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Resysta

Resysta ist ein Naturfasercompound, das aus Reishülsen, Steinsalzen und Mineralöl hergestellt wird. Es ist in Optik und Haptik Tropenholz nachempfunden. Produkte aus Resysta werden größtenteils mittels Extrusion hergestellt. Erfinder des Materials ist die Resysta International GmbH, die weltweit Lizenzen zur Herstellung des Materials und zur Produktion von Produkten aus Resysta vergibt.


Definition und Abgrenzung Resysta, ein Material welches in seiner grundsätzlichen Idee dem Naturprodukt Holz nachempfunden ist. Das Kunststoff Holz wurde in 15 Jahren Forschungsarbeit von dem Münchener Unternehmer Bernd Duna entwickelt. In seiner Optik und Haptik ist es kaum von Holz zu unterscheiden. Resysta wird vollkommen ohne die Verwendung von Echtholz hergestellt und ist daher von so genannten WPC-Produkten (Wood-Plastic-Composites) zu unterscheiden.


Aufbau und Herstellung Resysta besteht zu circa 60% aus Reishülsen, zu circa 22% aus Steinsalzen und zu circa 18% aus Mineralölen. Einzigartig ist die patentierte Verarbeitung der Reishülse und die Vermengung zu einem homogenen Material. Mittels verschiedener Formulierungen können Produkte aus Resysta mit verschiedenen Fertigungsverfahren (Extrusion, Spritzguss, Kalandrierung) hergestellt werden. Durch Schleifen nach der Produktion erhalten Produkte aus Resysta ihr holzähnliches Aussehen.


Eigenschaften Aufgrund seiner Rezeptur sind Produkte aus Resysta wasserfest, haben aber zusätzlich thermoplastische Eigenschaften (Formgebung durch Thermoverformung). Dadurch können diese im Vergleich zu Holz deutlich einfacher und vielfältiger umgeformt werden. Das Material an sich gleicht optisch und haptisch Tropenhölzern, wird aufgrund seiner thermoplastischen Eigenschaft nicht konstruktiv, sondern wird vorwiegend dekorativ eingesetzt. Resysta ist chemisch sehr beständig (z.B. gegen Salz- und Chlorwasser), weshalb es oft in Terrassen- und Poolbereichen eingesetzt wird. Die Vorteile von Resysta gegenüber Holz- und Holzverbundwerkstoffen zeigen sich vor allem beim Einsatz im Außenbereich. Der Aufbau des Materials sorgt für eine extreme Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit, UV-Strahlung und Pilz-oder Schädlingsbefall und ist splitter-, rutsch- und reißfest. Diese Eigenschaften führen zu einer sehr hohen Lebensdauer des Materials. Durch die Wasserresistenz unterliegt Resysta keinen feuchtigkeitsbedingten Volumenschwankungen. Wie Holz ist Resysta normal entflammbar. Es sind aber auch spezielle Produkte mit der Einstufung schwer entflammbar erhältlich. Da es vollständig auf den Einsatz von Holzfasern verzichtet, ist das Material als nachhaltig zu betrachten (siehe Nachhaltigkeit). Im unbehandelten Zustand hat Resysta einen natürlichen, hellbraunen Farbton. Mit einem vom Hersteller entwickelten Colour Concept können verschiedene Farblasuren aufgetragen werden.


Verarbeitung und Anwendungen Das Material Resysta kann ähnlich wie Holz verarbeitet werden, wobei es ggf. einer entsprechenden Unterkonstruktion bedarf. Es kann mit Holzbearbeitungsmaschinen verarbeitet und entsprechend geschnitten, gefräst, gebohrt, geschliffen, verklebt und verschraubt werden. Darüber hinaus können mittels Thermoverformung sehr einfach Formen hergestellt werden, die mit Holz nur sehr aufwendig realisiert werden können. Resysta eignet sich auf Grund seiner Eigenschaften besonders für den Einsatz im Außen- und Nassbereich. Derzeit wird es bereits in der Möbelherstellung eingesetzt, vor allem im Outdoor-Möbel-Segment. Darüber hinaus werden aus Resysta Bodendielen zum Beispiel für Terrassen, Beckenumrandungen und Bootsstege hergestellt. Auch als Paneele für Wand- und Fassadenverkleidungen sowie im Schiffsbau findet es Einsatz.


