Bisher wurden in der National Hockey League NHL zwölf Tore von Torhütern erzielt.
Grundlagen
BearbeitenEs gibt zwei Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen: Entweder befördert der Torwart den Puck aus eigener Kraft ins eigene Tor, oder ein Eigentor der gegnerischen Mannschaft wird ihm zugeschrieben. Dies ist der NHL-Regel 78.4 zu verdanken, laut der ein Eigentor dem Spieler der gegnerischen Mannschaft zugeschrieben wird, der den Puck vor dem Tor zuletzt berührt hat. In diesem Fall wird allerdings kein Assist vergeben.[1]
Da das gegnerische Tor, das eine Breite von etwa 1,80 Metern besitzt, aus einer Entfernung von über 50 Metern getroffen werden muss, sofern sich der Torhüter in der Nähe seines eigenen Tores befindet, ist es beinahe unmöglich, den Puck ins gegnerische Tor zu befördern, während sich der Torhüter dieses Teams vor seinem Tor befindet. Zudem ist es den Torhütern verboten, die rote Mittellinie zu überfahren, um aktiv am Spiel teilzunehmen.[2] In der Praxis wird bleibt der Torhüter allerdings fast immer in der Nähe der Grundlinie, da sonst das Risiko eines Puckverlusts und damit eines Gegentors zu groß wäre. Somit wurden alle zwölf bisher geschossenen Tore in einer Empty-Net-Situation erzielt. Diese entsteht, wenn die gegnerische Mannschaft ihren Torhüter vom Eis genommen hat, um mit einem sechsten Stürmer die Wahrscheinlichkeit auf einen Torerfolg zu erhöhen. Das Tor dieser Mannschaft ist dann während ihres Angriffes leer.
Empty-Net-Situationen können normalerweise in zwei Fällen auftreten: Bei einer verzögerten Zeitstrafe (delayed penalty) oder bei einem knappen Rückstand am Ende des Spiels, um die Chancen auf einen Ausgleichstreffer zu erhöhen. Wird eine Strafe gegen die gegnerische Mannschaft angezeigt, so unterbricht der Schiedsrichter das Spiel erst, wenn der Gegner Kontrolle über den Puck erlangt. Dies bedeutet, dass der Gegner aus eigener Kraft in dieser Zeit kein Tor schießen kann. Der Torhüter wird daher häufig kurzzeitig durch einen sechsten Feldspieler ersetzt, um die Möglichkeit für einen eigenen Torerfolg zu erhöhen. Da die gegnerische Mannschaft in dieser Zeit den Puck nicht berühren darf, kann diese nur durch ein Eigentor selbst zu einem Torerfolg kommen.
Deutlich wahrscheinlicher ist es allerdings, in einer Empty-Net-Situation am Ende der regulären Spielzeit ein Tor zu kassieren. Hier wird bei einem knappen Rückstand (meist ein Tor) häufig in den letzten Minuten ein sechster Stürmer eingesetzt, um den Ausgleich zu erzielen und so eine Verlängerung zu erzwingen. Allerdings besteht für die gegnerische Mannschaft die Möglichkeit, Kontrolle über den Puck zu erlangen und ein Empty Net Goal zu erzielen. Dieses kann auch durch den Torhüter geschehen, sei es aus eigener Kraft oder durch ein Eigentor der anderen Mannschaft.
Liste
BearbeitenName | Team | Datum | Gegner | Art |
Billy Smith | New York Islanders | 28. Nov. 1979 | Colorado Rockies | Eigentor der gegnerischen Mannschaft |
Ron Hextall | Philadelphia Flyers | 8. Dez. 1987 | Boston Bruins | Tor selbst erzielt |
Ron Hextall | Philadelphia Flyers | 11. Apr. 1989 | Washington Capitals | Tor selbst erzielt |
Chris Osgood | Detroit Red Wings | 6. März 1996 | Hartford Whalers | Tor selbst erzielt |
Martin Brodeur | New Jersey Devils | 17. Apr. 1997 | Montréal Canadiens | Tor selbst erzielt |
Damian Rhodes | Ottawa Senators | 2. Jan. 1999 | New Jersey Devils | Eigentor der gegnerischen Mannschaft |
Martin Brodeur | New Jersey Devils | 15. Feb. 2000 | Philadelphia Flyers | Eigentor der gegnerischen Mannschaft |
José Théodore | Montréal Canadiens | 2. Jan. 2001 | New York Islanders | Tor selbst erzielt |
Jewgeni Nabokow | San Jose Sharks | 10. März 2002 | Vancouver Canucks | Tor selbst erzielt |
Mika Noronen | Buffalo Sabres | 14. Feb. 2004 | Toronto Maple Leafs | Eigentor der gegnerischen Mannschaft |
Chris Mason | Nashville Predators | 15. Apr. 2006 | Phoenix Coyotes | Eigentor der gegnerischen Mannschaft |
Cam Ward | Carolina Hurricanes | 26. Dez. 2011 | New Jersey Devils | Eigentor der gegnerischen Mannschaft |