Ausgewählte stumme Zeitzeugen

Bearbeiten

(als neues Kapitel im Hauptartikel Franzoseneinfall (Schweiz) vorgesehen)

Die folgende Bildstrecke illustriert einige ausgewählte Ereignisse des Franzoseneinfalls am 2. März 1798 um 4 Uhr in Lengnau bis zum Fall von Bern am 5. März 1798. Dies erfolgt in der Form von "Stummen Zeitzeugen', wie wir sie nennen wollen. Das können sein: Gemälde, Gebäude, Orte, Landschaften, Denkmäler, Grenzen und Zeitungsmeldungen.

Aufmarsch der Franzosen vor und bei Lengnau

Bearbeiten

"Ring um Ring schloss sich vom Christmonat 1797 bis Ende Hornung 1798 die eiserne Kette der französischen Vorposten, rings um Lengnau auf bischöflichen Landen stehend. Durch sie gedeckt, hatte General Schauenburg bereits am 16. Hornung seinen Aufmarsch beendigt und stand mit dem Gros seiner Streitmacht in gedrängter Unterkunft am Büttenberg und den anliegenden Dörfern, am Südfuss des Jura, in Pieterlen, auf dem Jura in Rothmund, in Gehöften und Feldlagern. Das Gros seiner Artillerie, ca. 18 Batterien, am Büttenberg, jenseits der gefrorenen Sümpfe des Lengnauermooses und der Aegleren, direkt gegenüber Lengnau. Mit einem Teil der Artillerie rittlings der Strasse Pieterlen-Lengnau bei der Farb." [1]

Erläuterungen: [2]

Kampfhandlungen am 2. März 1798

Bearbeiten

Erstes Gefecht in Lengnau

Bearbeiten

"Um 4 Uhr früh brachen die Franzosen von drei Seiten mit Übermacht ins Dorf ein. Die Oberländer sprangen auf und eilten auf ihre Posten. Die vier Geschütze ergossen ihre Kugelschauer. Die Offiziere gaben das Beispiel. Hartnäckig tobte der Kampf im Dunkel, das durch auflodernde Firsten erhellt wurde. Frauen kämpften mit; ihrer zwei fielen. Doch die Berner, des Nachtkampfes ungewohnt, der beständigen Überhöhung nicht gewachsen konnten sich gegen die Übermacht nicht halten. ... Die Berner verloren 200 Mann an Toten und Verwundeten und ebensoviel Gefangenen ..." [3]

Erläuterungen: [4] [5]

Widerstand bei Grenchen

Bearbeiten

"Und nun rückte der Feind gegen Grenchen vor. ... Mit leichter Mühe bemächtigte sich die französische Hauptmacht der Schanzen westlich des Dorfes, sowie der beiden Kanonen. Dagegen stiess die von Allerheiligen heranziehende feindliche Abteilung oberhalb des Dorfes bei den Tuffgruben auf hartnäckigen Widerstand. ... Nun erschien aber eine französische Kolonne, die über den Berg gedrungen war und drohte, die Verteidiger im Rücken zu fassen. Daher zogen sich diese ins Dorf zurück, wo sie sich neuerdings zur Wehr setzten, bis die Feinde von allen Seiten in die Ortschaft eindrangen, durch ihre Uebermacht jeden weiteren Widerstand unmöglich machten und die regulären Truppen zum Rückzuge gegen Bettlach und Haag nötigten." [6]

Erläuterungen: [7]

Widerstand bei Haag Bach

Bearbeiten

"Bei Haag empfing das Bataillon May vom Regiment Zofingen die Flüchtigen und stellte sich im schwach befestigten Dorf den Verfolgern entgegen. Doch nach kurzem Kampf wurde es umgangen und die Flüchtigen grossenteils gefangen."[8]

Erläuterungen: [9]

