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Ildefons von Arx
Ildefons von Arx

Ildefons von Arx, Urs Joseph Nicolaus von Arx, * 3. Oktober 1755 in Olten (Kt. Solothurn), † 16. Oktober 1833 in St. Gallen, war ein Mönch und Pfarrer im Kloster St. Gallen und in verschiedenen Gemeinden außerhalb des Klosters.

 
Tetradelphion-Brunnen

Nach der Schulzeit in Olten, Toggenburg und schliesslich St. Gallen trat von Arx 1773 sein Noviziat im Kloster an. Ein Jahr später legte er seine Profess ab und bekam seinen Ordensnamen Ildefons. Die Priesterweihe erhielt er 1781 in St. Gallen.[1][2]

Von Arx war ein persönlicher Freund des letzten St. Galler Abtes Pankraz Vorster, dessen Exil er wegen ihrer Opposition zu Abt Beda Angehrn teilte. Ildefons von Arx war auf Grund dieser Auseinandersetzung ab 1789 sieben Jahre lang als Pfarrer in Ebringen tätig. Hiervon zeugt noch heute der Tetradelphion-Brunnen vor dem Pfarrhaus in Ebringen, «errichtet 1790 von vier von St. Gallen nach Ebringen exilierten Mönchen, die sich links und rechts mit den ersten Silben ihrer Namen verewigten. Rechts oben auf dem Brunnen PANVOR für Pankraz Vorster, der spätere letzte Sankt Galler Fürstabt, rechts unten ILDAR für Ildefons von Arx, Verfasser der ersten Ebringer Dorfchronik.»[3] In dieser Zeit entstand die Schrift Die Geschichte der Herrschaft Ebringen, die aber erst 1860 posthum veröffentlicht wurde.

Ab 1796 leitete von Arx das Stiftsarchiv des Klosters. Während des Umbruchs im Zuge der Helvetik wurden grosse Teile der Bibliothek und des Archivs in das Kloster Mehrerau bei Bregenz ausgelagert. Pater Ildefons verblieb jedoch im Gegensatz zu seinem Kollegen dem Bibliothekar Pater Hauntinger im Kloster St. Gallen. Im Verlauf des Jahres 1798 wurde die Lage auch für die verbliebenen Kapitulare des Klosters immer unhaltbarer und trieb sie schliesslich in die Flucht. Pater Ildefons Weg führte ihn über Ebringen, WIl und Wasserburg schliesslich nach Lostorf in der Nähe seiner Heimatstadt Olten. In Olten war er dann auch mit der Organisation des Stadtarchivs beschäftigt. Diese Arbeit führte letztlich zu seiner Schrift Geschichte der zwischen der Aare und dem Jura gelegenen Landgrafschaft Buchsgau mit Hinsicht auf den Hauptort Olten.

Die Auseinandersetzungen zwischen dem Abt Pankratius und den Autoritäten des Kantons, die letztendlich in der Auflösung des Klosters am 8. Mai 1805 endeten, trieben Pater Ildefons in immer grösseren Gegensatz zu seinem Freund. Im Dezember 1805 kehrte Pater Ildefons auf Antrag des neuen Archivars Konrad Meier endlich in das Kloster zurück. Jetzt nahm er auch seine schon viel früher begonnene Arbeit zur Erforschung der Geschichte des Kantons St. Gallen wieder auf, die schliesslich 1810 bis 1813 in drei Bänden veröffentlicht wurde. 1811 folgte ihm sein Kollege Pater Hauntinger wiederum als Bibliothekar. 1819 begann Ildefons von Arx seine Mitarbeit als Autor an der Monumenta Germaniae Historica (MGH).[4][5]

1824 nach dem Tode Hauntingers wurde er von der Regierung des Kantons als Stiftbibliothekar eingesetzt. Im gleichen Jahr wurde er auch Domherr des Doppelbistums Chur-St. Gallen. 1827 Katalog heute als Cod. Sang. 1402

Zusätzlich zu all diesen Tätigkeiten hatte von Arx noch seelsorgerische und erzieherische Ämter inne. So war er seit 1813 Leiter des St. Galler Priesterseminars.

  • Geschichten des Kantons St. Gallen, Band 1, St. Gallen 1810 (Nachdr. mit einer Einf. durch Michael Vogler, Rorschach 1987, ISBN 3-85819-114-0)
  • Geschichten des Kantons St. Gallen, Band 2, St. Gallen 1811 (Nachdr. mit einer Einf. durch Michael Vogler, Rorschach 1987, ISBN 3-85819-115-9)
  • Geschichten des Kantons St. Gallen, Band 3, St. Gallen 1813 (Nachdr. mit einer Einf. durch Michael Vogler, Rorschach 1987, ISBN 3-85819-116-7)
  • als Hrsg., Reimchronik des Appenzellerkrieges - 1405, St. Gallen 1813
  • als Editor, MGH (SS) 1 S.61-65 und S. 69-85, in Georg Heinrich Pertz (Hrsg.): Annales et chronica aevi Carolini. Hannover 1826[4]
  • als Editor, MGH (SS) 2 S. 1-183, in Georg Heinrich Pertz (Hrsg.): Annales et chronica aevi Carolini. Hannover 1829[5]
  • posthum, Geschichte der zwischen der Aare und dem Jura gelegenen Landgrafschaft Buchsgau mit Hinsicht auf den Hauptort Olten, Olten 1858
  • posthum,Die Geschichte der Herrschaft Ebringen, Freiburg 1860

Siehe auch

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Literatur

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  • ohne Verfasser: Ildefons von Arx ; 1755-1833. Bibliothekar, Archivar, Historiker zu St. Gallen u. Olten. Gedenkschr. aus Anlass s. 200. Geburtstages., Olten 1957
  • Historischer Verein St. Gallen (Hrsg): P. Ildefons von Arx, der Geschichtsschreiber des Kantons St. Gallen : ein Lebensbild aus der Zeit der Umwelzung, St. Gallen 1874, Beitrag von Gerold Meyer von Knonau

Einzelnachweise

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  1. Karin Marti-Weissenbach: Arx, Ildefons von in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 2. Dezember 2009 , URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D25833.php
  2. Gerold Meyer von Knonau, P. Ildefons von Arx, St. Gallen 1874
  3. Deutsche Beschreibung des Bildes Tetradelphion–Brunnen auf WikiCommons
  4. a b MGH (SS) 1 Inhaltsverzeichnis online
  5. a b MGH (SS) 2 Inhaltsverzeichnis online
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