R. A. Cunningham

Robert Amberson Cunningham, Foto San Francisco o.J.


Robert A. Cunningham (* 27. Juli 1837 in Godmanchester (Quebec); † in New York, 24 Mai 1907, nannte sich selbst R. A. Cunningham) war ein kanadischer Schausteller und VölkerschauImpresario.

Cunningham verschleppte 1883 eine Gruppe von neun Aborigines nach Nordamerika, unter ihnen auch Sussy Dakaro und Kukamunburra. um sie dort in der Wilden-Ausstellung P T. Barnum zu zeigen. Bis zum Ende der Tournee in Nordamerika im xx 1884 verstarben zwei Männer der Gruppe,

Im April 1884 begann die eigenständig von Cunningham geplante Tour durch Europa. 1885 waren nur noch drei der Aborigines am Leben. Diese Gruppe reiste noch bis 188 weiter durch Skandinavien, Russland, und Südeuropa.

Samoaner

1892 holte er nochmals eine Gruppe von acht Aborigines aus Australien.

Cunningham wurde am 27. Juli 1837 in Godmanchester bei [[Huntingdon (Québec) |Huntingdon]] in der kanadischen Provinz Quebec geboren. Er war eines von mehreren Kindern der Bauern Andrew Cunningham und Margaret Emberson. Sein Vater Andrew stammte ursprünglich aus Londonderry County, Nordirland. Er war 1827 nach Kanada gekommen.[1]

Cunningham reiste 1856 als 18-jähriger nach Kalifornien, um während des Goldrauschs in Kalifornien sein Glück als Bergmann zu versuchen. In den Städten rund um die Goldfelder kam er mit dem Schaustellergewerbe in Kontakt und trat dort als Musiker auf. Seit den 1870er Jahren war er als Theateragent tätig und organisierte der Auftritte für Zirkusse, Freakshows und Varietétheater.[2]

Cuttingham kam im Juli 1879 erstmals nach Australien. Während seines Aufenthalts in Melbourne im November 1882 wurde Cunningham vom amerikanischen Schausteller P. T. Barnum beauftragt, eine Gruppe von Aborigines nach Amerika zu bringen.[3]

Anfang Dezember 1882 reiste Cunningham nach Port Darwin, um Aborigines zu finden und sie mit dem Schiff außer Landes zu bringen. Er hatte keinen Erfolg und versuchte es als nächstes in Townsville, Queensland. Hier verschleppte er eine Gruppe von neun Aborigines. Er brach mit der Gruppe am 22. Januar 1883 zunächst nach Sydney auf.[4]

 
Gruppe der sieben Aborigines, Foto Berlin 1884

Cunninghams Völkerschau der Aborigines 1883–1888? 1883/84 zuerst durch Nordamerika, ab xx 1884 dann in Europa.

n den USA angekommen, wurde die Gruppe der wandernden Völkerschau von P. T. Barnums Zirkustournee „Ethnological Congress of Strange Tribes“ hinzugefügt, jedoch von Cunningham auch unabhängig davon weiter vermarktet.

So ließ Cunningham sie zusätzlich auch in Vergnügungsstätten und Kuriositätenkabinetten aller Art auftreten.[5] In Europa unter anderem in Kooperation mit Carl Hagenbeck. Während der Tournee verstarben zwei Männer der Gruppe in Nordamerika, in Europa vier weitere Personen.

Tambo war der erste der Gruppe, der starb; wurde mumifiziert und weiter ausgestellt.[6]

Sensationslüsterne Ankündigung:

„Australische Kannibalen und Kannibalinnen / Unter der Leitung von R.A. Cunningham / Die erste und einzige Kolonie dieser fremden, wilden, scheußlichen und brutalen Rasse, die je aus den fernen, unbekannten Weltgegenden gebracht wurde, wo sie sich ständig mit Kämpfen und blutigen Überfällen beschäftigen, um das Fleisch ihrer Feinde zu verschlingen / Die niedrigste Stufe der Menschheit und ganz gewiss diejenige, die zu beobachten von allergrößtem Interesse für das Publikum ist.“[7]

Die Rückseite dieses Programmheftes kündigt an: "Der einzige Trupp jener wilden tückischen, uncivilisirten Menschen, welche furchtbare Narben an ihrem Körper, und Knochen sowie große Ringe durch Nase und Ohren als Schmuck tragen. Wirklich blutdürstige Ungeheuer in abschreckend häßlich menschlicher Gestalt, mit äußerst wenigen Verstandeskräften und geringem Sprachvermögen begabt. Niedrigststehende Menschengattung".[8]

Cunningham erhielt in Europa von verschiedenen Wissenschaftlern Zertifikate über die Echtheit der Aborigines.[9]

1889 organisierte er eine Völkerschau von neun Samoanern. Auch im Winter mussten sie in traditioneller Kleidung auftreten und ein Teil der Gruppe starb an einer Lungenkrankheit. Nur drei Menschen überlebten die Reise. Sie wurden in New York zurückgelassen, wo ein Journalist der Zeitung „New York World“ sie in einem desolaten Zustand vorfand. Er begleitete sie auf Kosten des Staates New York und der Zeitung nach Hause.[10]

Einige Jahre später rekrutierte Cunningham erneut eine Gruppe Aborigines, die dieses Mal auf eigene Initiative zu ethnologischen Ausstellungen in Amerika und Europa reisten. ?

Am Ende der Tour mit der zweiten Gruppe von Aborigines kehrte Cunningham nach Kanada zurück. In späteren Jahren versuchte er, Aufträge mit dem norwegischen Ethnologen Johan Adrian Jacobsen zu vermitteln, der Auftritte für Carl Hagenbeck organisierte . Er schlug vor, eine Reihe von Inuit zu rekrutieren und brachte auch die Idee mit einer Gruppe Hawaiianern durch Europa zu reisen und sie Hula tanzen zu lassen . Am Ende arbeitete er jedoch als Kartenverkäufer und Kassierer bei Tiershows und Jahrmarktsattraktionen.[11]


Zeitgenössische Beurteilung

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Robert Amberson Cunningham (1837–1907) galt „übereinstimmend in allen Quellen als der Prototyp des schlechten, rücksichtslosen Völkerschau-Impresarios“.[12]

Er galt als Menschenjäger und Freak-Catcher.[13]

In seinen Schilderungen berichtete er sowohl, die Aborigines auf seinen Schiff gelockt zu haben, um dann ohne ihr Einverständnis abzulegen, als auch sie so lange zur Schau stellen zu wollen, bis alle Mitglieder gestorben waren.[14] Der Direktor des Westfälischen Zoologischen Gartens zu Münster Hermann Landois beschrieb Cunningham während des Aufenthaltes der Aborigines in Münster einen längeren Zeitungsartikel:

„Zum Schluß kann ich nicht umhin, den Impresario der schwarzen Gesellschaft, Mr. Cunningham, näher zu charakterisiren. Virchow, Kirchhoff und Andere — und wir haben uns diesen angeschlossen — konnten ihm das Zeugniß nicht vorenthalten, daß die von ihm vorgeführten Australneger zu den interessantesten ethnographischen Schaustellungen gehören. Im übrigen charakterisirt sich das Unternehmen als die vollendetste, roheste Sklavenhändlerei. Er brachte 8 Individuen mit sich nach Amerika und von da nach Europa; im Verlauf eines Jahres sind bereits 4 gestorben. Die Wilden betteln fortwährend, verkaufen Reklamebücher und Photogramme Tag für Tag und säckeln das Geld ein, dessen Werth sie schon ziemlich kennen. Aber in Kurzem wird der Eine nach dem Andern gestorben und Mr. Cunningham schließlich der einzig überlebende lachende Erbe sein. Der Impresario machte mir gegenüber auch gar kein Hehl daraus, daß er nicht im geringsten beabsichtige, die Wilden wieder in ihre Heimath zurückzuführen, vielmehr sie als Opfer seiner Geldgier bis zum letzten Athemzuge auszunutzen. In der Tracht eines englischen Reverend und die mit Rhinozeroshaut überzogene Stahlstange in der Hand glich er von Kopf bis zum Fuß einem Sklaventreiber. Der Mensch nährte sich nur von Kaffee, Bier, Branntwein und einigen Butterbröden täglich! Bei uns in der kleinen Provinzial-Hauptstadt heimste er in 6 Tagen 1459,20 Mark ein, von welchen ich ihm allerdings die Halfte für die Kasse unseres zoologischen Gartens abknöpfte; als Einnahmen in anderen größeren Städten wies sein Notizbuch tägliche Summen von 500 bis 600 Mark nach! So etwas konnte nur ein Schüler Barnum's ersinnen.“[15]

Rezeption

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Einschätzung: außerhalb der konventionellen Gesellschaft; dennoch eher kosmopolitisch, vielseitig, weltgewandt.[16]

Forschungsstand

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Roslyn Poignant konnte aus dem Familienarchiv ein umfangreiches Sammelalbum einsehen, in dem er Zeitungsartikel seiner Schauen aufbewahrt hatte.[17]

Literatur

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  • Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. Yale University Press, New Haven, London 2004, ISBN 978-0-300-20847-4.
  • Anne Dreesbach: Gezähmte Wilde. Die Zurschaustellung „exotischer“ Menschen in Deutschland 1870–1940. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-593-37732-2.
  • Hilke Thode-Arora: Für fünfzig Pfennig um die Welt. Die Hagenbeckschen Völkerschauen. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-593-34071-2.
  • Stefanie Wolter: Die Vermarktung des Fremden. Exotismus und die Anfängen des Massenkonsums. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-593-37850-3.



