An-d/Bettermarks | |
Erfolgreich Mathe lernen | |
Lernplattform | |
Sprachen | Englisch, Spanisch, Deutsch, Niederländisch |
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Sitz | Berlin |
Gründer | Arndt Kwiatkowski, Marianne Voigt, Christophe Speroni |
Betreiber | bettermarks GmbH |
Benutzer | >300.000 (Alexa Rank 81.602)[1] |
Registrierung | erforderlich |
Online | seit 2008 |
(aktualisiert Dez. 2021) | |
https://bettermarks.com/ |
bettermarks ist eine deutsche Online-Lernplattform im Fach Mathematik. Sie besteht aus Mathematik-Lernmaterial und Online-Aufgaben für die Jahrgangsstufen 4–10. Der Name leitet sich aus dem englischen Begriff für „bessere Noten“ (better marks) ab. Lehrer können damit an die Schüler online Aufgaben zuweisen, die dann automatisch korrigiert werden.
bettermarks ist in 4 Sprachen (Deutsch, Englisch, Spanisch, Niederländisch) und in den folgenden Ländern verfügbar: Deutschland, Uruguay (unter dem Namen PAM)[2], Argentinien, Mexiko, Niederlande, Österreich, Schweiz, Spanien, Südafrika und USA. bettermarks ist eine eingetragene Marke.[3]
Die Software wurde von der 2008 gegründeten Firma bettermarks GmbH[4][5], begleitet von Lehrern und Didaktikern und mit Hilfe von Pädagogen, Mathematikern, Internet- und Software-Spezialisten realisiert. 2013 wurde es in Deutschland in den ersten Schulen eingesetzt.[6] Sie wurde wissenschaftlich begleitet und mehrfach ausgezeichnet.
Software
Bearbeitenbettermarks ist ein adaptives Lernsystem für Mathematik, das als Intelligentes tutorielles System (ITS) klassifiziert ist.[7][8] Die TU München stuft intelligente Tutorensysteme als besonders lernwirksam ein.[9]
Es werden über 100 interaktive digitalen Mathebücher angeboten, die individualisierbar sind und 100% des offiziellen Lehrplans abdecken. Die Mathebücher sind katalogisiert und über eine integrierte Suchfunktion aufgerufbar. Sie lassen sich individuell im Rahmen der Binnendifferenzierung zuweisen und bieten neue Aufgabenstellungen bei jedem Aufruf. Erklärungen, Glossare, Videos und Aufgaben adressieren alle Kompetenzbereiche. Die Aktivitäten und Ergebisse lassen sich auslesen. Eigene Arbeitsblätter können aus den Vorlagen erstellt werden und Vorwissen-Tests decken Wissenslücken auf und bieten automatisiert Übungen an, um diese schließen zu können. Der Lernfortschritt wird protokolliert und Lernende werden angeregt, Übungen zu wiederholen und bessere Ergebnisse zu erzielen.[10]
Die Software läuft Browser-basiert (betriebssystemunabhängig im Client) und über iOS und Android Apps. Die interaktiven Aufgaben werden in einer eigenen Domain-spezifischen Sprache entwickelt (EPL - Exercise Programming Language). Als TechStack werden React/TypeScript im FrontEnd und Python/Kotlin/GOLANG im BackEnd eingesetzt. Das adaptive Lernsystem basiert auf den Architektur-Prinzipien EventSourcing/CQRS.
