Seit 1999: Renault-Nissan-Allianz

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Führte Nissan aus der Krise: Carlos Ghosn
Beispiel für die technische Kooperation: Renault Trafic als Nissan Primastar

Am 27. März 1999 schlossen Renault und Nissan einen Vertrag, aus dem die partnerschaftliche Allianz Renault-Nissan hervorging. Die durch einen Aktientausch verbundenen Unternehmen waren weiter eigenständig und behielten so jeweils die Kontrolle über ihr Management und konnten auch eigene Gewinne erwirtschaften. Nach drei Jahren als Sanierer bei Renault wurde Carlos Ghosn 1999 schließlich CEO von Nissan und verkündete noch im Oktober den Nissan Revival Plan (NRP). Dieser hatte zum Ziel, in einer vorgegebenen Frist von drei Jahren die Schulden des Unternehmens zu halbieren und die Konkurrenzfähigkeit wieder herzustellen. Dies geschah durch eine Verringerung der im Konzern benutzten Fahrzeugplattformen, die Schließung einiger japanischer Werke und die Auflösung der Keiretsu-Strukturen. Allerdings wurde nicht nur gespart sondern das Modellangebot wurde mittels Investitionen durch einige neue Modelle erweitert, die Geld in die Kassen spülen sollten. Die Vorgehensweise von Ghosn war dabei so effektiv, dass Nissan bereits 2001 wieder Gewinn erzielen konnte und der NRP ein Jahr früher als vorgegeben abgeschlossen wurde.[1]

Im Jahr 2002 wurde die Allianz zu einer gemeinsamen GmbH ausgeweitet, die die strategischen Ziele und Entwicklungen koordiniert. Mit dieser Gründung begann Nissan, Kleintransporter von Renault unter der Marke Nissan zu verkaufen. Nach dem grandiosen Erfolg des ersten Dreijahresplans folgte ein weiterer unter dem Namen Nissan 180, dabei stand die Zahl 180 für die Hauptziele: Erhöhung des Neuwagenabsatzes um 1 Million Einheiten pro Jahr, Steigerung der Umsatzrendite auf 8 Prozent und eine vollständige Reduzierung des Schuldenstandes auf 0. Außerdem sollte eine weitere Senkung der Einkaufskosten erfolgen und alle Ziele bis zum Ende des Geschäftsjahres 2004 erreicht sein. Künftige Modelle von Nissan und Renault wurden außerdem so konzipiert, dass sie auf denselben jeweils passenden Plattformen basieren. So nutzen beispielsweise der Micra K12 sowie Clio III die gleiche Plattform und auch Motoren- und Getriebetechnik werden zwischen den Herstellern ausgetauscht.[2]

Aktuelles

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Die Volvo Truck AB hat 2006 die Aktien-Mehrheitsanteile von Nissan-Diesel übernommen. Ab Anfang 2007 werden die konzerneigenen Volvo Truck Center den Vertrieb und Service der Nissan Nutzfahrzeuge (Interstar, Cabstar, Atleon) übernehmen.

2007 wurde angekündigt, dass Nissan zusammen mit dem Elektronikkonzern NEC 2008 ein Gemeinschaftsunternehmen gründen will. Zusammen wollen die beiden Konzerne Autobatterien für Hybridautos entwickeln.

2009 stellte das Unternehmen mit dem Nissan LEAF ein fünfsitziges Elektroauto vor, und kündigte an, es 2010 in Japan und den USA auf den Markt zu bringen.[3] <ref>{{Tagesschau|ID=nissan104|Beschreibung=Meldung|AlteURL=http://www.tagesschau.de/wirtschaft/nissan104.html}} bei tagesschau online, 2. August 2009</ref>

Seit dem 2. August 2009 befindet sich der Hauptsitz der Nissan Motor Co., Ltd. nach über 40 Jahren wieder in Yokohama.[4]