Gefecht bei den Bellacher und Selzacher Weihern

Bearbeiten

"Bei den sogenannten Bellacher und Selzacher Weihern, südlich und nördlich zwischen mit Gebüsch und Waldungen besetzten Hügeln, oberhalb der alten Landstrasse gelegen und durch einen engen Holzweg getrennt, stellten sich namentlich die Berner noch einmal zu kräftiger Gegenwehr. Es fehlte nicht an Beispielen grossen Heldenmuths und Aufopferung. Mancher Solothurner und Berner wehrte sich wie ein Rasender und bis auf den Tod, jeden Zuruf von Pardon verschmähend. ... Die französische Übermacht war aber zu gross und von jetzt an hatte aller Widerstand aufgehört ..."[10]

Erläuterungen: [11]

Kapitulation von Solothurn

Bearbeiten

Erläuterungen: [12]

Schusswechsel bei Büren an der Aare

Bearbeiten

Am 2. März 1798 lieferten sich Berner und Franzosenen einen Schusswechsel über die Aare. Dabei gerieten auf beiden Seiten mehrere Häuser in Brand. Auch die Brücke wurde angezündet und zerstört. Nach dem Abzug der bernischen Truppen in Richtung Fraubrunnen und Grauholz mussten die Franzosen von der fürstbistümlichen Seite mittels Booten auf bernisches Territorium herübergeholt werden, um sich damit weiteren Verwüstungen, Plünderungen und Gewalttaten durch die 'Befreier' auszusetzen. [13]

Erläuterungen: [14]

Gefecht im Ruhsel

Bearbeiten

"Am 2. März 1798 … fand auch im ‚Ruhsel‘ oder Nidauwald … zwischen Vingelz und Alfermee ein Gefecht statt, dessen Folge war, dass die Dörfer zwischen Biel und Neuenstadt infolge einer Kapitulation an die Franzosen übergeben wurden. Das Gefecht hat keine grosse Bedeutung gehabt, denn unsere Leute waren nicht siegreich und vollbrachten auch nicht bedeutende Thaten, welche besonderer Erwähnung werth wären;allein es hilft doch den Beweis unterstützen, dass unsere Leute damals den Willen und Muth hatten, gegne den Feind sich zu wehren, und dass bei besserer Ordnung im Ganzen und von Oben die Franzosen das alte Bern, wenn‘s nicht ein veraltetes gewesen wäre, nicht so leicht über den Haufen geworfen hätten, wie‘s geschah.“[15]

Erläuterungen: [16]

Kampfhandlungen am 4. und 5. März 1798

Bearbeiten

Schlacht bei Neuenegg

Bearbeiten

"In der Nacht vom 4. auf den 5. März überwältigten die Franzosen das kleine Berner Kontingent, das den Übergang über die Sense bei Neuenegg bewachte. Auf Berner Seite wurde noch in der Nacht der Berner Landsturm aufgerufen. In der Stadt Bern mobilisierte Generaladjudant Johann Weber die vorhanden Soldaten, 2300 Mann und brach am Morgen des 5. März 1798 Richtung Neuenegg auf. In der Zwischenzeit hatten die Franzosen bereits Oberwangen erreicht, wo sie jedoch auf die Scharfschützenkompagnie Tscharner trafen, die auf dem Könizberg gelagert hatte und von diesen nun aufgehalten wurden. Als Weber mit seinen Truppen eintraf, trieben die Berner die Franzosen bis zur Ebene von Neuenegg, wo sie jedoch in das Feuer von mehreren französischen Artillerie- und Infanteriebataillonen kamen. Bei dem nun folgenden Sturmangriff auf die Franzosen kam es zu erheblichen Verlusten auf Berner Seite. Die Franzosen begannen sich über die Sensebrücke in Richtung Freiburg zurückzuziehen und wurden hierbei ständig von drei bernischen Kanonen beschossen. Am späteren Nachmittag war die Schlacht gewonnen und Weber wollte bereits den Befehl zur Verfolgung der Franzosen geben, als aus Bern die Nachricht kam, dass die Schlacht am Grauholz verloren sei und General Schauenburg bereits in Bern eingezogen sei. Weber sah sich gezwungen, den Befehl zum Rückzug zu geben, was zu Empörung bei der Truppe und zu Ausschreitungen gegen die Offiziere führte."[17]

Erläuterungen: [18]

Schlacht bei Fraubrunnen

Bearbeiten

Erläuterungen: [19]

Schlacht am Grauholz

Bearbeiten

Das Ereignis am 5. März 1798 wird auf der Informationstafel beim Grauholzdenkmal wie folgt zusammengefasst:

