Der Schienenverkehr in Ecuador war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von großer Bedeutung für die Verbindung der wirtschaftlichen und politischen Zentren des Landes. Die Hauptstrecke war die zwischen 1873 und 1908 gebaute Bahnlinie Guayaquil-Quito, die die größten Städte des Landes, die Hauptstadt Quito in den Nordanden und die Hafenstadt Guayaquil in der pazifischen Küstenregion, verband. Seit den 1960er Jahren wurde der Schienenverkehr zunehmend durch den Straßenverkehr verdrängt und verlor nach der Zerstörung wichtiger Brücken durch die El Niño-Naturkatastrophe (wann) vollends an wirtschaftlicher Bedeutung.

Heute werden nur noch Teile des Schienennetzes für touristische Zwecke genutzt. Es fahren Schienenbusse von Quito zum Naturpark Cotopaxi, von Riobamba zur Nariz del Diablo sowie von Ibarra zum Bahnhof Primer Paso und auf kleinen Strecken von San Lorenzo aus.

Geschichte

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Nachdem er sich in der bürgerkriegsartigen politischen Krise Ecuadors von 1859/60 durchgesetzt hatte, ließ sich der nunmehr zum Präsidenten gewählte Gabriel García Moreno von der verfassunggebenden Versammlung die Mittel zusichern, um im Sinne seines Programms der Einigung des Landes eine Eisenbahn von der Küste nach Quito zu bauen. Im Jahr 1859 hatten in Ecuador bis zu vier Parallelregierungen in verschiedenen Landesteilen existiert. Die Bahnlinie Guayaquil-Quito sollte infrastrukturell die politischen und wirtschaftlichen Zentren das Landes, Quito in den Nordanden und Guayaquil in der Küstenregion, verbinden, die gleichzeitig Zentren der beiden politischen Lager des Liberalismus (Guayaquil) und des von García Moreno geprägten Konservatismus (Quito) waren. Die tatsächliche Finanzierung und Durchführung des Projekts, das zwei nur durch 285 km Luftlinie, aber etwa 2.800 Höhenmeter getrennte Städte verbinden sollte, gestaltete sich jedoch als schwierig.

Erst 1873 konnte mit den tatsächlichen Arbeiten begonnen werden, die nach der Ermordung García Morenos 1875 und anschließenden zunehmenden politischen Wirren und militärischen und paramilitärischen Putschen und Putschversuchen bald erneut ins Stocken gerieten. 1895 setzte sich der radikalliberale General Eloy Alfaro in den Machtkämpfen durch. Sein Regierungsprogramm ähnelte in gewisser Hinsicht, allerdings mit völlig anderen ideologischen Grundlagen, demjenigen García Morenos und schloss ein umfangreiches Infrastrukturprogramm ein, das insbesondere das Eisenbahnnetz betraf. In einer Ansprache an den Nationalkongress am 27. September 1898 sagte er: „Mein Traum, mein Delirium, mein einziges Programm wird konkretisiert in diesem einen Begriff: Eisenbahn!“

1897 schloß er einen Vertrag mit dem nordamerikanischen Unternehmer Archer Harman, der daraufhin in New Jersey die Guayaquil & Quito Railway Company gründete, die nach einigen finanziellen Startschwierigkeiten 1899 den Weiterbau der Bahnlinie Guayaquil-Quito in Angriff nahm. Die Eisenbahn galt als die schwierigste der Welt. Insbesondere der Andenanstieg an der Nariz de Pistishi, die später Nariz del Diablo (Teufelsnase) genannt wurde, der 1901 gebaut wurde, ist eine Meisterleistung. In mehreren Spitzkehren werden 500 Höhenmeter überwunden.

Am 25. Juni 1908, dem Geburtstag von Eloy Alfaro, wurde die Eisenbahn von Guayaquil nach Quito eingeweiht, und der erste Zug erreichte Quito. Es folgten wochenlange Festlichkeiten im ganzen Land.

Historisches Streckennetz

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aka Ferrocarril del Sur und Ferrocarril Transandino - wie in Ecuadorianische Eisenbahn

Weitere Teilstrecken

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Nordbahn, Strecke nach Cuenca, Guayaquil-Salinas, Bahía de Caráquez-Chone, Manta-Portoviejo-Santa Ana, Ferrocarriles de El Oro

Historische Straßenbahnen

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in Guayaquil und Quito. Moderne Metros gibts nicht, nur Oberleitungsbusse, aber die fahren nicht auf schienen

Bahngesellschaften

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Historische und die heutige. I.d.r. wurden die Bahnen von einer gesellschaft gebaut und auch betrieben und später irgendwann eingestellt oder verstaatlicht

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etc.