Die Liste der Brockenwirte enthält Aufstellung aller Betreiber, Pächter und Wirte des Brockenhauses bzw. Brockenhotels auf dem Brocken.
Chronologie der Brockenbebauung
BearbeitenDie Geschichte der Brockenwirte hängt eng mit der Bebauung des Brockens zusammen.
- Bauten auf der Heinrichshöhe[1]
- 1743 Bau des ersten Gebäudes auf der Heinrichshöhe
- Bauten auf dem Brockengipfel
- 1736 Bau des Wolkenhäuschens
- 1800 Bau des ersten Hauses auf dem Brockengipfel
- 1859 Brockenhaus durch Brand zerstört
- 1860 Neues Brockenhaus, ab 1873 Bezeichnung Brockenhotel
- 1908 Brockenhotel hat 80 Fremdenzimmer
- 1945 Zerstörung Brockenhotel
- 1952-1960 Wiederaufbau eines Touristenhotels
- 1961-1989 Sperrzone
Chronologie der Brockenwirte
BearbeitenFolgende Personen waren Wirte auf dem Brocken
Bauten auf der Heinrichshöhe
- um 1750 Johann-Ernst Marholtz
- von 1764–1769 Johann-Peter Müller
- 1778 Christian Otto
- 1781 Johann-Gottfried Reich
Bauten auf dem Brockengipfel
- von 1800-1834 Johann Friedrich Christian Gerlach
- von 1834-1850 Carl Eduard Nehse (*1793–?†1855)
- von 1851-1875 Emanuel Köhler
- von 1875-1896 Gustav Schwanecke (*?–†1902)
- von 1896-1908 Brüning
- von ... Witwe Brüning
- von 1908-1927 Rudolf Schade
- von ...-1945 Witwe Charlotte Schade
Kriegsauswirkungen ohne Bewirtung
- 1954 Walter Brüninghaus
- 1960 Frau Beier
Von 1961-1989 war der Brocken Sperrgebiet
- von 1990-2016 Hans Steinhoff
- von 2016-heute Daniel Steinhoff
http://www.briefmarkensammler-verein-goettingen.de/Fachartikel/Brockenphilatelie_2006.pdf
https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=htr-001%3A1895%3A4%3A%3A1089
Liste der Brockenwirte auf der Heinrichshöhe
BearbeitenAb 1730 bis etwa 1760 gab es im Brockengebiet einen Torfabbau (Goethemoor, Torfhausmoor, Liste der Moore im Harz)[5][6], um 1730 drangen erste Torfstecher in das Brockengebiet vor, um den Torf als Brennstoff zu gewinnen. Diese Torfgewinnung bildete so die Grundlage für die Erschließung des Brockengebietes, da dort Schutz und Unterkünfte bereitgestellt werden mussten.
Johann Marholz
BearbeitenJohann Marholz gilt als erster Brockenwirt. Er bewirtete um 1750 in der 1743 errichteten Schutzhütte auf der Heinrichshöhe Torfarbeiter, Schäfer und erste Brockenreisende[7].
Johann-Peter Müller
BearbeitenJohann Peter Müller führte von 1764 bis 1769 die Hütte auf der Heinrichshöhe.
Christian Otto
BearbeitenJohann-Gottfried Reich
BearbeitenListe der Brockenwirte auf der Brockengipfel
BearbeitenJohann Friedrich Christian Gerlach
BearbeitenJohann Friedrich Christian Gerlach (19. Mai 1763–8. Januar 1834) pachtete 1800 von den Grafen zu Stolberg-Wernigerode die Wirtschaft im neu errichteten Brockenhaus. Er war der erste Brockenwirt des Brockenhauses auf dem Brockengipfel. Gerlach legte Gästebücher aus, in die sich die Besucher eintragen konnten. Ab 1810 erschienen diese Listen sogar in der Wernigeröder Zeitung und wurden später auch als Brockenstammbücher gedruckt. Er führte als Erster musikalische Veranstaltungen durch, bei denen auch getanzt wurde[8]. Gerlach führte die Wirtschaft bis zu seinem Tod 1834. [9]
Eduard Nehse
BearbeitenCarl Eduard Nehse (*1793–?†1855) wurde 1834 neuer Pächter und zweiter Wirt des Brockenhauses[10]. Er verfasste 1840 ein Buch mit einem Verzeichnis von Pflanzen und Tieren des Brocken. Als Gastwirt fing er mit sog. Dohnen jadgbare und eßbare Vogelarten, insbesondere Drosseln. Zusätzlich zur Gastwirtschaft betrieb er auch eine Poststation auf dem Brocken und machte dort meteorologische Beobachtungen und Messungen. Nehse erstellte 1849 auch eine erste detaillierte Brockenkarte[11]. Er führte das Brockenhaus bis 1850. [12] [13] [14] [15]
Emanuel Köhler
Bearbeiten- 1850-1875 Emanuel Köhler übernahm 1850.