"Hier im Grauholz überfluteten zunächst Flüchtlinge die zwei trotz politischen Auflösungserscheinungen treuen Bataillone (Samuel Tillier links, Gottlieb Daxelhofer rechts der Strasse) und die Stellungen der fünf Kanonen (Carl Manuel, Bernhard Emanuel von Rodt). Der französische Angriff wurde geführt durch rund zwei Bataillone in Front der Strasse und je rund ein Bataillon beidseits umfassend, durch den Grauholzwald beziehungsweise über den Hügel, auf dem wir stehen [Hügel auf dem das Denkmal steht]. Das Gesamtkräfteverhältnis hier im Grauholz war 18'000 Franzosen gegen höchstens 1'000 Berner, 21 französische Bataillone gegen zwei bernische, 17 französische Kanonen gegen fünf bernische. Bis zuletzt im Gefecht standen Carl Ludwig von Erlach und, um der Moral aufzuhelfen, alt Schultheiss Niklaus Friedrich von Steiger. Steiger rettet sich mit knapper Not und wurde zum Symbol des Widerstands; Erlach wurde in Wichtrach von Angehörigen des Landsturmes ermordet, ein Opfer verwirrter Zeit."

Erläuterungen: [20]

Kapitulation von Bern

Bearbeiten

Erläuterungen: [21]

Gefecht bei St. Niklaus

Bearbeiten

"Nach der Kapitulation wurde im Windschatten der Ereignisse im Raum Sankt Johannsen - Erlach - Nidau weitergekämpft. Rovéra führte seine Legion, begleitet von Landstürmern und vor allem Landstürmerinnen, bei Sankt Niklaus gegen den Feind."[22]

