Dirkjot/Gitarre
engl.: guitar, ital.: chitarra, griech.: κιθάρα, (Kithara), abgeleitet von dem persischen: Setar „Dreisaiter“), franz.: guitare
Konzertgitarre
Klassifikation Chordophon (Kasten-Halslaute)
Zupfinstrument
Tonumfang
Klangbeispiel Tonleiter auf einer Konzertgitarre
Verwandte Instrumente

Cavaquinho, Ukulele, Cister, Vihuela, Bandola, als Vorläufer die Laute

Musiker
Liste von Gitarristen
Kategorie:Gitarrist

Die Gitarre (von altgriechisch κιθάρα, ursprünglich die Kithara) ist eine Kasten-Halslaute aus der Familie der Saiteninstrumente (Chordophone), die in der Regel als Zupfinstrument gespielt wird.

Die Gitarre besteht aus Korpus, der bei akustischen Instrumenten als Resonanzkörper dient, einem damit verbundenen Hals, über den die Saiten laufen und dem Kopf zur Befestigung der Saiten.

 
Klassische Gitarre in Front- und Seitenansicht, wichtige Teile beschriftet

Der Korpus dient bei Kasten-Halslauten als Resonanzkörper. Er besteht aus Decke, Zargen (Seiten) und Boden. Die Schwingung der Saiten wird über einen Steg auf die Decke übertragen und regt diese an. Um die Schwingungseigenschaften der Decke zu kontrollieren und diese zu stabilisieren, trägt die Decke eine Beleistung auf der Innenseite.

Für die Decke wird Holz verwendet, das leicht ein- und ausschwingt, häufig Fichte oder Rotzeder. Boden und Zargen hingegen sollen den Schall reflektieren. Dazu werden härtere Holzsorten verwendet, häufig Ahorn, Mahagoni oder Palisander, bei Flamencogitarren auch Zypresse.

Gitarren mit elektrischer Tonabnahme können ganz oder teilweise auf die Resonanzkörpereigenschaften des Korpus verzichten. Diese Gitarren werden oft aus einem soliden Holzblock (solidbody) gearbeitet.

An modernen Gitarren ist der Korpus auf der Diskantseite zuweilen mit einer Aussparung (cutaway) versehen, um das Erreichen der hohen Lagen zu erleichtern.

Der Hals verbindet Korpus und Kopf der Gitarre und ermöglicht das Verkürzen der Saiten durch Greifen. Wegen der vor allem bei Verwendung von Stahlsaiten auftretenden großen Zugkräfte wird der Hals häufig verstärkt, entweder durch Sperren oder durch Einarbeiten eines Halsspannstabes (trussrod).

Moderne Gitarren tragen auf dem Hals ein Griffbrett aus sehr hartem Holz (z.B. Ebenholz). In das Griffbreitt sind die Bünde im Halbtonabstand eingearbeitet.

Am Ende des Halses befindet sich der Sattel, in der Regel aus Kunststoff oder aus Knochen.

Am Kopf werden die Saiten so befestigt, dass mit Hilfe der dort angebrachten Mechanik oder [Wirbel (Bauteil)|Wirbel]] eine Stimmung des Instruments möglich ist. Der Kopf wird heute entweder massiv als Kopfplatte (mit seitenständigen Mechaniken) oder durchbrochen als Wirbelbrett (mit hinterständigen Mechaniken) ausgeführt.

Entwicklungsgeschichte

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der jetzige Artikel ist da schon ganz gut und unterteilt nach:

Vorgeschichte

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Mittelalter

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Renaissance, Barock und Romantik

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Spätgeschichte

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Ausbildung

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In deutschen Musikschulen wurden 2009 mehr als 100.000 der insgesamt rund 700.000 Schüler im Fach Gitarre (98.000) bzw. E-Gitarre (15.000) unterrichtet. Damit belegt die Gitarre Platz 2 nach der Klavierausbildung.[1]

Weitere Themen: Verweis EGTA, Bedeutung der Gitarre in Musikwettbewerben und Gitarren-Wettbewerbe.


Moderne Bauformen

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Die modernen Bauformen lassen sich unterteilen in ...

Akustische Gitarren

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Akustische Gitarren sind Gitarren mit Resonanzkörper und schwingender Decke. Die Saitenschwingung wird über den Steg auf die Decke übertragen. Die Deckenschwingung wird dann vom Resonanzkörper verstärkt.

