Benutzer:Christian140/Nordkoreanische Flüchtlinge in Nordkorea

2016 leben etwa 29.000 nordkoreanische Flüchtlinge in Südkorea.[Anmerkung 1] Die Integration dieser gestaltet sich schwierig. So sind nordkoreanische Flüchtlinge physisch nicht so gesund wie Südkoreaner, zudem leiden viele an einer posttraumatischen Belastungsstörung oder unter Vorurteilen.[1] Das hat hohe Schulabbruchraten und hohe Jugendarbeitslosigkeit zur Folge.[1]

The costs of reunification are correspondingly higher. Marcus Noland has argued that “the amount of capital investment needed in the North might be in the order of $600 billion.” This seems to be the smallest available estimate, however. Hwang Eui-gak, who, in early 2005, published a new edition of his seminal work on the North Korean economy, estimated the likely “unification cost” at a higher level of $1,200 billion (Noland 2005; Chosŏn Ilbo, July 28, 2005). Two specialists on the unification process, Kim Kyu-wan and (Berlin-based) Pak Sŏng-jo, succinctly captured academic pessimism in the title of their book, North and South: Dead if United (2005). Tellingly enough, the book’s main message did not cause any protest among its numerous reviewers: its authors said what is accepted as increasingly obvious. The South Korean newspapers often remind their readers about the drastic decline of Germany’s competitive power and per capita real income after unification. 10 President Roh himself, during his visit to Germany in April 2005, explicitly stated that Germany should be seen as a negative example, to be avoided by Korea (Korea Times, April 14, 2005). Any understanding of Kim Dae Jung’s “sunshine policy” must be seen against this backdrop of increasing skepticism about the costs of reunification. The core of Kim Dae Jung’s approach was to first create conditions for peaceful coexistence and increased economic and cultural contact. Over time, economic growth and social change would provide the basis for political integration. Kwak Tae-Hwan and Joo Seung-Ho summarize the strategy succinctly: “North Korea’s soft landing, or gradual adoption of a market economy and liberal democracy, is desirable and feasible. […] Economic reforms and an open-door policy, no matter how limited they may be, will set in motion the transformation of the Stalinist regime. As its economic structure begins to change under the impact of market-oriented economic policies and increased contacts with the outside world, its political and social structure is bound to change” (Kwak and Joo 2002, 80). These changes in political strategy toward the North implied a quite dramatic alteration in both official and public attitudes toward defectors and an increasing ambivalence about refugees. Neither the Kim Dae Jung nor the Roh Moo Hyun governments have wanted to do anything that might jeopardize the stability of its northern neighbour, and this is understandable. The South Korean taxpayer will bear the ultimate burden of North Korea’s reconstruction and the manifold economic and social consequences of such a cataclysm.

Begriffe

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Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 북한이탈주민
Hanja: 北韓離脫住民
Revidierte Romanisierung: Bukhanitaljumin
McCune-Reischauer: Pukhanit’alchumin

Während im deutschsprachigen Raum in der Regel von nordkoreanischen Flüchtlingen gesprochen wird, ist in englischsprachigen Medien der Begriff North Korean defector ‚Nordkoreanischer Überläufer‘ weit verbreitet. Zunehmend wird jedoch der Begriff North Korean refugee ‚Nordkoreanischer Flüchtling‘ verwendet. Eine weitere Variation ist North Korean resettler ‚Nordkoreanischer Aussiedler‘.

In Südkorea werden seit Ende der 1990er vorwiegend die Begriffe 북한이탈주민 Bukhanitaljumin und 탈북자 Talbukja ‚Person, die aus Nordkorea floh‘ verwendet.[Anmerkung 2]

Fluchtrouten nach Südkorea

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Einige Routen von Nordkorea nach Südkorea über Transitländer.

Auf den Weg nach Südkorea ist China in der Regel ein Transitland für nordkoreanische Flüchtlinge. Die nordkoreanisch-chinesische Grenze verläuft entlang der Flüsse Amnok und Tuman. Beide Flüsse entspringen dem 2750 m hohen Berg Paektu, durch den ebenfalls die Grenze verläuft.

