Aus ADB: künstlerische Begabung und Schulung fast gänzlich in den Dienst der Alterthumskunde gestellt, und vor allem durch seine Veröffentlichungen antiker Wandmalereien einen nicht geringen Einfluss auf die neuclassische Richtung während des zweiten Drittels unseres Jahrhunderts geübt.
Sein Vorhaben, die antiken Malereien von Pompeji, Herculanum und Stabiae möglichst getreu zu copiren, entsprach so recht dem Zeitgeschmack, und wurde von allen Seiten unterstützt.
1829 berief ihn der Kurfürst von Hessen auf kurze Zeit nach Kassel zum Ausbau und zur Decoration einiger Schlösser, und als er von dort über Weimar nach Berlin reiste, trat er zu Goethe in Beziehung. War doch Goethe’s Lieblingsgedanke, junge Künstler zum Copiren nach Pompeji zu senden, durch Zahn’s Lebensplan der Erfüllung nahegebracht! Neue Freunde fand Zahn’s Unternehmen in Berlin, bei dem Kronprinzen, dem nachmaligen König Friedrich Wilhelm IV., den Ministern Wittgenstein und Altenstein, den Humboldts, Schinkel, Rauch, Tieck, Hirt, Rumohr,
Sogleich ging Z., der 1829 zum Professor ernannt worden war, an ein zweites Werk mit weiteren Grenzen: „Ornamente aller classischen Kunstepochen“. Auf Anregung Schinkel’s nahm er 1830 Giulio Romano’s Fresken in Mantua auf und widmete sich dann zehn Jahre lang in Neapel und Süditalien den Studien der dortigen Antiken,
Gelegentlich verwerthete er seine Kenntniß der antiken Baukunst und Decoration zu Entwürfen für Villen und Privathäuser, so für das von König Ludwig von Baiern in Aschaffenburg am Mainufer nach dem Muster des Hauses des Castor und Pollux in Pompeji ausgeführte „pompejanische Haus“. Seine fein gezeichneten Aufnahmen antiker Wandgemälde befleißigen sich einer objectiven Treue, ohne jedoch den idealisirenden Zug der zeitgenössischen Kunst gänzlich zu meiden.