Dechant-Fix
Stand: 12. Mai 2017
Meine Recherchegebiete:
01. Friedrich Wilhelm Schoen ( 1810 - 1868 ): Leben, Werk und Umfeld des akademischen Münchner Künstlers (Maler, Lithograf, Zeichner).
02. H. Litfas ( ca. 1815/20 - ca. 1900) : Leben, Werk und Umfeld des Mainzer/Berliner Künstlers (Maler, Lithograf, Zeichner).
Zu 01. FRIEDRICH WILHEM SCHOEN (andere Schreibweisen: Schön, Schon)
Er entstammte einer Wormser Beamtenfamilie, wollte aber beruflich im Gegensatz zu seinem Vater künstlerisch-handwerklich tätig werden. So begann er bereits mit 16 Jahren in Darmstadt eine Lithografenlehre. Die Fertigung von Reproduktionsgrafiken und Landkarten befriedigte ihn aber auf die Dauer nicht, sodass er als 22-jähriger nach München zog, um dort ein Kunststudium an der Akademie unter Peter v. Cornelius aufzunehmen. Obwohl er auf Grund wirtschaftlicher Nöte immer wieder sein Studium unterbrechen musste, konnte er sich doch nach dem Abschluss seines Studiums als angesehener Genremaler und Künstler in München etablieren. Hilfreich waren ihm dabei die vielen Bekanntschaften und guten Kontakte zu anderen Münchner Künstlern und seine langjährige Mitgliedschaft im Münchner Kunstverein, welche nachweisbar ist ab 1834 bis 1857. 4 Jahre davon gehörte er dem obersten Vereinsorgan, dem Verwaltungs-Ausschuß (Vorstandschaft) dieses renommierten Münchner Vereins an, welcher 1868 3.600 Mitglieder zählte. Sehr viele Angehörige des Adels und Hochadels waren, wie in dieser Zeit üblich, als Kunstfreunde ordentliche Mitglieder, ebenfalls natürlich das Bayerische Königshaus.
Zum König-Ludwig-Album leistete er zwei Beiträge. Auf zahlreichen Kunstausstellungen (München, Karlsruhe, Dresden, Köln, Bremen) wurden seine Bilder ausgestellt.
Er war der Onkel und später ab 1859 der Stiefvater von drei sehr bekannten Persönlichkeiten:
1) Freiherr Friedrich Wilhelm von Schoen (1849-1941), Fabrikant, Ehrenbürger von Worms
2) Freiherr Wilhelm Eduard Freiherr von Schoen (1851-1933), Diplomat, Botschafter in Paris, Bücherautor - siehe anderer Wikipedia-Artikel
3) Julius Schoen, Fabrikant und Industrieller in Worms
1) und 2) gründeten 1896 übrigens mit Dr. Carl von Linde (Gründer der Linde AG) die Elektrizitäts-Gesellschaft Triberg (EGT).
In diesem Zusammenhang interessiert mich auch sehr die Familiengeschichte der Freiherren von Schoen, deren Stammsitz jetzt in Oberbayern ist.
Ich sammele eifrig Material, um das "kleine" Werkverzeichnis bei Boetticher zu ergänzern/zu erweitern und ein privates Schoen-Bildarchiv aufzubauen. Boetticher waren 24 Werke bekannt. Mein Werkverzeichnis hat nach 12-jähriger Recherchearbeit 51 Nummern aufzuweisen, also 27 Werke mehr als bei Boetticher (1898) aufgeführt.
Anmerkung zum Familiennamen.
Leider wird der Familienname des FRIEDRICH WILHELM SCHOEN, immer wieder falsch angegeben und zwar mit " Schön " -
durchwegs zu finden in neuer und alter Literatur, sowie in den Katalogen der Auktionshäuser. Dies lässt sich anscheinend auch nicht mehr ändern.
Der Maler Schoen hat jedoch nie mit "ö" signiert und seine indirekte Nachkommenschaft (er blieb kinderlos) in Form der Freiherrlichen Familie schreibt sich heute noch "von Schoen".
Gerne nehme ich neue Informationen entgegen, um meine Wikipedia Artikel zu ergänzen und zu verbessern.