SV 05 Rehbrücke e.V. | |
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Ort | Bergholz/Rehbrücke |
Gegründet | 1903 |
Präsident | Dr. Manfred Schultz |
2. Vorsitzender | Jörg Erxleben |
Homepage | www.sv05rehbrücke.de/ |
Mitglieder | 330 |
Vereinsfarben | grün/weiss |
Der SV 05 Rehbrücke e.V. (Sportvereinigung 05 Rehbrücke e.V.) ist ein Mehrsparten-Sportverein in Bergholz-Rehbrücke mit akutell 330 Mitgliedern, der am 3. April 1903 als Arbeiterradfahrverein Bergholz gegründet wurde.
Geschichte
BearbeitenKaiserreich und Weimarer Republik (1870-1933)
BearbeitenIn den Jahren zwischen 1870 und 1900 boomte der Sportgedanke in Deutschland und so kam es zu zahlreichen Vereinsgründungen, so auch in Bergholz-Rehbrücke. Am 3. April 1903 wurde von sechs Bergholzern der Arbeitersportverein in Rehbrücke gegründet. Dies waren Paul Lindemann (11. Mai 1884 - 9. Dezember 1965), Edwald Lindemann (26. November 1885 - 14. Dezember 1972), Albert Schmädicke (8. September 1881 - 15. Januar 1957) und drei weitere Personen, die nicht mehr namentlich bekannt sind. Anfangs bestand der Sport aus sonntäglichen Radtouren. Bis 1913 stieg die Mitgliederzahl auf 20 an.
Beinahe wäre Bergolz zu einem Mekka des deutschen und internationalen Pferdesports geworden. Mit der Entwicklung der Landhaussiedlung Rehbrücke plante der Architekt Brinkmann um 1909 am Springbruch eine große Pferderennbahn, doch der Plan kam nicht zur Umsetzung und die wurde Rennbahn in Karlshorst verwirklicht. In der Folge bekam der Tennissport auch in Rehbrücke mehr Aufmerksamkeit, so kam es 1912 zur Gründung des Tennisclubs. Erst dann erfolgte der erste Eintrag in Vereinsregister der Bergholz-Rehbrücker Sportgeschichte beim Amtsgericht Potsdam. Nur durch eine Zahlung von zehn Goldmark durfte man Mitglied im Rehbrücker Tennisclub werden. Anders war es beim im Januar 1927 gegründeten Turn- und Sportverein. Dort betrug die Aufnahmegebühr für Schüler 10 Pfennige, für Jugendliche bis 18 Jahre und Damen 50 Pfennige. Turner über 18 Jahre und passive Mitglieder mussten 60 Pfennige zahlen. Damit gab nun drei Sportvereine, neben dem genannten Tennisclub und Turn- und Sportverein, kam der Arbeiter-Turnverein Solidarität hinzu. Der zuletzt genannte Verein kümmerte sich besonders um die Förderung der Jugend. Später gab es auch noch den Arbeiterradfahrverein, in dem Mitte der zwanziger Jahre eine Umstellung vom Wander- zum Saal- oder Reigenfahren erfolgte. Am 26. Oktober 1925 wurde auch der ein Jahr zuvor gegründete Schützenverein unter der Bezeichnung "Die Schützenglide Bergholz-Rehbrücke e.V." ins Vereinsregister beim Potsdamer Amtsgericht eingetragen. Somit war Bergholz-Rehbrücke ein Ort voller sportlicher Möglichkeiten, Spiel- und Tennispläte, Rudersport, Schützenfelder, Turnhallen und im Winter ermöglichten die Ravensberge den besten Eis-, Ski- und Rodelsport der Umgebung.
Nationalsozialismus (1933-1945)
BearbeitenDie Ernennung Hitlers zum Reichskanzler durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg am 30. Januar 1933 hatte vorerst keine Auswirkungen auf den Sport- und Feierbetrieb in Bergholz-Rehbrücke. Doch zunehmender politischer Druck wirkte sich durch Namensänderungen aus. So wurde der Bergholzer „Tennisklub e.V.“ am 9. März 1935 zur „Tennisgemeinschaft“.