Bei der Anwendung erfolgt eine Trennung von Lerndaten und Nutzer-Daten. Keine identifizierenden Daten wie E-Mail-Adressen oder Klarnamen von Schülerinnen und Schülern (nur Pseudonyme). Datenschutz-freundliche Integration in Schulinformations-Systeme/Lernmanagement-Systeme/Landes-Clouds. Prüfung / Umsetzung erfolgte im Rahmen diverser Rahmenverträge mit unterschiedlichen Bundesländern. Datenschutzkonformer Zugriff auf anonymisierte Lerndaten für Forschungszwecke (in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen). Keine Werbung, keine externen Links, keine unautorisierte Kommunikation [11]
Verbreitung
BearbeitenIn Deutschland sind für die Software Jahreslizenzen an Schulen erhältlich, als Lehrkraft ist der Zugang dauerhaft kostenlos, zur Anwendung in Klassen gibt es ein Probeabo. Darüber hinaus müssen Lizenzen erworben werden. Im Ausland wird die Software über Partner wie Verlage und Regierungen vertrieben oder eingeführt.[6]
Die Plattform hat in der COVID-19-Pandemie an Bedeutung gewonnen[5]. Derzeit besitzen die Bundesländer Hamburg[12], Berlin[13] , Bremen[14], Niedersachsen[15][16] und Rheinland-Pfalz[12][17] Landeslizenzen der Software. Monatlich rechnen zwischen 250.000[12] und 300.000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland mit bettermarks.[18] Die Software wird u. A. von der KfW empfohlen.[19] bettermarks wurde im KMK Projekt „Ein Bund- Länder-Förderprogramm für Kooperationsprojekte zur Entwicklung Intelligenter tutorieller Systeme (ITS)“ als beispielhaft aufgeführt.[20] Als Partner der Stiftung Rechnen richtete bettermarks 2010 und 2012 den Rechenwettbewerb Mathe macht das Tor aus.[21]
Im Schuljahr 2020/2021 haben international über 400.000 SchülerInnen über 200 Millionen Aufgaben gerechnet. In 2022 können in 6 Bundesländern, sowie an den Deutschen Auslandsschulen, alle SchülerInnen der Klasse 4 bis 10 bettermarks für Mathematik über eine zentrale Lizenzvereinbarung mit den dortigen Bildungsministerien frei nutzen. Inzwischen werden auch Inhalte für die Oberstufenmathematik angeboten. [22]
bettermarks ist die erste digitale Lernplattform für Mathematik weltweit, die die im öffentlichen Bildungssystem eines ganzen Landes (Uruguay) verwendet wird.[6] Dort wurden 500.000 Schüler mit Laptops ausgestattet und die Einführung auch wissenschaftlich begleitet.
Wissenschaftliche Begleitung
BearbeitenIm Dezember 2009 begann die offene Testphase von bettermarks. Ein Team vom Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen (ZNL) der Universität Ulm untersuchte dabei die Wirksamkeit und Akzeptanz des Online-Lernsystems. Das Ergebnis: Das Lernen mit dem internetbasierten System führt bei Schülerinnen und Schülern zu einem größeren Lernzuwachs im Fach Mathematik als das Lernen ohne Online-Unterstützung.[23]
Eine internationale Vergleichstudie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Intel Education Alliance, durchgeführt am Europagymnasium Richard von Weizäcker, Thale (Sachsen-Anhalt) bescheinigte die Wirksamkeit von bettermarks.[24]
Das Bundeslandland Bremen führt die Software im Rahmen des ADiS Projekts [25] in Zusammenarbeit mit dem Klettverlag ein.[26][27][14]
Bei der Einführung in Uruguay unter dem Namen Plataforma Adaptativa de Matemática (PAM)[28] wurde über 3 Jahre eine wissenschaftliche Begleitstudie erstellt, die eine Verbessersung der Lernleistung zwischen 10 % und 30 % bescheinigte.[29]
Auf Grundlage der Lerndaten wurden mit KI-Methoden Prognosen für personalisierte Lernpfade untersucht https://www.educationaldatamining.org/EDM2016/proceedings/paper_62.pdf
Auszeichnungen
BearbeitenDie Entwicklerfirma ist zweifacher „digita“-Preisträger, Intel Associate Partner, Fördermitglied der Initiative D21, Partner der »Stiftung Rechnen« und gefördert aus Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Sozialfonds).[19][18]
- EdTech Europe 2014[30]
- Deutscher Bildungsmedienpreis „digita“ in der Kategorie „Privates Lernen über 10 Jahre“ (2011, 2012)[31][32]
- Comenius-EduMedia Medaille 2013[33]
- Comenius-EduMedia-Siegel für didaktische Medienprodukte" (2011)
- digita Deutscher Bildungsmedien Preis 2012[34]
- Giga Maus 2010, Zeitschrift Eltern: „Das beste Online-Angebot zum Lernen - Kinder ab 10 Jahre“
bettermarks GmbH
BearbeitenGeschichte
BearbeitenArndt Kwiatkowski (Gründer und ehemaliger Geschäftsführer von ImmobilienScout24) gründete bettermarks nach dem Verkauf von ImmobilienScout24 an die deutsche Telekom[35][36] gemeinsam mit Marianne Voigt (ehemalige Geschäftsführerin von ImmobilienScout24) und Christophe Speroni (ehemaliger Produktmanager bei ImmobilienScout24) 2008.
