Beat A. Schwendimann (geboren 1975) ist ein Schweizer Pädagoge und Bildungsforscher. Er ist seit 2017 Leiter Pädagogik beim Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) und Mitglied der Geschäftsleitung.
Ausbildung und akademische Laufbahn
BearbeitenSchwendimann schloss die Alte Kantonsschule Aarau 1995 mit der Matura Typ E ab. Danach absolvierte er ein Biologiestudium an der ETH Zürich, das er 2001 als Dipl. Natw. ETH abschloss. Während seines Studiums arbeitete er als Forschungspraktikant am Institut für Immunologie der Universität Zürich. Für seine Diplomarbeit führte er eine psychoneuroendokrinologische Studie über den Zusammenhang zwischen Stress und Selbsteinschätzung beim Menschen durch.[1]
Von 2001 bis 2005 absolvierte Schwendimann die Ausbildung (MAS-SHE) zum Gymnasiallehrer für Biologie an der ETH Zürich. Anschließend arbeitete er als Biologielehrer an verschiedenen Schulen in der Schweiz sowie in Indien.[2]
2006 erhielt Schwendimann ein Fulbright-Stipendium für einen Forschungsaufenthalt in den USA. Er promovierte von 2006 bis 2011 an der University of California, Berkeley im Bereich Mathematik- und Naturwissenschaftsdidaktik. Seine Doktorarbeit trägt den Titel Mapping biological ideas: Concept maps as knowledge integration tools for evolution education. In seiner Doktorarbeit entwickelte Schwendimann sogenannte Knowledge Integration Maps (KIM), eine spezielle Form von Konzeptmaps, um das Verständnis evolutionärer Zusammenhänge bei Lernenden zu verbessern.[3]. Während seiner Promotion war er Forschungsstipendiat am Center for Technology Enhanced Learning of Science (TELS) unter der Leitung von Marcia C. Linn.
Von 2011 bis 2013 arbeitete Schwendimann als Postdoktorand am Centre for Research on Computer Supported Learning and Cognition an der University of Sydney. 2014 wechselte er an die Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), wo er bis 2017 als Projektleiter in der Forschungsgruppe von Pierre Dillenbourg tätig war.
2016 war er Exekutivdirektor des Sitzes der Internationalen Biologieolympiade (IBO)[4] am IPN in Kiel und 2017 Bildungsprogrammleiter beim Biotechnologie-Startup Nanolive.[2] Seit 2017 ist Schwendimann Leiter Pädagogik beim Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) und Mitglied der Geschäftsleitung.
Forschung
BearbeitenSchwendimanns Forschungsschwerpunkte liegen in der Gestaltung, Instruktionsdesign und Evaluation von Lern- und Lehrtechnologien für verschiedene Kontexte. Er hat mehrere Lernplattformen und -werkzeuge wie Visualisierungsformen entwickelt und untersucht, wie diese die Reflexion, Wissensintegration und Zusammenarbeit zwischen Lernenden und Lehrenden unterstützen können. Schwendimann hat zahlreiche Artikel in renommierten Fachzeitschriften, Buchkapitel und Konferenzbeiträge veröffentlicht und hat an verschiedenen nationalen und internationalen Forschungsprojekten als Projektleiter mitgewirkt.
Beim LCH leitet Schwendimann verschiedene Forschungsprojekte, unter anderem eine Studie zu Gewalt gegen Lehrpersonen (2023).
Auszeichnungen und Mitgliedschaften
BearbeitenFür seine Arbeit hat Schwendimann unter anderem das Fulbright-Stipendium, das Davis Peace Fellowship und den Elizabeth and Michael Abramowitz Award erhalten.[2] 2017 wurde seine Arbeit zum Thema Knowledge Integration Maps als Finalist für den NSTA Research Worth Reading Award nominiert. Schwendimann wurde 2008 in die Phi Beta Kappa Academic Honor Society und 2009 in die Golden Key International Honor Society aufgenommen.
Mitgliedschaften und Engagement
BearbeitenSchwendimann ist Mitglied in verschiedenen internationalen Fachgesellschaften für Bildungsforschung wie der International Society of the Learning Sciences (ISLS), der European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI) und der American Educational Research Association (AERA).<ref name="cv"/>
Er war von 2000 bis 2009 Gründer und Vorsitzender der Mindscouts, einer Schweizer Interessengruppe für hochbegabte Kinder.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Beat A. Schwendimann, Curriculum Vitae
- ↑ a b c Lebenslauf von Beat Adrian Schwendimann
- ↑ Mapping biological ideas: Concept maps as knowledge integration tools for evolution education - ProQuest. Abgerufen am 15. November 2023.
- ↑ „Advisory Board Meeting“ der Internationalen Biologieolympiade am IPN. 4. November 2016, abgerufen am 15. November 2023.