Die chinesische Regierung betrachtet die Flüchtlinge mittlerweile als illegale Immigranten, die aus wirtschaftlichen Gründen fliehen und nicht aufgrund von Verfolgung.[2] Die Anerkennung des Flüchtlingsstatus wird verweigert.[2] obwohl die Vertreter der Volksrepublik China die Genfer Flüchtlingskonvention unterschrieben haben.[2] China habe aber im Blick, dass Nordkorea nicht zu den Unterzeichnerstaaten gehört und sieht sich deshalb in der Pflicht, die Flüchtlinge zurückzuschicken unter Berufung auf diverse Abkommen mit Nordkorea.[2]

Früher hielten sich die Nordkoreanischer vor allem im Nordosten Chinas auf, wo auch ethnische Koreaner einen Großteil der Bevölkerung stellen (siehe Yanbian).[2] Ab den Nullerjahren verteilten sie sich jedoch auch auf andere Regionen wie Peking, Qingdao, Shanghai und die tibetische Region.[2]

In China können sie nicht auf legalem Wege Flüchtlingsschutz in Südkorea suchen, weshalb sie meist über Drittländer weiter fliehen müssen.[2] Dies kann durch die Hilfe eines Vermittlers passieren, der die Personen nach Südkorea schmuggelt.[2] Nordkoreaner, die sich den Behörden in Südkorea stellen, bekommen als Flüchtlinge finanzielle Hilfe zugesprochen.[2]

In China befinden sich christliche Missionarsgruppen, die sich um die nordkoreanischen Flüchtlinge kümmern.[3] Dies ist auch ein Grund, warum so viele nordkoreanische Flüchtlinge zum Christentum konvertieren. Nach Ju Hui Judy Han ist in den Augen von christlichen Missionaren die Flucht aus Nordkorea keine Erlösung wenn die Flüchtlinge nicht zum Christentum konvertieren.[3] Um die Flüchtlinge zu retten sind häufig Bestechungsgelder notwendig, sie die Bezahlung von Schleppern und Schmugglern. Dies wird als sehr kritisch betrachtet, da diese Gruppen dadurch unterstützt werden.[3]

Fluchtgründe

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Einhergehend mit der Hungersnot in den 1990er Jahren in Nordkorea bildete sich ein Schwarzmarkt (장마당 Jangmadang), da das Wirtschaftssystem des Landes nicht mehr funktionierte. Daraus resultierte, dass die Regierung auch die Kontrolle über den Informationsfluss nach innen und außen verlor.[2] Auf dem Schwarzmarkt werden DVDs, CDs, USB-Sticks und weiteres gehandelt.[2] 2006 sollen 350.000 DVD-Player aus China importiert worden sein.[2] Durch Manipulation der Geräte ist zudem der Empfang ausländischer Fernseh- und Radiosender möglich.[2] Wie in ganz ist sind auch in Nordkorea südkoreanische Fernsehdramen sehr beliebt.[4][5][6] Durch die Informationen erfahren Nordkoreaner auch über die überlegene ökonomische Stellung Südkoreas.[2]

Für die Flüchtlinge der letzten 20 Jahre waren die Hauptgründe, die zur Flucht bewogen, die Schwierigkeit in Nordkorea zu überleben und die Angst vor Bestrafung.[7] Nach einer Umfrage der Korea Hana Foundation war 2001 noch der Hauptgrund für die Flucht „finanzielle Schwierigkeiten und Hunger“ mit 66,7 %. Doch 2016 beträgt dieser Wert nur noch 12 %.[8] Stattdessen stieg der Grund „Sehnsucht nach Freiheit“ von 9,6 % auf 34,8 % im gleichen Zeitraum. Aus diesen Zahlen wird gefolgert, dass mehr Menschen flüchten, um ihre Lebensqualität zu verbessern und nicht mehr, um zu überleben. 2001 sagten nur 19,4 % der befragten Flüchtlinge, ihr Einkommen in Nordkorea sei „genügend“ gewesen. Fünfzehn Jahre später beträgt dieser Wert 55,9 %.[8] Des Weiteren stiegen die politisch motivierten Fluchten an: von 6,2 % im Jahr 2001 auf 17,5 % im Jahr 2016.[8]

Resettlement-Programm

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Dem südkoreanischen Gesetz nach sind nordkoreanische Flüchtlinge südkoreanische Staatsbürger.[1] Demnach erhalten sie kurz nach ihrer Ankunft in Südkorea auch südkoreanische Dokumente.[9] Allerdings findet zuvor noch eine formelle Untersuchung statt, um herauszufinden, ob es sich tatsächlich um einen nordkoreanischen Flüchtling handelt.[10] Erwähnenswert ist auch, dass nicht alle Nordkoreaner automatisch Südkoreas Schutz genießen; hat der Flüchtling eine kriminelle Vergangenheit bekommt er nicht die südkoreanische Staatsbürgerschaft.

