Hm mal eine Baustelle hier lassen...

Entwicklung der multimodalen Schmerztherapie

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Das erste publizierte Programm, das eine fachübergreifende, multimodale Herangehensweise nutzte wurde von Mayer, Gatchel und Kollegen im Jahr 1987 veröffentlicht.[1] Maßgeblich neu waren in diesem Programm vor allem 2 Punkte: der Einsatz psychotherapeutischer Methoden, die darauf abziehlten, den Umgang der Betroffenen mit ihren Schmerzen zu bearbeiten sowie die Anwendung eines physiotherapeutischen Trainingsprogramms das auf eine schrittweise körperliche Aktivierung der Patienten ausgerichtet war. Zu diesem Zeitpunkt fanden auch in Deutschland Studien zur Wirksamkeit der Behandlung von chronischen Schmerzpatienten statt. Von 1990 bis 1995 fand eine großangelegte Einführung und Evaluation eines multimodalen Behandlungspogramms in einer Zusammenarbeit des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit den Krankenkassen statt.[2] Im Rahmen dieser Studien wurden verschiedene Behandlungskonzepte entwickelt wie beispielsweise das Göttinger Rücken-Intensiv-Program GRIP und das Marburger Schmerzbewältigungsprogram.

to do

  • Forschungsschwerpunkt chronischer Schmerz FKZ 0701508 9 Basler Quelle z.B.[3]
  • Marburger Schmerzbewältigungsprogram? (nicht wirklich multimodal aber Teil der Entwicklung in D)
  • Effektivitätsstudien z.B. http://www.bmj.com/content/322/7301/1511.full
  • Evaluationsstudie Dresden, Schütze et al. 2009
  • Kostteneffektivität, Nachhaltigkeit Nagel et al. 2009
  • + mehr Studien Entwicklung USA

Training emotionaler Kompetenzen

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to do

  • Inhalt
  • Entwicklung
  • Berner Modell psychischer Störungen
  • Evaluation bis heute


Psychotherapie

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Psychotherapeutische Methoden kommen verstärkt auch in der Behandlung von chronischen aber auch von akuten Schmerzen zum Einsatz. Ziele psychotherapeutsicher Interventionen bei Schmerzen sind dabei neben einer Vermittlung von Informationen an Betroffene häufig das Entwickeln von Bewältigungsstrategien und die Wiederaufnahme von hilfreichen Aktivitäten. (Quelle?) Anhand einer Studie des Bundesministeriums für Gesundheit sind die Effekte von psychotherapeutischen Methoden sehr hilfreich für Betroffene, so dass eine Einbeziehung dieser Methoden empfohlen wird, sofern eine konventionelle medizinische Therapie nicht erfolgreich ist.

Schmerzen gehen oft mit Gefühlen von Hilflosigkeit, Ängsten und häufig auch mit Aggressionen einher.

Bei längeranhaltenden Schmerzen spielt hier vor allem die Angst vor dem Wiederauftreten des Schmerzes und damit häufig eine Angst vor Aktivität und Bewegung eine Rolle.

(Schmerzangst) führt zum Vermeiden (vermeintlich) schmerzauslösender Bewegungen und führt letztlich zu einem ausgeprägten Vermeidungsverhalten von Bewegung überhaupt („Ich muss mich schonen“). Das wiederum bewirkt eine dysfunktionale Schwächung der Muskulatur. Außerdem führt die Angst zu verstärkter muskulärer Anspannung. Häufig führen chronische Schmerzen (insbesondere das Erleben, den Schmerzen ausgeliefert zu sein) zu Depressionen, welche wiederum die Schmerzen unterhalten bzw. verstärken können. So kann es zum Teufelskreis des Schmerzes kommen.

Zur Behandlung von chronischen Schmerzen (Dauer mind. sechs Monate) bzw. von gehäuft auftretenden akuten Schmerzen gehört die Schmerzbewältigungstherapie.

In der Psychotherapie unterscheidet man drei Formen, die als Regelleistung der Krankenkassen zugelassen sind, die Psychoanalyse, die Tiefenpsychologisch fundierte Therapie und die Verhaltenstherapie. Die Schmerzbewältigungtherapie wird zur Verhaltenstherapie gezählt. Ein wesentliches Ziel ist die Verbesserung der Selbstwirksamkeitserwartung, d.h. der Einschätzung der Betroffenen, mit dem Schmerz erfolgreich umgehen zu können. Hierzu lernen die Betroffenen, welche ihrer Verhaltensweisen und Gedanken im Umgang mit dem Schmerz ungünstig (dysfunktional) sind, und alternative (günstige) Verhaltensweisen und Gedanken werden erarbeitet bzw. vermittelt.