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Cunninghams Völkerschau der Aborigines 1883–1888? war eine Völkerschau (im heutigen Sprachgebrauch auch Menschenzoo), bei der neun Aborigines im Jahr 1883 aus North Queensland verschleppt und zuerst in Nordamerika, danach in Europa zur Schau gestellt wurden. Veranstalter der Schau war Robert Amberson Cunningham aus Kanada. In Nordamerika wurde Völkerschau in P. T. Barnums Zirkus? gezeigt, in Europa unter anderem in Kooperation mit Carl Hagenbeck.

Zur Schau gestellt wurden neun Personen, darunter sechs Männer (unter anderem Kukamunburra), zwei Frauen (unter anderem Sussy Dakaro) und ein Junge.

Wissenschaftler wie die Mediziner Rudolf Virchow zeigten großes Interesse an der Völkerschau, galten die (im deutschsprachigen Raum so genannten) „Australneger“ im rassistischen Denken des 19. Jahrhunderts als „Urmenschen“ auf der untersten Stufe der „Rassenhierarchie“. Sie wurden als „Wilde“ und „Kannibalen“ stigmatisiert und deshalb besonders abschätzig beschrieben und behandelt.

Im Verlauf der Völkerschau starben sechs Mitglieder der Gruppe an verschiedenen Infektionskrankheiten. D


Impresario R. A. Cunningham

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Robert Amberson Cunningham (1837–1907) gilt in der Forschung „übereinstimmend in allen Quellen als der Prototyp des schlechten, rücksichtslosen Völkerschau-Impresarios“.[18]


Vorgeschichte

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Der Kanadier Robert Amberson Cunningham

Das zum Teil gewaltsame Anwerben australischer Ureinwohner als billige Arbeitskräfte war zu diesem Zeitpunkt? bereits gesetzlich beschränkt. Es war Cunningham bald gelungen, mit Duldung der lokalen Regierung in Darwin „fünf schöne Exemplare“ unter seine Kontrolle zu bringen. Jedoch verdarb ihm ein örtlicher Polizeiinspektor den Plan. Dieser gab den Ureinwohnern zu verstehen, dass sie ihre Heimat niemals wiedersehen würden, worauf sie die Flucht ergriffen. In Townsville heuerte Cunningham ein Boot und Seeleute an, um mit Ureinwohnern Handel zu treiben und dabei Ausschau nach neuen Opfern zu halten. Von dieser Unternehmung brachte er neun Ureinwohner, sechs Männer, zwei Frauen, und einen Jungen, nach Sydney, wobei die genauen Umstände dieser Anwerbung unklar blieben. WICHTIG QUELLE? – Nachlesen: X [19]

Cunningham war 1882 auf die Inseln Hinchinbrook und Palm Island im äußersten Norden von Queensland in der Absicht gereist, Ureinwohner zu entführen und als lebende Attraktionen zur Schau zu stellen, mutmaßlich im Auftrag des US-amerikanischen Schaustellers und Zirkuspioniers P. T. Barnum, der exotisch aussehende Menschen für seine geplante Völkerschau „Ethnological Congress of Strange Tribes“ suchte. Er wollte seine Sammlung indigener Völker erweitern, zu der bereits Zulus aus Afrika, Toda aus Südindien, Nubier aus Südägypten und Sioux aus den USA gehörten. Sechs Aborigines, zwei Frauen und ein Junge vom Wulguru-Clan auf Palm Island und Hinchinbrook kamen 1883 mit dem Schiff von Townsville nach Chicago.[20] – Nachlesen: X [21]

Entführt? Höchstwahrscheinlich hat Cunningham sie ausgetrickst oder ihnen Anreize wie Kleidung und das Versprechen eines Abenteuers geboten. „Vertreibung und Enteignung in den Kolonien, Zufall und Neugier“ könnten ebenfalls eine Rolle gespielt haben, schreibt Roslyn. Nur zwei aus der ersten Gruppe sprachen Englisch und Aufzeichnungen zeigen, dass sie freiwillig mit Cunningham gingen.[22]

Als während der Wartezeit in Sydney zwei Männer aus der Gruppe flohen, suchte Cunningham nach ihnen, unter anderem mit öffentlichen Aushängen „Aborigines entlaufen“. Ein Polizist wollte die beiden Flüchtigen ergreifen. Dabei kam es zu Widerstandshandlungen, bei denen der Polizist durch einen Messerstich verletzt wurde. Dies endete mit der Festnahme der beiden Flüchtigen. Die beiden Männer waren bei ihrer Festnahme nackt, lediglich einer trug ein Hemd. Möglicherweise hatte Cunningham ihnen die Kleider abgenommen, um ihre Flucht zu erschweren. Am 20. Februar 1883 wurden die beiden Männer einem Richter vorgeführt. Hier gab sich Cunningham als Agent P. T. Barnums zu erkennen. Der Richter befand, dass der Verdacht der Entführung der beiden Männer bestehe, und ordnete eine Untersuchung an. Der Fall erregte Aufsehen, als sich der örtliche Vorsitzende des Aboriginal Protection Board und die Presse einschalteten. Die Zeitung „Evening News“ schrieb, es sei nicht akzeptabel, dass Sydney zum „Zwischenlager eines Menschenraubgeschäfts“ werde. Letztlich gelang es Cunningham jedoch, die Bedenken zu zerstreuen. Die Verletzung des Polizisten wurde nicht weiterverfolgt mit der auffälligen Begründung, man könne sich mit dem Beschuldigten nicht verständigen und ihm den Tatvorwurf nicht eröffnen. Zwei der Männer, die Englisch verstanden, gaben zu verstehen, freiwillig mit Cunningham zu reisen, die anderen Personen konnten mangels Verständigung nicht befragt werden. Es war jedoch offensichtlich, dass sie keine Vorstellung davon hatten, wohin sie gebracht werden sollten. – Nachlesen: X [23]


Die Gruppe der Aborigines

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Erster Teil der Gruppe von Palm Island (Manbarra)[24]: Toby (1) der Älteste geb. ca. 1840 – Sussy Dakaro (geb. ca. 1859) heiratet Tambo (Kukamunburra) – Jenny, ihr Mann Toby (2) und ihr Sohn Toby (3)[25]

Zweiter Teil der Gruppe: Drei andere Männer von der Nachbarinsel Hinchinbrook Island: Billy (1870 junger Mann) und seine Biyargirri-Gefährten Bob und ein Mann ohne Namen (1870 noch Kinder)

Billy – Jenny und ihr Sohn Toby, waren am 19. November 1885 die einzigen Überlebenden Jennys Mann (ebenfalls Toby (2) genannt) war etwa 10 Tage zuvor in einem Pariser Spital an Tuberkulose gestorben.[26]

Wahrnehmung der Aborigines

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Aborigines wehrten sich im 17. Jh. gegen die weißen Eindringlinge und galten seither als "Bösewichte und Barbaren" auf der untersten Stufe der Rassenhierarchie.[27]

Darwin stellte sie auf die unterste Stufe zusammen mit den Feuerländern.[28]

Wurden zu Kannibalen stigmatisiert.[29]

Die Rückseite dieses Programmheftes kündigt an: "Der einzige Trupp jener wilden tückischen, uncivilisirten Menschen, welche furchtbare Narben an ihrem Körper, und Knochen sowie große Ringe durch Nase und Ohren als Schmuck tragen. Wirklich blutdürstige Ungeheuer in abschreckend häßlich menschlicher Gestalt, mit äußerst wenigen Verstandeskräften und geringem Sprachvermögen begabt. Niedrigststehende Menschengattung".[30]