Die Flüchtlinge werden nach ihrer Ankunft zunächst vom südkoreanischen Geheimdienst überprüft, vor allem dahingehend, ob sie eine Gefahr darstellen und ob sie tatsächlich aus Nordkorea stammen.[1] Dies kann bis zu 6 Monaten dauern. Nach diesem Prozess werden die Flüchtlinge in eine Einrichtung namens Hanawon gebracht. Dort werden sie über 12 Wochen unterrichtet, u.a. in koreanischer Geschichte, Demokratie, Marktwirtschaft und erhalten dabei psychologische Betreuung.[1] Nachdem sie Hanawon verlassen erhalten sie eine einmalige Eingliederungszahlung und Wohnungszuschuss als auch einen Ansprechpartner, die sie für zwei Jahre unterstützt.[1] Es gibt keine zentralisierte Anlaufstelle, das alle Eingliederungsprogramme steuert. Stattdessen sind die Hilfsmaßnahmen auf einzelne Ministerien und Regierungsorganisationen verteilt.[1]

Einrichtung Hauptaufgaben
Ministry of Unification Hanawon, housing assignment, resettlement payment, family registration, Korea Hana Foundation, Hana Center
National Police Agency Schutz (für sechs Monate)
Ministry of Education National Center for Multi-cultural Education, alternative schools, preferential admission programs, tuition support
Ministry of Employment and Labor vocational training, management of training agencies, employment protection
Ministry of Health and Welfare Sozialversicherung, medizinische Versorgung
Ministry of Gender Equality and Family Migrant Youth Foundation
Municipal and Provincial Authorities residential protection, certificate issuance, and other administrative assistance
Quelle: Sung Jiyoung & Go Myong-Hyun, 2014.[1]

Geschichte

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Von 1910 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 stand Korea unter japanischer Herrschaft.[2] In der Folge wurde Korea am 38. Breitengrad in eine sowjetische Besatzungszone im Norden und eine amerikanische Besatzungszone im Süden geteilt. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung Koreas lebte innerhalb der amerikanischen Besatzungszone, die Industriezentren und Ressourcen befanden sich im Norden. Dies trug auch zur anfänglichen wirtschaftlichen Überlegenheit des Nordens bei.[2] Dennoch migrierten bis zur Gründung der Staaten Nord- und Südkorea im Jahr 1948 ein Drittel der Bevölkerung aus dem Norden in den Süden.[2] Dies waren Zwangsarbeiter und politisch Verfolgte, wie Landbesitzer, Geschäftsleute und politische Gegner von Kim Il-sung.[2] Aus dem Süden siedelten im gleichen Zeitraum nur etwa 4000 Menschen in den Norden über, meist aus politischer Überzeugung.[2] Von 1950 bis 1953 befanden sich die beiden Länder im Krieg. Danach wurde die demilitarisierte Zone errichtet.[2] 1953 kam es nach Kriegsende zu Gefangenenaustauschen.[2] Bis in die 1990er waren die Flüchtlingszahlen aus Nord- nach Südkorea vergleichsweise gering, zum einen aufgrund der Grenzkontrollen, zum anderen wegen der ökonomischen Stärke.[9][2] Es waren jährlich zwischen fünf und zehn Personen aus der nordkoreanischen Elite, die dem Süden wertvolle Informationen liefern konnten.[9][2] Außerdem setzte die Regierung um Süden diese Flüchtlinge auch zu Propagandazwecken ein.[2] 1991 kam es zur Auflösung der Sowjetunion und von 1994 bis 1998 kam es zur großen Hungersnot in Nordkorea.[2] Diese Lage führte zu größerer Handels- und Reisefreiheit für Nordkoreaner und die Flüchtlingszahlen in den Süden stiegen stark an. Die wirtschaftliche Liberalisierung der Volksrepublik China seit 1978 und der Zusammenbruch der Grenzkontrollen ermöglichten die Flucht vor allem für Menschen aus den Grenzregionen, die stark von der Hungersnot betroffen waren. China begegnete den nordkoreanischen Flüchtlingen anfangs positiv, da viele Chinesen zur Zeit der Kulturrevolution in Nordkorea Zuflucht fanden.[11][2]

