Börsenspiel

Börsenspiele im Internet

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Im Internet veranstaltete Börsenspiele sind zumeist an die Realität gekoppelt und können deswegen auch als Börsensimulation betrachtet werden, da sie fast ausschließlich Handelssimulationen darstellen. Als Spielprinzip dient dabei der im Spielkontext nicht beeinflussbare reale Börsenkurs. Fast alle Online-Börsenspiele basieren auf verzögerten Kursen und Handelsausführungen, wobei sich die Spiele nach Verzögerungsdauer klassifizieren lassen. Neuere Börsenspiele (um 2000) arbeiten mit 20-minütiger Verzögerung und weitaus frühere Vertreter basierten mit Tages- bzw. Wochen-Verzögerung auf den jeweiligen offiziellen Schlusskursen. Seit 2004 sind neben verzögerten Börsenspielen auch Echtzeit-Börsenspiele mit entsprechend beschleunigtem Spielfluss im Netz verfügbar.

Der Nutzen von Börsensimulationen liegt auf der Hand. Weil sich die meisten Spiel-Systeme extrem nah an der realen Börse orientieren, kann man wirklichkeitsgetreu Strategien simulieren und somit auf ihre Effizienz testen. Börsen-Anfänger haben ihrerseits die Möglichkeit, die Abläufe der Börse kennenzulernen und durch risikofreies „learning by doing“ wertvolles Broker-Wissen zu erlangen. So lassen einige Banken nicht nur zur Unterhaltung Ihre Trainees und/oder Auszubildenden an eigens eingerichteten Simulationssystemen üben und lernen.

Alle Online-Börsensimulationen verfügen über ein eigenes Ranking, das den Usern offen legt, wie gut sich Ihre Performance, also der Zuwachs in Ihrem Wertpapierdepot, im Verhältnis zu anderen Simulationsteilnehmern darstellt. Beliebt sind Monats- bzw. Runden- und Wochenrankings. Die meisten Online-Börsenspiele vergeben Preise für die vorderen Plätze; im Gegenzug wird allerdings (bei fast allen Börsensimulationen) eine kleine Startgebühr bei Anmeldung fällig.

Es gibt aber auch Börsen-Simulationen, die als Marketing-Event ausgetragen werden und zumeist nur ein bis drei Monate dauern. Die Sponsoren erlauben es hier aber, das Börsenspiel kostenfrei anzubieten und dennoch attraktive Preise bereitzustellen. Solche Marketing-Aktionen werden gerne von Banken (wie in der Vergangenheit zum Beispiel die Postbank oder Commerzbank) aber auch von den Medien (z. B. FAZ, 3sat) veranstaltet.

Eine bekannte Form der Online-Börsensimulatoren ist Börsen-Star. Von denselben Entwicklern stammt auch die Zertifikate Simulation, die in enger Kooperation mit der internationalen Bank ABN AMRO veranstaltet wird.

Neben den klassischen Börsenspielen an denen Wertpapiere gehandelt werden tauchen zu speziellen Events auch immer wieder neue Formen auf. In den letzten Jahren sind hierbei besonders Börsenspiele auf Fußballereignisse wie die Weltmeister- und Europameisterschaften oder die Bundeligasaisons zu sehen gewesen. Diese Simulationen beruhten dabei auf den Handelmodell einer ausgewogenen Börse in der Angebot und Nachfrage den Preis regelte. Verschiedentlich wurden sogar Designated Sponsors im Spiel eingesetzt und "Aktien" der Mannschaften mittels IPO unter den Mitspielern ausgelost. Ein Vertreter dieses Spieles wurde 2002 zur WM mit der HfB, OnVista, S-Broker in Frankfurt am Main entwickelt.