Die Bewertungskriterien entsprechen weitestgehend denen, die ich bereits beim ersten Schreibwettbewerb 2004 und danach bei späteren Wettbewerben formuliert habe. Sie stellen einen Rahmen dar und sollen den Autoren bei der Einschätzung meiner Ansprüche helfen, sie sind allerdings auch keine in Stein gemeisselten Dogmen. Ich wünsche allen Beteiligten viel Spaß beim Schreiben und viel Erfolg.

Der Inhalt stellt für mich absolute Priorität dar. Er muss mich überzeugen und auch der kritischen Überprüfung standhalten (Stichproben). Dabei kann es durchaus sein, dass ich bei Themen, die meine persönlichen Interessensgebiete treffen, etwas härtere Maßstäbe anlege. Ich werde allerdings versuchen, das ganze auf einem fairen Niveau zu halten.

Alle Artikel sollten in den wesentlichen Punkten inhaltlich korrekt und angemessen vollständig sein, aus dem Grunde werde ich versuchen, dies auch bei Themen zu überprüfen, die weitab von meinen persönlichen Interessen liegen. Dabei können kleinere Fehler natürlich durchaus mal vorkommen, Rechtschreibfehler oder Zeichensetzungungereimtheiten übersehe ich in der Regel sogar bewusst.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die neutrale Darstellung kontroverser Themen, bei der nach Möglichkeit alle wesentlichen Meinungen reflektiert sein sollten. Und last aber bei weitem nicht least finde ich eine Darstellung des Themas wichtig, die auch dem Laien die Möglichkeit gibt, das Thema zu verstehen. Artikel sollten grundsätzlich den "Biologen"- resp. "Oma"-Test bestehen.

Ebenfalls thematisch: Bonuspunkte gibt es in meinen Augen für Ausführungen, die das Thema von verschiedenen Seiten beleuchten. So freue ich mich bei mathematischen Themen auch über Angaben zur Geschichte, bei Biografien über Daten außerhalb des beruflichen Lebens und bei vielen anderen Themen über kulturelle Bezüge. Inhaltlich sind diese Dinge Bonbons, sie machen für mich einen Artikel häufig erst richtig rund.

Eine Einleitung, die das Thema kurz zusammenfasst und somit einen thematischen und lexikalischen Einblick für den Nachschlagenden ermöglicht, halte ich für ebenfalls sehr wichtig, dies sollte zum Standard eines guten Artikels gehören.

Die Auswahl an möglichen Themen ist enorm und ich bin der Meinung, dass es keine oder zumindest kaum unenzyklopädischen Themen gibt. Ich freue mich immer wieder, wenn ein Nischenthema in den Kandidaten für exzellente Artikel diskutiert wird. Wie oben bereits dargestellt, kann ich natürlich „meine“ Themen inhaltlich stärker ausleuchten, aber wofür kann man andere Leute fragen, die vielleicht mehr Ahnung als man selber haben. Besonders schön fände ich natürlich auch den Ausbau von zentralen Themen und von Überblicksartikeln. Ansonsten mache ich hier mal keine hochtrabenden Versprechungen, alles ist relativ und ich freue mich ebenso über einen Artikel zu einer einzelnen Bakterienart wie über eine Neubearbeitung des Lemmas Lebewesen.

(geklaut von Benutzer:southpark, aber es passt wie Faust auf Auge:)

Wichtigstes stilistisches Kriterium ist, ob ich am nächsten Morgen noch weitgehend weiß, was ich letzten Abend gelesen habe: Artikel sollten klar und verständlich geschrieben sein, sie sollten nach Möglichkeit kein Hintergrundwissen voraussetzen, das ein durchschnittlich gebildeter Mensch mit vollkommen anderen Interessen nicht hat, allerdings sollte man seine Leser auch nicht für dumm halten und beispielsweise Alltagsbegriffe exzessiv verlinken. Eine übermäßige Verlinkung sowie die sinnfreie Verlinkung von Jahreszahlen und Daten führt zu Abzügen in der B-Note

Natürlich schätze ich „schönen“, anschaulichen und leicht literarisch angehauchten Stil. Aber ich bitte auch, dass Autoren ihre Grenzen kennen: sprachlich auf hohem Niveau zu schreiben, ist schwierig, das sprachliche Level zu halten und trotzdem inhaltlich neutral und faktenorientiert zu arbeiten, noch schwieriger. Lieber ein staubtrockener Text als ein missglücktes literarisches Experiment. Die Nutzung von Formatotvorlagen etc. ist mir ziemlich schnurz – wenn die Struktur für mich nachvollziehbar ist und sinnvoll erscheint, ist mir ein bewusster Bruch mit der Tradition oder der Formalität sogar deutlich lieber.

Ich halte eine gute Gliederung für essentiell und habe auch nichts gegen ein paar nette und illustrierende Bilder. Allerdings bin ich kein Fan von Webdesignelementen. Sinnlose Tabellen, Navigationsleisten, Bildspielerein oder grafisch überladene Artikel mag ich überhaupt nicht. Auch die strikte Verwendung von Formatvorlagen halte ich für wenig sinnig, wenn sie den Eindruck der Artikels stören. Entsprechend gilt, dass ein exzellenter Artiekl auch mal keine Bilder haben kann oder aus strengen Stilvorgaben ausbrechen kann.

Formalien

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Ich bin mitnichten ein Formalienreiter, aber ein paar Kleinigkeiten haben sich doch als recht sinnvoll erwiesen. So halte ich eine Literaturliste für wichtig, ebenso eine gute interne Verlinkung. Einzelreferenzierungen machen in meinen Augen vor allem Sinn bei kritischen Punkten, alternativen Ansichten, und zentralen Zahlenwerten. Insofern muss der Artikel den Anforderung nach WP:Q gerecht werden, sollte aber auch nicht in einer überbordenden Einzelreferenzitis münden.

Zu starke Auslagerungen in andere Artikel, lange Listen, eine deutliche Überreferenzierung etc. würde ich wahrscheinlich mit Abzügen in der B-Note quittieren.