Vorwort für Neulinge
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Jefferson Davis
BearbeitenJassir Arafat
BearbeitenDer Weg zur PLO
BearbeitenAm 13. Januar 1964 lud der ägyptische Präsident Gamal Abdel Nasser die anderen arabischen Herrscher zu einem Meeting nach Kairo. Grund war ein Projekt, das großes Missfallen bei den arabischen Ländern auslöste: Die israelische Ableitung von Wasser des Jordanischen Meers zur Negevwüste. Nasser fürchtete, dass Israel dadurch eine neue große Einwanderungswelle schaft und die palästinensische Frage damit für immer aus der Welt ist. Außerstande andere Maßnahmen zu ergreifen, stimmte das Gipfeltreffen Nassers lang gehegten Plan zu, eine Institution zu schaffen, die alle Palästinenser repräsentieren solle. Es entstand die „Palästinensische Befreiungsorganisation“ (PLO) und Ihr erster Vorsitzender wurde Ahmad Shukairy, ein palästinensischer Jurist und Diplomat.
Diese Nachrichten über eine neue Bewegung, die abhängig und unterwürfig gegenüber den arabischen Länder war, war für die Fatahführung nicht erfreulich. Man befürchtete, dass die PLO der Fatah neue Rekruten abgreifen könnte. Daraufhin eröffnete die Fatah einige Gesprächskanäle mit Shukairy. Nach mehreren Meetings schlug die diese vor, dass die PLO sie mit geheimen Waffenlieferungen unterstützt, um eine Sabotage-Kampagne gegen Israel zu eröffnen. Allerdings befürchtete Shukairy, dass solche Vereinbarungen seine Verbindungen zu den arabischen Ländern riskiert und verwarf den Vorschlag. Stattdessen versuchte er Fatahmitglieder für die PLO zu rekrutieren, was das Verhältnis zu Arafat verschlechterte. Arafat kam zum Entschluss, dass er nicht länger warten könne, da er sonst von Shukairys „offiziellen“ PLO ausmanövriert wird und als weitere Gesprächsrunde dargestellt werden würde. Dies bedeutete für die Fatah Guerilla-Aktionen durchzuführen.[1] In den nächsten Jahren sank der Stern Shukairys: Viele kritisierten seinen Führungsstil, insbesondere die Eigenschaft, alleine Entscheidungen zu treffen, ohne andere zu konsultieren. Während eine jordanische Zeitung ihn „diktatorisch“ nannte, bezeichnete König Hussein I. die PLO als „Instrument“ Ägyptens. Im Jahr 1967 waren die Beziehungen endgültig zertütet als die Anerkennung der PLO von Jordanien aberkannt wurde, da diese nicht mehr die „Wünsche der Palästinenser“ repräsentiere. Auch innerhalb der PLO gab es Kritik und nach der Niederlage der arabischen Länder im im selben Jahr wurde Shukairy schlussendlich zum Rücktritt gezwungen. Zum vorläufigen Nachfolger wurde Scheich Yahya Hamuda zu stellvertretenden Vorsitzenden des Exekutivkomitees der PLO gewählt. Allerdings wusste jeder das er nur eine Übergangsfigur war. [2] Arafat bot sich eine günstige Gelegenheit, die PLO zu übernehmen. Er sprach sich für eine neue Guerillastrategie im Kampf gegen Israel aus und stellte eine ausschließliche Abhängigkeit von den arabischen Staaten in Frage. Es müsse „eine Gruppe geben, die den arabischen Staaten ein Beispiel gibt“, erklärte er.[3] Am 3. Februar 1969 wurde er im„Palestine National Council (PNC)“ zum Vorsitzenden der PLO gewählt. [4]
In Jordanien
BearbeitenBeginn der Grenzkämpfe, Schlacht von Karame und diplomatischer Erfolg
BearbeitenDie Fatah ließ sich in Jordanien nieder und errichtete ihren dort ihren Hauptstützpunkt. Von dort aus begann die Organisation die jordanische Grenze zu überqueren, um Angriffe auf Israel auszuführen. Als im Februar 1968 klar wurde, dass Jordanien die Angriffe nicht stoppen würde, ließ Israel bestimmte Ziele in Jordanien von Kampfflugzeugen bombardieren, die als Basen von Arafats Kämpfern genutzt wurden. Als Konsequenz begannen Grenzscharmützel zwischen der israelischen und der jordanischen Artillerie. Arafat versprach zwar Hussein, die Angriffe mit der jordanischen Armee zu koordinieren, doch er ignorierte die Vereinbarung und riskierte einen Krieg zwischen Israel und Jordanien. Hussein wusste, dass ein stärker werdender Arafat seine Autorität als König immer weiter untergraben wird und das seine Unterstützer Ägypten und Syrien versuchen werden, Jordanien zu dominieren. Wegen dieser Gefahr und angesichts des arabischen Drucks und der Ansichten vieler Jordanier zögerte Hussein damit, Arafat militärisch aufzuhalten. In dieser angespannten Situation hatte er die Hoffnung, dass Arafat seine Autorität respektieren würde. Die anhaltenden Grenzkämpfe mündeten im März 1968 schließlich in der Schlacht von Karame.[5]
