Benutzer:Aristeas/St.-Albertus-Magnus-Kirche (Oberesslingen)

Blick auf die Kirche von Norden

Die Sankt-Albertus-Magnus-Kirche (oft kurz St.-Albertus-Kirche genannt) ist eine katholische Pfarrkirche in Oberesslingen, die 1947 bis 1950 im neuromanischen Stil erbaut und nach dem Kirchenlehrer Albertus Magnus benannt wurde.

Geschichte des Kirchenbaus

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Die Albertus-Magnus-Kirche von Süden; das Abendlicht färbt die weißen Wände rosa

Die Vorgeschichte bis zum Bau der hölzernen Notkirche

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Nachdem Oberesslingen 1534 zusammen mit dem Herzogtum Württemberg reformiert worden war, gab es lange Zeit nur wenige Katholiken im Ort. Im 19. und 20. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung Oberesslingens jedoch wegen der Industrieansiedlung sowie infolge des Zuzugs von Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg exponential an, und mit ihr auch die Anzahl der katholischen Bürger: gab es 1846 lediglich 8 katholische Gemeindemitglieder, so waren es 1900 schon 83, 1934 bereits 807, 1939 schon 2180 und 1974 gar 5576 Katholiken.[1]

Nachdem Oberesslingen kirchlich lange zur Pfarrei Esslingen mit nicht weniger als 26 Filialorten gehört hatte, schlug Pfarrer Stiegele 1928 wegen der rasant gewachsenen Bevölkerung die Abtrennung Oberesslingens als eigener Pfarrsprengel vor. Da zudem der Weg zum einzigen katholischen Gotteshaus Esslingens, dem Münster St. Paul, weit war, kaufte man schon 1927 Grundstücke für einen späteren Kirchenbau in Oberesslingen; 1930 wurde ein Kirchenbauverein zur Finanzierung einer eigenen Kirche gegründet.[2]

So konnte 1933 an der Kreuzung Hasenrain/Albertusweg ein erstes eigenes Gotteshaus errichtet werden, allerdings wegen der beschränkten Gelder nur in Form einer hölzernen Notkirche, die von Anfang an als Provisorium gedacht war. Die Kirchweihe am 25. September 1933 wurde dennoch zum Freudenfest. Als Patron wählte man den heiligen Albertus Magnus, da dieser 1268 die Dominikanerkirche St. Paul geweiht hatte, welche 1864 zur katholischen Stadtpfarrkirche wurde.[3] Die demokratische Zeitung Deutsches Volksblatt schrieb, die Kirche sei „von außen so hübsch geworden, als es eine Holzkirche nur immer sein [kann]“, und lobte den Innenraum als „sehr stimmungsvoll, so daß jeder, der ihn betritt, ebenso überrascht und erfreut ist“.[4] Das Altarkreuz dieser Holzkirche hängt in der heutigen Kirche am Durchgang von der Vorhalle ins Kirchenschiff.

Die Entstehung der Kirchengemeinde

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Nachdem es zuvor in Esslingen nur einen katholischen Pfarrer und seit 1891 einen Vikar, später zwei Vikare gegeben hatte, entsandte das Bischöfliche Ordinariat nun dank dem Bau der Notkirche einen weiteren Vikar nach Esslingen, der sich besonders um Oberesslingen kümmerte. 1936 wurde das dritte Esslinger Vikariat in ein sog. Expositurvikariat umgewandelt. Dies bedeutete, dass der neue Vikar Anton Vaas nach Oberesslingen zog und dort die Gründung einer selbstständigen Pfarrei vorbereiten sollte. Seither wurden Taufen und Trauungen für die zum Sprengel des Expositurvikariates gehörigen Ortsteile Oberesslingen, Schanbach, Aichschieß, Zell und Berkheim in der Notkirche gefeiert, ebenso die normalen Gottesdienste, nur die Hochfeste wurden weiterhin zentral in St. Paul abgehalten. Zudem bemühte sich Vikar Vaas mit rastlosem Einsatz um eine Intensivierung der Seelsorge, was entscheidend zur Sammlung und zum Zusammenwachsen der noch jungen Gemeinde beitrug. So „darf die Errichtung des Expositurvikariats als die eigentliche Geburtsstunde für das Bewusstsein einer selbständigen Kirchengemeinde gelten“, das dann zum Bau der heutigen St.-Albertus-Kirche führte.[5]

