Die Brauerei H. Müller AG (auch "Müller Bräu" oder einfach nur "Brauerei Müller") mit Sitz im aargauischen Baden, ist eine der ältesten unabhängigen Bierbrauereien der Schweiz.
Brauerei H. Müller AG
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1897 |
Sitz | Baden, Schweiz |
Leitung | Felix Meier (Direktor), Dr. Victor Jaecklin (VR-Präsident) |
Mitarbeiterzahl | ca. 50 |
Branche | Brauerei, Handel mit alkoholischen Getränken |
Website | www.brauerei-mueller.ch |
Geschichte
BearbeitenEntstehung
BearbeitenAuf den 1.1.1897 erwarb Hans Müller jene Brauerei, die Johann Weber elf Jahre zuvor auf dem damals noch leeren Badener Haselfeld gebaut und zum Erfolg gebracht hat. Der 29jährige, der die Baukunst in München erlernt und sie danach acht Jahre lang im Ausland praktiziert hat, erweiterte den Betrieb sogleich und setzte ihm mit dem Hochkamin einen dominierenden Akzent. Während in der Region Brauereien massenhaft Insolvenz anmelden mussten, gelang es ihm, bis 1911 den Bierausstoss von ursprünglich 12‘000 hl pro Jahr zu verdreifachen.
Die Jahre 1900-1940
BearbeitenDer erste Weltkrieg jedoch setzt dem Höhenflug ein vorläufiges Ende: Der Bierausstoss sank um zwei Drittel pro Jahr. Hans Müller nutzte die rasche wirtschaftliche Erholung nach Kriegsende zu einer zweiten baulichen Erweiterung. Zu Beginn der 30er Jahre erreichte der Bieraustoss pro Jahr stolze 40‘000 hl. Zu dieser Zeit trat Dr. Hans Müller, Jurist und Bierbrauer, in die Fusstapfen seines Vaters und wurde erster Präsident des Verwaltungsrates bei der Umwandlung der Einzelfirma in eine Aktiengesellschaft. Kurz darauf brach die Weltwirtscahftskrise aus. Der Bieraustoss sank im Jahr 1934 auf 26‘000 hl und bis 1945 sogar unter den Anfangswert von 1897 was auch auf die Lebensmittelrationierungen während des zweiten Weltkriegs zurückzuführen war.
Vom Zweiten Weltkrieg bis heute
BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg dauerte der Wiederaufstieg etwas länger: Erst 1952 erreichte der Umsatz wieder Vorkriegswerte. Ein Jahr später starb der Firmengründer; sein Enkel, Dr. Hans-Willy Grob, übernahm die kaufmännische Leitung. Mit einer dritten Bauetappe passte sich die Brauerei sowohl geändertem Marktgegebenheiten an als auch dem kontinuierlich wachsenden Bieraustoss, der bis ins Jubiläumsjahr 1972 (“75 Jahre Müller Bräu“) die Marke von 70‘000 hl pro Jahr überschritt.1979 entschied sich “Müller Bräu“ entgegengegen den damaligen Trend für die Beibehaltung des Bügelverschlusses, der zum Markenzeichen des Badener Lagerbiers wurde. Seit 1977 beteiligt sich die Brauerei H. Müller AG u.A. wegen des rückläufigen Bierkonsums der Bevölkerung an einer regionalen Getränkehandelsfirma, die im Jahre 1989 vollständig in die Brauerei integriert wurde. 1986 hatte die Firma einen 1jährigen Gewinneinbruch zu vermelden, da nach der Katastrophe von Tschernobyl am 26. April, 25000 Hektoliter Bier aufgrund der nuklearen Verseuchung vernichtet werden. Der Handel mit Wein, die Eröffnung des Getränkemarktes “Harassino“, der Verkauf des eigenen Quellwassers unter der Marke “Sprudel“, die Aufnahme von Spirituousen ins Verkaufssortiment und die Beteiligungen an einer Weinkellerei in den folgenden Jahren dienen der weiteren Diversifizierung des Familienunternehmens, in dem heute, mit Dr. Christian Lenz und Dr. Alexander Grob, bereits die vierte Generation auf Verwaltungsebene vertreten ist.
Sortiment
BearbeitenMomentan sind 10 verschiedene Sorten Müller Bräu und eine alkoholfreie Variante des Originals auf dem Markt.
- Müller Bräu Lagerbier
- Wildschweinbier Spezial
- Müller Bräu Non Alcoholic
- Original Barry Bier
- Badener Gold
- Badener Braumeister
- Zwickel-Bier
- Dark Gold
- Ur-Weizen
- Müller Extra
- 1897 Helvetica
Literatur
Bearbeiten“Müller Bräu“-Informationsbroschüre zum 100-Jahr Jubiläum
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
BearbeitenPersönliches Interview mit Felix Meier, Direktor der Brauerei H. Müller AG