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. s.n.: Das Gefecht bei Lengnau am 2. März 1798. In: Die Berner Woche. Band 38, Heft 18, 1948, S. 471.
  2. Konrad Kunz: Meinisberg - Eine Dorfgeschichte. Hrsg.: Konrad Kunz. Meinisberg 2008, S. 30.
  3. Richard Feller: Geschichte Berns.Teil IV, Der Untergang des alten Bern 1789-1798. Hrsg.: Historischer Verein des Kantons Bern. Band 45. Bern 1960, S. 573.
  4. Jürg Stüssi-Lauterburg, Hans Luginbühl: Vivat das Bernbiet Bis an d'r Welt ihr End! Berns Krieg im Jahre 1798 gegen die Franzosen. Hrsg.: Historischer Verein des Kantons Bern. Baden und Lenzburg (Schweiz) 2000, ISBN 3-85648-089-7, S. 227–228.
  5. s.n.: Das Gefecht bei Lengnau am 2. März 1798. In: Die Berner Woche. Band 38, Heft 18, 1948, S. 471–475.
  6. Ernst Niggli: Grenchen beim Einfalle der Franzosen im Jahre 1798. Grenchen 1923, S. 8–12.
  7. Jürg Stüssi-Lauterburg, Hans Luginbühl: Vivat das Bernbiet Bis an d'r Welt ihr End! Berns Krieg im Jahre 1798 gegen die Franzosen. Hrsg.: Historischer Verein des Kantons Bern. Baden und Lenzburg (Schweiz) 2000, ISBN 3-85648-089-7, S. 228.
  8. Richard Feller: Geschichte Berns.Teil IV, Der Untergang des alten Bern 1789-1798. Hrsg.: Historischer Verein des Kantons Bern. Band 45. Bern 1960, S. 573.
  9. Jürg Stüssi-Lauterburg, Hans Luginbühl: Vivat das Bernbiet Bis an d'r Welt ihr End! Berns Krieg im Jahre 1798 gegen die Franzosen. Hrsg.: Historischer Verein des Kantons Bern. Baden und Lenzburg (Schweiz) 2000, ISBN 3-85648-089-7, S. 228–229.
  10. s.n.: Vorkehrungen der eidg. Kantone und namentlich jenes von Solothurn zur Vertheidigung der Gränzen gegen Frankreich und andere damit in Verbindung stehende Begebenheiten von 1792 bis 1798, nämlich bis zum Einfall der Franzosen. In: Allgemeine schweizerische Militärzeitung (Hrsg.): e-peridodica http://doi.org/10.5169/seals-93200. Band 8=28, 1862, S. 36.
  11. Jürg Stüssi-Lauterburg, Hans Luginbühl: Vivat das Bernbiet Bis an d'r Welt ihr End! Berns Krieg im Jahre 1798 gegen die Franzosen. Hrsg.: Historischer Verein des Kantons Bern. Baden und Lenzburg (Schweiz) 2000, ISBN 3-85648-089-7, S. 229–230.
  12. Jürg Stüssi-Lauterburg, Hans Luginbühl: Vivat das Bernbiet Bis an d'r Welt ihr End! Berns Krieg im Jahre 1798 gegen die Franzosen. Hrsg.: Historischer Verein des Kantons Bern. Baden und Lenzburg (Schweiz) 2000, ISBN 3-85648-089-7, S. 230–234.
  13. Heinz Rauscher, Martin Stotzer, Arnold Bader, Theodor Baumann, Heinz Tschannen: Franzosenzeit im Bürenamt vor 200 Jahren. Hrsg.: Vereinigung für Heimatpflege Büren. Büren an der Aare 1998, S. 67–71.
  14. Jürg Stüssi-Lauterburg, Hans Luginbühl: Vivat das Bernbiet Bis an d'r Welt ihr End! Berns Krieg im Jahre 1798 gegen die Franzosen. Hrsg.: Historischer Verein des Kantons Bern. Baden und Lenzburg (Schweiz) 2000, ISBN 3-85648-089-7, S. 237–239.
  15. Adolf Gerster: Das Gefecht im Ruhsel am 2. März 1798: eine Episode aus dem "Uebergang". Hrsg.: Berner Taschenbuch. Band 14, 1865, S. 74–89.
  16. Jürg Stüssi-Lauterburg, Hans Luginbühl: Vivat das Bernbiet Bis an d'r Welt ihr End! Berns Krieg im Jahre 1798 gegen die Franzosen. Hrsg.: Historischer Verein des Kantons Bern. Baden und Lenzburg (Schweiz) 2000, ISBN 3-85648-089-7, S. 239–242.
  17. Schlacht bei Neuenegg. In: Wikipedia. Wikimedia Foundation, abgerufen am 6. April 2018.
  18. Jürg Stüssi-Lauterburg, Hans Luginbühl: Vivat das Bernbiet Bis an d'r Welt ihr End! Berns Krieg im Jahre 1798 gegen die Franzosen. Hrsg.: Historischer Verein des Kantons Bern. Baden und Lenzburg (Schweiz) 2000, ISBN 3-85648-089-7, S. 313–325.
  19. Jürg Stüssi-Lauterburg, Hans Luginbühl: Vivat das Bernbiet Bis an d'r Welt ihr End! Berns Krieg im Jahre 1798 gegen die Franzosen. Hrsg.: Historischer Verein des Kantons Bern. Baden und Lenzburg (Schweiz) 2000, ISBN 3-85648-089-7, S. 337–342.
  20. Jürg Stüssi-Lauterburg, Hans Luginbühl: Vivat das Bernbiet Bis an d'r Welt ihr End! Berns Krieg im Jahre 1798 gegen die Franzosen. Hrsg.: Historischer Verein des Kantons Bern. Baden und Lenzburg (Schweiz) 2000, ISBN 3-85648-089-7, S. 344–350.
  21. Jürg Stüssi-Lauterburg, Hans Luginbühl: Vivat das Bernbiet Bis an d'r Welt ihr End! Berns Krieg im Jahre 1798 gegen die Franzosen. Hrsg.: Historischer Verein des Kantons Bern. Baden und Lenzburg (Schweiz) 2000, ISBN 3-85648-089-7, S. 350–351.
  22. Jürg Stüssi-Lauterburg, Hans Luginbühl: Vivat das Bernbiet Bis a d'r Welt ihr End! Berns Krieg im Jahre 1798 gegen die Franzosen. Hrsg.: Historischer Verein des Kantons Bern. Baden und Lenzburg (Schweiz) 2000, S. 351.