Schattenwurf stufenlos modelliert und überzeugend in ihren Proportionen. Die Farbgebung ist ebenfalls dem Hell-Dunkel-Kontrast unterworfen und bildet dadurch starke Umrisslinien heraus, was insbesondere bei Roxane gut zu erkennen ist. Dennoch schafft es Lairesse durch fein abgestimmte Modellierung der Farben eine überzeugende Stofflichkeit der Oberflächen zu erzeugen.
Kunsttheoretische Hintergründe und Erhalt
BearbeitenTheoretischer Aufbau (Groet Schilderboek),
In seinem 1707 erschienen kunsttheoretischen Traktat Groot Schilderboek… formuliert de Lairesse verschiedene Richtlinien, an die sich ein Künstler zu halten habe. Wesentlich sei zum einen ein dem Bild zugrunde liegender Text, in diesem Fall die entsprechenden Stellen bei Curcius Rufus oder Arrian. Daraus leiten sich vier Bilderkategorien ab, die sich in historische, poetische, moralische und hieroglyphische Szene aufteilen. Während historische Szenen leicht zu Entschlüssen und nicht durch mythologische Figuren verkompliziert werden sollen, sind poetische Szene genau dadurch gekennzeichnet. Moralische Kompositionen vereinen historische Geschehnisse mit mythologischen und allegorischen Darstellung; während hieroglyphische Darstellungen nur allegorisches Bildpersonal beinhalten und dadurch alle Kategorien vereint .[2] Wendet man dieses Schema auf das vorliegende Bild an, so lässt es sich der moralischen Kategorie zuordnen, da neben mythologischem Bildpersonal (Hymenäus/ Amoretten) die Szene auf einem literarischen Historientext und nicht auf einer mythologischen Erzählung beruht. [Ohne Amoretten Historeinszene?!]. Zum anderen wird in dem Gemälde die klassizistische Prägung de Lairesses deutlich. In der antikisierten Ausstattung der Figuren und des Hintergrunds strebt er zum einen eine pseudo-authentische Verbildlichung der Zeit an, zum andern orientiert er sich an dem Ideal der zeitlosen Schönheit der Antike. Wichtig seien zudem die Beherrschung des künstlerischen Handwerks (durch die Verdeutlichug abstrakter Begriffe wie Schönheit, etc.), eine moralische Botschaft, die durch gezielte Erzählführungen vermittelt werden soll, sowie das Genie des Künstlers, welches ihn vom Handwerker unterscheidet. [2]
modus: Maß und Form, die bei Schöpfung angenommen werden und das auf mittleres Maß/ Mäßigung und Abstimmmung zielt
Bedeutung im Zusammenhang vin Modus, decorsi auf expression und costume, „Diffizile Modifikation der modi“ [3] je nach Auftraggeber/ fuktion unterschiedliche ausgeschaltet, „Ausbau der Mittel und Möglichkeiten ZWeitfassung eine Steigerung [Grand livre du peintres]
Bild als Beispiel für die höchste form von grâce und beauté im Sinne von Physiognomie, Expression, Licht, Schatten, Modulation Farbe und möglichst genauer historischer Wiedergabe- „reich an Dekor, detailreich, ausdrucksstärker, schönlinigkeit und schönfarbigkeit. Beleg für Verschmelzen von Ideal und Wriklichkeit, zeitlose Gültigkeit und Wahrscheinlchkeit anhand eines historischen Beipsiels[3]
Versionen des Bildthemas & Bezeichnungsschwierigkeiten
BearbeitenVersionen
BearbeitenGerard de Lairesse führt das Bildthema von Alexander und seiner Hochzeit mit Roxane mehrfach aus.
