Die Geschichte De Haans beginnt nach Auffassung im späten 19. Jahrhundert, als sich der Ort zu einem Seebad entwickelte. Vorher war das Gebiet hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt, mit den Dorfkernen von Vlissegem und Klemskerke als den ältesten Siedlungen in der Nähe. Die Initiative zur Gründung eines Seebades kam von der belgischen Königsfamilie und wohlhabenden Bürgern, die die gesundheitlichen Vorteile der Meeresluft suchten. 1889 markiert das Jahr, in dem der belgische König Leopold II. den Grundstein für das Projekt legte, indem er den Bau einer Straßenbahnlinie entlang der Küste befürwortete, die die Entwicklung der Küstenregionen förderte.
De Haan war als Ferienort besonders darauf bedacht, eine harmonische und ruhige Atmosphäre zu bewahren. Statt der damals üblichen großflächigen Bebauung mit hohen Gebäuden wurde in De Haan eine Bauordnung eingeführt, die niedrige Gebäude im Belle-Époque-Stil vorschrieb. Diese Architektur und die strengen Bauregeln haben bis heute dazu beigetragen, dass De Haan seinen charakteristischen Charme und sein historisches Erscheinungsbild bewahren konnte.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelte sich De Haan kontinuierlich weiter, blieb aber seinem Prinzip treu, ein ruhiger und entspannender Ort zu bleiben. Trotz der Beliebtheit als Touristenziel mit der Anziehungskraft des Strandes und der natürlichen Dünenlandschaft, gelang es, die Massenentwicklung, die andere Küstenorte erlebten, zu vermeiden.