Durch die Veränderung der Flüchtlingsdemografie veränderte sich auch die Haltung der südkoreanischen Regierung.[9] Als noch wenige Flüchtlinge der nordkoreanischen Elite kamen, ermunterte die Regierung Südkoreas Nordkoreaner zur Flucht.[9] Als jedoch vermehrt verarmte Bevölkerungsgruppen kamen, die sich schlechter integrierten, wandte sich die südkoreanische Regierung von dieser Politik ab und ermunterte nicht mehr zur Flucht.[9] Park Kritik.

Kriterum/Jahr bis 1998 bis 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 (vorl.) Gesamt
Männlich 831 565 510 474 626 424 515 573 608 662 591 795 404 369 305 251 213 000000000008716.00000000008.716
Weiblich 116 478 632 811 000000000001272.00000000001.272 960 000000000001513.00000000001.513 000000000001981.00000000001.981 000000000002195.00000000002.195 000000000002252.00000000002.252 000000000001811.00000000001.811 000000000001911.00000000001.911 000000000001098.00000000001.098 000000000001145.00000000001.145 000000000001092.00000000001.092 000000000001024.00000000001.024 823 000000000021114.000000000021.114
Gesamt 947 000000000001043.00000000001.043 000000000001142.00000000001.142 000000000001285.00000000001.285 000000000001898.00000000001.898 000000000001384.00000000001.384 000000000002028.00000000002.028 000000000002554.00000000002.554 000000000002803.00000000002.803 000000000002914.00000000002.914 000000000002402.00000000002.402 000000000002706.00000000002.706 000000000001502.00000000001.502 000000000001514.00000000001.514 000000000001397.00000000001.397 000000000001275.00000000001.275 000000000001036.00000000001.036 000000000029830.000000000029.830
Frauenanteil 12 % 46 % 55 % 63 % 67 % 69 % 75 % 78 % 78 % 77 % 75 % 70 % 72 % 76 % 78 % 80 % 80 % 71 %
Quelle: Wiedervereinigungsministerium, 2016.[12]

Waren anfangs unter den wenigen Flüchtlingen der Elite vor allem Männer, sind mittlerweile etwa 80 % aller Flüchtlinge Frauen. Das Wiedervereinigungsministerium begründet das dadurch, dass Frauen relativ mehr Freiheiten haben, sich innerhalb des Landes zu bewegen.[8] Wenn Männer nicht auf der Arbeit erscheinen, wird nach ihnen gesucht. Frauen sind jedoch befreit von solchen Verpflichtungen und können relativ einfach die Grenze zu China überqueren.[13] Männer absolvieren über zehn Jahre ihren Militärdienst.[13]

Mehr als 50 % der Flüchtlinge kommen aus der Provinz Nord-Hamgyŏng, die direkt an der chinesischen Grenze liegt.[14]

Herausforderungen bei der Integration

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Die Kommunikation stellt für viele Aussiedler aus Nordkorea anfangs ein Problem dar. In den Jahren der Teilung hat sich die koreanische Sprache in den beiden Ländern unterschiedlich entwickelt. Während das Südkoreanische durchsetzt ist von Anglizismen, sind diese dem Nordkoreanischen fremd. Es existieren aber auch diverse Gruppen, die sich dafür einsetzen, Nordkoreanern den Einstieg in Südkorea zu erleichtern. So wurde die Smartphone-App Univoca (글동무 Geuldongmu) programmiert, mit der man südkoreanische Texte fotografieren kann und diese schließlich ins Nordkoreanische „übersetzt“ werden.[15][16]

