Antwortentwurf zu http://de.internet.com/index.php?id=2038490 - es wurde um ein Statement gebeten, dass in den Artikel integriert werden soll.
Brainstorming:
- Die Wikipedia legt grossen Wert darauf, Urheberrechte zu schützen.
- Leider ist es - trotz aller unser Bemühungen in dieser Richtung - in einem offenen System wie der Wikipedia nicht immer möglich alle Urheberechtsverletzungen automatisch zu entdecken.
- Welche Mittel haben wir um gegen URVs vorzugehen:
- Deutliche Hinweise
- URV-Test automatisch
- URV-Kontrolle per Hand
- Wikipedia:Löschkandidaten/Urheberrechtsverletzungen
Antwort
Bearbeitenverschickt: 29. September 2005, 15:10 Uhr
an heise geschickt: 15:18 Uhr
Sehr geehrter Herr xxx,
vielen Dank, dass Sie uns Gelegenheit zu einer Stellungnahme in dieser Sache geben.
Die Gemeinschaft der Wikipedia-Autoren legt großen Wert darauf, das Urheberrecht zu beachten. Wir weisen die Autoren auf allen Eingabeseiten deutlich darauf hin, keine Urheberrechte zu verletzen. Zusätzlich suchen zahlreiche Mitglieder der Community auch aktiv nach Urheberrechtsverletzungen. Dies geschieht sowohl automatisch als auch manuell. Leider kann dennoch nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Urheberrechtsverletzungen nicht sofort erkannt werden, insbesondere wenn es sich nicht um schlichte Kopien sondern um umformulierte Texte handelt. Gerade auch das Aufspüren von Urheberrechtsverletzungen durch die Übernahme aus nicht online zugänglichen Quellen (wie etwa einem Buch) ist problematisch. Dieses Problem ist jedoch nicht spezifisch für die Wikipedia.
Die Feststellung von Herrn Weber "Plagiate oder auch nur Paraphrasen auf der Wikipedia nötigen den Plagiierten, selbst Änderungen am Text vorzunehmen" können wir so nicht teilen. Denn aufgrund der großen Anzahl von engagierten Wikipedianern ist es nicht notwendig, selbst in Texte einzugreifen. Ein kurzer Hinweis auf der Diskussionsseite des Artikels oder per E-Mail reicht in aller Regel vollkommen aus, um solche Probleme abzustellen. Beim konkret beanstandeten Artikel "Journalismustheorie" wurde bereits heute früh, kurz nach Erscheinen des Telepolis-Artikels, das übliche Verfahren zur Prüfung möglicher Urheberrechtsverletzungen eingeleitet.
Auch der Feststellung, dass Wikipedia ein Wissensmonopol innehabe, möchten wir widersprechen. Wie kein anderes Nachschlagewerk (ob online oder offline) vermittelt die Wikipedia, dass es gesichertes Wissen nicht gibt und dass man sich der Wahrheit immer nur nähern kann - auch durch das Studium mehrerer Quellen. Wenn Studierende, wie von Weber angeführt, dennoch zunehmend dazu neigen, Texte unkritisch als wahr anzusehen und angeblich den Weg in die Bibliothek scheuen, kann man dies also wohl kaum der Wikipedia vorwerfen. Von einem Monopol kann ohnehin keine Rede sein, da hierzulande glücklicherweise reichlich Alternativen zur Befriedigung des individuellen Wissensdurstes verfügbar sind.
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
die Wikipedianer