Nachhaltigkeit Resysta besteht zu ca.60 % aus Reishülsen. Reishülsen sind ein Reststoff aus der Lebensmittelindustrie, der sonst kaum weitere Verwendung findet. In vielen Ländern werden Reishülsen verbrannt. Länder wie z.B. die USA haben das Verbrennen von Reishülsen aufgrund des enorm hohen Aschenanteils verboten. Aufgrund der Optik und Haptik von Produkten aus Resysta kann das Material in vielen Bereichen Tropenhölzer ersetzen. Im Möbelbau wird es genutzt, um den Verbrauch von Teakholz zu reduzieren.

Resysta ist vollständig recycelbar. Die Hersteller von Produkten aus Resysta halten spezielle Rücknahmestellen vor, an denen Reste und ausgediente Produkte angenommen, zerkleinert und als Rohstoff für neue Produkte aufbereitet werden. In diesem geschlossenen Recyclingkreis bleiben die einmal verwendeten Rohstoffe dadurch sehr lange in Verwendung. Der Recyclingprozess kann mehrfach durchlaufen werden.

Das Material hat durch seine Wasserresistenz eine hohe Lebensdauer, wodurch ein guter Kosten-Nutzen-Faktor erreicht wird.

Die Rohstoffe, die zur Herstellung des Materials Resysta benötigt werden, sind weltweit regional verfügbar. Das Lizensierungsmodell der Resysta International GmbH macht es möglich das weltweit für regionale Märkte produziert werden kann. So werden durch die ganze Wertschöpfungskette hindurch Transporte reduziert.


Auszeichnungen Im Januar 2011 wurde das Material Resysta im Zuge der Bau 2011 in München von den Zeitschriften AIT und der XIA – Intelligente Architektur im Rahmen einer Innovationspreisverleihung mit dem Sonderpreis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die Leser der Architekturzeitschrift Detail haben die Resysta Bodendiele im April 2011 mit einem dritten Platz in einem Produktwettbewerb ausgezeichnet. International wurde Resysta 2011 mit einem Dwell on Design Award sowie 2013 mit dem Raumprobe Materialpreis ausgezeichnet. Den Red Dot Design Award erhielt Resysta in den Jahren 2012, 2016 und 2017. 2018 folgte zudem der internationale Green Product Award für innovative und nachhaltige Konzepte und Produkte.


Lizensierte Hersteller Das Material Resysta ist zur Herstellung an Ineos (Europa), Reliance (Indien), Agio (China) und Modern Mill (USA) lizensiert.


Resysta in der öffentlichen Wahrnehmung In 2010 wurde Resysta in der Pro Sieben Wissenssendung Galileo vorgestellt und getestet. Gedreht wurde an der Produktionsstätte in Malaysia und im Hotel Quellenhof Meran, wo Resysta Bodendielen großflächig zum Einsatz kommen. Im Vergleichstest mit Holzprodukten konnte Resysta die Redaktion in Optik, Haptik und Fähigkeiten überzeugen. Im Frühjahr 2011 berichtete ein Experte in der Sendung Service Trends im Hessischen Rundfunk zum Schwerpunktthema Bodendielen über Resysta und bescheinigte dem Material sehr gute Qualitäten. Das Magazin Wirtschaftswoche berichtete im Juni 2014 über den Unternehmensgründer der Resysta International GmbH Bernd Duna. Im Mai 2018 berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung über das Material. Ein Bericht des Bayerischen Rundfunks vom Februar 2019 geht vor allem auf den Nachhaltigkeitsaspekt von Resysta ein.


Literatur „Some miracles happen…some are invented“. Herausgegeben von: Resysta International GmbH. 2011


Weblinks:http://www.resysta.dehttp://www.resysta.de/flash/de/profile/profile_de.htmlhttp://www.resysta.de/flash/de/futureproof/resysta_futureproof.htmlhttp://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/clip/31065-holzalternative-resysta-1.2015945/http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=35270&key=standard_document_34188990&mediakey=fs/servicetrends/20110601_service_trends&type=v&jm=0&jmpage=1https://www.youtube.com/watch?v=2el6DtJCt6Ahttps://www.resysta.com/industriestoff-resysta/lizenznehmer.html