Physische Unterschiede zwischen nordkoreanischen Flüchtlingen und Südkoreanern

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Nordkoreanische Flüchtlingskinder sind i.d.R. kleiner als ihre südkoreanischen Altersgenossen und wiegen weniger. Eine Studie von Pak (2010) unter 1406 nordkoreanischen Flüchtlingskindern zeigt, dass nordkoreanische Jungen durchschnittlich 10,1 cm und Mädchen 7,2 cm kleiner als südkoreanische Kinder in diesem Alter waren.[17][1] In Sachen Gewicht waren Jungen 11,1 kg und Mädchen 3,8 kg leichter.[17][1] Zudem setzte aufgrund von Mangelernährung die Pubertät erst später ein.[17][1] Außerdem zeigte sich in der Studie, dass die Körpergröße abhängig ist von dem Alter, in dem die Person flüchtet. Je früher die Flucht, desto größer wird das Kind.[17][1] Allerdings sei die Ernährung vieler Flüchtlingskinder auch in Südkorea nicht gut.[18][1]

Posttraumatische Belastungsstörung und soziale Unterstützung

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Schulabbruch und Arbeitslosigkeit

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Die Beschäftigungsquote der nordkoreanischen Flüchtlinge stieg von 36,9 % (2007) auf 54,6 (2016).[8]

Viele Flüchtlinge sollen auch vorsätzlich arbeitslos bleiben wollen, da sie häufig mehr Geld durch das Wohlfahrtssystem als durch Arbeit bekommen.[13] Weibliche Flüchtlinge arbeiten bspw. meist in Restaurants und erhalten dann auch meist den Mindestlohn.[13] Männer hingegen arbeiten meist als Arbeitskräfte in Vollzeit und erhalten ein höheres Einkommen.[13]

Vorurteile

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Nordkoreanische Flüchtlinge haben in Südkorea auch mit Vorurteilen und Diskriminierung zu kämpfen.[19] Nach Ju Hui Judy Han von der University of Toronto gebe es in Südkorea die Auffassung, dass alle nordkoreanischen Frauen auf ihrer Flucht Opfer der „unmoralischen“ Sexindustrie wurden und dies werfe ein kulturelles Stigma auf die Frauen.[3] Außerdem gelten nordkoreanische Frauen als weniger verdorben durch Statussymbole und Feminismus und auch als hübscher. Dies führe zu einer Fetischisierung nordkoreanischer Frauen in Südkorea.[3]

In Südkorea erhalten nordkoreanische Flüchtlinge einen südkoreanischen Personalausweis (주민등록증 Jumin Deungnok Jeung).[20] Es gibt keine rechtliche Unterscheidung zwischen Süd- und Nordkoreanern.[20] Diese zeigt auch eine dreizehnstellige Registrierungsnummer. Die zweite und dritte Ziffer der letzen sieben Ziffern geben Aufschluss über den Ort der Registrierung.[20] Früher war es für nordkoreanische Flüchtlinge die Nummer der Stadt Anseong, 25.[20] So konnten die Flüchtlinge identifiziert werden und Menschen die in Ansung registriert oder gar geboren wurden, hatten mit anti-nördlichen Vorurteilen zu kämpfen. Dazu gehören Schwierigkeiten einen Arbeitsplatz zu finden oder ein Visum für China zu erhalten.[20] Im Juni 2007 wurden die Registrierungsregelung jedoch geändert und die Nummern zeigen nun den Code für den ersten Wohnort der Flüchtlinge, nachdem sie Hanawon verlassen haben.[20] Ein Vertreter der südkoreanischen Botschaft in Ottawa teilte mit, dass das Gesetz 2010 so verändert wurde, dass es durch Personalausweise nicht mehr möglich sei, festzustellen, ob eine Person ein nordkoreanischer Flüchtling sei.[20]

Rückkehr nach Nordkorea

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Einige Flüchtlinge wollen nach wieder nach Nordkorea zurückkehren.[21] Eine direkte Ausreise von Südkorea nach Nordkorea ist jedoch nicht möglich. Ein Grund ist die Fremde, die Nordkoreaner in Südkorea verspüren. Zudem haben einige Flüchtlinge auch nie geplant nach Südkorea zu kommen, sondern erhielten von Schleppern Versprechungen über Geld, dass sie im Süden erhalten würden.[22] Flüchtlinge aus Nordkorea werden in Südkorea automatisch Staatsbürger, und ohne Erlaubnis der Regierung können Südkoreaner nicht nach Nordkorea reisen.[22]