Methoden der Psychologischen Schmerzbewältigung:

  • Entspannung: Schmerzen treten eher in Stress- und Belastungssituationen auf, umgekehrt zeigt es sich, dass im Zustand der Entspannung die wahrgenommene Schmerzintensität abnimmt. Deshalb sind verschiedene Entspannungsverfahren sehr sinnvoll einzusetzen, z.B.
  • Verbesserung der Wahrnehmung von Körpervorgängen, z.B. durch Biofeedback: Durch den Einsatz von Messgeräten können Körperfunktionen direkt rückgemeldet werden. Hierdurch läßt sich der Zusammenhang zwischen psychischem Erleben und körperlichen Symptomen gut "sichtbar machen" und der Betroffene lernt, seine Körperfunktionen selbst zu kontrollieren. So kann mittels Biofeedback der Hautleitfähigkeit die Entspannungsreaktion demonstriert und geübt werden. Häufig eingesetzt wird auch die Rückmeldung der Muskelspannung mittels EMG (z.B. Rückmeldung der Stirnmuskelaktivität bei Spannungskopfschmerz), oder der Gefäßweite durch Plethysmografie. Bei Migräne wird z.B. ein Vasokonstriktionstraining der Schläfenarterie durchgeführt, oder die Hauttemperatur der Hand zurückgemeldet [4]. Neuere Studien zeigen zudem, dass es durch Neurofeedback der Hirnströme über dem anterioren cingulären Cortex zu einer Reduktion des Schmerzerlebens kommen kann[5].
  • kognitive Therapie: Erkennen schmerzfördernder Gedanken (z.B. Katastrophisieren), Erarbeiten hilfreicherer Gedanken (s.u.)
  • Wahrnehmungslenkung: Dabei geht es darum, den Fokus der Aufmerksamkeit vom Schmerz weg auf andere (innere oder äußere) Inhalte zu lenken, z.B. auf nicht-schmerzende Teile des Körpers, einen Gedanken, eine Vorstellung, oder äußerlich auf ein Bild, ein Gespräch etc.
    • Hilfreiche Gedanken wie z. B. "Heute ist der Schmerz schon weniger stark als er schon war", "Alles ist vergänglich, auch der Schmerz", "In der Vergangenheit hat mir xy geholfen" etc.
    • Positive Vorstellung: Imaginationsübungen, z. B.: Ort der Kraft, Ort der inneren Ruhe, Fantasiereisen
  • Aufbau angenehmer Aktivitäten wie z. B. „Buch lesen“, „Spaziergang“, „Baden“ oder „ins Kino gehen“; unterstützt durch körperliches Training und physiotherapeutische Maßnahmen
  • operante Methoden zur Reduktion des Vermeidungsverhaltens[5], z.B.
    • zeitkontingente Medikamenteneinnahme: Medikamente sollten nicht bei Bedarf eingenommen werden, sondern regelmäßig zu einem festen Zeitpunkt, da ansonsten das Schmerzverhalten (Vermeidungsverhalten) durch negative Verstärkung aufrechterhalten wird (siehe Operante Konditionierung) und das Risiko der Abhängigkeitsentwicklung hoch ist.
    • Grenzen für Balastungen (Gehen, Treppen steigen etc.) herausfinden lassen, allmähliche Steigerung der Aktivitäten (statt unnötige Schonung)
  • Achtsamkeitsbasierte Methoden, Akzeptanz des Schmerzes[5]:
    • Verzicht auf den Kampf mit dem Schmerz
    • realistische Auseinandersetzung mit dem Schmerz
    • Interesse an positiven Alltagsaktivitäten
  • Selbstfürsorge: z. B. langes Arbeiten ohne Pausen („durchhalten müssen“) vermeiden, Grenzen setzen ("Nein" sagen), Wünsche äußern, sich etwas Gutes tun (angenehme Aktivitäten, s.o.)
  1. Mayer, T.G. Gatchel, R. J. Mayer, H. Kishino, N. D. Keeley, J. Mooney V.: A Prospective Two-Year Study of Functional Restoration in Industrial Low Back Injury An Objective Assessment Procedure. In: JAMA. Band 258, Nr. 13, 1987.
  2. Hildebrand, J & Pfingsten, M.: Vom GRIP zur mukltimodalen Schmerztherapie. In: Der Orthopäde. Band 38, 2009.
  3. Basler, H.-D.: Evaluation des Behandlungsprogramms im Gruppen-Setting. In: Basler, H.-D. & Kröner-Herwig, B. (Hrsg.): Psychologische Therapie bei Kopf- und Rückenschmerzen. 2. Auflage. Quintessenz, München 1998, ISBN 3-8208-1772-7.
  4. B. Kröner-Herwig: Biofeedback. In: H.-D. Basler et al.: Psychologische Schmerztherapie. Berlin: Springer, 4. Aufl. 1999, S. 627 ff.
  5. a b c Paul Nilges, Harald C. Traue: Psychologische Aspekte des Schmerzes. Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin, 2007, 28 (3), S. 302-322.