Die erste bekannte Version des Themas entstand 1664 und zeigt Alexander, der in Begleitung eines Knaben das Schlafzimmer der Roxane betritt, die ihn auf dem Bett sitzend erwartet. Im Hintergrund ist eine Palastarchitektur mit Staffagefiguren zu sehen. Sie wird heute in Kopenhagen ausgestellt. Deutlich wird bei dieser Version des Gemäldes eine mögliche Bezugnahme in Komposition und Darstellung auf das Fresko Die Hochzeit von Alexander und Roxane von 1517 des italienischen Renaissance-Malers Giovanni Antonio Bazzi, genannt Il Sodoma, in der Villa Farnesina. Eine weiter Version neben der sich in Bamberg befindenden von 1687 wurde, nach dem Kunsthistoriker Anton Pigler, 1921 bei Hugo Helbing in München versteigert[4]. Allerdings führt Alain Roy dieses Bild mit dem Titel Die Hochzeitsnacht[5] in seiner Monografie nicht auf, ein unmittelbarer thematischer Bezug zu dem Roxane-Thema ist daher schwierig herzustellen, zumal de Lairesse in seinem Grand Livre des peintures nur von einer zweifachen Ausführung des Alexander-Roxane-Sujets spricht. Bei Roy nachschlagen wegen Datierung! Unmittelbarer Bezug zu Roxane-Thema unwahrscheinlich, aber kompositorische und gegenständliche Übereinstimmungen…Darüberhinaus gibt es noch eine Röthelvorzeichnung zu dem Gemälde von 1687, die sich heute in der Graphischen Sammlung des Albertina in Wien befindet[6]
Bezeichnungsschwierigkeiten
BearbeitenDie Hochzeit von Alexander und Roxane |
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Gerard de Lairesse, 1664 |
Öl auf Leinwand |
77 × 88 cm |
Statens Museum for Kunst, Kopenhagen |
Neben den genannten Versionen gibt es auch zu dem Titel des Werkes in Bamberg einige Unklarheiten. Der genaue Titel ist nicht bekannt, de Lairesse spricht in seinem Groot Schilderboek (1707) nur von dem Thema „des Alexanders und der Roxane“[7]. Die Hinweistafel in der Staatsgalerie bezeichnet das Gemälde als Schmückung der Roxane; im von der Bayerischen Gemäldesammlung herausgegebene Begleitkatalog zur Barocksammlung wird das Bild jedoch unter der Bezeichnung Entkleidung der Roxane geführt[1]. Der Lairesse-Experte Alain Roy listet das Bild in seiner Werksmonografie über Gerard de Lairesse als Les Noces d‘Alexandre et de Roxane (dt. Die Hochzeit des Alexanders und der Roxane)[7].
Ikonografie
BearbeitenDie Chronisten Plutarch und Quintus Curcius Rufus berichten beide in ihren Alexander-Epen von der Begegnung mit Roxane:
„[U]nd zur Begrüßung des Königs veranstaltete er mit dem ganzen Aufwand der Barbaren ein Gastmahl. Während man festlich und heiter beisammen war, ließ er dreißig vornehme Jungfrauen hereinführen; unter diesen befand sich auch seine eigene Tochter, die wunderschöne Roxane, die einen Anstand zeigte, wie er bei den Barbaren selten ist. Obwohl sie inmitten auserlesen schöner Mädchen auftrat, lenkte sie doch aller Augen auf sich und besonders die des Königs […]. Während er die Gattin des Darius und ihre bei- den jungfräulichen Töchter, mit welchen sich außer Roxane keine an Schönheit hatte vergleichen können, nur mit Vatergefühlen angeschaut hatte, wurde er jetzt von der Liebe zu einem jungen und, verglichen mit den Töchtern aus königlichem Haus, unebenbürtigen Mädchen derart gepackt, daß er erklärte: es gehöre zur Festigung seines Thrones, daß Perser und Makedonen sich ehelich miteinander verbänden; nur so könne den Besiegten das Gefühl der Scham und den Siegern ihr Hochmut genommen werden. […]. [U]nd auf daß sie nicht glaubten, er wolle ein Unrecht begehen, wünsche er eine rechtliche Ehe mit ihr zu schließen. Unverhoffter Freude voll vernahm der Vater diese seine Rede; und der König ließ, von leidenschaftlichem Ver- langen hingerissen, nach heimischer Sitte Brot bringen - das war bei den Makedonen das feierlichste Unterpfand bei der Eheschließung; er teilte es mit dem Schwert, und beide aßen davon. […] Auf diese Weise nahm der König von Asien und Europa ein Mädchen, das man ihm inmitten von Tischbelustigungen zugeführt hatte, zur Frau, um dann mit einer Gefangenen den Sohn zu zeugen, der über die Sieger herrschen sollte.“
