Dr. med. Hermann Werner, „Dominique Larrey: Ein Lebensbild aus der Geschichte der Chrirurgie Nach seinen Memoiren entworfen“, Verlag von Ferdinand Enke, Stuttgart
Notizen: Seite 5: Er machte seine Studien in Toulouse unter der Leitung seine Onkels Alexis Larrey, Professor am Stadtspital. Wörtlich: „unter den Auspicien seines Oheims“ Am 3. Mai 1788 segelte er als Chirurg auf der Fregatte „La Vigilante“ von Brest nach Neufundland. Ziel der Reise war der Schutz und die Versorgung der dortigen französischen Fischereiflotte. Larrey kehrte am 31. Oktober desselben Jahres nach Frankreich zurück. In Paris besuchte Larrey die Klinik von Pierre-Joseph Desault im Hôtel-Dieu de Paris und arbeitete unter der Leitung von Raphaël Bienvenu Sabatier im Hôtel des Invalides. In beide Spitäler lieferten die Kämpfe im Garten der Tuilerien, bei der Bastille und auf dem Marsfeld zahlreiche Verwundete. Im Jahr 1792 wurde Larrey zur Rheinarmee kommandiert. Am 1. April trat er seinen Dienst in Straßburg an.
Seite 6: Beim ersten Gefecht, das Larrey bei dieser Armee mitmachte (bei Oberursel in der Nähe der Festung Königstein), sah er zum ersten Mal, wie Leute in seiner Gegenwart verwundet wurden oder starben. Auf ihn machte das einen schrecklichen Eindruck. Später versicherte er, dass er von diesem Zeitpunkt an, niemals wieder Schrecken bei Szenen dieser Art hatte. „In diesem Feldzug errichtete Larrey zum ersten Mal ein fliegendes Lazarett. … Schon in diesem seinem ersten Feldzug überzeugte sich Larrey ganz entschieden von der Notwendigkeit der Vornahme augenblicklicher Amputationen bei schweren Verletzungen, im Gegensatz namentlich zu seinem Lehrer Desault, dessen Resultate in der Klinik, eben weil er ein Anhänger der Spät-Amputation war, gar keine glänzenden genannt werden können.“ Im April 1793 kehrte Larrey nach Paris zurück, um im Auftrag der Regierung seine „Fliegenden Hospitäler“ vollständig zu organisieren. „Als eine vierte Armee mit der Bestimmung Korsika gebildet wurde, wurde Larrey zum Chefchirurg dieser Armee ernannt. Ehe er zu derselben abging, feierte er noch seine Hochzeit Fräulein Charlotte Elisabethe Leroux, einer Tochter des Finanzministers unter Ludwig XVI. Dann reiste er zunächst (im April 1794) nach Toulouse, wo er seine junge Frau bei seinen dortigen Verwandten zurückließ. Er reiste über … nach Toulon, wo er zum ersten Mal den General Bonaparte sah, welcher die Artillerie vor genannter Stadt kommandierte. “
Seite 7: „Wegen englischer Kreuzer konnte die Expedition nach Korsika nicht unternommen werden. … Bald darauf nahm er die Einladung an, zu der in Katalonien unter Dugommier operierenden Armee abzugehen. Er nahm seinen Weg über Touloise, wo er seine Frau und seinen ebenfalls als Militärarzt tätigen Bruder Francois begrüßte, und kam im Herbst 1794 an seinem Bestimmungsorte an.“ Nach der Einnahme von Rosas (1796) ging Larrey erst nach Paris, dann nach Toulon. „Doch sollte das nicht lange dauern, indem Larrey nach Kurzem durch Dekret des Kriegsministers zum Professor an der neu errichteten Ecole militaire de santé am Val-de-Grace in Paris ernannt wurde. … allein auch hier war seines Bleibens nicht lange; denn schon gegen Schluß seines ersten anatomischen Kurses erhielt er den Befehl, unverzüglich zu der Armee in Italien abzugehen um dort seine Ambulances volantes einzurichten und zu leiten.
Seite 8: Am 1. Mai 1797 trat Larrey die Reise nach Italien an. … Zum eigentlichen Schlagen kam Larrey in diesem Feldzug nicht mehr, da der Friede von Campoformio (17. Oktober 1797) die Feindseligkeiten vor der Hand beendet hatte. Drei Ambulances volantes wurden für die italienische Armee organisiert und eingeübt.“
Seite 10: „er kehrte dann vor Weihnachten 1797 nach Paris zurück, um dort seine Stelle als Professor am Militärspital vom Val-de-Grace wieder einzunehmen. Das dauerte aber auch wieder nur kurz, denn bald war abermals ein Befehl da, der Larrey sofort nach Toulon beschied.“ „Hier in Toulon herrschte bei Larrey´s Ankunft die regste Tätigkeit: 30.000 Mann Elite-Truppen wurden unter General Bonaparte´s Befehl nach Ägypten eingeschifft. Auf einen Ruf Larrey´s hatten sich dazu in kurzer Zeit 108 junge Chirurgen aus den Ecoles de médicine in Montpellier und Toulouse eingestellt. Unter Larrey´s und Desgenette´s Leitung wurde alles zum Sanitätsdienst gehörige auf ein besonderes Schiff gebracht und geordnet; unglücklicherweise fiel dasselbe bei der Überfahrt den Engländern in die Hände, so dass in Ägypten bei der französischen Armee für den Anfang ein großer Mangel an Allem herrschte, was zum Spitalbedarf gehörte.“
Seite 23: Nach der Kapitulation der französischen Armee in Ägypten, Napoleon hatte die Armee bereits vorher verlassen, wurde das Gros der Armee in der Zeit vom 23. September bis 17. Oktober 1801 eingeschifft. Larrey selbst verließ Ägypten am 17. Oktober auf der englischen Fregatte „Diana“ Seite 24: „Dreißig Tage nach seiner Einschiffung lief Larrey im Hafen von Toulon ein, nachdem er schon in Ägypten durch Tagesbefehl vom 12. Februar 1801 zum Chirurgien en chef de la garde consulaire ernannt worden war.“
Seite 25: „ Nach erfolgter Stiftung der Ehrenlegion wurde Larrey als einer der ersten in dieselbe aufgenommen und bald darauf zum Offiziersrang in ihr erhoben; seine Dekoration erhielt er am 15. Juli 1804 aus den Händen Napoleons … wenige Tage darauf erfolgte noch die Ernennung zum Inspecteur général du service de santé des armées.“
Seite 27: 1805 nahm Larrey am Feldzug gegen Österreich, unter anderem auch an der Schlacht von Austerlitz.
Seite 30: An der Doppelschlacht von Jena und Auerstädt (1806) nahm Larrey nicht teil, er befand sich mit der Garde, die nicht zum Einsatz kam, in Gera.
Seite 32: Larrey bei der Schlacht von Preußisch-Eylau (1807)
Seite 36: Nach der Schlacht von Eylau erhielt Larrey das Kommandantenkreuz der Ehrenlegion.
Seite 38: Feldzüge in Spanien (1808 und 1809). Larrey reist am 11. Februar 1808 nach Spanien ab.
Seite 41: Österreichischer Feldzug 1809. Am 22. April reist Larrey der Armee nach Deutschland nach. „Die Schlacht bei Aspern (am 22. Mai) gab Arbeit die Fülle …“
Seite 42: Schlacht bei Wagram
Seite 43: Larrey hält Vorträge in Wien und Schönbrunn für die Chirurgen der (österreichischen) Armee und der Stadt Wien