Bourbaki 2021
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Spur 0, I, II, III, IV und V (Spur 0, 1, 2, 3, 4 und 5)
BearbeitenWie es Anfing
BearbeitenSpielwaren mit Uhrwerkantrieb sind seit 1855 nachgewiesen. Die erste nachgewiesene Modelllokomotiven mit Uhrwerksantrieb stammt aus dem Jahr 1886.
1886 bot der Spielwarenhersteller Bing aus Nürnberg die erste komplette Zuggarnitur mit geraden und gebogenen Gleisen aber noch keinen Weichen und Kreuzungen an.
1887 zog Schönner aus Nürnberg nach und präsentierte dampfbetriebene Modellelokomotiven und -Wagen sowie Gleisen in mehreren Spurweiten (65 mm, ca. 1:22, 72 mm, 80 mm und 115 mm, ca. 1:12).[1]
Märklin und die von Märklin übernommene Firma Lutz
BearbeitenUngefähr 1865 haben die Firmen Engler und Lutz die ersten Modelleisenbahnen noch ohne Geleise im Angebot.
Ungefähr 1884 erscheinen erstmals Geleise in der Spur 0, Spur I, Spur II und Spur III durch die Firma Lutz. [2]
Ungefähr 1889 erscheinen Lutz Modelleisenbahnen-Artikel in einem Bing Katalog.
1891 übernimmt die Firma Märklin den Blechspielzeugherstellers Ludwig Lutz in Ellwangen.[3]
1891 verkaufte die Firma Märklin in der Vorweihnachtszeit Spielzeugeisenbahnen.
1892 präsentierte der heute noch führende deutsche Modelleisenbahnhersteller Märklin, damals ein Spielzeughersteller auf der Ostermesse in Leipzig erstmals eine ausbaufähige Modelleisenbahn mit einer Uhrwerks-Lokomotive der Spur 1.[4]
Typisch für die ersten Märklin Modelllokomotiv-Modellen war die Storchenbein genannte Form: hierbei fanden sich die großen Antriebsräder auf der ersten Achse, die deutlich kleineren Laufräder auf der zweiten Achse entsprechend Achsfolge A1. Die häufigere Achsfolge 1A mit einem kleinen Radpaar auf der ersten Achse und den größeren Antriebsrädern auf der zweiten Achse wird heute verschiedentlich auch „Storchenbein“ genannt.
Im selben Jahr erschienen dann Spielzeugeisenbahnen Produkte in der Spur 1, Spur 2 und Spur 3 mit Lokomotiven, Wagen, gebogene und gerade Geleise sowie Weichen und Kreuzungen im Katalog der Firma Märklin.
1893 folgte dann im Katalog der Firma Märklin Spielzeugeisenbahn Produkte für die Spur 0, 1903 für die Spur 5.
1902 lässt sich im Märklin Katalog eine Rollbahn nachweisen dessen Geleise von den Dimensionen eine ähnliche Grösse wie die ein Jahr später erschienen Spur 5 hat.
Diese Grundlage der frühen Märklin Modelleisenbahn sind auf Modelleisenbahnen Produkte der von Märklin 1991 übernommene Firma Lutz zurückzuführen sind, deren Ausführungen Märklin weitgehend übernommen hatte, nun aber auch Weichen und Kreuzungen dazu herstellt und damit zur System-Modelleisenbahn wurde, so wie wir dies auch Heute noch kennen.
1895 war es ebenfalls Märklin, die erstmals Modelleisenbahnzubehör wie Gebäude, Signale, Tunnel und dergleichen anboten.
Märklin ordnete als erster Hersteller die Spurweiten seines Programms: Spur 0 mit einer Modell-Spurweite von 35 mm, Spur I mit einer Modell-Spurweite von 48 mm, Spur II mit einer Modell-Spurweite von 54 mm und Spur III mit einer Modell-Spurweite von 75 mm. Eine genaue Modell-Spurweite für die Spur V ist nicht überliefert. Dabei gilt zu Beachten, dass anfänglich die Spur und dies während längerer Zeit zum Teil sogar noch Heute mit den Römischen Zahlen bezeichnet werden. Die damalige Modell-Spurweite weicht von den heutigen Modell-Spurweite ab, weil das Spurmaß ursprünglich und diese während längerer Zeit über die Schienen-Kompfmitte und nicht über das Schienenkopf-Innenmass gemessen wurde. Werden von den damaligen Werten 3 mm abgezogen, Märklin verwendete in der Tin-Plate Ära für die vier damaligen Spurweiten dasselbe Rundkopf-Schienenprofil das einen Schienenkopfdurchmesser von 3 mm hat, so ergibt dies 32 mm für die heutige Spur 0, und 45 mm für die Spur heutige Spur 1.
1900 gab es erstmals das umgangssprachlich als Dreischienengleis bezeichnete von Märklin herausgegebene Zweischienen-Mittelleiter-Gleissystem für den elektrischen Modelleisenbahnbetrieb und ein Jahr später, 1901, ebenfalls von Märklin eine mechanische sowie eine elektrische Fernbedienung für Weichen.
Noch 1909 wurden auch die dazugehörenden Baugrößen in Großbritannien dazu definiert und zwar in der folgenden Form: 7 mm scale für die Spur 0 entsprechend einem Maßstab von 1:43,5 und 10 mm scale entsprechend einem Maßstab von 1:32 für die Spur 1. Der heutige Begriff Nenngrösse wie auch ein Maßstab in der heutigen Bruch-Form geschrieben, war damals noch nicht bekannt. Der Maßstab von 1:45 für die Spur 0 verbreitete sich erst in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ausgehend von den Deutschsprachigen Ländern. seither existieren für die Spur 0 zwei Maßstäbe: Einer von Großbritannien und dann später auch von Frankreich ausgehender Maßstab von 1:43,5 und einen von den deutschsprachigen Ländern ausgehender Maßstab, der in den Normen Europäischer Modellbahnen favorisierte Maßstab von 1:45, der für Kontinentaleuropa gelten sollte, aber nie als alleiniger Maßstab akzeptiert wurde, auch in Deutschland und der Schweiz, dies bis Heute.
Von der Spielzeugeisenbahn zur Modelleisenbahn
BearbeitenDie erste ausgesprochene Modelllokomotive nach deutschem Vorbild stellte Schönner im Jahr 1900 her.
Frühe Normung
BearbeitenDiskussionen, die sich mit der Normung von Modellbahnen befassten, fanden ab 1901 in Zeitschriften statt. Sie mündeten wohl in das erste Handbuch der Modellbahn von Bassett-Lowke, in dem der von Greenly entwickelte Normenvorschlag bekannt wurde, der sich an den Produkten für die verschiedenen Modell-Spurweiten von Märklin anlehnte die dann von den damaligen Hersteller übernommen.
- ↑ SWR-Serie Eisenbahn-Romantik, Folge 223: Wunderwelt aus Weißblech, Schönner
- ↑ Chronologie der Ereignisse, zur Geschichte der ersten Märklin-Eisenbahn vom Tinplate Forum datiert mit März 2009, abgerufen am 4. November 2023
- ↑ Über Märklin in der Internetseite der Firma Märklin, abgerufen am 4. November 2023.
- ↑ Zur Geschichte der ersten Märklin-Eisenbahn vom Tinplate Forum datiert mit Mai 2008, abgerufen am 3. November 2023