Nachkriegszeit (1945-1949)
BearbeitenNach dem Krieg hatten es auch die Bergholz-Rehbrücker schwer, die Trauer der Gefallen zu bewältigen, täglich ausreichend Nahrung zu erlangen und vielen Flüchtlingen Unterschlupf zu gewährleisten. Der Ort wurde zwar vor Verwüstung vom Krieg verschont, aber so wie überall war Not am Mann. Da war für den Sport vorerst kein Platz. Hinzu kam, dass der sowjetische Stadtkommendant von Potsdam, Oberst Alexej S. Werin, am 24. September 1945 einen Befehl erließ, in dem er alle Sportvereinigungen verbot. Die Alliierte Kommandantur von Berlin ließ dagegen mit dem Befehl B.K./45221 vom 19. November 1945 folgende Sportarten zu: Volleyball, Basketball, Hockey, Fußball, Rugby, Schlittschuhlaufen, Tennis, Kegeln, Angeln und Gymnastik. Sportarten mit militärischem Charakter blieben allerdings weiterhin verboten. Auch der Schulsport wurde zunächst verboten und mit der schlechten Ernähungsgrundlage begründet. Erst im Frühjahr 1946 wurde das Potsdamer Schulsportverbot aufgehoben und damit auch für Bergholz-Rehbrücke. Als erstes regte sich eine davor noch nicht so wichtige Sportart in Rehbrücke, der Fußball. Auch das Kunstradfahren wurde wieder betrieben, allerdings unter widrigen materiellen Bedingungen. Im Mai 1949 wurde eine weitere Traditionssportart des Ortes zu neuem Leben erweckt: das Turnen.
DDR-Zeit (1949-1990)
BearbeitenMitte 1950 initiierte Fritz Westphal die Vorbereitsungsarbeiten zur Gründung der Sportvereinigung „Einheit“ in Bergholz-Rehbrücke. Erstmals gab es eine Istitution, die mehrere Sportarten unter einem Dach vereinte und so koordiniert wirkte. Viel besser konnte so auf den Sport und damit auf die Sporttreibenden politische Einflussnahme ausgeübt werden. Schließlich war 1949 die Deutsche Demokratische Republik gegründet worden, der in allen Gebieten des gesselschaftlichen Lebens seinen Machtanspruch zu behaupten suchte. Bereits 1950 hatten sich aus der Ortsgruppe der FDJ und weiteren sportbegeisterten Jugendlichen drei Fußballmannschaften, eine Tischtennisgruppe, eine Volleyballmannschaft, eine Kunstradgruppe und eine Gymnastikgruppe zusammengeschlossen. Am 19. Juni 1952 ließ sich die Bergholzer „Einheit“ mit 109 Mitgliedern eintragen (davon 37 FDJ-Mitglieder) und hatte 131,71 Mark zur Verfügung. Im Zuge der Umstellung des DDR-Sports auf Betriebssportgemeinschaften nach sowjetischem Vorbild löste sich die Ortsgruppe Bergholz-Rehbrücke der Sportvereinigung „Einheit“ schon 1953 wieder auf und die einzelnen Sportgruppen wurden in die neu gegründete Betriebssportgemeinschaft (BSG) „Wissenschaft“ des Ernährungsinstituts überführt. Die Anzahl der MItglieder schwankte zwischen 248 und 92 Mitgliedern (1968/69). Durch die Umstellung auf den BSG-Sportbetrieb kamen die "BSG Wissenschaft Rehbrücke“ in den Genuss staatlicher Fördergelder, womit sich die materiellen Bedingungen erheblich verbesserten. Ein Arbeitsschwerpunkt der BSG „Wissenschaft“ bestabd um 1960 in der Organisation von Sportfesten auf verschiedenen Ebenen. Der BSG „Wissenschaft“ blieb jedoch nicht die einzige Sportgemeinschaft in Bergholz-Rehbrücke. 1947 wurde auf Befehl der Sowjetischen Militärischen Administration Deutschlands (SMAD) das Zentrale Bereitstellungskontor (ZBK) gegründet. Der spätere VEB Spezialbau Potsdam mit Sitz in Bergholz-Rehbrücke hatte bis zum Ende seiner Existenz militärische Sonderbauaufgaben zu erfüllen. Daraus ergab sich immer eine gewisse Sonderstellung auch für die Betriebsangehörigen, die nach bestimmten Sicherheitskriterien ausgewählt und eingestellt wurden. So hatten auch die Arbeiter den Wunsch sich in ihrer Freizeit sportlich zu betätigen und fit zu bleiben, der auch umgesetzt wurde. So gründeten sie auch Volleyballmannschaften oder die Sektion Yoganastik und Kunstradfahren. Ein Zusammenschluss der beiden BSGs kam jedoch aufgrund von Unstimmigkeiten nicht zustande.
