Gesellschaft Glocke | |
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Vorsitz: | NN |
Gründungsdatum: | 1860 |
Sitz: | Essen |
Website: | [https:// Webpräsenz] |
Die Glocke ist eine seit über 160 Jahren bestehende Gesellschaft in Essen zum Zweck des ungestörten geselligen Beisammenseins.
Gründung
BearbeitenDie Gesellschaft Glocke wurde von 20[1] Essener Bürgern[2] am 5. Juli 1860 gegründet. Die Genehmigung[3], wurde am 7. Juli 1860 vom Bürgermeister Ernst Heinrich Lindemann erteilt. Am 9. Juli 1860 wurde die erste Generalversammlung abgehalten. Das Präsidium wurde gewählt. Es bestand aus zwei Mitgliedern. Am 27. Oktober 1860 wurde das Präsidium um das Amt des Vizepräsidenten erweitert. Es bestand nun aus
- Präsident: Theodor von Born, Kaufmann
- Vizepräsident: Ewald Hilger, Maschinenfabrikant
- Rendant und Schriftführer: Eugen Schlegel, Kaufmann
Bürgerliches Leben
BearbeitenDie Mitglieder trafen sich zweimal wöchentlich. Zur allgemeinen Nutzung wurden verschiedene Zeitungsblätter abonniert.[4] In den Festschriften wird über ein geselliges Beisammensein berichtet, über Feste[5] und Ausflüge[6]. Der Glocke gehörten zum Ende des Jahres 1860 bereits 85 Mitglieder an. 1861 stieg die Mitgliederzahl auf 186. Essen hatte zu diesem Zeitpunkt ungefähr 21.000 Einwohner. Zu den Mitgliedern der Gesellschaft Glocke zählten im Laufe der Zeit wichtige Personen aus Handel, Banken, Industrie und Kultur, Wirtschaft und Verwaltung.
Mitglieder (Auswahl)
BearbeitenAuszug aus der Mitgliederliste mit Angabe der Mitgliedsnummer aus der Stammrolle der Gesellschaft Glocke von 1860:[7]
- Albert von Waldthausen (18)
- Moses Hirschland (42)
- Ernst Heinrich Lindemann (54)
- Friedrich Grillo (112)
- Wilhelm Grevel (116)
- Adolf Knaudt (139)
- Heinrich Carl Sölling (169)
- Ludwig von Born (195)
- Heinrich Theodor Sölling (236)
- Friedrich Alfred Krupp (681)
- Diedrich Baedeker (888)
- Hans Goldschmidt (1120)
Tradition
BearbeitenAufsätze, Gedichte und Liedtexte zur Gesellschaft Glocke erschienen in den Festschriften.[8]
Die Aufnahme in die Gesellschaft Glocke erfolgt auf schriftlichen Antrag und durch Kugelung. Name, Stand und Aufnahmedatum werden in die Stammrolle eingetragen. Jedes neue Mitglied hat ein Foto beizubringen. Die Stammrolle und das Fotoalbum werden seit 1860 geführt. Frauen ist die Mitgliedschaft verwehrt. Seit 1925 werden in einem Buch alle wichtigen Ereignisse in schriftlicher und illustrierter Form festgehalten.[9]
Gegenwart
BearbeitenDie Mitglieder treffen sich einmal wöchentlich. Es besteht keine Anwesenheitspflicht. Die Gesellschaft Glocke ist ein Verbund von Gleichgesinnten[10], in dem ohne Rücksicht[11] auf politische und religiöse[12] Überzeugung Werte wie Toleranz und Freundschaft gepflegt werden.
Veröffentlichungen
Bearbeiten- 1885 Glocken-Chronika zum 25 jährigen-Bestehen, gedruckt bei G.D. Bädeker, Essen (56 S.).
- 1885 Glockenlieder, gesammelt zur Feier des 25 jährigen Bestehens der Gesellschaft Glocke. Druck von G.D. Bädeker, Essen (34 S.).
- 1930 Die Glocke 70 Jahre, gedruckt bei Boeckling & Müller, Essen (61 S.).
- 1960 100 Jahre Gesellschaft Glocke, gedruckt bei F.W. Rohden Essen (21 S.).
- 1985 Die Glocke. 125 Jahre-Chronik einer Herrengesellschaft. [Herrengesellschaft Die Glocke], Essen [1985], DNB 1210445190 (184 S.).
Literatur
Bearbeiten- Essener Woche. 10. Jg., Nr. 15, 9. bis 17. April 1960, ISSN 0421-4803, S. 28.
- FAZ-Magazin. 30. Oktober 1987.
- Thomas Dupke, Dirk F. Paßmann, Heike Schupetta: Essen von A bis Z. Wissenswertes in 1500 Stichworten über Geschichte, Kunst und Kultur. Aschendorf Verlag, Münster 2009, ISBN 978-3-402-00238-4, S. 112.
- 150 Jahre Gesellschaft Glocke. 1860–2010. Bürgerliches Leben in Essen am Beispiel einer Herrengesellschaft. Historischer Verein für Stadt und Stift Essen/Gesellschaft Glocke (Hrsg.). Klartext Verlag, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0390-6 (151 S.).
- Historischer Verein für Stadt und Stift Essen: Jahresbericht 2010. S. 5: zur Unterstützung der „Veröffentlichung einer Chronik der Gesellschaft, die seit 1860 besteht und zu den den wichtigsten bürgerlichen Vereinigungen in Essen zählt“ (hv-essen.de [PDF; 121 kB]).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Thomas Dupke: 150 Jahre Gesellschaft Glocke. Hrsg.: Historischer Verein für Stadt und Stift Essen. Klartext Verlag/Funke Mediengruppe, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0390-6 (151 S.).
- ↑ Glocken-Chronika. 1885, S. 8.
- ↑ Glocken-Chronika. 1885, S. 10.
- ↑ Glocken-Chronika. 1885, S. 11.
- ↑ Die Rheinisch-Westfälische Zeitung berichtet am 14. Dezember 1885 über die Feier zum 25-jährigen Glockenjubiläum.
- ↑ Zum 20-jährigen Stiftungsfeste wurde ein Ausflug mit der Eisenbahn nach Kettwig unternommen. Glocken-Chronika. 1885, S. 51.
- ↑ Keine Veröffentlichung der gesamten Mitgliederliste aus datenschutzrechtlichen Gründen.
- ↑ Festschrift oder auch mit Chronik benannt.
- ↑ Statuten, Festschriften, Fotoalben, Liederbücher, Gedichte und weiteres Schriftgut sind im Stadtarchiv Essen, Haus der Essener Geschichte abgelegt. Hierzu auch Neue Essener Bibliographie. Bibliographie für das Gebiet der Stadt Essen. Essen 1980–2012, S 1027, Nr. 26.5.6.2, urn:nbn:de:hbz:061:3-30765 (mit PDF-Link; 16,7 MB).
- ↑ „Personen, die meist in einem Punkt gleicher Meinung sind.“ Karl Dieter Bünting: Deutsches Wörterbuch. Isis Verlag, Pößneck 1996, S. 459.
- ↑ rücksichtsvolles aufmerksames Verhalten. Karl Dieter Bünting: Deutsches Wörterbuch. Isis Verlag, Pößneck 1996, S. 966.
- ↑ fromm, gläubig, eine Religion betreffend. Karl Dieter Bünting: Deutsches Wörterbuch. Isis Verlag. Pößneck 1996, S. 948.