Fabio Canal (* 1701 in Venedig; † 5. September 1767 ebenda) war ein italienischer Maler.

Fabio Canal, Gemeinschaft der Heiligen Apostel, Kirche Santi Apostoli, Venedig.
Fabio Canal, Johannes (Apostel) und Adler, Kirche Santi Apostoli, Venedig.

Fabio Canal war ein Sohn des Adligen Paolo Emilio di Vincenzo (aus dem Zweig der Goldenen Lilien) und der Caterina Ravera. Aufgrund seines Status als natürlicher Sohn konnte er nicht in das venezianische Patriziat aufgenommen werden und wurde der Bürgerklasse zugerechnet.

Er lernte bei Gian Battista Tiepolo und wurde von seinen Zeitgenossen als „würdiger Schüler“ bezeichnet. Heutige Kritiker haben dieses Urteil jedoch herabgesetzt: er wird als mittelmäßiger Künstler betrachtet, der der konservativen, von Tiepolo und Giovanni Battista Piazzetta beeinflussten Strömung des siebzehnten Jahrhunderts angehört[1]. Er hat zur Verbreitung des Stils des Meisters beigetragen.

Als enger Mitarbeiter Tiepolos verbrachte er einen Großteil seiner Tätigkeit in der Anonymität. Der erste Hinweis auf seinen Beruf ist seine Einschreibung in die Fraglia (Körperschaft) der Maler in den Jahren 1740–1745, als er schon weit über vierzig Jahre alt war. Er gehörte zu den Gründern der Accademia di belle arti di Venezia. Zu seinen Werken gehören die Gemeinschaft der Heiligen Aposteln und die Erhöhung der Eucharistie, die die Decke der Kirche Santi Apostoli (1753 fertiggestellt) innerhalb der Quadraturmalereien von Pietro Gaspari schmücken. Zu seinen Arbeiten zählen auch die Chiaroscuro-Malereien im Chors der Kirche San Giovanni Nuovo und San Martino und dort auch die Decke.[2]

Seine Werke befinden sich hauptsächlich in Palästen und Kirchen in Venedig sowie in den der Villa Pisani in Stra, die in Zusammenarbeit mit Jacopo Guarana entstanden sind.

Fabio war der Vater des Malers Giambattista Canal (1745–1825).

Literatur

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Commons: Fabio Canal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lina Urban Padoan (Hrsg.): Per l’avvio ad uno studio su Fabio Canal 1701–1767, in Centro di Cultura e Civiltà della Fondazione Giorgio Cini, Saggi e memorie di storia dell’arte, Band 17, Olschki, Florenz 1990, S. 155–156
  2. Canal, Fabio. In: Enciclopedia on line. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom. Abgerufen am 3. November 2023.


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