Alexander nahm auf dem Feldzug gegen die aufständischen Sogdianer (im heutigen Usbekistan) die Tochter des Rebellenführes Oxyartes, Roxane, gefangen. Von ihrer Schönheit bezaubert, heiratete er Roxane nach der Niederlage ihres Vaters. Diese aus politischen Kalkül zur Friedensicherung getätigte Hochzeit wird nach Quintius Curtius Rufus zum Symbol der Vereinigung von Orient und Occident und wird als Sinnbild der Liebesheirat häufig gebraucht.[8]
Seine Jugendjahre wie Ausbildung verbrachte Gerad de Lairesse in Lüttich, welchs sich sowohl in der Kunst als auch in der Literarut und im Drama an Frankreich orientierte [3]. Auch später unterhielt er regen Kontakt zur französischen Kunst und Kulturszene. Dänen steht er aber auch in der Tradition des niederländischen Klassizismus. Da de Lairesse seine niederländische Heimat nie verlassen haben soll, kannte er kaum französische und italienische Originale und war so auf kunstwissenchaftliche Publikationen, sowie DIskurse aus Dichtung, Musik & Theater angewiesen . Bezugnahme auf Poussin, Raffael, Le Brun- besonders Motiv der Putti von Poussin[3]
- Bildhauer Dufresnoy, Graphikvorlagen Perriers und Testas, le Suer, Bourdon
Kreuzungspunkt zwischen Ideal und Wirklichkeit (gekennzeichnet von Eleganz, Schmuck, Reichtum im Motiv und Mitteln) bezehncet die Mischung aus klassisch-französisch und real-niederländische [3]: Realidealismus
Während in der ersten Version von 1664 noch deutliche Bezüge zu der Version von Il Sodoma herrschen, so weicht Lairesse in der Ausführung von 1687 deutlich von der bisher verwendeten Bildsprache ab. Die Szenerie ist ungleich intimer, der Betrachter optisch viel näher an den Figuren. Auch ist die Hierarchie in diesem Gemälde eine andere: Roxane- obwohl die Prinzessin des gerade unterworfenen Volkes- ist höher positioniert als Alexander, der auf der linken Bildseite zwischen Schatten und Umhang beinahe zu verschwinden scheint. Auch ist das Militärische in diesem Bild weitaus präsenter als noch in der Version von 1664, während der Aspekt der (Liebes-)Heirat in den Hintergrund tritt. Denn die dem Betrachter den rückenzudrehende Amorette hält ein Pfeilbündel in der Hand, auch ist ein Bogen samt Köcher in der rechten unteren Ecke zu sehen. Zudem ist Alexander selbst noch in Rüstung und nicht wie sonst in ziviler Kleidung. Die Person hinter Alexander, von.. als Hochzeitsgott Hymenäus ausgewiesen verschwindet fast im Schatten von Alexander, allerdings ist durch den Hell-Dunkel-Kontrast klar seine Hand ausgeleuchtet, die ein Szepter in Roxanes Arm legt. Auch weißt hier nur noch der silber stilisierte Krug in der rechten unteren Ecke auf das traditionelle Brautbad hin, während in de Version von 1664 noch ein Waschkessel dargestellt wurde Die Figur der Roxane selbst weißt nicht die schamhafte Unterwürfigkeit auf, die normalerweise die Beziehung zwischen ihr und Alexander kennzeichnet und die auch noch in der Version von 1664 angedeutet ist. Roxane thront über dem Bildgeschehen, durch den Lichteinfall und das helle Inkarnat beinahe leuchtend. Auch ist sie im Vergleich mehr bedekt, was ebenfalls für die neue Bildaussage spricht, die de Lairesse hier ausdrücken möchte.
