Porträts sind der Teil das Foto-Handwerk, den jeder Fotograf verstehen sollte.
Bitte verinnerlichen: »Keine Regel ohne Ausnahme«, soll heissen; das was ich hier schreibe gilt für ca. 95% der Leute/Modells. Und die wirklich guten Fotos entstehen oft, wenn man ganz bewusst gewisse Regeln ingoriert.
Ich schreibe immer vom Modell, das ist nicht wertend zu verstehen, sondern das ist schlicht weg jede Person die aufgenommen werden soll.
Zum Modell
BearbeitenAls erstes merke man sich; Wenn sich das Modell nicht wohlfühlt gibt es in der Regel keine guten Fotos.
Der Fotograf muss sich also darum bemühen, dass sich das Modell wohl fühlt. Dafür ist es von Vorteil, wenn mindestens eine weitere Person anwesend ist, die sich um das Modell kümmert. Auch sollte man immer erlauben, dass das Modell eine Vertrauensperson mitbringt. Wenn diese Person auch bei der Sache ist, erleichtert es einem die ganze Arbeit. Ganz ideal ist es natürlich wenn diese dem Modell bei der Maske usw zur Hand gehen kann.
Das Set sollte auch so eingerichtet und temperiert sein, dass sich das Modell wohlfühlen kann. Oder die einzelnen Fotosession müssen kurz sein, und immer wieder unterbrochen werden, damit sich das Modell sich aufwärmen usw. gehen kann. Gerade wenn es um längere Fotosession geht, sollte das Essen und vor allem das Trinken nicht vernachlässigt werden. Kleine Snacks sind in den Pausen wichtig.
Pausen sind so oder so ganz wichtig, gerade wenn mit Blitzanlagen gearbeitet wird. Es ist nicht gerade angenehm für die Augen, dauert malträtiert zu werden.
Wenn ein Visagist und/oder Friseur auf dem Set sein soll, ist es von Vorteil wenn das Modell diese Personen kennt. Diese werden in der Regel vom Auftraggeber auswählt und eigentlich nicht vom Fotografen. Wenn Modell auch Auftraggeber ist, ist diese Vertrauens-Problem in der Regel keines. Da es kaum eine Person mitbringt zu dem es kein Vertrauen hat.
Wichtig: Wenn immer möglich berührt der Fotograf das Modell nicht. Ein Haarstränchen richten oder ein Falte im Kleid richten usw., das macht -wenn er vorhanden ist- der Assistent! Der "professionelle" Fotograf hält Abstand.
Einige Sachen mag den Amateur jetzt auf den ersten Blick bisschen verwundern. Aber spätestens bei der Aktfotografie sollte es das „Fotograf berührt Modell nicht“ und das „auf dem Set sind nicht nur Fotograf und Modell“ selbst erklärend. Wenn man nicht in die XXX-Ecke gestellt werden will.
Personalbedarf
BearbeitenWer den vorderen Abschnitt aufmerksam gelesen hat, merkt sicher, das es nicht nur Fotograf und Modell sind, die bei einem Footshooting anwesend sein sollten. Es sind eigentlich mindestens 4 Personen, die zwei Pärchen bilden. Auf der eine Seite ist das der Fotograf und sein Assistent, auf der andern das Modell und sein Visagist. Das können locker noch mehr sein, gerade wenn es in die professionele Fotografie geht. Klar geht es auch nur mit Fotograf und Modell, man sollte sich aber bewusst sein, das dies zu Problemen führen kann.
Maske
BearbeitenJa, schminken muss sein. Und sei es jetzt nur, damit die Haut nicht glänzt. Oder eben wenn erwünscht, gerade das Gegenteil, damit es schöne Schweisstropfen gibt muss der Haut des Modells auch nachgeholfen werden. Entsprechend sollte die Fotolokalität dies ermöglichen.
Von Vorteil ist es wenn der Schmink-Tisch eine Lichtcharaktersitik hat wie das Foto-Set. Auch die Farbtemperatur der Lichtquelle beim Schmink-Tisch sollte die selbe sein wie am Set.
Ein guter Visagist will wissen, ob das Make-Up glanzsteigernd oder glanzmindert sein soll.
Ausrichtung
BearbeitenDas Modell sollte in den seltesten Fällen direkt mit der Nase in die Kamera schauen. Sondern nur mit den Augen, die Nase bzw. das Gesicht sollte links oder rechts von der Kamera vorbei schauen. Da eigentlich jedes Gesicht asymmetrisch aufgebaut ist, hat jedes Gesicht in der Regel seine gute und seien schlechte Seite. Also sollte man darauf achten, dass man die "schöne" Seite erwischt. Diese Seite sollte dann die lange Seite bilden.
Bei Männer mit Scheitel ist es in der Regel die "schöne" Seite auf der sich der Scheitel befindet. Ähnliches gilt bei Frauen mit asymmetrischen Frisuren, die Seite, die das Auge mehr frei lässt, sollte die lange Seite bilden. Das wir uns hier gleich richtig verstehen, dass ist die Regel, die man am ersten brechen sollte. Zuerst sollte man es mit der nach vorher beschriebenen Regeln schönen Seite versuchen, aber es nach Möglichkeit immer auch mit der anderen Seite versuchen. Sich an zu gewöhnen, immer linke und rechte Gesichtshälfte aufzunehmen zu wollen, ist sicher nicht falsch.
Der Kamera sollte sich auf Augenebene (oder leicht darüber) befinden. Die wenigsten Gesichter wirken vorteilhaft wenn man die Nasenhaare sieht. Das kann auch dadurch gesehen, das die Augenebene leicht nach vorn geneigt ist, die Nase eigentlich Richtung Boden und nicht Richtung Horizont zeigt.
Tricks damit das Modell gut Ausschaut
BearbeitenDer Hals des Models sollte immer leicht -meist nach vorne- gestreckt sein, damit sich da weniger Falten bilden. Das erreicht relativ einfach dadurch, dass das Gesicht zu den Schultern leicht abgedreht ist. Oder auch in dem sich das Modell sich irgend wo leicht nach vorne gebeugt abstützt.
Nicht vergessen die Maske bzw. das Make-Up ist sehr wichtig. Das muss zur gewünschten Aufnahmeart passen. Es macht wirklich was aus ob mit direktem (hartem) oder indirektem bzw. diffusem (leichtem) Licht gearbeitet wird. Und entsprechend muss das Make-Up passen. Klar auch hier ist es immer ein Frage, was für eine Aussage das Foto haben soll.
Beleuchtung
BearbeitenHier kann man ganz viele verschieden Arten benutzen, es gibt keine richtige oder falsche Beleuchtung. Sondern höchstens vorteilhafte und unvorteilhafte Beleuchtungsaufbauten. Siehe auch Benutzer:Bobo11/Foto/Beleuchtung.
Einige Grundregeln für Porträts gib es trotzdem.
- Das Hauptlicht gehört in der Regel auf die kurze Seite des Gesichts.
- Die Lichtquelle sollte immer mindestens doppelt soweit vom Modell stehen wie die aus zu leuchtende Lichtfläche tief ist. Dies damit der Lichtabfall nicht zu stark ausfällt. Beim typische Porträt mit Seitenlicht, ist es die Schulterbreite die hierfür zählt. Da diese ungefähr 1 Meter beträgt, sind die seitlichen Lichtquellen also mindestens zwei Meter entfernt aufzustellen.
- Die Beleuchtung sollte so eingerichtet werden, dass sich das Modell vom Hintergrund löst.
- Eine Zangen Aufhellung bei der man nicht sieht wie und weshalb sie entsteht ist zu vermeiden.