Kritik: Eduard Krause, Konservator an den Königlichen Museen Berlin, schreibt darüber eher amüsiert: »Castan hat jetzt wieder Australier (Queensländer), die an den Anschlagsäulen für Kannibalen ausgegeben werden. Bisher wusste man nicht, dass die Queensländer Kannibalen sind, wahrscheinlich wissen sie selbst auch nichts davon. Ich werde mir diese Wütheriche heute ansehen.«[31]


Auftritte in Nordamerika

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Beginn Chicago: Mehr als 30.000 Menschen kamen, um diese „australischen Wilden“ an ihrem ersten Tag in Chicago zu sehen.[32]

Mehr als hundert Städte im nordwestlichen Amerika. Zunächst reisten sie mit Barnums Zirkus.[33]

Tournee des Barnum, Bailey & Hutchinson Circus hatte schon begonnen, als sich Cunningham mit seiner Gruppe anschloss. Wurden als die "letzten Kannibalen" präsentiert. Teilnahme auch an Barnums „Ethnological Congress of Strange Tribes“, Seite an Seite mit anderen "Eingeborenen"; Organisation des Zirkus; stand in den 1880er Jahren am Höhepunkt der Popularität.[34]

Dazu wurde sie von Cunningham, den Erwartungen des Publikums entsprechend, als Wilde dekoriert und inszeniert, unter anderem ließ er Piercings aus Knochen an ihren Körpern anbringen und sie kulturfremde, vermutlich von ihm erfundene Tänze aufführen. Sussy Dakaro wurde von Cunningham als „Prinzessin Tagarah, Tochter des Kannibalenkönigs von Nordqueensland“ beworben. – Nachlesen: X [35]

Tournee ging im Winter 1883/84 zu Ende, danach noch in einem Dime-Museum; Freak Shows, zusammen mit bärtiger Frau etc., am Ende starben Tambo und noch ein anderer junger Mann. Tambo brach am 23. Februar 1884 in Cleveland, Ohio, zusammen. Ein Arzt konnte nur noch seinen Tod feststellen. Als Todesursache kamen eine Lungenentzündung oder Tuberkulose in Betracht, nach Einschätzung eines Journalisten der Zeitung „Cleveland Evening News“ Folge der erzwungenen Lebensweise. Kukamunburra wurde ungefähr einundzwanzig Jahre alt. Sussy Dakaro betrauerte ihn sichtbar und weigerte sich tagelang zu essen. Anschließend trat die Gruppe noch in einem Dime-Museum auf. Nachlesen: X [36]Cunningham ändert daraufhin seine Pläne und schickte die überlebenden sieben Personen nach Europa.[37]

Cunningham brachte die durch die Todesfälle geschrumpfte Gruppe Anfang 1884 nach Westeuropa, obwohl sie auch in diesem Jahr für die Tournee Barnums vorgesehen war.[38]


Auftritte in Europa

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Gruppe trat u.a. im Londoner Crystal Palace, im Folies Bergère in Paris, Castans Panoptikum Berlin, Arkadia in St. Petersburg auf, außerdem auch in vielen Provinzstädten.[39]

Auch in den Niederlanden fand eine Aufführung statt. Dies geschah am 10. September 1885 in Delft. NL Wiki Anzeige

Durchführung der Schauen: Neben Tänzen demonstrierten die von Cunningham gezeigten Australier das Bumerang-Werfen.[40]

Köln, 27. Juni 1884: "Die Australneger. Köln, 26. Juni. Seit einiger Zeit üben unsere schwarzen Gäste, die dem niedrigst stehenden Teile der Menschheit angehören, eine große Zugkraft auf das hiesige Publicum und die durchreisenden Fremden aus. Herr Cunningham, der als Agent Barnums diese Neger im nördlichen Queensland durch Geschenke von Glasperlen und anderm Flitter bewogen hat, mit ihm an Bord zu gehen, reist jetzt auf seine Rechnung mit denselben durch Europa, wo sie als die ersten und vielleicht auch als die letzten Exemplare, dieser Rasse gesehen werden, denn ihre Stämme sollen in raschem Aussterben begriffen sein. Fünf Neger und vier Negerinnen hatte Herr C. aus Australien mitgenommen; zwei der letzteren starben in America. Das europäische Klima soll ihnen besser zusagen. Anderthalb Jahre sind sie schon auf Reifen, zwei von den Männern sprechen einiges Englisch, die übrigen nur ihre Muttersprache. Ihre Hauptwaffen sind Speer, Keule, Schild und der Bumerang, die sie sich selbst anfertigen und sehr geschickt gebrauchen. Der letztere ist das interessanteste in Form und Handhabung; es ist ein hartem Holze, meistens aus Baumwurzeln des Eukalyptus bearbeitetes, zu einem stumpfen Winkel gebogenes, etwa ein bis zwei Zoll breites flaches Holzstück, an seiner beiden Enden spitz zulaufend. Gestern nun gaben die Neger auf der Mülheimer Heide eine Vorstellung von der Handhabung ihrer Nationalwaffe. [...] Laute Freudenrufe ausstoßend eilten sie mit ihren Bumerangs in die Heide hinein und bald schwirrte die sonderbare Waffe in die Luft, bei jedem Wurf von einem Schrei des Schleuderers begleitet. Dieser wirft sie, die Spitzen von sich abgewandt, mit einem schnellen, heftigen Ruck fort. Anfangs steigt sie nur sehr wenig, aber sie fährt mit reißender Schnelligkeit, sich um sich selbst drehend, dahin. Plötzlich verläßt sie die anfängliche fast wagerechte Richtung und steigt, einen nach der Kraft und Gewandtheit, womit sie geschleudert wurde, engern oder weitern Kreis beschreibend, hoch in die Lüfte, in Bogen den Werfer umkreisend, einem Raubvogel ähnlich, der nach Beute ausschaut. Wohl senkt sich der Bumerang auch, um wunderbarer Weise mals höher zu steigen, beschreibt zwei, drei und vier weite Kreise und kommt endlich in einer weiten Spirallinie wieder zu Boden, oft zu des Mannes, der ihn geschleudert, zurück. Das eigenartige Schauspiel hatte bald eine zahlreiche Menschenmenge herbeigelockt, welche den Flug der hölzernen Vögel, denen ab und zu Schwalbe zwitschernd nachschoß, mit gespannter Aufmerksamkeit ver- folgten. Erst als der Tag sich neigte und das Auge nicht mehr mit Sicherheit den Weg der Bumerangs zu verfolgen vermochte, als das Spiel für den Zuschauer gefährlich zu werden aufing, stellten die Schwarzen nicht ohne Widerstreben ihr Schleuderspiel ein. Der Arbeit folgte das Vergnügen, an dem auch die Schönen der Gesellschaft teilnahmen. Eine würzige Erdbeerbowle, an welcher sie anfangs mit großem Mißtrauen nur nippten, fand, als sie dieselbe erst gekostet hatten, ihren Beifall in einem Maße, daß sie die jedesmal zu einem Zuge geleerten Gläser nicht schnell genug wieder gefüllt bekommen konnten. Die Erdbeeren wurden mit den Fingern dem Flüssigen nachgeschoben. Auch beim Abendessen vertraten die Finger die Stelle der bei uns üblichen Gabel. Nur die „Prinzessin“ von Nord- Queensland, die, wie früher mitgeteilt wurde, sich bei der Gesellschaft befindet und die, in ein enganschließendes Kleid gehüllt, einen auffallend garnirten Sommerhut auf dem Kopfe, an dem Tische saß, hielt den Teller, auf welchem ein großer gekochter Weißfisch lag, verschämt unter dem Tische auf dem Schoß, während sie den Fisch mit den Händen zerlegte und die Stücke in gleicher Weise wie die Plebejer ihres Stammes dem And Munde zuführte."[41]

Berlin 6. Juli 1884.[42] Berlin: 1884 Juli (Brändle-Liste), Australier in Castan’s Panopticum, sieben Personen (vier Männer, zwei Frauen, ein Junge), Toby, Yembuy (oder Yorembesa), Telegorah (7 Jahre), Tagarah (Prinzessin genannt), Tininder (oder Tinenhdal, genannt James), Oriniben, Warrisimbol (oder Warchsinbin), im Panopticum. Organisator: R. A. Cunningham für Barnum. Thode-Arora 1989, S. 176; Illustrirte Zeitung, 26. Juli 1884 vermerkt, die Truppe sei zuerst in den USA aufgetreten, und auf der Reise sei der Häuptling gestorben.