Im Allgemeinen lässt sich die Szenerie ohne das Wissen um den historischen Hintergrund nicht als Hochzeitsnacht identifizieren. IN ihrer deutlichen Abweichung der sint üblichen Bildsprache für die Darstellung von Alexander und Roxane wird hier der Fokus von einer politischen Verbindung mit Alexander in der hierarchisch höheren Position auf eine eindeutig höhere Stellung der Roxane gelegt.
Alexanderromane, bezug auf Theater, etc. Roxane wirklich roxane, wie dargestellt, etc.
Provenienz
BearbeitenLaut des Kunsthistorikers Alain Roy, der den Künstler selbst zitiert, war das Bild eine Auftragsarbeit für die Familie Witsen[7] und sollte dort wohl als Kaminbild in einiger Höhe angebacht werden, worauf die leichte Untersicht des Gemäldes schließen lässt[1]. Es lässt sich jedoch kein Mitglied der Familie Witsen unmittelbar als Auftraggeber zuordnen. Der österreichische Kunsthistoriker Theodor von Frimmel wiederum verweist auf Jean- Baptiste Descamps, der das Gemälde später der Sammlung des niederländischen Adelsgeschlechts Half-Wassenaar (Half-Wassenaer) zuordnet.[9]
1838 schenkte der Bamberger Domvater Josef Hemmerlein das Bild zusammen mit seiner gesamten Sammlung der Stadt Bamberg, die es unter dem Namen „Städtische Hemmerlein‘sche Gemälde-Gallerie“[10] ausstellte. Diese Ausstellung wurde unter dem Titel „Städtische Kunst- und Gemälde-Sammlung“ ab 1843 in einem umgebauten Flügel des Klosters Michaelsberg gezeigt[11] und zog schließlich 1933/36 in den linken Flügel der Neuen Residenz Bamberg um. 1976[12] erwarb die Bayerische Staatsgemäldesammlung das Bild als Leihgabe von der Städtischen Kunstsammlung Bamberg und stellt es seither in ihrer Zweigstelle, der Staatsgalerie in der Neuen Residenz Bamberg, aus.
Literatur
Bearbeiten- Andor Pigler: Barockthemen: Eine Auswahl von Verzeichnissen zur Ikonografie des 17. und 18. Jahrhunderts. 2. Auflage. Band 2. Akademiai Kiado, Budapest 1974, S. 361.
- Alain Roy: Gerad de Lairesse. Arthena, Paris 1992, S. 338 f.
- Sabine Poeschel: Handbuch der Ikonografie. 5. Auflage. Philipp von Zabern, Darmstadt 2014, S. 363 ff.
- Gustav Parthey: 2. L-Z, nebst Nachträgern, einem Nachweis der Quellen, einem Verzeichnisse der benannten Kopien und einem Register der Bildnisse. In: Deutscher Bildersaal. Verzeichnis der in Deutschland vorhandenen Ölbilder verstorbener Meister aller Schulen, in alphabetischer Folge zusammengestellt. Nr. 2. Nicolai, Berlin 1864.
- Gustav Friedrich Waagen: Kunstwerke und Künstler im Erzgebirge und Franken. In: Kunstwerke und Künstler in Deutschland. Band 1. Brockhaus, Leipzig 1843, S. 113.
- Ekkehard Mai: Holland nach Rembrandt. Zur niederländischen Kunst zwischen 1670 und 1750. Böhlau Verlag, Köln 2006.