  • Resonatorgitarre: Die Resonatorgitarre wurde in den 1930er Jahren in den USA von den Gebrüdern Dopyera entwickelt. Sie ist, wie die Westerngitarre, mit Stahlsaiten bespannt und hat einen Holz- oder Metallkorpus. Prägend ist der Metall-Resonator, der anstelle der Decke zur Schwingungsvertärkung verwendet wird.
  • "Konzertgitarre" (auch "Klassische Gitarre", englisch meist: "classical guitar"): Die moderne Konzertgitarre orientiert sich an der von Antonio de Torres im 19. Jahrhundert entwickelten Form mit einer Mensur von 650 mm und einer Sattelbreite von 52 mm. Die Konzertgitarre wird mit Nylonsaiten, selten auch mit Darm- oder Seidensaiten, bespannt. Die Saiten werden am Steg angeknüpft (Knüpfsteg). Die Decke ist innen beleistet, die Kopfplatte meist durchbrochen und mit Mechaniken mit hinterständigen Flügeln versehen. Der Klang der Konzertgitarre ist weich bis singend. Die Konzertgitarre wird häufig ohne Verstärkung gespielt, daher muss die akustische Verstärkung ("Projektion") auch für Konzertsäle ausreichend sein (einzelne Hersteller bezeichnen nur die Instrumente, die für den Konzerteinsatz geeignet sind, als "Konzertmodell"). Für verschiedene Musikstile haben sich Sonderformen entwickelt, so die Flamencogitarre oder die Siebensaitige Gitarre.
  • Westerngitarre (auch "Folkgitarre", englisch meist: "acoustic guitar"): Die Westerngitarre wurde aus der Konzertgitarre entwickelt. Um sich besser gegen andere Instrumente durchzusetzen zu können, wurden der Korpus vergrößert und statt weicher Nylon- oder Darmsaiten Stahlsaiten aufgezogen. Da Stahlsaiten bei gleicher Stimmung höhere Zugkräfte entwickeln als Darm- oder Nylosaiten, ist die Deckenbeleistung stabiler ausgelegt als bei der Konzertgitarre. Außerdem wird der Hals oftmals durch einen Stahlstab verstärkt. Die Saiten werden meist mit dem Ballende durch den Steg geführt und mit passenden Holz- oder Kunststoffsteckern befestigt. Die Kopfplatte ist in der Regel massiv und mit Mechaniken mit hinterständigen Flügeln versehen. Westerngitarren werden in verschiedenen Korpusformen hergestellt, z.B. als Dreadnought oder Jumbo. Neben rein akustischen Modellen werden im Handel viele Westerngitarren mit eingebautem Tonabnehmer und Vorverstärker angeboten.

Halbakustische Gitarren

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Halbakustische Gitarren sind Gitarren, die über einen Resonanzkörper und schwingende Decke verfügen, aber zusätzlich eine elektrische Verstärkung benötigen ... hier auch die sog. Jazzgitarre, die ja nur eine spezielle Form der Halbakustik-Gitarre ist.

Gitarren ohne Resonanzkörper (E-Gitarren)

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Gitarren ohne Resonanzkörper sind Gitarren, bei denen der Ton ausschließlich durch elektrische Verstärkung hörbar gemacht wird

  • Gitarre mit massivem Korpus (Solidbody, E-Gitarre)
  • Gitarre ohne Korpus

Stimmung, Tonumfang und Notation

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Standardstimmung

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Die Standardstimmung für sechssaitige Gitarren besteht aus den Tönen E - A - d - g - h - e'. Jede Saite klingt somit eine Quarte, das heißt fünf Halbtonschritte, höher als die nächst tiefere Saite. Eine Ausnahme ist die h-Saite, die eine große Terz und damit vier Halbtonschritte höher als die darüber liegende g-Saite klingt.

Saite
(Nr.)
Standard-
stimmung
Tonhöhe
in Hz
Standard-
Notation
Intervall zur
nächsttieferen
Saite
Merkspruch
6 E 82,41 Hz e - Eine
5 A 110,00 Hz a Quarte Alte
4 d 146,83 Hz d' Quarte Dame
3 g 196,00 Hz g' Quarte Ging
2 h 246,94 Hz h' große Terz Heringe
1 e' 329,63 Hz e'' Quarte Essen

Die Stimmung des Instruments hat unmittelbare Auswirkungen auf das praktische Stimmen der Gitarre.

Andere Stimmungen (Skordaturen)

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Neben der Standardstimmung werden auch bei der sechssaitigen Gitarre abweichende Stimmungen (Skordaturen) verwendet.

In der Offenen Stimmung (open tuning) ergeben die offenen (nicht gegriffenen) Saiten einen harmonischen Akkord, z.B.

  • Offene D-Stimmung, (D – A – d – fis – a – d’), ergibt einen D-Dur-Akkord
  • Offene G-Stimmung, (D – G – d – g – h – d’), ergibt einen G-Dur-Akkord
  • Offene E-Stimmung, (E - H - e - gis - h - e'), ergibt einen E-Dur-Akkord
  • Offene e-Stimmung, (E - H - e - g - h - e'), ergibt einen e-moll-Akkord.