Die israelischen Streitkräfte überquerten die jordanische Grenze und wollten das Hauptquartier der Fatah zerstören. Ein ebenso wichtiges Ziel war das Ausschalten Arafat.[6] Das jordanische Militär informierte jedoch die Palästinenser über einen in Karame geplanten israelischen Angriff. Trotz des bevorstehenden Angriffs zog sich Arafat nicht zurück. Ein Rückzug hätte seiner Einschätzung nach das Ende des palästinensischen Widerstands bedeutet.[7] Er wollte den israelischen Soldaten die Stirn bieten und beschwor seine Truppen damit, dass die „gesamte arabische Nation“ zu ihnen schaue. Darüber hinaus wollte man dem Mythos „der unbesiegbaren Armee ein Ende bereiten.“ Die Schlacht war trotz der hohen Verluste eine Wende für Arafat und die Fatah, da laut Amnon Kapeliuk die Palästinenser Israel eine „symbolträchtige Niederlage“ bereitet haben und die Fatah sich ihres Erfolgs bewusst war.[8] Ein zerstörter israelischer Panzer wurde zum Symbol des Triumphs und Arafat stellte die Kämpfer als heldenhaft dar. Die Beerdigung der Gefallenen verwandelte sich zu einer Demonstration, da fünftausend Männer sich der Fatah anschließen wollten. Nach der Schlacht lud Gamal Abdel Nasser Arafat nach Ägypten ein und unterstützte ihn öffentlich. Schließlich schenkte er ihm eine Radiostation. Ebenso nahm Nasser Arafat nach Moskau mit. Während Nasser die Unterstützung Arafats und der PLO forderte, gelang es Arafat, die russische Führung davon zu überzeugen, dass er der Sowjetunion freundlich gesinnt sei und die Vereinigten Staaten hasse. Die Sowjetunion sagte der geheimen Lieferung von Waffen an die Fatah zu. Später bat Nasser andere Länder darum, Arafat zu unterstützen.[9]
Wachsener Machtkampf mit Hussein
BearbeitenDie PLO, seit 1969 von Arafat geführt, begann ihre Macht innerhalb des Landes auszubreiten und eigene Institutionen aufzubauen: Die Fatah kontrollierte die palästinensischen Flüchtlingscamps und entzog der Regierung die Kontrolle. Arafat beanspruchte den Führungsanspruch über den palästinensischen Teil der Bevölkerung Jordaniens. Dazu hatte er Verbündete in der jordanischen Opposition und Armee. In seiner Radiostation forderte er den nicht-palästinensischen Bevölkerungsteil dazu auf, die „Revolution“ zu unterstützen und sagte später, dass jeder, der in Jordanien lebe Palästinenser sei. Viele palästinensische Führer betrachteten die Übernahme Jordaniens als nötig, um Israel zu besiegen. Arafat sprach dies zwar nicht offen aus aber, untergrub die Autorität Husseins immer weiter und verhielt sich öfters so als sei er der eigentliche Herrscher. Der Machtkampf schaukelte sich immer weiter hoch: Arafat warf Hussein vor, sich gegen seine Organisation zu verschwören. Da er die Einheit der PLO bewahren und eine von ihm befürchtete internationale Intervention verhindern wollte, versuchte er nie die radikaleren Kräfte innerhalb der PLO zu kontrollieren, die mittlerweile zu einem revolutionären Umsturz der Regierung aufrupften. [10]
Im November 1969 kam es zu blutigen Gefechten zwischen der jordanischen Armee und den Truppen Arafats, worauf Arafat und Huissein ein Abkommen aushandelten. Dieser sah vor, dass palästinensischen Kämpfern das Tragen von Waffen und Uniformen, das Beschlagnahmen von Autos, das Inhaftieren von Zivilisten und das Rekrutieren von jordanischen Soldaten verbot. Dazu versprach Arafat, Angriffe auf Israel mit den jordanischen Truppen zu koordinieren. Im Gegenzug versprach Hussein, dass Recht der PLO zu wahren auf jordanischen Boden zu operieren. Das Abkommen wurde wieder von Arafat gebrochen und im Februar 1970 brachen erneut Kämpfe aus. Hussein, der immer noch nicht bereit für eine Konfrontation war, betrieb gegenüber Arafat eine Appeasement-Politik, indem er sich in militanten Reden mit den Palästinensern solidarisierte und jede politische Lösung mit Israel ablehnte. Als es im Juli wieder zu Kämpfen kam, bot Hussein Arafat sogar einen Regierungsposten an, doch Arafat lehnte diesen mit der Begründung ab, dass sein einziges Ziel sei Israel zu zerstören. Die Lage wurde immer gefährlicher für Hussein, der am 1. September fast Opfer eines Attentats wurde.[11]