[16] Köhler führte die meteorologischen Beobachtungen und Messungen von Luftdruck, Außentemperatur und Schneehöhe bis 1859 weiter.
Gustav Schwanecke
BearbeitenSchwanecke (*?–†1902) war von 1875–1895 Pächter und Brockenwirt[10].
Louis Brüning
Bearbeiten- 1895-1907 Brüning und Witwe
Rudolf Schade
Bearbeiten- 1908-1927 Rudolf Schade und Witwe
Walter Brüninghaus
BearbeitenFrau Beier
BearbeitenHans Steinhoff
BearbeitenSteinhoff GmbH
Bearbeiten- 2016-heute Daniel Steinhoff (1973-)[19]
Gipfelbuch der Brockenwirte
BearbeitenDie Brockenwirte führten seit xxxx ein Brockenbuch. Die Besucher des Brockens …
MATERIALSAMMLUNG
Bearbeitenhttp://www.appelhans-verlag.de/leseprobe/Brocken/files/assets/seo/page35.html
Brocken-Zeittafel
Vor 400 Millionen Jahren Entstehung des Harzgebirges, es lässt sich bestimmen durch die Gesteine des Silur und Devon. Damit ist das Harzgebirge älter als die Alpen und das Himalajagebirge.
1401 Erste urkundliche Erwähnung als „Brockenberg“
1591 Herzog Julius von Braunschweig besucht den Brocken.
1634 Johann Prätorius, Rector des Quedlinburger Gymnasiums besucht mit Schülern den Brocken.
Juli 1697 Zar Peter der Große besucht den Brocken.
1736 Graf Ernst zu Stolberg – Wernigerode lässt das Wolkenhäuschen auf dem Brocken als Schutzhütte errichten. Erst durch Schröder, ein eifriger Brockenbesteiger, erhielt es in einer Reisebeschreibung den Namen „Wolkenhäuschen“ im Jahre 1785.
1743 Graf Christian der Ältere ( 1691 – 1771) lässt auf der Heinrichshöhe das erste Gebäude errichten.
1747 Der Torfaufseher Johann Ernst Mahrholz begann auf der Heinrichshöhe mit dem ersten Gastwirtsbetrieb. Er gilt auch als Begründer der Brockenstammbücher.
24.04.1753 Der deutsche Schriftsteller und Vetter von Gotthold Ephraim Lessing, Christlob Mylius (1722 – 1754) besuchte unter Winterbedingungen den Brocken.
10.12.1777 Goethe besucht erstmals den Brocken. Sein Aufstieg erfolgte mit dem Förster Degen vom Torfhause. Bei seinen Besuchen im September 1783 und 1784 übernachtete er im Wirtshaus auf der Heinrichshöhe.
21.09.1783 Goethe besuchte den Brocken bei seiner 2. Harzreise.
03.09.1784 Goethe besuchte den Brocken bei seiner 3. Harzreise in Begleitung von Melchior Kraus.
01.06.1789 Alexander von Humboldt besucht als Student aus Göttingen den Brocken.
10.09.1800 Auf Veranlassung des Grafen Christian Friedrich ( 1746 – 1824) wurde das erste Wirtshaus auf dem Brocken fertiggestellt und vom ersten Brockenwirt Gerlach bezogen; es war ganzjährig geöffnet.
1824 Heinrich Heine besucht den Brocken und erwähnt diesen in seiner „Harzreise“.
12.05.1834 Carl Eduard Nehse wird neuer Brockenwirt; er begann mit den ersten Wetterbeobachtungen auf dem Brocken.
1835 Der steinerne Turm inmitten des Wirtshauses musste abgerissen werden. Ein neuer allein stehender Aussichtsturm wurde errichtet (58 Stufen, 50 Fuß).
1850 Neuer Brockenwirt wird Emanuel Köhler, Nehse hört auf
1854/55 Der Aussichtsturm wurde wegen Baufälligkeit abgerissen und durch einen Neubau mit viereckigem Grundriss und 54 Fuß Höhe ersetzt.
