CR1959 ist neu bei Wikipedia und nutzt das Mentorenprogramm.

CR1959 wird durch die Mentorin Sophie Elisabeth sowie vertretungsweise durch Orgelputzer und Alraunenstern betreut.

Bitte entferne diesen Baustein nicht, ohne Sophie Elisabeth eine Nachricht zu hinterlassen.

Sehr geehrte Sophie Elisabeth! Leider habe ich (CR1959) vergeblich versucht den Wikipedia Eintrag des Wiener Burgschauspielers Fritz Lehmann zu aktualisieren bzw. zu verbessern. Fritz Lehmann ist mein Mann, hätte nächsten Sommer am 1.August 2025 seinen 110. Geburtstag. Im Vorfeld dessen, sind meine/unsere Söhne und ich um einen richtigen, vollständigen Eintrag bemüht. Meine Änderungen wurden rückgängig gemacht, auf meine Nachfrage mir empfohlen einen Mentor/Mentorin zu Hilfe zu nehmen.

Ich habe Sie entdeckt - mein Mann war 3 Jahre von der Gestapo inhaftiert - und möchte fragen, ob Sie mir behilflich sein könnten, den Eintrag "WikipediaRichtig" zu gestalten.

Mit freundlichen Grüßen aus Wien, Cordelia Lehmann-Reinthaller 1010 Wien, Österreich cr.lehmann@aon.at https://cr-lehmann.at

Und das ist die aktualisierte Version, die ich gerne online stellen möchte:

Fritz Lehmann (1.8.1915 in Wien, Österreich-Ungarn - 16.4.1999 in Wien, Österreich) war ein österreichischer Schauspieler bei Bühne und Film.

Fritz Lehmann wuchs als jüngster von fünf Brüdern in Wien Hietzing auf. Sein Vater war am dortigen Bezirksamt angestellt, seine Mutter Hausfrau.

Nach der Matura Eintritt ins Noviziat des Augustiner Chorherrenstiftes Klosterneuburg. Lehmann wollte Theologie studieren und Priester werden. Dort befreundetet er sich mit dem Priester Roman Karl Scholz, dessen Widerstandsorganisation "Österreichische Freiheitsbewegung“ er sich 1939 anschloss. 1936 dann der Entschluss Schauspieler zu werden, Austritt aus dem Kloster. Lehmann studierte (auf Anraten von Katharina Schratt) an der Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in der Meisterklasse von Prof. Wilhelm Klitsch. 1939, direkt von der Schule, wurde Fritz Lehmann von Lothar Müthel ans Wiener Burgtheater geholt und spielte im ersten Jahr 21 (!) Rollen. Damals erhielt er auch seine erste Filmrolle: Eduard Strauß in "Unsterblicher Walzer", Regie: Emerich W. Emo.

