Catherine Jane Clarke ist Professorin für Theoretische Astrophysik an der Universität Cambridge und Fellow des Clare College in Cambridge.[1] Im Jahr 2017 wurde sie als erste Frau mit der Eddington-Medaille der Royal Astronomical Society ausgezeichnet. Im Jahr 2022 wurde sie erste Direktorin des Instituts für Astronomie in Cambridge.[2]

Clarke immatrikulierte sich 1980 für ein naturwissenschaftliches Studium am Clare College in Cambridge, wo sie 1983 ihr Grundstudium abschloss. Anschließend studierte sie an der Universität Oxford, wo sie 1987 mit einer Arbeit über Doppelsterne unter der Leitung von Geoffrey Bath zum Doktor der Philosophie promoviert wurde.[3] Ihre Doktorarbeit trug den Titel „Accretion disc structure in binary star and galactic potentials“.[3]

Karriere und Forschung

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Clarke erforscht astrophysikalische Strömungsdynamik, einschließlich Akkretion und protoplanetärer Scheiben sowie Sternwinde. Sie war die erste Wissenschaftlerin, die demonstrierte, wie die Bildung von protoplanetaren Scheiben um junge Sterne mit geringer Masse durch ihr Strahlungsfeld bestimmt wird. Dies entfernt Material aus der Scheibe und ist integral für verschiedene Modelle der Planetenentstehung und -migration.[4] Clarke verwendet hydrodynamische Simulationen, um die Physik der Photoevaporation zu studieren.

Im Jahr 2001 wurde sie mit dem Pilkington-Preis der Universität Cambridge für Lehren und Lernen ausgezeichnet.[5] Gemeinsam mit Bob Carswell verfasste sie 2014 das Lehrbuch „Principles of Astrophysical Fluid Dynamics“, eine Einführung in die Fluiddynamik, die für das Verständnis astronomischer Phänomene erforderlich ist.[6] Sie entwickelte den entsprechenden Studiumskurs 1996 und hielt ihn zwischen 1996 und 1999.[8] 2015 trug sie zum Buch „Dynamics of Young Star Clusters and Associations“ bei.

In ihren jüngsten Arbeiten kombiniert sie analytische Beobachtungen und hydrodynamische Simulationen bei der Entdeckung von Exoplaneten.[2] 2017 wies sie den ersten Beweis für die Fotoverdampfung einer äußeren Scheibe bei einem Stern mit geringer Masse nach. Bei dem untersuchten Stern handelte es sich um IM Lupi, der nachweislich einen CO-(Kohlenmonoxid-)Halo besitzt, der sich über 1000 AE hinaus erstreckt.[7] Clarke identifizierte einen jungen Stern mit vier Planeten in der Größe von Jupiter und Saturn, die ihn umkreisen.[8]

Der Stern, CI Tauri, beherbergt den ersten Kandidaten für einen sogenannten hot Jupiter in einem protoplanetaren Scheibensystem.[9] Sie nutzte das Atacama Large Millimeter Array, um nach nahen Planeten zu suchen. Der nächstgelegene befindet sich auf einer Umlaufbahn, die der von Merkur entspricht, während der am weitesten entfernte Planet eine Umlaufbahn hat, die dreimal so groß ist wie die von Neptun. Die beiden äußeren Planeten haben eine ähnliche Masse wie die Sonne.[9] Sie wies nach, dass die Nähe zu nahen Sternen die Lebensdauer protoplanetarer Scheiben beeinflusst.[10] Sie ist Herausgeberin der Elsevier-Zeitschrift „New Astronomy Reviews“.[11] Clarke ist zudem Mitglied der Internationalen Astronomischen Union.

Zu Clarkes weiteren Forschungsinteressen gehören die Eigengravitation in der Scheibenentwicklung und die Bildung von sogenannten Braunen Zwergen in instabilen Mehrfachsystemen.

Einzelnachweise

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  1. Fellows of Clare College – Clare College Cambridge. 8. August 2020, abgerufen am 15. Februar 2024.
  2. a b People at the Institute. Institute of Astronomy, abgerufen am 15. Februar 2024.
  3. a b Accretion disc structure in binary star and galactic potentials. In: WorldCat.org. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  4. Glynn Thomas: 2017 Eddington Medal in Astronomy. 13. Januar 2017, abgerufen am 15. Februar 2024 (englisch).
  5. All Prize Winners. Cambridge Centre for Teaching and Learning, archiviert vom Original am 11. April 2019; abgerufen am 15. Februar 2024.
  6. C. Clarke, B. Carswell: Principles of Astrophysical Fluid Dynamics (= Principles of Astrophysical Fluid Dynamics). Cambridge University Press, 2007, ISBN 978-0-521-85331-6 (englisch, google.es [abgerufen am 15. Februar 2024]).
  7. Thomas J. Haworth, Stefano Facchini, Cathie J. Clarke, L. Ilsedore Cleeves: First evidence of external disc photoevaporation in a low mass star forming region: the case of IM Lup. In: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society: Letters. Band 468, Nr. 1, 14. März 2017, ISSN 1745-3925, S. L108–L112, doi:10.1093/mnrasl/slx037.
  8. Giant planets around young star raise questions about how planets form. 15. Oktober 2018, abgerufen am 15. Februar 2024 (englisch).
  9. a b C. J. Clarke, M. Tazzari, A. Juhasz, G. Rosotti, R. Booth, S. Facchini, J. D. Ilee, C. M. Johns-Krull, M. Kama, F. Meru, L. Prato: High-resolution Millimeter Imaging of the CI Tau Protoplanetary Disk: A Massive Ensemble of Protoplanets from 0.1 to 100 au. In: The Astrophysical Journal Letters. Band 866, Nr. 1, 4. Oktober 2018, ISSN 2041-8205, S. L6, doi:10.3847/2041-8213/aae36b.
  10. Department for Physics and Astronomy. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  11. Browse journals and books. In: ScienceDirect.com. Abgerufen am 15. Februar 2024.


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