Benutzer:Cornelius Frömmel/Hermann Behr (Komponist, 1849)
Ernst Hermann Behr
Ernst Hermann Behr (* 28. Dezember 1849 in Meißen; † 3. Februar 1910 in Borna) war ein Komponist und Oberlehrer am Königlichen Lehrerseminar Borna.
Leben
Über seine frühe musikalische Erziehung ist nichts sicheres bekannt. Seine Ausbildung zum Lehrer und im Klavier-/Orgelspiel und Gesang erhielt er am Königlichen Lehrerseminar in Dresden-Friedrichstadt. Nach der 6jährigen Seminarzeit wurde er Hilfslehrer in Mittelndorf bei (Bad) Schandau, später Hauslehrer in Bodenbach an der Elbe (heute Děčín, Tschechien). 1874 wurde er an das Königliche Lehrerseminar in Borna berufen[1] , im Schuljahr 1880/81 daselbst zum Oberlehrer [2] und 1905 wurde er zum Königlichen Musikdirektor berufen. Am 3. Februar 1910 verstarb Hermann Behr in Borna[3].
Im Nachlass von Arno Laube (1880 -1947, Kantor der Stadtkirche Borna 1907-1935), der u.a. im Museum der Stadt Borna aufbewahrt ("Concepte und urkundliche Schreiben zur Bornaer Musikgeschichte" enthalten in: "Musik und Musiker am Lehrerseminar zu Borna" - Autor: Arno Laube (Museum der Stadt Borna, Inventar-Nr.: 07-01292 D) wird, findet sich auf den Seiten 21 bis 35 des handgeschriebenen Textes „Die Musiklehrer vom Seminar Borna 1863-1927“ die Ausführungen zu Hermann Behr.
Werk und Wirken
Er unterrichtete am Königlichen Lehrerseminar Borna schwerpunktmäßig Klavier-, Orgel- und Violinspiel, Harmonielehre, Gesang aber auch Geschichte und Naturbeschreibung. .
Neben seinen Verpflichtungen im Königlichen Lehrerseminar hat Hermann Behr das Kulturleben der Stadt Borna als Organisator, Komponist, Klavier- und Orgelspieler, Sänger, Arrangeur, Textdichter, Musikkritiker und auch Zeichner[4]bereichert.
Kompositionen bzw. Notendrucke (eine Übersicht und die dazugehörigen Fundorte finden sich am Ende des Textes) von H. Behr in der Bornaer Zeit sind 1884 bis 1905, Nachdrucke bis 1921 nachweisbar. Sein (kleines) überlieferte Oeuvre zeichnet sich weder durch auffällige Virtuosität noch durch ausschweifende Harmonik aus, sondern entspricht einem an der Klassik, des Biedermeier und auch der (Früh)Romantik geschulten Komponisten. Seine Werke sind im Ton volkstümlich und entsprechen der Salonmusik des 19. Jahrhunderts.
Werke Hermann Behrs und ihre Fundstellen
Musikalische Werke mit Opuszahl und Web-link
„Drei Lieder für Bariton mit Pianoforte“ (Op. 9). Schlossbibliothek (jetzt Landesbibliothek) Coburg Mus 665.2: http://digital.bib-bvb.de/webclient/DeliveryManager?custom_att_2=simple_viewer&pid=20766382, Abgerufen am 11. Juli 2024. Staatsbibliothek Berlin DMS 90612
„Am Strande“ (Op. 10) Dichtung von August Sturm Sopran und Klavier Maria Focke zugeeignet; Verlag Harschan Borna, Sign. Schlossbibliothek (jetzt Landesbibliothek) Coburg Mus 665.3; auch als Digitalisat zugänglich:http://digital.bib-bvb.de/webclient/DeliveryManager?pid=20766400&custom_att_2=simple_viewer. Abgerufen am 11. Juli 2024.
Musikalische Werke mit Opuszahl und ohne Web-link
Der Frühling. Zehn charakteristische Variationen für Pianoforte über das Kinderlied „Da ist der, da ist er, liebliche Mai“‘ (Op. 8, vor 1900) Verlag Harschan Borna/Leipzig; Sign. Schlossbibliothek (jetzt Landesbibliothek) Coburg Mus 665.1
Musikalische Werke ohne Opuszahl und ohne Web-link
„Neuen Weisen das Christkind zu preisen“, (1899/1900 und 1905, Verlag Otto Veit Borna, im Besitz des Autors; Berliner Staatsbibliothek DMS 90610.
„Frisch gesungen. Eine Sammlung von Volksliedern, Chorälen und daran anschließenden Übungen zur Erlernung des Tontreffens, der Tonbildung und der Ansprache. Zum Gebrauche in Volksschulen“. (1888) Verlag Harschan Borna/Leipzig. In Form von 4 Heften in zwei Büchern: Bornaer Museum; Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) 1. Mus 8.5781.
„14 Weihnachtslieder mit leichter Klavierbegleitung“ Verlag Harschan Borna/Altenburg; Museum Stadt Borna, unvollständig Inv-07/10415
„Das alte Lied“ Dichtung Heinrich Seidel. Eine Singstimme und Klavier Verl. Otto Veit (Verlagsjahr unbekannt) Staatsbibliothek Berlin DMS 90611. Als Abschrift in dem handschriftlichen Text (Nachlass) von Arno Laube, Museum Stadt Borna, enthalten.
„Märchenlieder Ein musikalisches Bilderbuch“ Verlag Otto Veit Borna (nach 1901); Verlag Steingräber (1921); Staatsbibliothek Berlin DMS 90609, 2. Auflage Staatsbibliothek Berlin DMS 190294; Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) Mus. 4.2116
„Theoretisch/praktische Anleitung zur Aufführung von Choralvorspielen, Zwischenspielen und Modulationen von 17 Choralvorspielen“ Verlag Harschan Borna/Leipzig (1886), Musikhochschule Lübeck Sign. A Noten D104 Beh-4 1.1A.
„Dein König kommt“ Lied für gemischten Chor, Text Rückert (als Druck nicht nachweisbar), als Abschrift in dem handschriftlichen Text (Nachlass) von Arno Laube aufgenommen, Museum der Stadt Borna, Inventar-Nr.: 07-01292.
Literatur
[1]Bericht über das Königliche Lehrseminar zu Borna 1873/75 https://digital.slub-dresden.de/data/kitodo/beriubdak_40232000X-18730000/beriubdak_40232000X-18730000_tif/jpegs/beriubdak_40232000X-18730000.pdf Abgerufen am 11. Juli 2024.
[2]Bericht über das Königliche Schullehrerseminar zu Borna 1880/81, https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/132509/11 S. 4 ff Abgerufen am 11. Juli 2024.
[3] Todesanzeige im Tageblatt für den amtshauptmannschaftlichen Bezirk Borna 5.2.1910, Nr. 29 ; 9. Jahrgang S.1
[4] Thomas Bergner. Verlag B. Heinecke „Gruß aus Borna - Liebe Ansichtskartengrüße aus Borna und seinen Ortsteilen“, Thomas Bergner, Südraumverlag Borna, 2014