Der Nationalsozialismus führte zu Rückschlägen im Gemeindeaufbau; insbesondere der Einfluss auf die Jugend war auch in Esslingen hart umkämpft. Nachdem der Religionsuntericht immer mehr aus den Schulen verdrängt wurde, wurden in Oberesslingen Religionsstunden in der Sakristei der Holzkirche sowie eigene „Seelsorgestunden“ für Jugendliche im Pfarrsaal abgehalten. Fast gespalten wurde die junge Gemeinde, als ein früher auch in Esslingen und Oberesslingen tätiger Vikar zu den Nationalsozialisten übertrat und sich dem Kampf gegen die katholische Kirche verschrieb. Im Sommer 1937 hielt er in Esslingen antikatholische Vorträge, die weite Kreise zogen, da der vormalige Vikat besonders unter Jugendlichen sehr beliebt war. So kam es auch in Oberesslingen vermehrt zu Kirchenaustritten.[6]

Der im Juli 1937 in Oberesslingen eintreffende neue Vikar Bruno Hilsenbeck konnte die drohende Spaltung der Gemeinde jedoch verhindern.

charismatisch

Die Gemeinde wuchs weiter: Mai 1939 ca. 2000 Mitglieder. Freilich oft verworren und ... So versuchte Hilsenbeck, u.a. durch Informationsblätter,

‘für die Entstehung eines Zusammengehörigkeitsgefühls.‘

Gerade fertig gewordenes Oberesslinger Pfarrhaus

Pfarrerstellen 1 und 2

Der Kirchbau 1947–1950

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Die Kirchweihe erfolgte am 29. Oktober 1950 durch Bischof Carl Joseph Leiprecht.[7]

Ergänzungen

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Zunächst war Sankt Albertus jedoch eine Kirche ohne Glocken! Die Kosten eines Glockenstuhles waren hoch.[8] Zunächst Lautsprecher mit Geläut von der Schallplatte.[9] Eine erste Glocke, die Michaelsglocke, wurde am 30. November von der Firma Bachert in Heilbronn gegossen. Sie wurde mit zwei geretteten Glocken aus den ostpreußischen Orten Dietrichsdorf (heute der Ortsteil Szczepanki von Jabłonowo Pomorskie) und Siegfriedswald ergänzt. So konnte am 18. Dezember 1955 ein harmonisches dreistimmiges Geläut eingeweiht werden. Dieses wurde 1985 durch eine vierte Glocke, die Albertusglocke ergänzt.[10]

  • Kirchplatz noch unfertig: Fester Weg herum 1956, Plattenbelag und Bepflanzung 1960.[11]
  • Außenputz erst 1959.[12]
  • Ehrenmal für die Gefallenen der Weltkriege im Zweiten Weltkrieg: 1959, von Bildhauer Suerken.[13]

Das Kirchengebäude

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Die künstlerische Ausstattung

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Einzelnachweise

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  1. Herbert Aderbauer: Ein Bollwerk gegen Gottlosigkeit und Umsturz, eine Segensstätte für Staat und Gemeinde. Katholisches Leben in Oberesslingen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, in: 50 Jahre St. Albertuskirche Oberesslingen, hrsg. von der katholischen Kirchengemeinde St. Albertus Oberesslingen, S. 13–32, hier S. 13, 15, 17 und 20.
  2. Aderbauer, Ein Bollwerk …, S. 19.
  3. Aderbauer, Ein Bollwerk …, S. 20f.
  4. Deutsches Volksblatt Nr. 221, 25. September 1933.
  5. Aderbauer, Ein Bollwerk …, S. 19 und 22–24; Zitat: S. 23.
  6. Aderbauer, Ein Bollwerk …, S. 24–26.
  7. Andrea Wohnhaas: Zerschundene Hände hatten wir alle. Zeitzeigen erinnern sich an den Kirchenbau, in: 50 Jahre St. Albertuskirche Oberesslingen, hrsg. von der katholischen Kirchengemeinde St. Albertus Oberesslingen, S. 33–40, hier S. 33.
  8. Hans Nagel, Bauen – Ausbauen – Integrieren. Gemeindeleben in den fünfziger Jahren, in: 50 Jahre St. Albertuskirche Oberesslingen, hrsg. von der katholischen Kirchengemeinde St. Albertus Oberesslingen, S. 49.
  9. Wohnhaas, Zerschundene Hände  …, S. 40.
  10. Nagel, Bauen – Ausbauen – Integrieren, S. 48f.
  11. Nagel, Bauen – Ausbauen – Integrieren, S. 49.
  12. Nagel, Bauen – Ausbauen – Integrieren, S. 49.
  13. Nagel, Bauen – Ausbauen – Integrieren, S. 49.


Literatur

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  • Kath. Kirchengemeinde Oberesslingen (Hrsg.): 50 Jahre St. Albertuskirche Oberesslingen. Festbuch zum Weihejubiläum 2000, Esslingen am Neckar 2000
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Kategorie:Albertus-Magnus-Kirche Kategorie:Esslingen am Neckar Kategorie:Kirchengebäude im Landkreis Esslingen