Auch Film befassen sich mit der Situation nordkoreanischer Flüchtlinge in Südkorea. Vor allem zu nennen sie hier der Film The Journals of Musan (2011) von Park Jung-bum. Dieser basiert auf dem Leben eines Freundes des Regisseurs Park Jung-bum, dem nordkoreanischen Flüchtling Jeon Seung-chul. Es schildert sein Leben in Südkorea, den Schwierigkeiten, einen Job zu finden, Diskriminierung, Armut. Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen auf diversen Filmfestspielen. Der 2008 erschienen Film Crossing von Kim Tae-gyun befasst sich mit der Flucht eines Nordkoreaners nach Südkorea, der dort jedoch eher zufällig landet nachdem er in China Medikamente für seine kranke Frau beschaffen wollte.

Fernsehsendungen

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Seit 2011 widmen sich vermehrt Fernsehsender nordkoreanischen Flüchtlingen. In diesem Jahr wurden die Sendeanstalten Channel A und TV Chosun gegründet, die provokative Themen suchten, um Zuschauerzuspruch zu erlangen.[23] Channel A etablierte das Format Now On My Way to Meet You (이제 만나러 갑니다 Ije Mannareo Gamnida), in dem weibliche Flüchtlinge über Mode, Schönheit und Musik sprechen. Ein Ziel der Sendung sei es, das Vorurteil auszuräumen, Nordkoreanerinnen hätten kein Modebewusstsein. Zur frühen Besetzung zählten Park Yeonmi, Lee Hyeonseo und Kim Eunsun, die durch ihre Biografien, Vorträge und Auftritte international Bekanntheit erlangten und als Menschrechtsaktivistinnen aktiv sind.

Aufgrund des Erfolges der Sendung folgten weitere Formate: Love Reunification: Namnam Bungnyeo (애정통일 남남북녀, TV Chosun), Jalsarabose (잘살아보세, Channel A) und Moranbong Club (만나면 흥하리! 모란봉클럽, TV Chosun). Diese Sendungen zeigen ein Bild abseits der Politik und Drohungen, doch Kritiker behaupten, sie würden Falschbehauptungen verbreiten und mit Vorurteilen spielen.[23] Den Sendern wird vorgeworfen, dass die Informationen der Flüchtlinge falsch seien oder die Geschichten übertrieben werden, um den Unterhaltungswert zu erhöhen.[23]

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Anmerkungen

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  1. Dies ist eine Gesamtanzahl, aller nordkoreanischen Flüchtlinge, die nach Südkorea kamen. Darin enthalten sind auch möglicherweise bereits verstorbene Menschen oder welche, die nach Nordkorea zurückgekehrt sind. Da allerdings die meisten innerhalb der letzten 20 Jahre nach Südkorea kamen, kann davon ausgegangen werden, dass die Zahl im Groben auch den tatsächlichen Stand der nordkoreanischen Flüchtlinge in Südkorea ausdrückt.
  2. Weitere Bezeichnungen sind zu finden in South Korea’s Government Policy on North Korean Defectors. In: Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet. Korean Minjok Leadership Academy, 2009, abgerufen am 18. November 2016 (englisch).

