Carl Zumstein (* 26. November 1905 in Grünenbach; † 26. Juni 1993) war ein deutscher Rechtsanwalt, Politiker und Konsul. Er war während der Sonderrechtsstellung Lindaus Regierungsdirektor und Stellvertretender Kreispräsident. Später deutscher Konsul in Bregenz.

Studium & erste Tätigkeiten

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Nach dem Besuch der Volksschule in Grünenbach besuchte Carl Zumstein das Realgymnasium in München und wechselte später an das Humanistische Gymnasium in Kempten. Nach dem Abitur studierte er Jurisprudenz und Volkswirtschaft in Paris und schloss mit Doktorarbeit und Staatsexamen ab. Von 1934 bis 1936 arbeitete er als selbstständiger Rechtsanwalt in Bad Tölz und wechselte anschließend nach Berlin, wo er für den Reichsbauernführer tätig war. 1938 heiratete Carl Zumstein seine Frau. Weil sich Carl Zumstein weigerte in die NSDAP einzutreten wurde er nach Karlsruhe strafversetzt und leitete dort die Rechtsabteilung des Reichsnährstandes. Aufgrund einer schweren Kopfverletzung, die er sich auf einer Dienstreise zuzog, wurde Carl Zumstein nicht zum Militär eingezogen.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Carl Zumstein von der französischen Militärregierung zur Tätigkeit im Landwirtschaftsministerium des Landes Baden in Karlsruhe (später Freiburg) bestellt.

Regierungsdirektor im Bayerischen Kreis Lindau

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Am 13. Dezember 1946 wurde Carl Zumstein zum Kanzleichef und zum Stellvertreter von Kreispräsident Anton Zwisler im sondergestellten Bayerischen Kreis Lindau ernannt. Seine Hauptaufgaben in den ersten Jahren waren der Wiederaufbau der Verwaltung im Kreis und die Erstellung von Haushaltsplänen. Unterstützung in seiner Tätigkeit erhielt er unter anderem vom Staatspräsidenten des Landes Württemberg-Hohenzollern Dr. Gebhard Müller.

Wichtige Errungenschaften in seiner Zeit als Kanzleichef waren:

  • Sanierung von Schulen und Bau von neuen Schulgebäuden
  • Schaffung des selbstständigen Referats für Straßen- und Flußbau
  • Fertigstellung der Alpenstraße nach Oberstaufen
  • Bildung eines Forstamts, Landwirtschaftsamts, Kreisbauernverbands und einer Kraftfahrzeugzulassungsstelle
  • Wiederbeschaffung von Kirchenglocken im Kreis, da diese im Krieg eingeschmolzen wurden

Die Tätigkeit von Carl Zumstein als Regierungsdirektor endeten mit der Wiedereingliederung des Kreis Lindau an Bayern.

1956 wurde Carl Zumstein zum Konsul des deutschen Konsulats in Bregenz ernannt. Im Jahr 1961 wurde das Berufskonsulat in ein Wahlkonsulat mit besonderen Befugnissen umgewandelt.

Ehrungen

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Literatur

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  • Herbert Mader: Grünenbacher Chronik; Diesseits und jenseits der Grenze geachtet, S. 293f.