Benutzer:Coifuin/Francisco C. Goldschmidt

Studium

Francisco C. Goldschmidt, 1981 in Santiago de Chile geboren, studierte Komposition bei Cirilo Vila und Aliocha Solovera an der Universität von Chile. Später absolvierte er an derselben Universität einen Masterstudiengang in Theorie und Kunstgeschichte unter der Leitung des Philosophen Sergio Rojas. Seit 2011 lebt er in Deutschland, wo er ein Master- und Konzertexamen in Instrumentaler Komposition an der Hochschule für Musik und Tanz Köln Köln bei Johannes Schöllhorn absolvierte.


Künstlerischer Werdegang

In seinem Werk ist eine besondere Faszination für Solo- und Kammermusik im reduzierten Format zu bemerken. Die interne Mehrstimmigkeit der Einzelstimmen, die Verwendung von Resonanzen und die intensive Verflechtung heimlicher Gesänge sind kennzeichnend für sein Werk. Plötzliche Wechsel des Temperaments und des Tempos führen zu einer divergenten und ambivalenten Musik, die stets von Zerbrechlichkeit geprägt ist. Die Frage der permanenten Bifurkation, der Identitätslosigkeit, der Isolation, der Orientierungslosigkeit und des Labyrinths sind Themen, die sein Werk durchziehen. Andererseits sind sowohl die Arbeit mit Verstärkung und Verräumlichung von Klang als auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Videokünstler:innen ein wesentlicher Bestandteil seines künstlerischen Vorhabens.

Seine Kompositionen wurden des Weiteren aufgeführt von Ensembles wie dem mdi ensemble (Italien), dem Spóldzielnia Muzyczna (Polen), dem Ensemble Lucilin (Luxemburg), dem TimeArt Studio (Taiwan), dem Ensemble Exophonie Tokyo (Japan), dem Colectivo Azul, dem Ensamble Contemporáneo UC (Chile), dem Fukio Saxophonquartett, dem Neuen Ensemble Hannover, MAM.manufaktur für aktuelle musik, dem Kommas Ensemble, hand werk, IEMA, Studio–MusikFabrik, Cologne Guitar Quartet, dem Ensemble KNM Berlin, dem Ensemble Recherche (alle DE), sowie dem Vertixe Sonora Ensemble (Spanien) und dem Friends of Mata (USA).

Seit 2015 arbeitet Goldschmidt als künstlerischer Leiter des Kommas Ensembles in Köln, einem Projekt, das darauf abzielt, die deutsche Musikszene diverser zu machen, indem es Uraufführungen junger lateinamerikanischer Komponist*innen in sein Programm aufnimmt, die sich der gegenkulturellen Bewegung verschrieben haben und damit auf die aktuelle Situation der Repression und Ungleichheit in der Region reagieren.

Für 2022 ist die Uraufführung seines Monodramas «ELOY –Musik mit Bildern der Isolation» geplant; einhundert Minuten Instrumentalmusik, die er seit 2013 bis heute als work in progress komponiert hat, basierend auf dem gleichnamigen Roman des chilenischen Schriftstellers Carlos Droguett.


Ehrungen und Stipendien

Seine Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter: Finalist beim Luis Advis Orchesterwettbewerb 2007 in Chile; Preis beim NRW Landesmusikrat– Gürzenich Orchesterwettbewerb 2011; Chilenisches CNCA–Stipendium 2012/13 und 2015/16; RheinSilver–Award–2014 der New Talents Biennale in Köln; Zweiter Preis beim Felix–Mendelssohn–Bartholdy Hochschulwettbewerb 2014 in Berlin; Teilnahme beim SWR–Orchesterworkshop 2012 und 2016 des SWR Sinfonieorchesters Stuttgart; Bernd–Alois–Zimmermann–Stipendium 2016 der Stadt Köln; Stipendiatenaufenthalt Schöppingen 2019; Preis Forum junger–Komponisten 2020 der Bayerischen Akademie der Schönen Künste München. Zudem wurde seine Musik auf verschiedenen Festivals aufgeführt, u.a. dem UC–Festival in Santiago de Chile, Concerts–Lab in Tokio, Ciclo–Cervantes in Buenos Aires, MATA–Festival in New York, Ensems in Valencia, WERFT, ROSO Festival und Acht Brücken in Köln.