Chemnitz 23. Oktober 1884. Tod des Ältesten[43]

„Bob“ starb am 7. November 1884 in Chemnitz.[44]

Frankfurt 21. Mai 1885.[45] Brändle: Frankfurt: 1885 Ab 5. Mai, «Austral-Ureinwohner. Bumerang-Schleuderer, schwarze Pfadfinder und Menschenfresser von Queensland. Wirklich blutrünstige Ungeheuer», drei Männer, zwei Frauen und ein Knabe, im kleinen Saal des Zoologischen Gartens. Organisator: R. A. Cunningham für Barnum. Schmidt-Linsenhoff, S. 228f.

„Jimmy“ starb am 31. Mai 1885 im städtischen Hospital Darmstadt im Alter von 23 Jahren .[46]

Elberfeld 20. Juni 1885.[47]: "Die ›Kannibalen‹ aus dem Zoo wurden auf dem Heimweg nach Sonnborn, wo sie untergebracht sind, von mehr als hundert Schaulustigen nicht nur umzingelt, sondern geradezu attackiert, wobei man ihnen fast die Kleider vom Leib riss. Einem Polizisten fiel nichts Besseres ein, als den ›Wilden‹ Unruhestifterei zu unterstellen. Wir fragen uns, wie die Anklage lauten wird, denn die Australier waren europäisch gekleidet und können allenfalls durch ihre Hautfarbe den Aufruhr verursacht haben, so dass ihnen höchstens die dunkle Haut zur Last gelegt werden kann."[48] Hier stirbt Sussy Dakaro am 23. Juni 1885 mit erst 17 Jahren an Tuberkulose. Nachlesen: X [49]

Münster (langer Artikel) 8. August 1885.[50]: Kritik an Cunningham: "Zum Schluß kann ich nicht umhin, den Impresario der schwarzen Gesellschaft, Mr. Cunningham, näher zu charakterisiren. Virchow, Kirchhoff und Andere — und wir haben uns diesen angeschlossen — konnten ihm das Zeugniß nicht vorenthalten, daß die von ihm vorgeführten Australneger zu den interessantesten ethnographischen Schaustellungen gehören. Im übrigen charakterisirt sich das Unternehmen als die vollendetste, roheste Sklavenhändlerei. Er brachte 8 Individuen mit sich nach Amerika und von da nach Europa; im Verlauf eines Jahres sind bereits 4 gestorben. Die Wilden betteln fortwährend, verkaufen Reklamebücher und Photogramme Tag für Tag und säckeln das Geld ein, dessen Werth sie schon ziemlich kennen. Aber in Kurzem wird der Eine nach dem Andern gestorben und Mr. Cunningham schließlich der einzig überlebende lachende Erbe sein. Der Impresario machte mir gegenüber auch gar kein Hehl daraus, daß er nicht im geringsten beabsichtige, die Wilden wieder in ihre Heimath zurückzuführen, vielmehr sie als Opfer seiner Geldgier bis zum letzten Athemzuge auszunutzen. In der Tracht eines englischen Reverend und die mit Rhinozeroshaut überzogene Stahlstange in der Hand glich er von Kopf bis zum Fuß einem Sklaventreiber. Der Mensch nährte sich nur von Kaffee, Bier, Branntwein und einigen Butterbröden täglich! Bei uns in der kleinen Provinzial-Hauptstadt heimste er in 6 Tagen 1459,20 Mark ein, von welchen ich ihm allerdings die Halfte für die Kasse unseres zoologischen Gartens abknöpfte; als Einnahmen in anderen größeren Städten wies sein Notizbuch tägliche Summen von 500 bis 600 Mark nach! So etwas konnte nur ein Schüler Barnum's ersinnen."

Duisburg, 19. August 1885: "Moderne Sklaverei. Gegenwärtig bereist ein Engländer Namens Cunningham mit einer Truppe Australneger unsere größeren Nachbarstädte und läßt die Ureinwohner für Geld sehen. Go hat er dieselben in Barmen, Krefeld, Münster und zulegt in einer Kneipe in Dortmund ausgestellt und weilt augenblicklich mit ihnen in Düsseldorf. Derartige Schaustellungen sind zwar recht interessant und lehrreich, im Grunde genommen sind sie aber nichts als Sklaverei. Aus Münster wird z. B. über den mitleidsloses Yankee berichtet: s. Münster-Artikel."[51]

Auch in den Niederlanden fand eine Aufführung statt. Dies geschah am 10. September 1885 in Delft. WikiNL

Berlin 1885 (wann?) Die Zeitschrift Das Buch für Alle – Illustrirte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung. Für die Familie und Jedermann. berichtete 1885 über die Auftritte der „Australneger“ in Berlin.[52] Klischeeartige Radierung auf S. 81


Beurteilung Cunningham als Impresario

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Cunningham wird übereinstimmend in allen Quellen als der Prototyp des schlechten, rücksichtslosen Völkerschau-Impresarios geschildert. In den Zeitungsausschnitten, die er in sein Programmheft der Australier-Schau setzen ließ, wird — wohl nach seinen eigenen Angaben — berichtet, wie er die Aborigines an Bord seines Schiffes lockte, um dann ohne ihr Einverständnis schnell mit ihnen abzufahren.[53] Cunningham stand in dem Ruf, seine Truppen so lange zur Schau zu stellen, bis alle Mitglieder gestorben waren; in dem Programmheft zur Australier-Schau ist auch ein Zeitungsartikel abgedruckt, der von dem Tod zweier Aborigines während des Aufenthaltes in den USA berichtet.[54]


Wissenschaftliche Untersuchungen

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Cunningham erhielt in Europa von verschiedenen Wissenschaftlern Zertifikate über die Echtheit der Aborigines.[55]

19. November 1885 Billy, australischer Aborigine bei Paul Topinard in Paris.[56]

Wurden von E Houzé und V. Jacques in Brüssel und von Rudolf Virchow in Berlin untersucht.[57]

Rudolf Virchow befasste sich mit den Australiern: Jahrbuch Berliner Gesellschaft ???

Es wurden Gipsabgüsse ihrer Körper gefertigt, die noch heute im Museum für Völkerkunde Dresden aufbewahrt werden.[58]


Weiteres Schicksal der Gruppe

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Man nimmt an, dass das Trio schließlich mit Cunningham nach Australien zurückkehrte, aber die Aufzeichnungen sind unklar. Cunningham kehrte 1892 nach Australien zurück, um von der Mungalla Station eine zweite Gruppe, überwiegend vom Volk der Nyawaygi, zu rekrutieren, aber die Blütezeit der Dime-Museen war zu Ende, und die acht Künstler waren weniger erfolgreich.[59]

Cunningham brachte 1892 eine weitere Gruppe Ureinwohner von Australien von Australien nach? [60]


Umgang mit sterblichen Überresten

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1993 wurde die mumifizierte Leiche von Tambo (englischer Name) bei der Auflösung des Bestattungsunternehmens J. C. Smith in Cleveland, Ohio entdeckt.[61]

1994 wurde Kukamunburras Körper aus den Vereinigten Staaten überführt und am 23. Februar mit allen zeremoniellen Riten auf Palm Island beigesetzt.[62]

Sussy: 1885 in Wuppertal beigesetzt. Die sieben lebensgroßen Büsten, davon vier aus Sussys und drei aus einer anderen Aborigine-Gruppe Cunninghams, sind noch gut erhalten und befinden sich in der Sammlung des Museums für Völkerkunde in Dresden. Birgit Scheps-Bretschneider ist dort zuständig für Provenienzforschung und begleitete 2019 eine Reihe von Repatriierungen nach Australien. Cesare Lazaros Borgia vom Solinger Stadtarchiv schlägt stattdessen einen Gedenkstein vor, der durch Spenden eines Bürgervereins und des Wuppertaler Zoos finanziert und 2017 feierlich am Bestattungsort enthüllt wird. Danach gab es auch Initiativen, die Gebeine von Sussy zu finden.[63]

Aus der Sammlung des Anatomie-Instituts wurden im April 2019 die Gebeine von fünf indigenen Australiern in ihre Heimat rückgeführt, darunter die Gebeine eines gewissen »Bob« – einer aus der Cunningham-Truppe, wie das Institut bestätigt. Seine Gebeine seien dem Institut 1970 aus Chemnitz geschenkt worden, die genauen Umstände sind der Leitung rätselhaft.[64]

Rezeption

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Forschungsstand

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Die australische Ethnologin Roslyn Poignant (1927-2019)recherchierte das Schicksal der aus Great Palm Island entführten Gruppe und veröffentlichte ihre Ergebnisse in dem 2004 erschienenen Buch Professional Savages'. Es gelang ihr, in Paris entstandene Fotos der Gruppe ausfindig zu machen, Personen zu identifizieren, und die Bilder nach Australien zu bringen. Ferner identifizierte sie den 1993 in Cleveland aufgefundenen Leichnam Kukamunburras und leitete seine Rückführung in die Heimat ein.[65]

Ausstellung

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Die Rückholung und Bestattung war Gegenstand der Ausstellung Captive Lives: looking for Tambo and his companions der National Library of Australia.


