Benutzer:BSchuss/Balthasar Wurer von Konstanz

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Balthasar Wurer (* 1513 in Schömberg bei Rottweil; † 9. Februar 1606) war ein römisch-katholischer Geistlicher und von 1574 bis 1598 Weihbischof in Konstanz sowie von 1574 bis 1606 Titularbischof von Ascalon.

Die Diözese Konstanz war zu jener Zeit die größte deutsche Diözese. Zu dieser gehörten auch Teile der heutigen Schweiz.

Über das Leben und Wirken als Weihbischof hat Erich Camenzind im Jahr 1968 eine wissenschaftliche  Biographie über Balthasar Wurer geschrieben. In diesem Buch ist auch ein Beitrag über seine Verwandtschaft, die vom Schömberger Heimatforscher Dr. Anton Obert stammt.

Balthasar Wurer wurde 1513 in der damals zu Vorderösterreich gehörenden Stadt Schömberg (heute Zollernalbkreis) als Spross einer alteingesessenen Bürgerfamilie geboren. Dr. Obert stellte fest, dass zwischen 1483 und 1705 insgesamt 14 Wurer-Priester feststellbar sind. Darunter war Balthasar der berühmteste. Er begann sein Studium lt. Matrikel der Universität Freiburg i. Br. im Mai 1540. Da war Balthasar Wurer schon 27 Jahre alt. Zur damaligen Zeit ein später Beginn des Studiums.

Er bekam in Freiburg ein Stipendium für bedürftige Studenten. Vielleicht halfen da auch seine guten Kenntnisse in der lateinischen Sprache die er bei seinem Vetter Simon Wurer erlernte, der zu dieser Zeit Stadtpfarrer in Schömberg war.

Im Jahr 1547 erhielt Balthasar die Priesterweihe. Seine weiteren Stationen waren: Zwei Jahre in Speyer. Danach Pfarrer in Scheer a. d. Donau. Er galt dort als ein tatkräftiger und beliebter Pfarrer. Davon hörte man auch in Überlingen und Pfarrer Wurer wurde von der wohlhabenden Reichsstadt am Bodensee im Jahr 1558 abgeworben. Auch in Überlingen war er im dortigen Münster ein erfolgreicher Stadt-Pfarrer und galt als guter Prediger. Dies vernahm man auch am anderen Ufer vom See in Konstanz. Hier wurde die Stelle des Weihbischofs altershalber frei und ein Nachfolger wurde gesucht. Im Jahr 1574 wurde Balthasar Wurer für dieses Amt in der Diözese Konstanz gewählt.

Für den neuen Weihbischof begann jetzt eine anstrengende Zeit in Konstanz.

Sein Vorgesetzter, der Kardinal-Bischof Mark Sittich von Hohenems, eine „schillernde“ Person, war als Diözesanbischof für ihn keine Hilfe. Eher das Gegenteil war der Fall. Der Adlige aus dem nahen Vorarlberg konnte sich mit Hilfe seines Vetters Papst Pius IV. in Italien Stück für Stück hoch dienen. Ohne je eine kirchliche Weihe erhalten zu haben bekam er dort eine Pfarrstelle, danach wurde er zum Bischof ernannt und schließlich bekam er noch die Ernennung zum Kardinal. Als solcher wurde Mark Sittich auf Drängen des Papstes im Jahr 1561 Kardinal-Bischof von Konstanz.

In Konstanz war dieser so gut wie nie anwesend. Er hatte seine Leute dort, die ihm berichteten.

Der Kardinal-Bischof war zwar verheiratet und hatte eine Familie in Hohenems, aber in Italien beim Vetter lebte es sich leichter und so war er auch die meiste Zeit dort

Weihbischof Wurer mühte sich derweil darum, dass die Diözese einigermaßen in Ordnung blieb. Es war Reformationszeit. Viele Priester wichen vom Zölibat ab, was Wurer ein Dorn im Auge war.

Große Probleme hatten er mit den sogenannten V Orten der Innerschweiz. Das sind die heutigen Kantone: Luzern, Schwyz, Uri, Zug sowie Ob- und Nidwalden. Diese wollten zum neuen Glauben wechseln. Es gelang dem Weihbischof die dort zuständigen Pfarrer zu überzeugen und so die Gegend um den Vierwaldstättersee dem katholischen Glauben zu erhalten.

Zu all dem kamen viele anstrengende Reisen in dem großen Bistum. Viele Kirchweihen, unzählige Firmungen mit tausenden Firmlingen und sonstiges wartete auf den Weihbischof. Auch fünf Abtweihen, darunter in St. Gallen, durfte er vornehmen. Es ist auch belegt, dass er in Weingarten und Zwiefalten Kirchenvisitationen durchführte.

Im Jahr 1598, nach 24 Jahren Dienst als Weihbischof und im erweiterten Sinne auch als Bischof der Diözese Konstanz, stellte er im hohen Alter von 85 Jahren sein Amt zur Verfügung.

Nach 8 Jahren im Ruhestand verstarb er im 93. Lebensjahr am 9. Februar des Jahres 1606.

Weihbischof Wurer wurde im Münster von Konstanz neben der Kanzel beigesetzt. Eine Grabplatte erinnerte bis zur letzten großen Renovation des Münsters an den verdienten und beliebten Bischof.

Literatur

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  • Erich Camenzind: Weihbischof Balthasar Wurer von Konstanz, 1574–1598, und die kirchliche Reformbewegung in den V Orten (= Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte. Beiheft 21). Universitätsverlag Freiburg (Schweiz), 1968.
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