Narrative Poesie ist dadurch gekennzeichnet, dass in ihr die Handlung eine wesentliche Rolle spielt und dass sie weitgehend in Versen geschrieben ist. In der Poetik des Aristoteles war dieser Bereich allein durch das Epos abgedeckt, heue rechnen eine große Zahl von Mischformen dazu.

In der Ballade finden sich oft Elemente aus allen drei Dichtungsgattungen erzählende, lyrische und dramatische. Idyllen und Lais. Versromane unterscheiden sich vom modernen Roman nicht nur durch die Verwendung des Metrums, sondern haben auch inhaltliche Gemeinsamkeiten mit dem antiken Epos (Heldenreise). Das gilt auch für die Romanzen. In der Versnovelle, Beispiele sind Meier Helmbrecht und insbesondere Chaucers Canterbury Tales, sind dagegen kaum Unterschiede zu der zeitlich parallelen Prosa zu finden. Bei Chaucer stehen Prosa und Verserzählung nebeneinander.

In manchen Dichtungsformen ist die Prosaerzählung stark von Versen durchsetzt, so in den altnordischen Sagas und in der Dichtung irischer Barden.

Zur Terminologie

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Im Begriff Narrative Poesie wird Poesie in Anlehnung an den englischen und französischen Sprachgebrauch im alten in Deutschland nur bis zum 18. Jahrhundert üblichen Sinne verwendet.

Die Begriffe Narrative Versdichtung und Erzählgedicht sind fast gleichbedeutend, doch schließt Versdichtung die weitgehend in Prosa gehaltenen Sagas und einen Großteil der Bardendichtung aus. Erzählgedicht schließt zusätzlich auch Epen und Versromane aus und wird häufig im Sinne von Ballade verwendet.

Herkunft von der mündlichen Überlieferung

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Ein großer Teil der narrativen Poesie ist mündlich überliefert worden. Die antiken Epen wie heroische Verserzählungen und Volksballaden waren für die Rezitation gedacht. In einigen Kulturen besteht auch heute noch eine lebendige Tradition des Vortrags von Verserzählungen. David C. Rubin hat argumentiert, wesentliche Charakteristika, die gebundene Sprache von Prosa unterscheiden, seien als Gedächtnisstützen der Sänger entwickelt worden, die sie vortrugen.[1] Das gelte für Versmaß, Alliteration und Kenninge.

Einzelbelege

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  1. David C. Rubin, Memory in Oral Traditions. The Cognitive Psychology of Epic, Ballads, and Counting-out Rhymes. (Taco University Press, 1991)

Siehe auch

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