Benutzer:Adrian Arnhold/Reinisch Ulrich

Ulrich Reinisch. Ein deutscher Städtebau- und Architekturhistoriker Geb. am 20. 05. 1946. Besuch der Erweiterten Oberschule (Gymnasium) in Pirna/Sachsen. 1964 Abitur, 1964-66 Berufsausbildung und Fabrikarbeit, 1966-1971 Studium der Philosophie und Geschichte an der Humboldt-Universität. 1976 Promotion zum Dr. oec. (durch Dieter Klein, Wolfgang Heise, Bruno Flierl), danach wissenschaftlicher Assistent der Kulturgeschichte (Dietrich Mühlberg). 1978-1982 Stadtplaner im Büro für Städtebau Berlin, ab 1982 am Kunstgeschichtlichen Institut Aufbau eines Lehr- und Forschungsgebiets zur kultur- und geistesgeschichtlich orientierten Architektur- und Städtebaugeschichte. 1984 Promotion zum Dr. sc. phil. (Habilitation), 1990 Professur für Geschichte der Architektur und des Städtebaus, 1990-1993 Prorektor (Vizepräsident) der Humboldt-Universität. 1993 Ausschreibung der Professorenstelle und Neuberufung, 2011 Pensionierung, danach 2012-2018 Lehrauftrag an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus, Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung. Nach 1989/1990 zahlreiche Auslandsaufenthalte, Gastvorlesungen an in- und ausländischen Universitäten, Referate auf internationalen Konferenzen (Venedig, Budapest, Bad Nauheim u. v. a.)

Veröffentlichungen (Auswahl)

Hochschulschriften:

Dissertation A: Sozialökonomische Aspekte von Verstädterungs- und Urbanisierungsprozessen unter den Bedingungen kapitalistischer Produktionsverhältnisse. Zu den politökonomischen Grundlagen einer marxistischen Theorie der Stadt, 1976, 193 S.

Dissertation B (Habilitation): Zur räumlichen Dimension und Struktur sozialer Prozesse. Studien zu deutscher Städtebau- und Stadtplanungsgeschichte zwischen dem hohen Mittelalter und dem ausgehenden 19. Jahrhundert. 1984, 207 S.

Buchpublikationen u. a.

Der Wiederaufbau der Stadt Neuruppin nach dem großen Brand von 1787. Oder: wie die preußische Bürokratie eine Stadt baute. Nach den Akten rekonstruiert und erläutert. Worms 2001. Mitautor und Mitherausgeber: Festungsbau: Geometrie - Technologie – Sublimierung. Berlin 2012. Mitautor und Mitherausgeber: Das Schießhaus zu Weimar. Ein unbeachtetes Meisterwerk von Heinrich Gentz. Weimar 2016, Mitherausgeber: Retablissement. Preußische Stadtbaukunst in Polen und Deutschland. Berlin 2016. Mitautor und Mitherausgeber: Brandenburgs Städte. Berlin 2018.


Ausgewählte Aufsätze in Büchern und Zeitschriften


Zur Grundrißentwicklung deutscher Planstädte im 12. und 13. Jahrhundert. In: Dieter Dolgner (Hg.), Stadtbaukunst im Mittelalter, Berlin 1990, S. 126-136.

Zur Entstehungsgeschichte der Berliner Bauordnung von 1853. In: Stadtplanung und Verkehrsentwicklung in Berlin im 19. Jahrhundert. Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin 10/1991, S. 17-28.

Stadtplanung im Konflikt zwischen absolutistischem Ordnungsanspruch und bürgerlich- kapitalistischen Interessen – Peter Joseph Lennés Wirken als Stadtplaner von Berlin. In: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege (Hg.): Peter Joseph Lenné. Gartenkunst im 19. Jahrhundert. Beiträge zur Lenné-Forschung, Berlin/ München 1992, S. 34-85.

Kulturlandschaft: z. B. Haus und Stadt in der Mark Brandenburg. In: Kritische Berichte 2/2000, S. 29-37.

Revison des Rousseau. Die Gegenaufklärung in Preußen unter Friedrich Wilhelm II. und die Berliner Architektur. In: Stiftung Denkmalschutz Berlin (Hg.): Das Brandenburger Tor. Wege in die Geschichte, Tor in die Zukunft, Berlin 2003, S. 22-33.

Schußlinie, Sehstrahl und Augenlust. Zur Herrschaftskultur des Blickens in den Festungen und Gärten des 16. bis 18. Jahrhunderts (mit Christof Baier). In: Horst Bredekamp, Pablo Schneider (Hg.): Visuelle Argumentationen. Die Mysterien der Repräsentation und die Berechenbarkeit der Welt, München 2006, S. 35-59.

Schinkels Entwürfe für den „Befreiungsdom“ und die „Neue Wache“, Fichtes „Reden an die deutsche Nation“ und der Stilkonflikt in der Architektur 1814/1816. In: Annette Dorgerloh, Michael Niedermeier, Horst Bredekamp (Hg.): Klassizismus – Gotik. Karl Friedrich Schinkel und die patriotische Baukunst, München, Berlin 2007. S. 147-164.

Der ‚Contrat social‘ und die Ordnung der Straße. In: Philine Helas, Maren Polte, Claudia Rückert (Hg.): Bild/Geschichte. Festschrift für Horst Bredekamp, Berlin 2007. S. 431-446.

Die Architekturtheorie der preußischen Oberbauräte. David Gilly und François Philipp Berson, die „Landbaukunst“ und das „provinzialstädtische Bürgerhaus“ um 1800. In: Eduard Führ, Anna Taut (Hg.): David Gilly. Erneuerer der Baukultur. Münster 2008. S. 33-47,

Das Bild von der aufgeklärten, geordneten Stadt und die städtebaulichen Planungen der preußischen Bürokratie im 18. Jahrhundert. In: Sigrid Brandt und Hans-Rudolf Meier (Hg.): Stadtbild und Denkmalpflege. Konstruktion und Rezeption von Bildern der Stadt, Berlin 2008, S. 52-65.

Albert Erich Brinckmanns „Platz und Monument“ von 1908 und der sozialistische Städtebau. In: kunsttexte.de, 2/2011, S. 1-18.

Angst, Rationalisierung und Sublimierung. Die Konstruktion der bastionierten, regulären Festung als Abwehr von Angstzuständen. In: Bettina Marten, Ulrich Reinisch, Michael Korey (Hg.): Festungsbau. Geometrie – Technologie – Sublimierung, Berlin 2012, S. 269-313.

Planung und Bau der mecklenburgischen Residenzstadt Ludwigslust. Zur politischen Ikonographie von Ohnmacht und Machtverzicht. In: Sarah Avischag Müller/ Andreas Waczkat (Hg): Utopie und Idylle. Der Mecklenburg-Schweriner Hof in Ludwigslust (1764-1837, Hildesheim/Zürich/New York 2019, S. 299-350