Literatur

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  • Anne Dreesbach: Gezähmte Wilde. Die Zurschaustellung „exotischer“ Menschen in Deutschland 1870–1940. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-593-37732-2.
  • Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. Yale University Press, New Haven, London 2004, ISBN 978-0-300-20847-4.
  • Roslyn Poignant: Die Aborigines: „professionelle Wilde“ und Gefangene. In: Pascal Blanchard u. a. (Hrsg.): MenschenZoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit. Les éditions du Crieur Public, Hamburg 2012, ISBN 978-3-9815062-0-4, S. 232-241.
  • Hilke Thode-Arora: Für fünfzig Pfennig um die Welt. Die Hagenbeckschen Völkerschauen. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-593-34071-2.
  • Stefanie Wolter: Die Vermarktung des Fremden. Exotismus und die Anfängen des Massenkonsums. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-593-37850-3.


Zeitgenössische Literatur

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Bilder:

noch 4 https://artsandculture.google.com/asset/australian-aborigines-in-r-a-cunningham-s-touring-company-dusseldorf-germany-julius-schaar/jgGQHzjwgpbDVw?hl=en

noch 3 https://douglasstewart.com.au/product/billy-jenny-and-her-son-toby-the-last-three-survivors-of-r-a-cunninghams-touring-company-of-aborigines-from-north-queensland-paris-november-1885/




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KUKAMUNBURRA


 
Kukamunburra (Januar 1884)


Kukamunburra (geboren 1861 in North Queensland, Australien; gestorben 23. Februar 1884 in Cleveland, Ohio, USA) wurde als Völkerschau-Teilnehmer Tambo bzw. Jimmy Tambo oder Tambo Tambo genannt. Er war ein Aborigine der Manbarra.

Im Jahr 1883 war er mit weiteren Aborigines, die auf Great Palm Island und Hinchinbrook Island lebten, im Auftrag des Zirkusunternehmens von P. T. Barnum von dem Völkerschau-Impresario Robert A. Cunningham in die USA entführt worden.

Dort wurden sie zur Teilnahme an Völkerschauen in den USA und Europa, unter anderem auch in Deutschland im Programm rassistisch als "Australneger" und "Menschenfresser", zur Schau gestellt.


Völkerschau-Teilnahme

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Über das frühe Leben von Kukamunburra ist wenig bekannt.

Er war einer in der Aborigine-Gruppe von fünf Männern, drei Frauen und einem Kind, die entführt wurden, darunter war auch seine Frau Sussy Dakaro. Sie alle mussten als Volkerschau-Teilnehmer im „Barnum Ethnological Congress of Strange Tribes“ auftreten.

Am Ende der Vorstellungs-Saison erhielten sie zwar eine Gage und ihnen wurden einige Freiheiten genehmigt, sie blieben in dieser Zeit allerdings ohne gesundheitliche Vorsorge, Schutz oder Verpflegung durch Cunningham. Nachdem ein Mitglied der Gruppe nach dem anderen starb, lebten 1885 nur noch Jenny, ihr Sohn Toby und Billy. Ob sie nach Australien zurückkehrten, ist nicht bekannt.[66]

Beisetzung

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Nach einem Jahr Aufenthalt in den USA starb Kukamunburra am 23. Februar 1884 vermutlich an Tuberkulose, er soll 21 Jahre alt geworden sein.

Cunningham verkaufte ihn an das „Drew’s Dime Museum“ in Cleveland. Dieses Museum stellte ihn mumifiziert bis ins 20. Jahrhundert öffentlich aus.

Im Jahr nach seinem Tod starben fünf Aborigines seiner Gruppe, darunter auch die Frau von Kukamunburra. Das Schicksal der weiteren Aborigines ist nicht bekannt.

Im Oktober 1993 übernahm ein Beerdigungsinstitut in Cleveland ein Gebäude eines in Konkurs geratenen Unternehmens, dabei entdeckte ein Angestellter einen mumifizierten Aborigines-Körper. Nach Untersuchungen stellte sich heraus, dass es Kukamunburra war.

Roslyn Poignant, eine Anthropologin, die auf ihren Recherchen das Schicksal von Kukamunburra aufdeckte, setzte sich für seine Rückkehr in seine Heimat ein und drei Vertreter von Palm Island, darunter sein Urururenkel Walter Palm Island, reisten in die USA.[67] und[68]

Sie brachten ihn zurück und konnten ihn 110 Jahre nach seinem Tod am 23. Februar 1994[69] in einer traditionellen Rauchzeremonie auf Palm Island beerdigen.

Literatur

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Restliche Lit-Angaben

[70]

Aboriginal and Torres Strait Islander peoples – Palm Island, Hrsg.: Queensland Government, abgerufen am 16. März 2022



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SUSSY

 
Sussy Dakaro, aufgenommen durch Carl Günther (Berlin, 1884)

Sussy Dakaro oder Tagarah[71] ist der gebräuchliche Name einer Frau (* um 1868 Palm-Island-Inselgruppe, Queensland, Australien; † 23. Juni 1885 in Elberfeld), die von einem Menschenhändler 1882 aus ihrer Heimat auf Great Palm Island vor Australien entführt und in den Vereinigten Staaten und Europa als lebendes Ausstellungsstück einer Völkerschau vorgeführt wurde.

 
Die entführte Gruppe, 2. Januar 1884

Entführung

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Die Frau, deren Name nicht gesichert ist, wurde um 1868 als Angehörige der Aborigines auf der Palm-Island-Inselgruppe geboren. Ende 1882, im Alter von etwa 14 Jahren, wurde sie gemeinsam mit ihrem Partner Kukamunburra, der als „Tambo“ bezeichnet wurde,[72] und sieben weiteren Personen entführt. Sie dürften den auf den Palm Islands und Hinchinbrook Island lebenden Manbarra angehört haben.

Ein Kanadier namens Robert A. Cunningham[73] war 1882 nach Australien gekommen in der Absicht, Ureinwohner zu entführen und als lebende Attraktionen auszubeuten, mutmaßlich im Auftrag des US-amerikanischen Schaustellers und Zirkuspioniers P. T. Barnum, der exotisch aussehende Menschen für seine geplante Völkerschau suchte.[74]

Das zum Teil gewaltsame Anwerben australischer Ureinwohner als billige Arbeitskräfte war zu diesem Zeitpunkt bereits gesetzlich beschränkt. Es war Cunningham bald gelungen, mit Duldung der lokalen Regierung in Darwin „fünf schöne Exemplare“ unter seine Kontrolle zu bringen. Jedoch verdarb ihm ein örtlicher Polizeiinspektor den Plan: dieser gab den Ureinwohnern zu verstehen, dass sie ihre Heimat niemals wiedersehen würden, worauf sie die Flucht ergriffen.

In Townsville heuerte Cunningham ein Boot und Seeleute an, um mit Ureinwohnern Handel zu treiben und dabei Ausschau nach neuen Opfern zu halten.[75] Von dieser Unternehmung brachte er neun Ureinwohner, sechs Männer, zwei Frauen, und einen Jungen, nach Sydney, wobei die genauen Umstände dieser Anwerbung unklar blieben.

Neben Sussy Dakaro und ihrem Partner Kukamunburra (Tambo) gehörten ein Ehepaar mit den Rufnamen „Jenny“ und „Toby“, deren Sohn, ebenfalls „Toby“ genannt, sowie „Jimmy“, „Bob“ und „Billy“ (tatsächliche Namen unbekannt) zu der Gruppe. Die Zuordnung dieser Rufnamen zu bestimmten Personen ist nicht völlig gesichert.

In Sydney wollte Cunningham auf das nächste Dampfschiff in die Vereinigten Staaten warten.