Webnachweise
Bearbeiten- Gerard de Lairesse (1641-1711). Schmückung der Roxane, 1687. In: Sammlung Pinakothek. Abgerufen am 7. Januar 2025.
- Quintus Curcius Rufus: Geschichte Alexanders des Großen. Konrad Müller, Herbert Schönfeld, 1954, abgerufen am 29. Dezember 2024.
- Antiquitäten, persische Metallarbeiten, Möbel, Textilien, Gemälde alter Meister aus verschiedenem Besitz: [Versteigerung in München in der Galerie Helbing, 17., 18. und 19. März 1921]. Hugo Helbing, 1921, abgerufen am 7. Januar 2025.
Einzelnachweise
BearbeitenInventarnummer: L 1588
Inventarnummer der Museen der Stadt Bamberg: 140
- ↑ a b c Andreas Plackinger, Martin Schawe (Hrsg.): Barockmalerei: Staatsgalerie in der Neuen Residenz. Deutscher Kunstverlag GmbH Berlin München, Berlin 2017, S. 102 f.
- ↑ a b Lyckle de Vries: The hierarchy of genres in De Lairesse‘s Groot Schilderboek. In: Ekkehard Mai (Hrsg.): Holland nach Rembrandt. Zur niederländischen Kunst wischen 1670 und 1750. Böhlau Verlag, Köln 2006, S. 133–149.
- ↑ a b c d e Ekkehard Mai: De Lairesse, Poussin und Frankreich. In: Ekkehard Mai (Hrsg.): Holland nach Rembrandt. Zur niederländischen Kunst zwischen 1670 und 1750. Böhlau Verlag, Köln 2006, S. 151–174.
- ↑ Andor Pigler: Barockthemen. Eine Auswahl von Verzeichnissen zur Ikonografie des 17. und 18. Jahrhunderts. 2. Auflage. Band 2. Akadémiai Kiadó, Budapest 1974, S. 361.
- ↑ Antiquitäten, persische Metallarbeiten, Möbeln, Textilien, Gemälde alter Meister aus verschiedenem Besitz [Versteigerung in München in der galerie Helbing, 17., 18. und 19. März 1921]. Hugo Helbing, 1921, abgerufen am 7. Januar 2025.
- ↑ . Abgerufen am 10. Dezember 2024.
- ↑ a b c Alain Roy: Gerard de Lairesse. Paris 1992, S. 338 f.
- ↑ Sabine Poeschel: Handbuch der Ikonografie. 5. Auflage. Philipp von Zabern, Darmstadt 2014, S. 363 ff.
- ↑ Theodor von Frimmel: Kleine Galeriestudien 1, 1/2. Einleitung, die Gräflich Schönbor´sche Sammlung auf Schloss Weissenstein bei Pommersfeld, Gemäldesammlungen in Bamberg, die Galerie zu Wiesbaden, die Gräflich Nostitz´sche Sammlung in Prag, Galerien in Pest, wie die alten Gemälde wandern. Nr. 7. Buchner, Bamberg 1892, S. 88.
- ↑ Gustav Parthey: Deutscher Bildersaal. Verzeichnis der in Deutschland vorhandenen Ölbilder verstorbener Maler aller Schulen; in alphabetischer Folge zusammengestellt. 2, L-Z; nebst Nachträgern, einem Nachweis der Quellen, einem Verzeichnisse der benannten Kopien und einem Register der Bildnisse. Nr. 2. Nicolai, Berlin 1864.
- ↑ a b Gustav Friedrich Waagen: Kunstwerke und Künstler im Erzgebirge und Franken. In: Kunstwerke und Künstler in Deutschland. Band, Nr. 1. Brockhaus, Leipzig 1843, S. 113.
- ↑ Gerard de Lairesse (1641-1711) Schmückung der Roxane, 1687. Abgerufen am 29. November 2024.