Essbare Wildpflanzen werden von Menschen seit Urzeiten als Wildgemüse, Wildfrüchte, Wildkräuter oder auch als Heilpflanzen benutzt. Darunter versteht man wild, in der Natur wachsende Pflanzen, die zum Verzehr geeignet sind. Je nach Art können gesamte Pflanzen (Beispiel: Bärlauch) oder nur bestimmte Teile davon (Beispiel: Sanddorn) verwendet werden.

Nährwert und Inhaltsstoffe

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Bärlauch, eine der bekanntesten immer noch oft wild gesammelten essbaren Pflanzen
 
Maronen, die Früchte der Edelkastanie, werden ebenso oft wild gesammelt

Wildpflanzen enthalten ein Vielfaches der Vitamine, Proteine, Mineralstoffe und Spurenelemente der kultivierten Gemüsesorten.[1] Im Unterschied zu den von Menschen entwickelten Kulturpflanzen sind Wildpflanzen das Ergebnis andauernder, evolutionärer, und natürlicher Entwicklung.

Viele Wildpflanzen wirken zusätzlich gesundheitsfördernd[2] und finden daher auch als Heilpflanzen Verwendung.

Geschichte der Verwendung

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Essbare Wildpflanzen waren sehr lange (etwa 99% menschlichen Geschichte) die Hauptnahrungsquelle der Menschen.[1] Kulturpflanzen wurden erst mit der neolithischen Revolution vom Menschen aus Wildpflanzen kultiviert, wobei Wildpflanzen immer noch ein Teil der Ernährung geblieben sind.

Ein besonderes Gericht war eine Suppe aus den ersten Wildkräutern des Jahres, die als Grüne-Neue-Suppe oder Gründonnerstagssuppe bekannt ist. Diese Suppe war schon in der Jungsteinzeit eine Kultspeise,[3] die zum Frühlingsfest zu Ehren Mutter Erde dazugehörte. Die genaue Zusammensetzung der neun Wildkräuter ist nicht bekannt und könnte auch regional unterschiedlich sein.

Durch die Entwicklung der gewerblichen und industriellen Versorgung wurde sowohl die Verwendung von essbaren Wildpflanzen als auch das Wissen darüber (zumindest in Westeuropa) verdrängt.[4] Wildpflanzen sind aus der Ernährung der Menschen im 20. Jahrhundert fast komplett verschwunden.[3] Seit Anfang des 21. Jahrhunderts steigt das Interesse an essbaren Wildpflanzen wieder[5][6][7] und die Wildkräuterküche erlebt eine Renaissance.[3]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b Rudi Beiser: Wildkräuter: Von der Wiese auf den Teller - mit 42 vitalen Rezepten. Trias Verlag, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-432-10265-8.
  2. Rita Lüder: Grundkurs Pflanzenbestimmung. 8. Auflage. Quelle & Meyer, 2017, ISBN 978-3-494-01719-8, S. 87.
  3. a b c Rudi Beiser: Unsere essbaren Wildpflanzen. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-440-15910-1.
  4. Steffen G. Fleischhauer, Jürgen Guthmann, Roland Spiegelberger: Essbare Wildpflanzen. 200 Arten bestimmen und verwenden. AT Verlag, Baden/München 2015, ISBN 978-3-03800-886-6.
  5. Interesse an Wildpflanzen-Park. Stuttgarter Zeitung, 16. Oktober 2019, abgerufen am 4. Mai 2020 (deutsch).
  6. Wildkräuter bereichern den Speiseplan. Frankfurter Rundschau, 17. Mai 2017, abgerufen am 4. Mai 2020 (deutsch).
  7. Schmackhaftes Unkraut. Vom Arme-Leute-Essen zur Delikatesse: Dr. Markus Strauß über wilde Spezialitäten. Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 4. März 2014, abgerufen am 4. Mai 2020 (deutsch).