Kern der Dietrichsage
Dietrich wächst als Königssohn in Bern auf. Er hat einen Waffenmeister Hildebrand, der bis ins hohe Alter bei ihm bleibt. Er sammelt einen Kreis von Kampfgenossen (12 bzw. 11) um sich und wird nach dem Tod seines Vaters König von Bern. Dietrich vollbringt große Heldentaten. So ist er neben Beowulf, Sigfried (bzw. Sigurd) und dessen Vater Sigmund einer der wenigen germanischen Sagenhelden, denen ein Sieg über einen Drachen angedichtet wird. Dennoch ist er nicht immer imstande, seine Gegner aus eigener Kraft zu besiegen. Wittich (altwestnordisch Widga) etwa, sein späterer Kampfgenosse, ist ihm wegen seines besseren Schwertes überlegen. Ecke zeigt sich ihm ebenbürtig und wird nur getötet, weil Dietrichs Pferd Falke ihm gegen Ecke hilft. Odoaker (in einigen Überlieferungen auch Sigurd) kann er nur mit Hilfe des Zauberschwertes Mimung besiegen. Eines Tages wird Dietrich von seinem Onkel Ermanarich vertrieben und ist gezwungen beim Hunnenkönig Attila ins Exil zu gehen. Einen Versuch, sein Reich wieder zu erobern, gibt er auf. Er unterstützt den Hunnenkönig bei vielen Kämpfen. Beim Kampf des Königs mit den Nibelungen versucht er zuerst zu vermitteln. Im Verlauf der Schlacht stellt er sich auf Attilas Seite und wird mitverantwortlich dafür, dass die letzten Nibelungen und Kriemhild getötet werden.
In hohem Alter kehrt er ohne Heer zusammen mit seinem Waffenmeister in sein Reich zurück und gewinnt wieder die Herrschaft.