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m Sung Jiyoung, Go Myong-Hyun: Resettling in South Korea: Challenges for Young North Korean Refugees. In: The Asan Institute for Policy Studies. Band 24/2014, 8. August 2014 (online).
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Norbert Eschborn, Ines Apel: Nordkoreanische Flüchtlinge in Südkorea. Belastende Flucht und schwierige Integration. In: KAS Auslandsinformationen. Band 8/2014. Berlin 25. August 2014, S. 64–91 (online).
  3. a b c d e Gianluca Spezza: Are North Koreans ‘free’ after they defect? In: NK News. 9. Juni 2014, abgerufen am 23. März 2015 (Interview mit der Autorin zu ihrem Artikel → Ju Hui Judy Han: Beyond Safe Haven. A Critique of Christian Custody of North Korean Migrants in China. In: Critical Asian Studies. Band 45, Nr. 4, 18. November 2013, S. 533–560, doi:10.1080/14672715.2013.851153.).
  4. Lucy Craft: TV drama from South saturates black market in North Korea, bringing hope, and risk. In: CBS NEWS. 10. Dezember 2013, abgerufen am 23. November 2016 (englisch).
  5. Lee Sang Yong: SBS Drama 'Dr. Stranger' Getting Northern Viewers. In: Daily NK. 18. Juni 2014, abgerufen am 23. November 2016 (englisch).
  6. Je Son Lee: Do North Koreans like K-pop? In: NK News. 17. Juni 2015, abgerufen am 23. November 2016 (englisch).
  7. South Korea’s Government Policy on North Korean Defectors. In: Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet. Korean Minjok Leadership Academy, 2009, abgerufen am 18. November 2016 (englisch).
  8. a b c d e Yoon Min-sik: Number of NK defectors tops 30,000: ministry. In: The Korea Herald. 13. November 2016, abgerufen am 18. November 2016 (englisch).
  9. a b c d e f Andrei Lankow: Bitter Taste of Paradise: North Korean Refugees in South Korea. In: Stephan Haggard, Marcus Noland (Hrsg.): The North Korean Refugee Crisis: Human Rights and International Response. U.S. Committee for Human Rights in North Korea, Washington, D.C. 2006, ISBN 0-9771111-1-3, S. 53–72 (hrnk.org [PDF; 1,2 MB; abgerufen am 19. November 2016]).
  10. Evaluation for nationality. In: Hi Korea. 16. Oktober 2008, abgerufen am 10. November 2016 (englisch).
  11. Andrei Lankow: North Korean Refugees in Northeast China. In: Asian Survey. Band 44, Nr. 6, 2004, S. 856–873, JSTOR:10.1525/as.2004.44.6.856.
  12. 북한이탈주민 입국인원 현황. Ministry of Unification, abgerufen am 17. November 2016 (englisch).
  13. a b c d e Shinui Kim: Why are the majority of North Korean defectors female? In: NK News. 31. Juli 2013, abgerufen am 23. März 2015.
  14. Fyodor Tertitskiy: The flaws and biases in North Korean studies. Regional overrepresentation, the language barrier and ignorance of sources holds back field. In: NK News. 8. Juli 2016, abgerufen am 25. November 2016 (englisch).
  15. 글동무. In: Google Play. Abgerufen am 11. Oktober 2016.
  16. JH Ahn: Bridging the app: South-North Korean translator launched. In: NK News. 24. März 2015, abgerufen am 24. März 2015 (englisch).
  17. a b c d Pak Sunyoung: The growth status of North Korean refugee children and adolescents from 6 to 19 years of age. In: Economics & Human Biology. Vol. 8, Nr. 3, 2010, S. 385–395.
  18. Seul Ki Choi, Sang Min Park, Hyojee Joung: Still life with less: North Korean young adult defectors in South Korea show continued poor nutrition and physique. In: Nutrition Research and Practice. 2010, S. 136–141 (online).
  19. Michael Hänel: Flüchtlinge aus Nordkorea. Alles andere als willkommen. In: Deutschlandfunk. 15. Juli 2014, abgerufen am 23. November 2016.
  20. a b c d e f g Democratic People's Republic of Korea/Republic of Korea: Whether North Korean defectors to South Korea are issued government documents that indicate they are genuine defectors. In: UNHCR. Canada: Immigration and Refugee Board of Canada, 29. Februar 2012, abgerufen am 25. November 2016 (englisch).
  21. Choe Sang-Hun: North Korean Defector, ‘Treated Like Dirt’ in South, Fights to Return. In: The New York Times. 5. August 2017, abgerufen am 19. August 2018 (englisch).
  22. a b Benjamin Haas: 'Forever strangers': the North Korean defectors who want to go back. In: The Guardian. 26. April 2018, abgerufen am 19. August 2018 (englisch).
  23. a b c Sung So-young: With more defectors on TV, stereotypes persist. In: Korea JoongAng Daily. 6. Dezember 2015, abgerufen am 4. November 2016 (englisch).