Fluchtversuch in Sydney

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Als während der Wartezeit in Sydney zwei Männer aus der Gruppe flohen, suchte Cunningham nach ihnen, unter anderem mit öffentlichen Aushängen „Aborigines entlaufen“. Ein Polizist wollte die beiden Flüchtigen ergreifen. Dabei kam es zu Widerstandshandlungen, bei denen der Polizist durch einen Messerstich verletzt wurde. Dies endete mit der Festnahme der beiden Flüchtigen. Die beiden Männer waren bei ihrer Festnahme nackt, lediglich einer trug ein Hemd. Möglicherweise hatte Cunningham ihnen die Kleider abgenommen, um ihre Flucht zu erschweren.[76] Am 20. Februar 1883 wurden die beiden Männer einem Richter vorgeführt. Hier gab sich Cunningham als Agent P. T. Barnums zu erkennen. Der Richter befand, dass der Verdacht der Entführung der beiden Männer bestehe, und ordnete eine Untersuchung an. Der Fall erregte Aufsehen, als sich der örtliche Vorsitzende des Aboriginal Protection Board und die Presse einschalteten. Die Zeitung „Evening News“ schrieb, es sei nicht akzeptabel, dass Sydney zum „Zwischenlager eines Menschenraubgeschäfts“ werde. Letztlich gelang es Cunningham jedoch, die Bedenken zu zerstreuen. Die Verletzung des Polizisten wurde nicht weiterverfolgt mit der auffälligen Begründung, man könne sich mit dem Beschuldigten nicht verständigen und ihm den Tatvorwurf nicht eröffnen. Zwei der Männer, die Englisch verstanden, gaben zu verstehen, freiwillig mit Cunningham zu reisen, die anderen Personen konnten mangels Verständigung nicht befragt werden. Es war jedoch offensichtlich, dass sie keine Vorstellung davon hatten, wohin sie gebracht werden sollten.[77][78]

Auftritte in Nordamerika

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Werbeplakat Barnum & Bailey, 1894

In den USA angekommen, wurde die Gruppe der wandernden Völkerschau von P. T. Barnums Zirkustournee „Ethnological Congress of Strange Tribes“ hinzugefügt, jedoch von Cunningham auch unabhängig davon weiter vermarktet. So ließ Cunningham sie zusätzlich auch in Vergnügungsstätten und Kuriositätenkabinetten aller Art auftreten.[79] Dazu wurde sie von Cunningham, den Erwartungen des Publikums entsprechend, als Wilde dekoriert und inszeniert, unter anderem ließ er Piercings aus Knochen an ihren Körpern anbringen und sie kulturfremde, vermutlich von ihm erfundene Tänze aufführen. Sussy Dakaro wurde von Cunningham als „Prinzessin Tagarah, Tochter des Kannibalenkönigs von Nordqueensland“[80] angepriesen.

Kukamunburras Tod

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Kukamunburra, genannt Tambo, 2. Januar 1884

Durch die allgemein schlechte Behandlung, die die australischen Ureinwohner erfuhren, verstarben zwei Personen aus der Gruppe, zuerst Kukamunburra, noch in den USA. Letzterer brach am 23. Februar 1884 in Cleveland, Ohio, zusammen. Ein Arzt konnte nur noch seinen Tod feststellen. Als Todesursache kamen eine Lungenentzündung oder Tuberkulose in Betracht, nach Einschätzung eines Journalisten der Zeitung „Cleveland Evening News“ Folge der erzwungenen Lebensweise. Kukamunburra wurde ungefähr einundzwanzig Jahre alt. Sussy Dakaro betrauerte ihn sichtbar und weigerte sich tagelang zu essen. Cunningham unterband Versuche der Aborigines, ihre Sterberituale durchzuführen. Mit Barnums Zustimmung wurde der Körper präpariert und letzten Endes bis ins 20. Jahrhundert hinein in einem Kuriositätenkabinett zur Schau gestellt.[81][82] Den Australiern gegenüber wurde angegeben, er sei sofort beerdigt worden. Nach ihm starb ein weiterer Mann, dessen Name unbekannt blieb. Tuberkulose war unter reisenden Zirkusleuten eine verbreitete Krankheit und es kann angenommen werden, dass auch die Erkrankten ununterbrochen zu weiteren Auftritten genötigt wurden und die Einnahme ihnen unbekannter Medizin verweigerten.[83] Kukamunburra konnte auf einem Gruppenfoto vom 2. Januar 1884 identifiziert werden.[84]

Auftritte in Europa

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Cunningham brachte die durch die Todesfälle geschrumpfte Gruppe Anfang 1884 nach Westeuropa, obwohl sie auch in diesem Jahr für die Tournee Barnums vorgesehen war. Vermutlich wollte er seine Unabhängigkeit von Barnum bewahren und seine Gewinnmarge erhöhen. Auch Barnums Politik, verletzte und kranke Darsteller grundsätzlich in Krankenhäuser einzuliefern, könnte bei diesen Überlegungen eine Rolle gespielt haben.[85] In Europa erweckte die Gruppe großes wissenschaftliches und pseudowissenschaftliches Interesse. Rudolf Virchow befasste sich mit den Australiern, es wurden Gipsabgüsse ihrer Körper gefertigt, die noch heute im Museum für Völkerkunde Dresden aufbewahrt werden.[86] Die Zeitschrift Das Buch für Alle – Illustrirte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung. Für die Familie und Jedermann. berichtete 1885 über die Auftritte der „Australneger“ in Berlin.[87]

Sussy Dakaros Tod

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Im Juni 1885 erreichte die Gruppe das heutige Wuppertal, wo sie als „Kannibalen“ mit Bumerangs im Zoo von Elberfeld vorgeführt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war Sussy Dakaro bereits schwer erkrankt, vermutlich an Tuberkulose. Sie verstarb am 23. Juni 1885 in Elberfeld und wurde auf einem Friedhof in Sonnborn beigesetzt. In der Sterbeurkunde ist als Todesursache „Anämie“ vermerkt.[88] Sie soll zum Zeitpunkt ihres Todes etwa siebzehn Jahre alt gewesen sein.

 
(v. l. n. r.) Billy, Toby (jun.), Jenny, die mit Sussy Dakaro entführt wurden, Paris, Januar 1885

Weiteres Schicksal der Gruppe

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Über das weitere Schicksal der Gruppenmitglieder bestehen keine gesicherten Erkenntnisse, jedoch kehrte keines von ihnen nachweisbar in seine Heimat zurück. Es wird angenommen, dass sie weiter zur Schau gestellt wurden und dabei schließlich den Tod fanden.[89] Da Cunningham 1892 eine weitere Gruppe Ureinwohner von Australien wegbrachte,[90] liegt nahe, dass die Mitglieder seiner ersten Gruppe verstorben waren. Nachgewiesen ist, dass „Bob“ am 7. November 1884 in Chemnitz[91] und „Jimmy“ am 31. Mai 1885 im städtischen Hospital Darmstadt im Alter von 23 Jahren starb.[92][93]

Wissenschaftliche Aufarbeitung

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Die australische Ethnologin Roslyn Poignant recherchierte das Schicksal der aus Great Palm Island entführten Gruppe und veröffentlichte ihre Ergebnisse in dem 2004 erschienenen Buch Professional Savages. Es gelang ihr, in Paris entstandene Fotos der Gruppe ausfindig zu machen, Personen zu identifizieren, und die Bilder nach Australien zu bringen. Ferner identifizierte sie den 1993 in Cleveland aufgefundenen Leichnam Kukamunburras und leitete seine Rückführung in die Heimat ein.[94] Die Rückholung und Bestattung war Gegenstand der Ausstellung Captive Lives: looking for Tambo and his companions der National Library of Australia.

Gedenken

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Gedenkstein in Wuppertal

Der im August 1993 bei der Auflösung eines Beerdigungsinstituts in Cleveland, Ohio, aufgefundene Leichnam Kukamunburras wurde im Dezember 1993 mit einer Zeremonie in Anwesenheit der konsularischen Vertretung Australiens an Angehörige seines Stammes übergeben. 1994 traf er in Great Palm Island ein und wurde dort am 23. Februar nach den Gebräuchen seines Volkes bestattet.[95][96] Sussy Dakaros Grab befindet sich noch immer auf dem Friedhof von Sonnborn. Dort erinnert seit Mai 2017 ein Gedenkstein an ihr Schicksal.[97] Seither wurden wiederholt Pläne diskutiert, sie zu exhumieren und ebenfalls in ihrer Heimat zu bestatten. Es wurden Zweifel geäußert, ob dies nach einer Liegezeit von über 130 Jahren möglich und sinnvoll ist. Daher wurde auch die symbolische Überbringung von Erde aus dem Grab in Betracht gezogen.[98][99]

Literatur

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BARNUM

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Recherche:

Zitat Von zentraler Bedeutung für diese Entwicklung war das amerikanische Modell. In New York wurde das von Barnum 1841 gegründete und mitten in Manhattan gelegene American Museum zur beliebtesten Attraktion des Landes. Dreh- und Angelpunkt des dort Gebotenen waren „Freaks“ Barnums Erfindung bestand darin, an einer Stätte der Zerstreuung „Ungeheuer“ auszustellen, wobei er seinem Publikum gleich- zeitig auch „wissenschaftliche” Vorträge, Zaubertricks, Tänze und schauspielerische Rekonstruktionen bot. Es handelte sich hier um eine neue Form städtischer Unterhaltung, die sehr rasch von Wanderzirkussen übernommen wurde. Diese bereisten die Vereinigten Staaten und ganz Europa. Im Jahr 1884 eröffnete Barnum - sozusagen als ideologische Krönung dieser ersten, kommerziell ausgerichteten Ausstellungen - den Grand Congress of Nations, der „fremde und wilde Stämme“ als eigene Nationen präsentierte. In diesem Rahmen zeigte er die australischen Aborigines des amerikanischen Schaustellers R.A. Cunningham’””, „wilde Zulus‘, Sioux-Indianer, einen „wilden “Muslim“ aus „Nubien“ und einige andere „exotische“ Individuen. (Blanchard 15f)

 
Phineas Taylor Barnum, Fotografie des Mathew-Brady-Studios

Phineas Taylor Barnum (* 5. Juli 1810 in Bethel, Connecticut; † 7. April 1891 in Bridgeport, Connecticut) war ein US-amerikanischer Zirkuspionier und Politiker.