Idee / Ziele / Vision
- Mehr Chancengleichheit im Bildungssystem durch intelligenten Einsatz von Technologie, siehe auch https://www.herder.de/geschichte-politik-shop/soziale-marktwirtschaft-im-digitalen-zeitalter-klappenbroschur/c-34/p-15123/ (Mitautor: Arndt Kwiatkowski)
- Entwicklung adaptiver Bildungsmedien für das Schulsystem (beginnend mit Mathematik)
- Verbesserung der Lernergebnisse in der Breite entlang der fächerspezifischen Lehr- und Lernprozesse eines Curriculums
- Unterstützung und Entlastung von Lehrkräften bei Routinetätigkeiten (um z.B. mehr Zeit für Binnendifferenzierung zu ermöglichen)
- Das Unternehmen beschäftigt sich intensiv mit den Einsatzmöglichkeiten künstlicher Intelligenz in der Schule
- https://de.bettermarks.com/kuenstliche-intelligenz-bildung/ - https://www.telekom-stiftung.de/themen/smarte-schule - https://www.friedrich-verlag.de/digitale-schule/digital-unterrichten/aus-fehlern-aha-momente-machen-9109 - https://www.weizenbaum-institut.de/news/gleich-und-ungleich-im-netz-perspektiven-auf-den-digital-divide0/
Kooperationen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Heike M. Buhl, Sabine Bonanati, Birgit Eickelmann: Schule in der Digitalen Welt, Hogrefe Verlag, Göttingen, 2021, 1. Auflage, Seite 85, ISBN 978-3-8017-3074-1 https://doi.org/10.1026/03074-000/ [41]
- Wirtschaftsrat der CDU (Hrsg.): Soziale Martwirtschaft im Digitalen Zeitalter, Herder, Freiburg, 2019, Seite 195, ISBN 978-3-451-39985-5 [42]
- Pascal Rolf Fischer: Mathematische Vorkurse im Blended-Learning-Format (Dissertation), Springer Spektrum, Wiesbaden, 2014, ISBN 978-3-658-05812-8, https://doi.org/10.1007/978-3-658-05813-5/[43]
- Johannes Angermüller, Sikly van Dyk (Hrsg.): Diskursanalyse meets Governementalitäts-Forschung, Campus Verlag, Frankfurt, 2010, Seite 199, ISBN 978-3-593-38947-9[44]
- Scharnagl, Susanne, Petra Evanschitzky, Judith Streb, Manfred Spitzer, and Katrin Hille. "Sixth Graders Benefit from Educational Software when Learning about Fractions: A Controlled Classroom study." Numeracy 7, Iss. 1 (2014): Article 4. DOI: http://dx.doi.org/10.5038/1936-4660.7.1.4
- Martin Stein (Hrsg.): Eva-CBTM: Evaluation of Computer Based Online Training Programs for Mathematics, WTM-Verlag, 2012, Englisch, ISBN 978-3-942197-20-5
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ bettermarks - traffic statistics. Alexa Internet, Inc, abgerufen am 17. Februar 2022.
