Noch immer gelten die Bewertungskriterien, die ich als Jurymitglied zum elften Schreibwettbewerb aufgestellt habe; siehe aber auch Wikipedia:Richtlinien:
- Inhalt
Der Inhalt des jeweiligen Artikels ist natürlich das wichtigste. Nur sachlich und fachlich richtige Artikel können platziert werden – wo über die Deutung bestimmter Passagen gestritten wird, ist dies unter Nennung aller Parteien anzugeben; auf Neutralität ist dabei jeweils zu achten. Eine der Hauptaufgaben des Autors/der Autorin ist es, den Inhalt so aufzubereiten, dass mit der einen guten Überblick über das Lemma gebenden, vielleicht sogar Neugier erweckenden Einleitung jede Leserin/jeder Leser und danach jeder halbwegs interessierte Laie etwas anfangen kann. Er sollte dabei alle wichtigen Aspekte des Lemmas angemessen darstellen, Problematisierungen auch in anderen Fachgebieten sollten dabei nicht übergangen werden – ein Forschungsüberblick ist hilfreich.
Mit dem Umfang des Lemmas und natürlich dessen Rezeption kann natürlich auch die Länge des Artikels wachsen, ein Mindest- oder Maximalmaß ist unter den oben genannten Kriterien dann unnötig. Sollte zu einem Abschnitt mehr zu sagen sein, als dies in einem günstigen Verhältnis zum restlichen Artikel stünde, ist eine Auslagerung und kurze Zusammenfassung im übergeordneten Artikel empfehlenswert; dies sollte jedoch nicht überhand nehmen.
- Sprache und Stil
Aus den oben genannten Gründen sollte der jeweilige Artikel sprachlich verständlich sein. Fachbegriffe sind so lange zu vermeiden, wie lange es keine ebenso gebräuchlichen deutschen Bezeichnungen gibt. Sonst sind sie nur mit Verlinkungen oder in Klammern angeführte Erklärungen hilfreich – ein übermäßiges, das Weiterlesen nicht fördernde Verlinken ist zu vermeiden, rote Links für relevante Lemmata möglich; das Verlinken auf BKLs ist zu vermeiden.[1] Des Weiteren sind lange Schachtelsätze zu vermeiden, schließlich soll der Leser/die Leserin dem Artikel folgen können und nicht an einer zu komplizierten Syntax scheitern (also möglichst nicht so wie ich schreiben).[2] Dabei sind logisch vertretbare Anschlüsse zu finden, ein reines Aneinanderreihen von Fakten soll vermieden werden, um ebenso den Lesefluss nicht zu behindern; Widersprüche sollten nicht auftreten. Ein gehobener wie abwechslungsreicher Stil ist vorzuziehen.
Orthographie- und Grammatikfehler können verständlicherweise auftreten, sollten aber vermieden werden (die neue deutsche Rechtschreibung ist vorzuziehen, Schweizbezogenes et al. gemäß den momentan gültigen Kriterien); Syntax- und Sinnfehler sind weniger zu akzeptieren.[3] Die in Wikipedia übliche Typographie sollte zur besseren Lesbarkeit möglichst eingehalten werden, Ungenauigkeiten diesbezüglich sind allerdings nicht entscheidend.
Bei Zitaten ist jeweils der Urheber/die Urheberin anzugeben, bei jedem fremdsprachigen Text eine Übersetzung zu ergänzen; siehe auch Literatur und Einzelnachweise.
- Bilder und ähnliche Medien
Eine passende Bebilderung ist wünschenswert, eine möglichst zeitgenössische Darstellung vorzuziehen. Wenn Freigaben nötig sein sollten, aber nicht erteilt wurden, und kein Ersatz zu finden ist, kann auch mal ein sonst entscheidendes Bild fehlen; Verlinkungen auf externe Seiten sollten dabei (und generell) nur im Abschnitt „Weblinks“ oder in Fußnoten auftauchen. Zwecks Internationalisierung ist der zu bevorzugende Dateilagerungsort Commons.
Navigationsleisten, Tabellen, Listen und sonstige Medien sollten nur dann eingesetzt werden, wenn sie sinnvoll und nicht anders zu ersetzen sind. Auch hier gilt, dass eine mediale Unterstützung gut und gewünscht ist, solange sie den Textfluss nicht stört bzw. der Inhalt verdeutlicht wird. Bildgalerien sollten dementsprechend fast ausschließlich auf Commons liegen. Eine genaue Beschriftung ist unumgänglich. Die Darstellung der Texte sollte nicht browserabhängig sein.
- Literatur und Einzelnachweise
Ein Literaturverzeichnis ist unumgänglich. Dabei ist die Literatur zu differenzieren, die man genutzt hat, und die, die zum Weiterlesen empfohlen wird, so sie nicht verarbeitet werden konnte (bei umfangreichen Themen ist dies nicht zu vermeiden). Über eine Trennung von möglicher Primärliteratur − so sie vorhanden ist − und (natürlich vorzuziehender aktueller wissenschaftlicher) Sekundärlitartur ist nachzudenken. Eine neutrale Kommentierung der Literatur kann sinnvoll sein. Die Art der Literaturnennung sollte in jedem Falle konsistent bleiben, auch in den Einzelnachweisen. Diese sollten neben Zitaten und in der Forschung umstritten Punkten, Zahlen und Ähnlichem angeben, welche Literatur für welchen Abschnitt maßgeblich genutzt wurde. Ansonsten ist dies im Literaturverzeichnis zu vermerken. Über eine Auftrennung von Anmerkungen/Fußnoten und Einzelnachweisen ist ebenso nachzudenken.
Bei unbelegten Abschnitten, auch wenn sie noch so kurz sein sollten (wobei zu kurze [wie auch zu lange] Abschnitte zu vermeiden [also der Relevanz des Abschnittes im Gesamtkontext anzupassen ist] und aussagekräftige Überschriften vorzuziehen sind), ist dem Leser/der Leserin nicht ersichtlich, aus welcher der (gewünscht) vielen Werke diese Information gezogen wurde. Dabei ist selbstverständlich eine Urheberrechtsverletzung – welcher Art auch immer – nicht zu akzeptieren, dies gilt auch für Bilder. Da eine Überreferenzierung allerdings ebenso wenig hilfreich ist, muss die Gratwanderung überzeugend sein. Eine ähnliche ist bei Weblinks zu vollziehen: Diese sollten nur dann verwendet werden, wenn es keine gleichwertige Printliteratur gibt; auf jeden Fall ist eine massenhafte Verwendung zu vermeiden.
Jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer wünsche ich viel Spaß und viel Erfolg und bedanke mich für das in mich gegenbenenfalls gesetzte Vertrauen. In einem früheren Leben habe ich übrigens mal Chemie studiert und die Redaktion hier mit gegründet. ;) Liebe Grüße, —DerHexer (Disk., Bew.) 11:21, 8. Feb. 2024 (CET) P. S.: Zwei Beispiele für meine Artikelarbeit sind Verfassungsdebatte bei Herodot und Laokoon.
- ↑ Gadgets wie der Begriffsklärungs-Check können dabei unterstützen.
- ↑ Zur Vermeidung kann https://tools.wmflabs.org/wikilint/cgi-bin/wikilint helfen; bei logisch nötigen Partikeln hat das Programm allerdings Probleme.
- ↑ Auch hierfür gibt es Programme: Wikipedia:Helferlein/Rechtschreibprüfung oder Benutzer:Revvar/RT.