Barnum, Sohn eines Gastwirts und Ladenbesitzers, begann seine Lehrzeit in kleinen Einzelhandelsgeschäften im Bundesstaat Connecticut. Schon als junger Mann führte er einen kleinen Laden in seiner Heimatstadt, verkaufte Lotterielose in mehreren Annahmestellen und gründete eine Zeitung. 1834 zog er mit seiner Frau Charity und seiner kleinen Tochter Caroline nach New York.

Nachdem Barnum zunächst keine feste Stelle fand, „erwarb“ er 1835 die angeblich 161 Jahre alte Amme von George Washington, die er für Geld ausstellte. Die blinde und gebrechliche alte Afroamerikanerin namens Joyce Heth unterhielt das Publikum mit Anekdoten aus Washingtons Leben und Gospeln. Sie war Barnums Einstieg ins Schaustellergewerbe.

Erst nach ihrem Tod im folgenden Jahr wurde durch eine Obduktion, an der der geschäftstüchtige Barnum gut verdient haben soll, festgestellt, dass sie höchstens 80 Jahre alt gewesen sein konnte. In den nächsten Jahren tingelte er mit verschiedenen Wanderzirkussen quer durch den Osten und Süden der USA.

P. T. Barnum starb im Alter von 80 Jahren. Er wurde auf dem Mountain Grove Cemetery in Bridgeport, Connecticut, beigesetzt.[100]

 
P. T. Barnums Meerjungfrau
 
Die Hochzeit von Charles Sherwood Stratton, Künstlername General Tom Thumb (2. v. l.), mit Lavinia Warren 1863 war Titelstory amerikanischer Zeitungen. Mathew-Brady-Studio

Karriere als Schausteller

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Barnum übernahm im Jahr 1841 das American Museum in New York und baute es zu einem der größten Unterhaltungsspektakel des 19. Jahrhunderts aus. Neben den Ausstellungen, die eine große Ansammlung von allem, was irgendwie interessant sein konnte, darstellten, half ihm dabei vor allem sein Talent zur Inszenierung und zur offensiven Öffentlichkeitsarbeit.[101]

Jeder neue Programmpunkt wurde intensiv mit Plakaten und in Zeitungen als „Sensation“ beworben. Dazu schrieb Barnum Artikel und Leserbriefe für verschiedene Zeitungen, um seine Ausstellung immer wieder zum Gesprächsthema zu machen.

Auch vor Bluffs, inszenierten Wettbewerben und Betrügereien schreckte er nicht zurück. So gab sich einer seiner Mitarbeiter als Doktor aus London aus, um eine „Fidschi-Meerjungfrau“ zu propagieren. Diese bestand aus dem Oberkörper eines Affen, der geschickt auf einem Fischleib angebracht war, und wurde 1842 zu einer großen Sensation in New York.

Das Kuriositätenkabinett

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Vor allem durch solcherart geschickte PR-Kampagnen wurde das Amerikanische Museum, das in den Folgejahren mit zwei weiteren Sammlungen zusammengelegt wurde, zu einem Besuchermagneten: In den 23 Jahren unter Barnums Leitung soll es 38 Millionen Besucher gehabt haben.

Die Sammlung war eine Mischung aus Kuriositätenkabinett und völkerkundlicher Ausstellung; allerdings gab es in ihr nicht einmal ansatzweise den Versuch einer wissenschaftlichen Gliederung. Hauptsächliche Aufnahmekriterien waren die Seltenheit eines Exponats und dessen dramaturgischer Wert. Dazu gehörten beispielsweise in der Anfangszeit ausgestopfte Vögel, exotische Musikinstrumente, eine Sammlung von Rüstungen, die Gipsbüste eines „Kannibalenhäuptlings“, ein Modell von Paris und der Niagarafälle, verschiedene Automaten, mechanische Figuren, Mumien, Skelette, ein eine Strickmaschine bedienender Hund, ein Python, ein Orang-Utan, ein Flohzirkus, ein Bauchredner sowie eine handlesende Zigeunerin.

Menschen- und Tiershows

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Neben Künstlern und Artisten war der Zirkus auch berühmt für seine Darsteller, die sich besonders durch körperliche Merkmale auszeichneten.

Dicke Frauen, „lebende Skelette“, Albinos, Siamesische Zwillinge, Zwerge, Riesen, „das Bindeglied zwischen Mensch und Affen“, Männer und Frauen ohne Kopf, Arme oder Unterleib, der wahre Kaspar Hauser und andere Seltsamkeiten.

Die Beschaffung der Darsteller war dabei noch abenteuerlicher, als ihre Geschichten vermuten lassen. Zwei „wiederentdeckte Aztekenkinder“ kamen eigentlich aus einem Heim für geistig Behinderte und wurden danach wieder dorthin abgeschoben.

Das „Bindeglied zwischen Mensch und Affe“ war ein ebenfalls geistig behinderter Schwarzer, dem es vertraglich verboten war, seine wahre Identität zu enthüllen.

Der „Riese von Cardiff“

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1869 zählte Barnum zu den ersten Besuchern der Fundstelle des angeblichen Riesen von Cardiff in Cardiff (New York), dessen Gebeine sich später als Fälschung entpuppten.

Mit einer Nachbildung führte er fortan die anreisenden Touristen in die Irre. Nach Bekanntwerden des ursprünglichen Schwindels entwickelte sich seine Ausstellung zum eigentlichen Renner.

 
Zeitgenössische Karikatur auf Barnums Tournee mit Jenny Lind
 
Aktie von Barnum & Bailey
 
P. T. Barnum mit Ernestine de Faiber, Sängerin und Tänzerin. Mathew-Brady-Studio

Wanderzirkus

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Werbeplakat Barnum&Bailey, 1894

Barnum versuchte sein Ansehen zu erhöhen, indem er 1851 mit hohem finanziellen Risiko in Form einer Wandermenagerie eine Tournee der schwedischen Sängerin Jenny Lind durch die USA organisierte. Lind, die vorher in den Vereinigten Staaten weitgehend unbekannt gewesen war, wurde innerhalb weniger Wochen zu einem nationalen Ereignis. Die Läden waren gefüllt mit Jenny-Lind-Hauben, -Schals, -Handschuhen, -Puppen, -Kämmen, -Kuchen, -Konfekt und ähnlichen Souvenirs. Auch hierfür war im Wesentlichen Barnums geschickte Werbearbeit verantwortlich. Die Tournee wurde ein großer Erfolg und dauerte bis 1852. Barnum war danach ein gemachter Mann.

Das American Museum ging 1856 das erste Mal bankrott: Barnum hatte sich mit Immobiliengeschäften verspekuliert. Nachdem das Gebäude 1865 und 1868 zweimal niederbrannte, änderte er das Geschäftskonzept und gründete 1871 erneut einen mobilen Zirkus; auch in den Jahrzehnten zuvor hatte Barnum bereits immer wieder Wanderzirkusse organisiert und dabei viel Geld verdient. Jumbo, der König der Elefanten, von Barnum 1882 für 10.000 Dollar vom Londoner Zoo erworben, brachte ihm in den Jahren 1882 bis 1885 in einer Tournee in Form einer Wandermenagerie durch die USA und Kanada anderthalb Millionen Dollar ein.