Ausbruch und Verlauf des Bürgerkrieges
BearbeitenAm 6. September entführten Kämpfer der PFLP drei Flugzeuge. Eins landete in Ägypten und die anderen zwei in Jordanien. Die Geiselnehmer forderten von den europäischen Regierungen die Freilassung von inhaftierten Gefangenen und drohten an die Flugzeuge zu sprengen. Arafat gelang es einige westliche Geiseln freizubekommen, die dann der Fatah übergeben wurden. Arafat kritisierte die Entführungen nicht. Laut den Arafatbiografen Barry und Judith Colp Rubin glaubt Arafat vermutlich das die Entführungen seine Macht und Popularität stärken könnte. Hussein sah die Entführungen als Herausforderung für seine Autorität und als Signal, das es zum revolutionären Umsturz kommen könnte. In dieser Situation, die blutig und chaotisch war, rief Arafat zu einer Regierung der Nationalen Einheit auf und solidarisierte sich mit der PFLP, die Mitglied der vereinigten Streitkräfte unter seinem Kommando war. Daraufhin entschloss sich Hussein zu handeln. Er verhängte das Kriegsrecht und forderte die palästinensischen Guerillas auf, die Städte Jordaniens zu verlassen. Arafat befahl im Gegenzug seinen Truppen, sich für einen Schlag bereitzuhalten, der die Regierung stürzen soll. Allerdings waren die Truppen dafür nicht vorbereitet. Salah Khalaf räumte später ein: „Wir waren total unvorbereitet“. Anfangs schafften es die Guerillas, sich mit der jordanischen Armee zu messen, verloren aber immer mehr Boden und wurden langsam vertreiben. In diesem Augenblick gab Arafat keine Befehle und wurde von lokalen Anführern um diese gebeten. In den elf Tagen der Kämpfe in der Stadt Amman wirkte Arafat laut seinen Biografen Barry und Judith Rubin wie „paralysiert“. In den Kämpfen gelang es Arafat zwar zu entkommen, aber Qaddumi und Khalaf wurden gefangen genommen. Teile von Arafats Truppen zogen sich in die zweit größte Stadt Jordaniens, Irbid zurück und erklärten diese zur Hauptstadt der „Republik von Palästina“. Dort wurden sie von der jordanischen Armee in die Berge im Norden Jordaniens vertrieben, während sie in Amman endgültig besiegt wurden. Arafat hoffte auf Intervention von den arabischen Ländern. Diese kritisierten Hussein zwar, aber militärisch greiften sie nicht in das Geschehen ein. Am 22 September 1970 rief Gamal Abdel Nasser zu einem arabischen Gipfeltreffen nach Kairo ein, da er die Zerstörung seines Verbündeten verhindern wollte. Er befürchte jedoch, dass ein überragender Sieg Jordaniens den Einfluss der Vereinigten Staaten in der Region vergrößern und sogar zu einem auferlegten Frieden mit Israel führen könnte. [12]
Fetzen zu ausgebauten Abschnitten
Bearbeiten- ↑ Andrew Gowers, Tony Walker: Arafat. The Biography. Virgin Books, 2003, S. 32–34.
- ↑ Amnon Kapeliuk: Yassir Arafat: Die Biographie. Palmyra, Heidelberg 2005, S. 101.
- ↑ Barry Rubin, Judith Colp Rubin: Yassir Arafat. A Political Biography. Continuum London 2004, S. 34–35.
- ↑ Andrew Gowers, Tony Walker: Arafat. The Biography. Virgin Books, 2003, S. 60–61.
- ↑ Barry Rubin, Judith Colp Rubin: Yassir Arafat. A Political Biography. Continuum London 2004. S. 41–42.
- ↑ Erwähnung hierfür: Amnon Kapeliuk: Yassir Arafat: Die Biographie. Palmyra, Heidelberg 2005, S. 96.
- ↑ Helga Baumgarten: Arafat. Zwischen Kampf und Diplomatie. 2002, S. 50–51.
- ↑ Amnon Kapeliuk: Yassir Arafat: Die Biographie. Palmyra, Heidelberg 2005, S. 96–97.
- ↑ Barry Rubin, Judith Colp Rubin: Yassir Arafat. A Political Biography. Continuum London 2004. S. 42–43.
- ↑ Barry Rubin, Judith Colp Rubin: Yassir Arafat. A Political Biography. Continuum London 2004. S. 44–47.
- ↑ Barry Rubin, Judith Colp Rubin: Yassir Arafat. A Political Biography. Continuum London 2004. S. 48–50.
- ↑ Barry Rubin, Judith Colp Rubin: Yassir Arafat. A Political Biography. Continuum London 2004. S. 50–53.