- ↑ [1] Bettermarks: Wirkung, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [2]DPMA Nummer der Marke: 010178895 (Marke eingetragen, Stand am: 28. Dezember 2021)
- ↑ Handelsregister: HRB 120966, Amtsgericht Charlottenburg, Sitz der Gesellschaft: Berlin, USt-IdNr. DE261509841
- ↑ a b [3] Deutsche Startups, bettermarks Interview vom 13. April 2020, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ a b c d [4] Erstes Land führt Bettermarks Mathe-Plattform ein. Berliner Morgenpost vom 24. April 2013, abgerufen 29. Dezember 2021
- ↑ https://www.scil.ch/wp-content/uploads/2019/05/Session-KI-basierte-Loesungen-fuer-LD-vs-2018-09-28.pdf Uni St. Gallen
- ↑ ttps://www.hrtoday.ch/de/article/lernen-a-la-carte-kuenftiges-lernen
- ↑ [5] TU München, Metastudie zur Wirkung digitaler Medien in der Schule, Dezember 2017, PDF, 127 kB, abgerufen am 3. März 2022
- ↑ https://de.bettermarks.com/produkt/ Produktbeschreibung bettermarks
- ↑ https://de.bettermarks.com/datenschutz/ Bettermarks Datenschutz
- ↑ a b c [6] Tagesspiegel, Künstliche Intelligenz in der Schule vom 06. Oktober 2020, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [7] Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Mathematik-Lernsoftware bettermarks als Landeslizenz für die Berliner Schulen, abgerufen 28. Dezember 2021, PDF, 632 kB
- ↑ a b [8] Bremen, Landesinstitut für Schule, bettermarks, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [9] DigitalPakt Schule in Niedersachsen, 2021, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [10] Ausschreibung des Landes Niedersachsen für bettermarks vom 22. Dezember 2020,abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [11] Rheinland-Pfalz, Bildungsserver: Die Lehr-/Lernsoftware Bettermarks, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ a b [12] bettermarks: Wir über uns, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ a b [13] KfW: Bildung - Leichter Mathe lernen, Auf KfW Stories veröffentlicht am 14. Februar 2019, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [14] Wissenschaft und Bildung, Blog von Jan-Martin Wiarda, Teurer Ehrgeiz, vom 21. September 2020, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [15] Stiftung Rechnen: Mathe macht das Tor, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ https://de.bettermarks.com/preise/ Bettermarks Angebote
- ↑ [16] Scharnagl, Susanne, Petra Evanschitzky, Judith Streb, Manfred Spitzer, and Katrin Hille. "Sixth Graders Benefit from Educational Software when Learning about Fractions: A Controlled Classroom study." Numeracy 7, Iss. 1 (2014): Article 4.
- ↑ [17] bettermarks, Studienübersicht, abgerufen 28. Dezember 2021, PDF, 708 kB
- ↑ [18] Bremen, Landesinstitut für Schule, ADiS 5 – Anfangsdiagnostik im Schuljahr 5 zur individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [19] Schulbegleitforschung in Kooperation mit Klett, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [20] Klett, Testen und Fördern, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [21] Website der Regierung Uruguays: En 2016, 120.000 estudiantes realizaron 40 millones de ejercicios en la Plataforma de Matemáticas, vom 02. Juni 2017,abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [22] Marcelo Perera y Diego Aboal: Evaluación del Impacto de la Plataforma Adaptativa de Matemática en los resultados de los aprendizajes, Octubre de 2017, abgerufen 28. Dezember 2021, PDF, 1,04MB
- ↑ [23] Education Technology EdTech 20 winners announced, 11. Juli 2014, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [24]Deutscher Bildungsmedienpreis „digita“ in der Kategorie „Privates Lernen über 10 Jahre“ (2011), abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [25]Deutscher Bildungsmedienpreis „digita“ in der Kategorie „Privates Lernen über 10 Jahre“ (2012), abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [26] Comenius Award Datenbank
- ↑ [27] Deutscher Bildungsmedien Preis 2012, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ https://www.iz.de/unternehmen/news/-arndt-kwiatkowski-45-juergen-boehm-45-und-marianne-voigt-42-sind...-74679?crefresh=1
- ↑ https://www.immobilienportale.com/2008737-neue-geschaftsfuhrung-bei-immobilienscout24/
- ↑ [28] Initiative D21: Fördermitglieder, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [29] Stiftung Rechnen: Förderer, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [30] BMBF Die MINT-Angebote im Überblick, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ [31] Macmillan International Website
- ↑ 2020 Google Books Schule in der Digitalen Welt, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ 2019 Google Books Soziale Martwirtschaft im Digitalen Zeitalter, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ 2014 Google Books Mathematische Vorkurse im Blended-Learning-Format, abgerufen 28. Dezember 2021
- ↑ 2010 Google Books Diskursanalyse meets Governementalitäts-Forschung, abgerufen 28. Dezember 2021
Kategorie:Lernplattform Kategorie:Didaktik der Mathematik Kategorie:E-Learning Kategorie:Gegründet 2008