22.06.1859 Das erste Brockenhaus wurde durch einen Brand völlig zerstört.
22.10.1860 Ein neues Brockenhaus wird eröffnet. Nach einigen Erweiterungsbauten trug das Brockenhaus ab 1873 die Bezeichnung „Hotel“.
1899 Eröffnung der Brockenbahn. Schon 1898 wurden Versuchsfahrten unternommen.
1875 Neuer Brockenwirt wird Schwanecke, Köhler geht.
1882 Auf das Hotel wird noch eine Etage aufgesetzt, der Aussichtsturm wurde wegen Baufälligkeit abgerissen, der Aufbau des runden steinernen Turmes wurde begonnen.
1890 Der botanische Garten wird eröffnet.
1895 Die erste Wetterwarte, das Observatorium, wird eröffnet.
1895 Neuer Brockenwirt wird Brüning, Schwanecke hört auf.
1896 Brockenwirt Brüning stirbt mit 40 Jahren, seine Witwe macht weiter. Das Observatorium wird errichtet.
19.02.1896 Gründung des Oberharzer Ski-Klubs auf dem Brocken.
1897 Das Hotel erhielt einen Fernsprechanschluss, im Winter wurde die Leitung eingerollt.
1908 Rudolf Schade wird Brockenwirt. Das Brockenhotel war mit 80 Fremdenzimmern und 200 Betten eingerichtet.
10.12.1927 Brockenwirt Rudolf Schade stirbt, seine Witwe Charlotte führt das Hotel weiter.
06.02.1928 Das erste Flugzeug, eine Focke-Wulf, landet im Brockenschnee
1928 Vom Brocken werden mit einem 3,2 m Sender Ausbreitungsmessungen durchgeführt. Bei Reichweiten über 100 km erzielte man gute Ergebnisse.
1936 Bau des Fernsehturmes und Maschinenhauses auf dem Brocken.
1938 Die Belegschaft der Reichspost auf dem Brockensender bestand zu der Zeit aus 17 Angestellten und Arbeitern. Aufbau eines Fernseh-UKW Senders der Fa. Telefunken für 500000,– RM in der jetzigen 7.Turmetage.
01.01.1938 Inbetriebnahme der neuen Wetterwarte.
1939 Durch den Beginn des 2. Weltkrieges wurden alle Bemühungen zur Inbetriebnahme der Fernsehsendeanlage unterbrochen. Während der Kriegszeit wurden bis zu 40 Sendeanlagen für militärische Zwecke betrieben.
15.04.1945 Jeglicher Sendebetrieb auf dem Brocken wurde eingestellt.
17.04.1945 Angriff amerikanischer Jagdbomber.
20.04.1945 Gegen 13:00 Uhr eroberten amerikanische Truppen den Brocken.
27.04.1947 Abzug der amerikanischen Truppen, Bewachungsübernahme durch die Ortspolizei
https://www.geraldgloeckner.de/seiten/brocken.php
Die Geschichte des Brockens wäre unvollständig ohne die Gechichte der Brockenwirte.
Der erste Brockenwirt war der Torfaufseher Johann Ernst Mahrholtz. Er betrieb ab 1743 eine Torfstecherunterkunft auf der Heinrichshöhe, die damals als Brockenhaus galt und auch Reisenden Wetterschutz und Unterkunft gewährte. Ihm folgte Johann Peter Müller, der von 1764 bis 1769 die Hütte auf der Heinrichshöhe führte.
Friedrich Christian Gerlach führte ab 1800 das erste Gasthaus direkt auf dem Brocken, welches den schwierigen klimatischen Bedingungen und mehreren Bränden trotzend mit wenigen Unterbrechungen bis zu seiner Bombardierung im April 1945 bewirtschaftet wurde. Gerlach konnte im Jahr 1825 an manchen Tagen auf 100 und mehr Übernachtungen verweisen. Sein Nachfolger war ab 1834 Eduard Nehse. Er wurde durch erste meteorologische Messungen und Aufzeichnungen sowie die Veröffentlichung einer Wanderkarte "Wegweiser zwischen Ilsenburg und Brocken" bekannt. Auch eine Sammlung der Fremdenbücher hat er herausgegeben. Ihm folgten Emanuel Köhler (1851), Gustav Schwanecke (1875) und Luis Brüning (1896).