1885 fusionierte Barnum mit dem Schausteller James A. Bailey zu Barnum and Bailey: The Greatest Show on Earth. Der Zirkus behandelte die ausgestellten Tiere wie sonstige Ausstellungsstücke; in den 1880er Jahren geriet Barnum in einen langwierigen Rechtsstreit mit dem US-amerikanischen Tierschutzverein ASPCA. Teil der Attraktionen war die Völkerschau „Ethnological Congress of Strange Tribes“, in der „exotisch“ wirkende Menschen vorgeführt wurden, darunter Sioux, Zulus, Asiaten und Aborigines, die mit fragwürdigen Methoden angeworben wurden, so die Gruppe um Sussy Dakaro.[102]

1907 wurde das Unternehmen in den seriösen Zirkus des erfolgreichen Familienclans Ringling Brothers übernommen und firmierte danach als Ringling Bros. and Barnum & Bailey Circus.

Öffentliches Engagement

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Barnum gehörte von 1865 bis 1866 sowie von 1877 bis 1879 dem Repräsentantenhaus von Connecticut an; außerdem war er von 1875 bis 1876 Bürgermeister von Bridgeport. Er versuchte 1867 für die Republikaner in den Kongress einzuziehen.

Dabei scheiterte er aber an seinem für die Demokraten kandidierenden Cousin William Henry Barnum, was auch an seinem Ruf als windiger Geschäftemacher gelegen haben könnte.

Nicht umsonst wurde er „König Humbug“ genannt, obschon Barnum selbst sich diesen Spitznamen einst verpasst hatte.

Barnum stiftete allerdings auch viel Geld für verschiedene Forschungseinrichtungen, engagierte sich im Kampf gegen die Sklaverei und gegen den Alkoholismus.

Dem Tufts College in Medford, Massachusetts, stiftete er das Barnum Museum of Natural History, in dem der ausgestopfte Jumbo, Barnums berühmter Tournee-Elefant, aufgestellt wurde und bis zu einem Brand 1975 eine Attraktion war.

Rezeption

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In den Notizbüchern von Ralph Waldo Emerson (1803–1882) diente Barnum als Symbol für alles, was an den USA nicht in Ordnung war.

Nach ihm ist der Barnum-Effekt in der Psychologie benannt. Victor Klemperer (1881–1960) bezeichnete in seiner Abhandlung LTI – Notizbuch eines Philologen (erschienen 1947) die Propaganda des Dritten Reichs als „Barnumiade“.

Wallace Beery verkörperte P. T. Barnum gleich in zwei Spielfilmen: 1930 in Jenny Lind und 1934 in der als Komödie konzipierten Filmbiografie Zirkus Barnum.

Cy Coleman verarbeitete 1980 das Leben Barnums in dem Broadway-Musical Barnum. Burt Lancaster spielte P. T. Barnum 1986 in dem amerikanischen Fernsehfilm Barnum von Lee Philips mit Hanna Schygulla als Jenny Lind.[103]

In dem Film Gangs of New York von 2002 tauchte P. T. Barnum, verkörpert von Roger Ashton-Griffiths, als Nebenfigur auf. Im Jahr 2017 erschien unter dem Titel Greatest Showman (Im Original: The Greatest Showman) ein Film über Barnum, gespielt von Hugh Jackman.

In seinem Song Nighthawk Postcards (from Easy Street), das sich auf dem Album Nighthawks at the Diner von 1975 befindet, erwähnt der Musiker Tom Waits die Person P.T. Barnum.

Schriften

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Literatur

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Commons: P. T. Barnum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise

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  1. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 64.
  2. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 64.
  3. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 60.
  4. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 67 f.
  5. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 106ff.
  6. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 1.
  7. Raymond Corbey: Ethnografische Schaukästen: multimediale Erzählmuster. In: Pascal Blanchard u. a. (Hrsg.): MenschenZoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit. Hamburg 2012, S. 116–124, S. 120.
  8. Hilke Thode-Arora: Für fünfzig Pfennig um die Welt. Frankfurt am Main 1989, S. 41.
  9. Roslyn Poignant: Die Aborigines: „professionelle Wilde“ und Gefangene. In: Pascal Blanchard u. a. (Hrsg.): MenschenZoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit. Hamburg 2012, S. 232-241, hier S. 233.
  10. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 199 f.
  11. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 237.
  12. Hilke Thode-Arora: Für fünfzig Pfennig um die Welt. Frankfurt am Main 1989, S. 42.
  13. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 14.
  14. Hilke Thode-Arora: Für fünfzig Pfennig um die Welt. Frankfurt am Main 1989, S. 42.
  15. Hermann Landois: Die Australneger, Münsterischer Anzeiger, 8. August 1885.
  16. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 62.
  17. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 13.
  18. Hilke Thode-Arora: Für fünfzig Pfennig um die Welt. Frankfurt am Main 1989, S. 42.
  19. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 60-67ff.
  20. Carolyn Barry: The strange tale of Aboriginal circus performers. In: Australian Geographic, 8. Juni  2012, abgerufen am 4. November 2024.
  21. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 60-65.
  22. Carolyn Barry: The strange tale of Aboriginal circus performers. In: Australian Geographic, 8. Juni  2012, abgerufen am 4. November 2024.
  23. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 69–72.
  24. Roslyn Poignant: Die Aborigines: „professionelle Wilde“ und Gefangene. In: Pascal Blanchard u. a. (Hrsg.): MenschenZoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit. Hamburg 2012, S. 232-241, hier S. 237.
  25. Roslyn Poignant: Die Aborigines: „professionelle Wilde“ und Gefangene. In: Pascal Blanchard u. a. (Hrsg.): MenschenZoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit. Hamburg 2012, S. 232-241, hier S. 232.
  26. Roslyn Poignant: Die Aborigines: „professionelle Wilde“ und Gefangene. In: Pascal Blanchard u. a. (Hrsg.): MenschenZoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit. Hamburg 2012, S. 232-241, hier S. 232.
  27. Roslyn Poignant: Die Aborigines: „professionelle Wilde“ und Gefangene. In: Pascal Blanchard u. a. (Hrsg.): MenschenZoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit. Hamburg 2012, S. 232-241, hier S. 234.
  28. Roslyn Poignant: Die Aborigines: „professionelle Wilde“ und Gefangene. In: Pascal Blanchard u. a. (Hrsg.): MenschenZoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit. Hamburg 2012, S. 232-241, hier S. 235.
  29. Roslyn Poignant: Die Aborigines: „professionelle Wilde“ und Gefangene. In: Pascal Blanchard u. a. (Hrsg.): MenschenZoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit. Hamburg 2012, S. 232-241, hier S. 237.
  30. Hilke Thode-Arora: Für fünfzig Pfennig um die Welt. Frankfurt am Main 1989, S. 41.
  31. Hilke Thode-Arora: Für fünfzig Pfennig um die Welt. Frankfurt am Main 1989, S. 41.
  32. Carolyn Barry: The strange tale of Aboriginal circus performers. In: Australian Geographic, 8. Juni  2012, abgerufen am 4. November 2024.
  33. Roslyn Poignant: Die Aborigines: „professionelle Wilde“ und Gefangene. In: Pascal Blanchard u. a. (Hrsg.): MenschenZoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit. Hamburg 2012, S. 232-241, hier S. 232.
  34. Roslyn Poignant: Die Aborigines: „professionelle Wilde“ und Gefangene. In: Pascal Blanchard u. a. (Hrsg.): MenschenZoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit. Hamburg 2012, S. 232-241, hier S. 238.
  35. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 90.
  36. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 106ff.
  37. Roslyn Poignant: Die Aborigines: „professionelle Wilde“ und Gefangene. In: Pascal Blanchard u. a. (Hrsg.): MenschenZoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit. Hamburg 2012, S. 232-241, hier S. 239.
  38. Hilke Thode-Arora: Für fünfzig Pfennig um die Welt. Frankfurt am Main 1989, S. 42.
  39. Roslyn Poignant: Die Aborigines: „professionelle Wilde“ und Gefangene. In: Pascal Blanchard u. a. (Hrsg.): MenschenZoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit. Hamburg 2012, S. 232-241, hier S. 239.
  40. Hilke Thode-Arora: Für fünfzig Pfennig um die Welt. Frankfurt am Main 1989, S. 120 f.
  41. Die Australneger Kölnische Zeitung, 27. Juni 1884.
  42. Menschenfresser in Berlin, Saale Zeitung, 6. Juli 1884.
  43. ohne Titel, Chemnitzer Anzeiger, 23. Oktober 1884.
  44. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 60-65.
  45. Die Truppe der Australneger, Oberhessischer Anzeiger, 201. Mai 1885.
  46. Roslyn Poignant: Professional Savages. Captive Lives and Western Spectacle. New Haven, London 2004, S. 60-65; Quelle: Standesamt Darmstadt, Sterbenebenregister 1885 Band 1, Nr. 391, veröffentlicht im Archivinformationssystem Hessen, abgerufen am 25. August 2022
  47. ohne Titel, Ohligser Zeitung, 20. Juni 1885.
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