Das Burgtheater-Ensemble leistete zwischen 1938 und 1945 keinen nennenswerten Widerstand gegen die NS-Ideologie. Nur wenige schlossen sich aktiv dem Widerstand an, so auch Fritz Lehmann. Er war Mitglied der Gruppe um Roman Karl Scholz, der Widerstandsorganisation "Österreichische Freiheitsbewegung“. Nach Denunziation durch den Schauspielerkollegen Otto Hartmann wurde Fritz Lehmann am 31.Juli 1940 von der Gestapo verhaftet. Begründung der Staatspolizei: "Er gefährdet durch sein Verhalten den Bestand und die Sicherheit des Volkes und des Staates, indem er sich für die illegale "Österreichische Freiheitsbewegung" hochverräterisch betätigt." Fritz Lehmann war drei Jahre in Untersuchungshaft der Gestapo, in verschiedenen Gefängnissen in Österreich und Deutschland, zum großen Teil auch in Einzelhaft. Linz, Wien, Hamborn-Duisburg, auch im berüchtigten Zuchthaus Anrath bei Krefeld, in dem auch Roman Karl Scholz inhaftiert war. Am 5.April 1943 wurde Lehmann enthaftet, am 9.April stand er wieder auf der Bühne. Im nachfolgendem Prozess am Volksgerichtshof am 8. und 9. Dezember 1943 wurde Lehmann wegen „Verdachts der Unterlassung der Anzeige der Vorbereitung zum Hochverrat“ zu 2 1/2 Jahren Haft verurteilt, die durch die Schutzhaft als abgebüßt galt. Das war sein Glück, denn viele seiner Freunde der „Österreichischen Freiheitsbewegung“ wurden hingerichtet. Auch Roman Karl Scholz. Lehmann konnte ein Jahr lang wieder am Burgtheater spielen (seine erfolgreichste Rolle war da der Ewald in Ferdinand Raimunds „Die unheilbringenden Krone“). Gleichzeitig spielte er auch im Theater an der Josefstadt. Im April 1944 erhielt er dann das von Baldur von Schirach ausgesprochene „Verbot, an allen Staatstheatern zu spielen“. Als Zeichen künstlerischen und moralischen Verantwortungsbewusstseins übernahm der damalige Direktor Heinz Hilpert Lehmann sofort ins Ensemble des Theaters in der Josefstadt. Im Sommer 1944 wurden alle Theater geschlossen. Lehmann erhielt eine Dienstverpflichtung als Fahrer einer Textilfirma. Im Oktober 1944 musste Lehmann, wieder auf ausdrücklichen Befehl Schirachs, zur Wehrmacht einrücken. (Tschechien, Kremsier, dann Brünn).

Nach dem Krieg blieb Fritz Lehmann bis 1949 am Burgtheater. Hier feierte er Erfolge mit dem dünnen Vetter in Hugo von Hofmannsthals "Jedermann", dem Geheimschreiber in J. W. von Goethes "Egmont", Schneider Zimmerl in Ortners "Das Paradiesgärtlein“, dem Cléante in Molières "Der eingebildete Kranke", dem Güldenstern in William Shakespeares "Hamlet" und dem Kosinsky in Friedrich Schillers "Die Räuber" unter der Regie von Walter Felsenstein. Doch die 3 Jahre lange Haft durch die Gestapo lag wie ein Schatten über ihm (die Ächtung seines Widerstandes und seiner Gesinnung gegen das NS-Regime behinderte sein künstlerisches Weiterkommen.) 1949/50 verließ er Wien und ging nach Graz (gemeinsam mit Elfriede Ott). 1950/51 von Egon Karter nach Basel engagiert (Komödie und Stadttheater Basel, mit u.a. Maria Schell, Blanche Aubry, Tilly Stephan, Oskar Karlweis) (unter anderem Peter Peter in Curt Goetz’ "Ingeborg", Fadinard in Labiches "Der Florentinerhut", Arlecchino in Goldonis "Der Lügner", Adhémar de Gratignan in Sardou/de Najacs „Cyprienne“, Claudio in Shakespeares "Viel Lärm um Nichts", Regie: Leonard Steckel). Lehmann spielte auch in vielen Operetten.

Weitere Stationen: 1953/54 Badisches Staatstheater Karlsruhe (unter Paul Rose), 1955/56 Junges Theater Stuttgart, Theater am Kurfürstendamm in Berlin (u.a. Herr von Lips in Nestroys "Der Zerrissene“ (!100 mal!) Regie: Rudolf Steinböck, Theodor in Liebelei - Schnitzler, Fabricio in Mirandolina )

Schauspielhaus Zürich (1957 Amédé Lafont in der Uraufführung von Henri Becque / Paul Burkhards "Die Pariserin" mit Käthe Gold, Regie: Oskar Wälterlin; 1958 Guido in Nestroys "Das Haus der Temperamente", Regie: Gustav Manker). Zu dieser Zeit begann Fritz Lehmann auch in deutschen Fernsehfilmen mitzuwirken.

