Grundsätzliches
BearbeitenVoraussetzung für eine Auszeichnung wird für mich nicht sein, ob das Bild mit höchstmöglicher am Kameramarkt derzeit verfügbarer Auflösung oder hohem Nachbearbeitungsaufwand (z. B. Stichting, HDR) geschaffen ist. Vorlagen für Posterdrucke in Hochglanz sind also nicht nötig. Andererseits sind derartige Aufnahmen aber auch kein unbedingtes Ausschlusskriterium.
Die Bilder sollen in erster Linie einen möglicherweise noch zu schreibenden enzyklopädischen Artikel oder etwa einen Kurs in der Wikiversity gut bebildern können. Dies bedeutet zum einen, daß das Bauwerk möglichst getreu dem menschlichen Seheindruck wiedergeben sein sollte. Hardware- oder softwareseitig geschaffene Halbkugelpanoramen und andere extreme Perspektiven scheiden daher vorneherein aus. Zum anderen mag bitte auch von Verfremdungen und Effekten wie Solarisationen abgesehen werden.
Motivwahl
BearbeitenBei der Motivwahl sollte versucht werden, störende Objekte zu umgehen, sich also zu bemühen, die allfällig parkenden Autos, Laternenmasten, Verbotsschilder möglichst wenig dominat in Erscheinung treten zu lassen. Ein Lieferwagen oder eine Anzahl von Autos von Messbesuchern vor dem Kirchenportal ist ein Manko, welches ein im übrigen sehr gutes Bild schlicht entwertet. In derartigen Fällen muß man einfach noch mal zu einer Zeit wiederkommen, wenn möglichst wenige dieser mobilen Störenfriede auftreten. Andererseits gehört die moderne Stadtmöblierung aber durchaus zum Umfeld eines Denkmales, es wäre in meinen Augen daher verfälschend, sie z. B. über ein Bildbearbeitungsprogramm vollständig zu eliminieren und einen Zustand des 18. Jahrhunderts herstellen zu wollen. Bei vielen Objekten, etwa dem Rittergut inmitten der zugehörigen Ackerflur oder dem modernen Baudenkmal in landschaftsarchitektonisch gestalteter Umgebung, ist auch die Einbindung des Objektes in seine Umgebung ein lohnenswertes Motiv. Bei sehr vielen Bauwerken gibt es prägende Bauteile oder Details, etwa das Torhaus eines Rittergutes oder der Erker am Patrizierhaus. Da in einem guten Artikel auf derartige Teile gesondert eingegangen wird, müssen auch für diese Teile gute Abbildungen vorhanden sein, denn: ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte. Ich kann mir deshalb nicht nur eine Prämierung von Totalen vorstellen.
Technische Qualität
BearbeitenDie Bilder sollten, obschon Megapixel nicht das Kriterium sind, dennoch mindestens zwei Megapixel groß sein, damit auf allen derzeit erhätlichen Bildschirmen eine formatfüllende Darstellung mit noch leichter Vergrößerungsmöglichkeit gegeben ist.
Sie sollten ferner ansprechend komponiert und hinsichtlich des Darzustellenden korrekt belichtet und scharf sein. Dies bedeutet nicht, dass versucht werden muß, Schärfe von vorne bis hinten auch abseits des Baudenkmales oder eine Tonwertwiedergabe vom tiefsten Schatten bis hin die hellsten Lichter zu erzielen. Im Allgemeinen ist für mich Fotografie nicht der Versuch einer objektiven technischen Reproduktion, sondern die Wahl eines gezielten, subjektiv geprägten Ausschnitts aus der Realität. Also unter Umständen eine Kunst des Weglassens. Daher verlange ich auch von einem Denkmalsfoto keine technische Zeichnung mit anderen Mitteln. Eine bewußte Fokussierung oder Belichtung nur auf das Hauptmotiv kann die Bildaussage auch für enzyklopädische Verwendung steigern. Dies ist aber immer eine Einzelfallentscheidung, Patentrezepte gibt es nicht.
Korrektur stürzender Linien
BearbeitenAuch diese ist eine Einzelfallentscheidung. Sie sollte so vorgenommen werden, daß der Bildeindruck noch dem menschlichen Auge gerecht wird. "Vollentzerrte" Bilder hoher Gebäude aus der Froschperspektive können einen verfälschenden Eindruck des Objektes vermitteln. Hierzu sei auf diese Seite des Kollegen Smial mit Bildbeispielen verwiesen.