Wende und Transformationsprozess 1989-1991
BearbeitenNach dem friedlichen Wende- und Transformationsprozess traten die fünf neuen Bundesländer am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik Deutschland bei. Damit änderten sich auch die Bedingungen für das organisierte Sporttreiben in Bergholz-Rehbrücke grundlegend. Die Idee der Imagepflege der DDR durch den Sport und damit verbunden die staatliche Leistungssportförderung wurden deutlich eingeschränkt.
Namens und Logohistorie
BearbeitenSportarten
Bearbeiten- Fußball
Mannschaft | Spielklasse | Trainer |
Herren | 3. Kreisklasse, Staffel B | Olaf Ziegenhorn |
Altherren | Nicht im Spielbetrieb | Jörg Erxleben |
A-Jugend | Kreisliga, Staffel B | Alexander Gareis |
B-Jugend | Kreisliga, Staffel B | Martin Otto |
C-Jugend | Kreisklasse, Staffel II | Frank Winkens, Mario Schneider |
D1-Jugend | Kreisklasse, Staffel III | Andreas Kluge, Mike Nogora |
D2-Jugend | Kreisklasse, Staffel II | Mario Liefeld |
E1-Jugend | Kreisliga, Staffel B | Peer Klytta |
E2-Jugend | Kreisklasse, Staffel III | Andreas Vogel |
F-Jugend | Kreisklasse; Staffel IV | Daniel Quappe, Philipp Nimberger |
Minis | nicht im Spielbetrieb | Andreas Kluge, Rene Klein |
- Volleyball
Mannschaft | Spielklasse | Trainer |
1. Männer | Landesliga Nord | David Marx |
2. Männer | Landesklasse Mitte | Stefan Violet |
3. Männer | 1. BFS-Liga Männer | Stefan Violet |
- Tischtennis
Mannschaft | Spielklasse | Trainer |
1. Männer | 2. Landesklasse Mitte | Jörg Fourny, Gerd Wundke |
2. Männer | 3. Landesklasse Potsdam-Mittelmark | Jörg Fourny, Gerd Wundke |
3. Männer | 2. Kreisliga | Jörg Fourny, Gerd Wundke |
4. Männer | 2. Kreisklasse Potsdam | Jörg Fourny, Gerd Wundke |
5. Männer | 4. Kreisklasse Potsdam | Jörg Fourny, Gerd Wundke |
Jugend | Kreisliga St.1 | Jörg Fourny, Gerd Wundke |
- Kunstrad
Mannschaft | Diszplin | Trainer |
Schüler C | 1er Kunstrad | Susanne Dornbusch |
Schüler A | 1er Kunstrad | Susanne Dornbusch |
Junioren | 1er Kunstrad | Susanne Dornbusch |
Elite | 1er/2er Kunstrad | Susanne Dornbusch |
- Gymnastik
Frauensportgruppe, Abteilungsleiter: Heike Winter-Schmidt
- Yoganastik
Frauensportgruppe, Abteilungsleiter: Christine Adam
Sportstätten
Bearbeiten[Bild Turnhalle Rehbrücke]
[Volleyballfeld]
[Fußballplatz]
Fangemeinde
BearbeitenLiteratur
BearbeitenKurt Baller: "100 Jahre organisierter Sport in Bergholz-Rehbrücke", Bergholz-Rehbrücke 2005.