Das stärkste Erdbeben Japans, das Tōhoku-Erdbeben am 11. März 2011, hatte auch große Auswirkungen auf die Tätigkeiten des Nissan-Konzerns. Die Hauptwerke Iwaki, Tochigi, Yokohama und Oppama (Yokosuka) sowie eine Einrichtung zur Geschäftsbetriebsleitung in Zama als auch der Anlegeplatz Honmoku in Yokohama wurden beschädigt und mussten den Betrieb unmittelbar einstellen. Die Belegschaft in Einrichtungen nahe der Küste wurde wegen Tsunami-Warnungen evakuiert.[5] Am Montag den 14. März wurde auch das Werk Kyushu in Kanda geschlossen und somit hatten alle Nissan-Automobilwerke in Japan die Produktion eingestellt.[6] Darüber hinaus ließ Nissan verlauten, dass Geld sowie Hilfsgüter gespendet und auch Fahrzeuge zur Verfügung gestellt werden. Durch stromsparende Maßnahmen wie das Ausschalten von Klimaanlagen in Verwaltungsgebäuden oder die teilweise Abschaltung der Beleuchtung sollte das Stromnetz entlastet werden.[7] Am 21. März lief in allen Produktionsstätten die Fertigung von Ersatzteilen und Teilen für die Übersee-Produktion wieder an, davon ausgenommen war das Werk Iwaki, in dem noch an der Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit gearbeitet wurde.[8] Die bereits in Betrieb gegangenen Werke stellten ab dem 24. März auch wieder Autos aus eingelagerten Fahrzeugteilen her.[9] Die Produktion wurde Mitte April in sämtlichen japanischen Fertigungsstätten wieder aufgenommen, jedoch mit eingeschränkter Kapazität aufgrund von Engpässen bei den ebenfalls von der Naturkatastrophe betroffenen Zuliefererunternehmen.[10] Ende Juni erreichten die Produktionszahlen wieder das Vorjahresniveau und im August konnten die entstandenen Lieferrückstände aufgeholt werden.[11] Somit hat der Nissan-Konzern die Naturkatastrophe schneller überwunden als die übrigen japanischen Automobilhersteller.[12]

Nach Medienberichten will Nissan die Marke Datsun wiederbeleben und hierbei preiswerte Fahrzeuge in Asien und Russland anbieten.[13]

Einzelnachweise

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  1. Nissan schließt Nissan Revival-Plan ein Jahr früher als geplant ab, abgerufen am 17. August 2010
  2. Umfangreicher Produkterneuerung: Nissan 180 Plan, abgerufen am 17. August 2010
  3. Christian Gebhardt: Großserien-Elektroauto feiert Weltpremiere. In: auto motor und sport, 2. August 2009.
  4. Inauguration of new Nissan Global Headquarters, abgerufen am 18. August 2010
  5. Report following the earthquake in Northern Japan (update). In: nissan-global.com, 11. März 2011, aufgerufen am 14. März 2011 (englisch).
  6. Report following the earthquake in Northern Japan (report #3). In: nissan-global.com, 12. März 2011, aufgerufen am 14. März 2011 (englisch).
  7. Report following earthquake (report #4) - Forecasts on Production. In: nissan-global.com, 14. März 2011, aufgerufen am 14. März 2011 (englisch).
  8. Nissan Report #6 - Post Earthquake Activities. In: nissan-global.com, 20. März 2011, aufgerufen am 22. März 2011 (englisch).
  9. Nissan Report #7 - Post Earthquake Activities. In: nissan-global.com, 25. März 2011, aufgerufen am 25. März 2011 (englisch).
  10. Nissan Report #9 - Post Earthquake Activities. In: nissan-global.com, 8. April 2011, aufgerufen am 8. März 2011 (englisch).
  11. Produktion bei Toyota nähert sich Vorerdbebenniveau, automobil-produktion.de vom 25. Juli 2011, aufgerufen am 25. Juli 2012
  12. Nissan hat sich wieder erholt, automobil-produktion.de vom 8. Februar 2012, aufgerufen am 25. Juli 2012
  13. Nissan will seine Marke Datsun wieder beleben. DerWesten.de, 20. März 2012.