Benutzer:Chartinael/Artikel in Vorbereitung/Anna Kowalska-Lewicka


Anna Kowalska-Lewicka (* 24. Mai 1920, Krakau, Polen; † 20. August 2009, Krakau, Polen) war eine polnische Ethnographin.

Biographie

Bearbeiten

Anna Kowalska wuchs als Kind einer Krakauer Professorenfamilie auf. Sie war durch ihre familiären Beziehungen eng mit der Jagiellonen-Universität als auch der Polnischen Akademie der Künste (PAU) verbunden. Ihr Vater was der polnische Orientalist und Professor der Jagiellonen-Universität und Generalsekretär der PAU (1039-1948), Tadeusz Kowalski. Ihr Bruder war der Paläozoologe und Professor der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN) als auch Mitglied und Vorsitzender der PAU (1994-2001), Kazimierz Kowalksi.

Kowalska nahm im Jahr 1938 ein Studium der Philosophie und Romanistik an der Jagiellonen-Universität auf. Während der Besatzungszeit an der Untergrund-Universität besuchte sie Vorlesungen zu Archäologie, Anthropologie, Kunstgeschichte und Ethnographie. Sie engagierte sich in der Konspiration - einer Heimatarmee - und war an der Verbreitung verbotener Schriften beteiligt. Zeitgleich arbeitete Kowalska im Zentralen Wohlfahrtsrat (RGO).

Im Januar 1942 fand Kowalska eine Anstellung am Archäologischen Museum der PAN, welches unter deutscher Verwaltung stand. Dort war sie bis Ende 1953 tätig.

Mit dem Ende des 2. Weltkrieges nach Kowalska ein Studium der Ethnographie an der Jagiellonen-Universität auf, nachdem die Vorlessungen von Roman Reinfuss ihr Interesse geweckt hatten. Sie beendete 1948 ihr Studium unter der Anleitung von Kazimierz Moszynski mit der Dissertation Zarys kultury Indian Shipibo natle kultur innych Indian leśnych Ameryki Południowej [Abriss der Kultur der Shipibo-Indianer vor dem Hintergrund der Kulturen anderer Waldindianer Südamerikas], welche sie im Jahre 1950 erfolgreich verteidigte.

Zum 1. Januar 1954 nach Kowalska eine Anstellung an der neugegründeten Arbeitsstelle für Ethnographie am Institut für Geschichte der Materiellen Kultur der PAN in Krakau auf. Von 1963 bis 1971 war sie stellvertretende Leiterin der Arbeitsstelle für Ethnographie in Łódź und kehrte im Jahr 1971 an die Krakauer Arbeitsstelle zurück, dessen Leiterin sie bis zu ihrer Emeritierung am 31. August 1980 war.

Kowalskas Interessen lagen zunächst im Gebiet der exotischen Ethnographie. Sie befaßte sich mit lateinamerikanischen Völkern und richtete später ihren Forschungsschwerpunkt auf die Ethnographie Polens und die Karpatenthematik aus. Sie fühlte sich seit ihrer Kindheit besonders mit der Region Podhale verbunden, wo sie intensive Feldforschungen zur Volkskultur und spezielle zu materiellen Kultur, der Feld- und Weidewirtschaft, der Volkstrachten, aber auch zur Manifestation der geistigen und sozialen Kultur durchführte. Sie widmete viel Zeit dem Thema Ernährung und nahm an internationalen Konferenzen teil, von denen sie auch einige mitorganisierte, die den Fragen ethnologischer Forschungen zu dieser Problematik gewidmet waren.

Anna Kowalska heiratete den Orientalisten Tadeusz Lewicki, Professor der Jagiellonen Universität und Leiter des Instituts für Orientalische Philologie und ordentliches Mitglied der PAN und PAU.

Anna Kowalska-Lewicka wurde auf dem Radowicki-Friedhof in Krakau in einem Familiengrab beigesetzt.

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

Bearbeiten
  • 1947: Mitglied der Polnischen Gesellschaft für Völkerkunde
  • 1956-61: Herausgeber der Publikationsreihe Biblioteka Popularnonaukowa [Populärbibliothek]
  • 1970-82: Herausgeber der Publikationsreihe Biblioteka Popularnonaukowa [Populärbibliothek]
  • ab 1973: Mitglied und Sekretär des Kommission der Ethnographie der PAN
  • 1981-89: Mitglied des Wissenschaftsausschusses für Ethnologie der PAN, die letzten 2 Jahre als Präsidumsmitglied.
  • 1982-89: Präsident der Gesellschaft für Völkerkunde
  • 1975: Träger des Krzyżem Kawalerskim Orderu Odrodzenia Polski [Ritterkreuzes des Ordnens der Polnischen Wiedergeburt][1]
  • 1991: Ehrenmitglied der Polnischen Volkskundlichen Gesellschaft (Polskie Towarzystwo Ludoznawcze)
  • 1995: Preis des Ministeriums für Kultur und Kunst
  • 2007: Silbermedaille Gloria Artis[2]

Publikationen

Bearbeiten

Monographien

Bearbeiten
  • Hodowla i pasterstwo w Beskidzie Sądeckim [Viehzucht und Hirtenwirtschaft in den Sandezer Beskiden]. 1980. Wrocław.
  • Mauretania. 1976. Warszawa.
  • Shipibo. 1969. Wrocław.

Sammelbände

Bearbeiten
  • Studia z kultury ludowej Beskidu Sądeckiego [Studien zur Volkskultur der Sandezer Beskiden]. 1985. Wrocław.
  • Pożywienie ludności wiejskiej [Die Ernährung der Landbevölkerung]. 1973. Kraków.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Bitte Übersetzung gegenchecken
  2. Silver Medal of Merit: Übersetzung bitte überprüfen