Candida - Tournee mit Käthe Gold, Ewald Balser, Gusti Wolf, Peter Brogle, Leopold Esterle Gastspiele: Oper am Rhein, Düsseldorf - "Josef" in Wiener Blut Köln, "Paul Aubier“ in Opernball Fast ein Poet - Tournee mit Paula Wessely und Attila Hörbiger

1960 wurde Lehmann von Ernst Haeussermann wieder ans Burgtheater geholt. In jenen Jahren war er u.a. als Bischof von Ely in Shakespeares "König Heinrich V."(Regie: Leopold Lindtberg), Octavius in Camus’ "Caligula" (Regie: Werner Düggelin), Max in Schnitzlers "Anatol", Monsieur Marquis in Nestroys "Der Talisman" (Regie: Rudolf Steinboeck), Bagot in Shakespeares "König Richard II.“ (Regie: Leopold Lindtberg), Mister in Horváths "Geschichten aus dem Wiener Wald" (Regie: Otto Schenk), Filippo in Goldonis "Die Trilogie der Sommerfrische" (Regie: Giorgio Strehler) zu sehen. Neben Fred Liewehr und Alexander Trojan galt Lehmann als der legendäre jugendliche Liebhaber des Wiener Burgtheaters. Später reüssierte Fritz Lehmann vor allem in Schnitzler- und Nestroy-Rollen. In Nestroys "Der böse Geist Lumpazivagabundus“ spielte er alle drei Hauptrollen. Leim 1945, Zwirn 1970, Knieriem 1973.

1968 grosse Welttournee des Burgtheaters (Dr. Löwenstein - Prof. Bernhardi / Kraps - Einen Jux will er sich machen) Während diese Tournee vertiefte sich seine besondere Freundschaft zu Achim Benning. Gastspiele u.a. in Salzburg, Bregenz, Passau, Zürich, Zagreb, Belgrad, Bukarest

Sein letzter Auftritt am Akdemietheater 1977 war an der Seite von Alma Seidler in "Mich hätten Sie sehen sollen“. Letzte Rolle am Burgtheater "Der Patriarch“ in "Nathan der Weise“.

Danach noch verschiedene Rollen u.a. im Theater an der Josefstadt (mit V. Degischer, S. Almassy), Theater an der Wien, Stadttheater Klagenfurt (Provinzial, Das heilige Experiment, 1981), Salzburg, Bregenz, Festspiele Berndorf. Theater an der Wien unter Rolf Kutschera: Billy (1976), Chicago (1979)

1960 - 1984 Lehrer am Horak-Konservatorium, später dann Franz Schubert Konservatorium in Wien

Fritz Lehmann war ein gefragter Rezitator, seine Interpretation von "Kirbisch“ (Anton Wildgans) bleibt unerreicht (Ö1 ORF-Archiv). Er engagierte sich auch für den Blinden- und Sehbehindertenverband Österreichs für den er um die 40 Bücher einlas. ORF Hörspiele, Literatur Schallplatten und CD-Aufnahmen (Wienerlied, Rezitation, u.a. auch "Der Teufel auf Erden“ (Franz von Suppé) unter Paul Angerer) 1984 Große Japan-Tournee "Wien-Wienerlied" mit den Philharmonia Schrammeln unter Alfons Egger

Außerdem galt seine Hingabe dem Wiener Lied, das er nie „sang“, sondern vortrug, wie er selbst immer betonte. Dazu begleitete er sich oft selbst auf seiner Klampfn (Gitarre).

Fritz Lehmann war in erster Ehe mit der neun Jahre älteren Burgschauspielerin Maria Kramer (1906 - 1980) verheiratet. Maria Kramer brachte in diese Ehe ihre Tochter Maria Martina mit. 1981 heiratete Fritz Lehmann die Künstlerin Cordelia Lehmann-Reinthaller (* 1959 geb. Reinthaller). Aus dieser Ehe stammen zwei Söhne, Christophorus Lehmann (* 1982) und Raphael Lehmann (* 1983).

Ehrungen: 1967: Ehrentitel Professor 1974: Ernennung zum Kammerschauspieler 1977: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien 1978: Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung der Republik Österreich von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1986: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich