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Ein weiterer Vorteil der relationenalgebraischen Sprechweise liegt in ihrer „konstruktiven Erweiterbarkeit“: Ohne die gewählte Sprache der Relationen-Algebra verlassen zu müssen, ist dieser Kalkül geeignet, für geometrische Zusatzaxiome (Schließungssätze) äquivalente einfache und gut handhabbare Rechenregeln anzugeben.
Als eine wichtige Regel erweist sich die zweistufige Homogenitätsregel; sie ist auf der geometrischen Seite äquivalent zur Konstruierbarkeit parallelähnlicher Dreiecke. Legt man darüber hinaus dreistellige affine Relative zugrunde, so erweisen sich diese ebenfalls als synonym zu den affinen Geometrien – die Hinzunahme der dreistufigen Homogenitätsregel findet dann auf der geometrischen Seite ihre Entsprechung in der Gültigkeit des großen affinen Satzes von Desargues.[2]
die mengentheoretische Elementbeziehung als Inzidenzrelation,
eine Parallelenrelation
und wenn die folgenden Eigenschaften gelten:
Existenz und Eindeutigkeit der Verbindungsgeraden: Man setzt für diese zu eindeutig bestimmte Verbindungsgerade auch .
Geraden sind Verbindungsgeraden:
Die Parallelenrelation ist eine Äquivalenzrelation.
Euklidisches Parallelenpostulat:
Konstruierbarkeit parallelähnlicher Dreiecke:
Ein zweistelliges, einfach graphisches und homogenes Relativ, also ein Relativ, dessen Relationenmenge scharf einfach transitiv, abgeschlossen gegenüber Gleichheitsrelation und Inversion, linkstotal und homogen ist, definiert mit
Mit der Definition unter Anwendung eines Projektionsfunktors auf jeweils 2 Stellen der dreistelligen Relationen wird ein synonymer Zusammenhang hergestellt einerseits zwischen der Klasse der zweistelligen einfach graphischen Relative, die überdies homogen sind und andererseits der Klasse der dreistelligen einfach graphischen Relative. Diese werden affin genant, wenn ihre 2stellige Projektion es ist.
Aus einem affinen Relativ entsteht durch Anwendung des folgenden Verfahrens eine affine Geometrie
Aus einer affinen Geometrie entsteht durch Anwendung des Verfahrens ein affines Relativ
Für alle affinen Relative und alle affinen Geometrien gilt:
Affine Relative und affine Geometrien sind synonym zueinander, der (H2)-Homogenitätsregel auf der algebraischen Seite entspricht die Konstruierbarkeit parallelähnlicher Dreiecke auf der geometrischen Seite.
Mit der Anwendung eines Projektionsfunktors auf die Stellen 1 und 4 im Verkettungsprodukt zweier dreistelliger Relationen und Verwendung eines erweiterten Relationenproduktes gemäß
gilt die dreistufige affine (H3)-Homogenitätsregel
H.-J. Arnold, W. Junkers, W. Kühnel, G. Törner, H. Wefelscheid (Hrsg.): Beiträge zur Geometrischen Algebra und ihren Anwendungen. Proceedings des 2. Duisburger Symposiums über Geometrische Algebra und ihre Anwendungen. Universität Duisburg 1987.
↑Arnold, H.-J.: Der projektive Abschluß affiner Geometrien mit Hilfe relationentheoretischer Methoden. In: Abhandlungen aus dem Mathematischen Seminar der Universität Hamburg. Universität Berlin, Hamburg (40) 1974, S. 197–214. doi:10.1007/BF02993598.
↑Arnold, H.-J.: Affine Relative. In: Results in Mathematics, Basel: Birkhäuser (12) 1987, S. 1–26. doi:10.1007/BF03322375