Diala
Dieser Benutzer kommt aus Graubünden (Schweiz). |
Preguntando caminamos
Bearbeitenfragend gehen wir voran (Sprichwort der Zapatistas)
"Die Wissenschaft schreitet mittels tastender Antworten fort zu einers Reihe von zunehmend verfeinerten Fragen, die tiefer und tiefer in das eigentliche Wissen der Naturerscheinung hineinreichen." (Louis Pasteur, Zit. in Capra 1996, 57)
"Ganz gleich, wie viele Zusammenhänge wir in unsere wissenschaftliche Beschreibung eines Phänomens einbeziehen - immer werden wir gezwungen sein, andere wegzulassen. Daher können Naturwissenschaftler nie zur Wahrheit gelangen, jedenfalls nicht zur Wahrheit im Sinne einer präzisen Übereinstimmung zwischen der Beschreibung und dem beschriebenen Phänomen. In der Naturwissenschaft haben wir es stets mit begrenzten und näherungsweisen Beschreibungen der Realität zu tun. Das mag sich frustrierend anhören, aber Systemdenker beziehen Zuversicht und Kraft aus der Tatsache, dass wir immerhin häherungsweises Wissen über ein unendliches Netz von wechselseitig verknüpften Mustern erlangen können." (Capra 1996, 57)
"Sprachlich klarer ist vielleicht der Name der "Dialas", die Benennung zahlreicher Erdgeister weiblichen Geschlechtes, die dem Menschen bald gnädig helfen, ihn aber auch ganz unberechenbar verderben können. Die nächstliegende Deutung ist Dialas = Diabolas = Teufelinnen. Stimmt diese Annahme (?), hätten wir hier ein Anzeichen für den Kampf um die Christianisierung unserer Heimat. Der alte, uns unbekannte rätische Name wäre durch das abschätzige, warnende Diabolas der Christen verdrängt worden." (Bertogg 1940, 15)
"Dass Gottheiten, romanisch 'dialas', bei unseren sagenumwobenen, oft gefürchteten Steinen sich zu schaffen machen, berichtet die Rätoromanische Chrestomathie ... Die in der Erde wohnenden oder in sie hinab verschwindenden und aus ihr hervorkommenden Schlangen sind ja in verschiedenen Mythologien (z.B. der klassischen und indischen) chtonische Mächte, diese aber Fruchtbarkeit und andern Segen wirkend ... den Dialen [eignet, d.V.] die gleiche Urnatur." (Caminada 1992, 125 f.)
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Viva la Grischa, pasch e cunscienzia sin tiara!
Quellen
BearbeitenBertogg, Hercli: Evangelische Verkündigung auf rätoromanischem Boden. Eine Besinnung über die Wechselbeziehung von Religion und Muttersprache, Gotteswort und Menschenwort. Chur: Verlag Bischofberger & Co., 1940.
Caminada, Christian: Graubünden. Die verzauberten Täler. Die urgeschichtlichen Kulte und Bräuche im alten Rätien. Olten und Freiburg i. Br.: Otto Walter-Verlag, 1961 (Originalausgabe); Disentis: Desertina Verlag, 1992 (Reprint).
Capra, Fritjof: Lebensnetz. Ein neues Verständnis der lebendigen Welt. Titel der Originalausgabe: The Web of Life. Bern, München, Wien: Scherz Verlag, 1996.