Daneben existieren zahlreiche weitere Skordaturen. Häufig verwendet werden z.B.

  • Dropped D-Stimmung, D – A – d – g – h – e’, entspricht der Standardstimmung mit tiefer gestimmter sechster Saite
  • DADGAD-Stimmung, D – A – d – g – a – d’, modale Stimmung ohne Terzen.


Tonumfang

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Der Tonumfang der Gitarre richtet sich nach der Stimmung und der Auslegung des Griffbrettes. In der Standardstimmung ist der tiefste Ton E (leere Saite 6), der höchste Ton der Konzertgitarre meist h'' (19. Bund auf Saite 1, gestimmt auf e'), bei Gitarren mit Stahlsaiten auch bis e''' (24. Bund auf Saite 1, gestimmt auf e'). Der Tonumfang der Gitarre umfasst damit dreieinhalb (E-h'') bis vier (E-e''') Oktaven.

Instrumente mit erweitertem Tonumfang

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Zur Erweiterung des Tonumfanges werden Gitarren mit sieben, acht, zehn oder mehr Saiten gebaut.

Auch historische Zupfinstrumente (z. B. Pandora oder Orpheréon) verfügten zuweilen über mehr als sechs Saiten, in der Regel doppelchörig besaitet. Seit dem 19. Jahrhundert werden gezielt einchörige Instrumente mit mehr als sechs Saiten verwendet. Bekannte Beispiele sind der siebensaitige Heptachorde und der zehnsaitige Décachorde des französischen Gitarrenbauers René François Lacôte, für die die zeitgenössischen Gitarristen Ferdinando Carulli und Napoléon Coste eigene Lehrwerke verfassten.

Bekannte Interpreten auf Gitarren mit erweitertem Tonumfang sind:

Zu den Gitarren mit erweitertem Tonumfang gehören auch die Kontragitarre mit zusätzlichen Basssaiten, und spezielle Anfertigungen wie die Lautarre mit sieben bis dreizehn Saiten.

Bassinstrumente

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Bassinstrumente aus der Gitarren-Familie (E-Bass, Akustische Bassgitarre) weisen grundsätzlich die gleichen Konstruktionsmerkmale auf wie die Gitarre, sind aber in der Regel größer dimensioniert. Die Standardstimmung der viersaitigen Bässe ist, wie beim Kontrabass: ,E - ,A - G - H, der fünfsaitigen Bässe meist: ,,H - ,E - ,A - G - H.


Notation

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Notationsbeispiel im oktavierten Violinschlüssel (oben) und als Tabulatur (unten)

Die Notation für Gitarre erfolgt in der Regel im oktavierten Violinschlüssel , d.h. die Gitarre klingt eine volle Oktav tiefer als notiert. Da es auf der Gitarre möglich ist, Töne derselben Tonhöhe auf verschiedenen Saiten zu erreichen, wird mitunter als angegeben, auf welcher Saite (meist als arabische Ziffer in einem Kreis, 1 = höchste Saite, 6 = tiefste Saite) bzw. in welcher Lage (meist in römischen Ziffern) zu spielen ist. Die "Lage" bezeichnet die Position des Zeigefingers der linken Hand, aus dem sich, unter Umständen gemeinsam mit der Saitenangabe, die Positionen der übrigen Finger der linken Hand ergeben.

Alternativ ist die Notation in Tabulaturen verbreitet. Die Standardtabulatur enthält sechs Linien für die sechs Saiten. Die Zahlen auf den Linien bezeichnen den jeweils zu greifenden Bund.

Oft wird die Notation ergänzt um den Fingersatz der linken (mit 1 = Zeigefinger bis 4 = kleiner Finger) und rechten Hand (mit p = Daumen, i = Zeigefinger, m = Mittelfinger, a = Ringfinger, q = kleiner Finger) oder gitarrenspezifischen Ausführungsanweisungen für die linke (z.B. Barrée, slide, hammer-on, pull-off) und rechte Hand (z.B. Arpeggio, rasgueado).

Verbreitet sind zudem, vor allem zur Liedbegleitung, einfache Akkordsymbole, die vom Gitarristen anhand gelernter Gitarrengriffe selbst umzusetzen sind. Als Hilfestellung werden zuweilen Griffbilder angegeben.

Spieltechnik

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Gitarren für Linkshänder

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Techniken der Anschlagshand

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Techniken der Greifhand

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Einzelnachweise

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  1. Statistisches Jahrbuch der Musikschulen in Deutschland 2009, Herausgegeben vom Verband deutscher Musikschulen, 2010, S. 17