Ab 1907 übernahm nach einer Ausschreibung der Halberstädter Rudolf Schade die Brockenwirtschaft. Er sorgte für ersten Komfort durch Gaslicht- und Heizungsanlage sowie Wasserversorgung. Seine Witwe führte nach seinem Tod 1927 das Haus weiter. Von 1954 bis 1960 bewirtschaftete Walter Brüninghaus den Brocken, danach eine Frau Beier bis zur Sperrung des Brockens 1961.
Nach fast 30-jähriger Sperrung des Brocken für Besucherverkehr übernahm Hans Steinhoff ab dem 1. Februar 1990 - später gemeinsam mit seinem Sohn Daniel - die gastronomische Imbissbetreuung auf dem Brocken und betrieb ab dem Jahr 2000 das Brockenhotel.
Heute, nach dem Tod seines Vaters Hans am 2. Juni 2016, werden das Brockenhotel und mehrere gastronomische Einrichtungen von Daniel Steinhoff betrieben.
Literatur
Bearbeiten- Eberhard Löblich: Der Brockenwirt erzählt. 2000
- Georg von Gynz-Rekowski: Der Brocken in alten Ansichten https://www.europese-bibliotheek.nl/de/Bucher/Der_Brocken_in_alten_Ansichten/100-120860/Artikel/6
- RIEFENSTAHL , Hans (1991): Die Brockenwirte auf der Heinrichshöhe, in: Unser Harz 39, S. 23–28.
- https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=5056&CP=0&F=1&full=1
Weblinks
Bearbeiten- https://brockenwirt.de/wp-content/uploads/Brockenwirtzeitung-Ausgabe-58.pdf Brockenwirt Zeitung
- https://www.ma-shops.de/antikksm/item.php?id=6053 Notgeld
- https://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jpjournal_00000732 Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde 1886–1942
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ http://www.karlo-vegelahn.de/Unser_Harz/Unser-Harz-1991-02.jpg Unser Harz Titelbild: Die Häuser auf der Heinrichshöhe, links das Gasthaus, in der Mitte das gräfliche Gästehaus, rechts wahrscheinlich Torfschuppen. Unsignierter Linolschnitt aus der "Brockenpost 1922"
- ↑ https://www.yumpu.com/de/document/read/8088037/brocken-zeittafel-homepage-gustav-witte
- ↑ https://brockenwirt.de/ Homepage
- ↑ https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=192021
- ↑ https://www.outdooractive.com/de/poi/harz/torfabbau-im-goethemoor/15100691/
- ↑ https://www.oberharz.de/sommer/ausfluege-natur/harzer-moore
- ↑ https://www.fzp-wohin.de/ausflug/11/10_03_01.htm Ausflugstip Brocken
- ↑ https://.de/Lexikon/Brockenhexe Brockenhexe
- ↑ https://haab-digital.klassik-stiftung.de/viewer/fullscreen/117721590X/139/
- ↑ a b https://www.zobodat.at/pdf/Ornith-Jber-Heineanum_11_0055-0065.pdf Friedel Knolle: Zur vogelkundlichen Forschung auf dem Brocken. Orn. Jber. Mus. Heineanum 11 (1993): 55-65
- ↑ https://opendata.uni-halle.de/bitstream/1981185920/39226/2/240243935.pdf
- ↑ Viktor Goldschmidt: Goethe und der Brocken
- ↑ Marc Dannenbaum: Auf dem Brocken. Hexen, Harz und Heine
- ↑ https://books.google.de/books?id=eI3lDQAAQBAJ&pg=PA179&lpg=PA179&dq=brockenwirt+gerlach&source=bl&ots=u4Ae_oHV1e&sig=ACfU3U2OQOznTR4Hw-dtiyyek9f4EN9BGg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwivl-u6t4r3AhWGgf0HHe2BBMw4FBDoAXoECCQQAw#v=onepage&q=brockenwirt%20gerlach&f=false
- ↑ Riefenstahl, Hans, Die Brockenwirte auf der Heinrichshöhe
- ↑ https://www.baltic-forum.de/t1522f132-Wetterstation-Brocken.html
- ↑ https://www.goettinger-tageblatt.de/der-norden/brockenwirt-hans-steinhoff-ist-tot-6FMUSFBHP2ELKK3GW7RAT76B24.html
- ↑ https://www.focus.de/regional/sachsen-anhalt/kommunen-bronzetafel-erinnert-an-brockenwirt_id_6399109.html
- ↑ https://www.server-lesen.de/interview/auf-ein-wort-brockenwirt-daniel-steinhoff.html