Beruflicher Status ist ein sozialwissenschaftlicher Begriff. Er bezeichnet die Art der beruflichen Tätigkeit.
Begriff
BearbeitenEine einheitliche Definition besteht nicht. Laut des Standard-Thesaurus Wirtschaft des ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft wird der Begriff zur Beschreibung des Status im Beruf, des Erwerbsstatus, des Beschäftigungsstatus, des Berufsprestige und der Berufsposition benutzt. Er ist ein Unterbegriff des sozialen Status.
Unterbegriffe des beruflichen Status sind[1]
Eine Person kann mehrere berufliche Status haben. Ein klassisches Beispiel ist ein Student, der für einen Nebenjob bei einem Unternehmen als Angestellter oder Arbeiter tätig ist. In diesem Fall ist die Hauptbeschäftigung maßgeblich.
Teilweise werden die einzelnen Gruppen weiter differenziert, z.B. bei Angestellten nach der Komplexität der Aufgaben oder bei Selbständigen nach der Anzahl der bei ihnen angestellten Mitarbeiter.[2]
Verwendung
BearbeitenDer berufliche Status wird für statistische Untersuchungen verwendet, um aus Unterschieden im beruflichen Status und anderen Sachverhalten Schlusssfolgerungen zu ziehen. So wurden z.B. Zusammenhänge zwischen beruflichem Status und und anderen sozialökonomischen Variablen anhand von Mikrozensen[3], Auswirkungen des beruflichen Status auf das Kaufverhalten bei bestimmten Produkten[4][5], Einkommen und beruflicher Status im Vergleich zu anderen Beschäftigten[6] oder die Differenzierung innerhalb eines Berufs[7] untersucht. Die genaue Definition bzw. die verwendete Untergliederung unterscheidet sich dabei oft.
Auch in diversen sozialen Netzwerken kann ein beruflicher Status eingegeben werden.
Abgrenzungen
BearbeitenDa keine einheitliche Definition besteht, ist die Abgrenzung zu ähnlich gelagerten Begriffen teils schwierig.
Für die Berufsklassifikation gibt es mehrere Klassifizierungen und Systematiken nach unterschiedlichen Kriterien. Die Klassifizierung nach dem Beschäftigungsstand (Selbständige/Unselbständige) ähnelt teilweise der nach dem beruflichen Status. Internationale Klassifizierungen wie der zur Messung des beruflichen Status entwickelte International Socio-Economic Index of Occupational Status sind deutlich tiefer differenziert und untergliedern teils nach Berufen.
Das Berufsprestige bestimmt das Ansehen, das ein bestimmter Beruf oder eine Berufsgruppe in einer Gesellschaft genießt. Es ist nicht primär vom beruflichen Status abhängig. Beispielsweise verfügen Ärzte über ein hohes Berufsprestige, sie können aber Selbständige (in eigener Praxis) oder Angestellte (z.B. in einem Krankenhaus) sein. Demgegenüber haben Versicherungsvertreter ein vergleichsweise schlechtes Berufsprestige, auch wenn sie selbständig sind.[8]
Der Beschäftigungsstatus gibt an, in welchem Arbeitsverhältnis ein Mitarbeiter zu dem Unternehmen steht[9], also z.B. befristet/unbefristet, aktiv/ruhend (Wehrdienst/Elternzeit/unbezahlte Freistellung). Beschäftigte mit dem gleichen sozialen Status können den gleichen oder verschieden Beschäftigungsstatus haben und umgekehrt.
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Beruflicher Status im Standard-Thesaurus Wirtschaft des Leibnitz-Informationszentrums für Wirtschaft, abgerufen am 9. Januar 2020
- ↑ statista.com: Samsung-Kunden in Deutschland nach beruflicher Stellung heute oder früher im Vergleich mit der Bevölkerung im Jahr 2018, abgerufen am 10. Januar 2020
- ↑ www.gesis.org: Zur Umsetzung des Internationalen Sozioökonomischen Index des beruflichen Status (International Socio-economic Index of Occupational Status; ISEI) mit den Mikrozensen ab 1996, abgerufen am 9. Januar 2020
- ↑ statista.com: Samsung-Kunden in Deutschland nach beruflicher Stellung heute oder früher im Vergleich mit der Bevölkerung im Jahr 2018, abgerufen am 10. Januar 2020
- ↑ statista.com: H&M-Kunden in Deutschland nach beruflicher Stellung heute oder früher im Vergleich mit der Bevölkerung im Jahr 2019, abgerufen am 20. Januar 2020
- ↑ www.kindergartenpaedagogik.de: Einkommen und beruflicher Status von Erzieher/innen und Kinderpfleger/innen, abgerufen am 9. Januar 2020
- ↑ statista.com: Beruflicher Status von Architekten und Raumplanern in Deutschland im Jahr 2011, abgerufen am 9. Januar 2020
- ↑ www.welt.de: Versicherungsvertreter ist der unbeliebteste Beruf, vom 30. März 2010, abgerufen am 10. Januar 2020
- ↑ Definition auf www.ibo.de, abgerufen am 10. Januar 2020
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