(* 05.04.1779 in Kirchheimbolanden, † 28.04.1854 in Kircheimbolanden) war Kaufmann, Grundbesitzer und Abgeordneter

Jakob Anton Brogino war Abgeordneter der Bayerischen Ständeversammlungen der 3. (1831-36) und der 5. Wahlperiode (1839-45). Von 1831-1834 war er Angehöriger der radikal-demokratischen Opposition, 1831 auf radikaler Seite Schülers, war Mitarbeiter der „Deutschen Tribüne“, Teilnehmer am Hambacher Fest sowie Angehöriger des Pressvereins [1] [2]


Beruf und Familie:

Jakob Anton führte das vom Vorfahren Jakob Anton Trombetta 1724 in der Mozartstr. 11 in Kirchheimbolanden erworbene Geschäft der Familie erfolgreich fort. Weil kinderlos, übergab er es später an seinen Schwager, in dessen Familie es blieb, bis es um 1900 an die Diakonissen verkauft wurde [3] [4]

Jakob Anton war das 11. geborene Kind von Joseph Anton Brogino (* 1735 in Berzona, Tessin, † 1793 in Kirchheimbolanden) und Maria Susanna Meletta (* 1744 in Kirchheimbolanden, † 1817 ebenda). Er war verheiratet mit Catharina Josepha Lennig (* 1789 Mainz, † 1870 Kirchheimbolanden)

Die Erstgeborene Maria Catharina Brogino (* 1762, † 1799) war verheiratet mit Peter Theodor Prestinari (* 1766 Kirn). Maria Anna Josepha Brogino (* 1768, † 1814) war verheiratet mit dem Kirchheimbolandener Kaufmann Johann Franz Köhly (* 1769, † 1827)

Die Großeltern der Kinder waren Guglielmo Brogino (* 1691 in Berzona) und Giovanna Maria Trombetta (* 1692 in Berzona). Guglielmo Brogino hatte 1723 das Kaufhaus Brogino [5] [6] in der Hauptstr. 46/48 in Göllheim erbaut, von dem aus 36 weitere Ortschaften der Umgebung mitversorgt wurden. Dieses Kaufhaus bestand bis 1800. Jakob Anton’s Vater blieb bis etwa 1786 daran beteiligt. Jakob Anton’s Vetter Peter Wilhelm Anton Brogino (*1754 Berzona, † 1829 Kirchheimbolanden) übersiedelte um 1800 nach Kirchheimbolanden und führte sein Geschäft in seinem Haus in der Mozartstr. 7 fort, wurde bald Stadtrat und 1. Adjunkt des Bürgermeisters. Er war der Großvater von Franz Joseph Pilgeram (* 1836 Kirchheimbolanden, † 1894 Mainz), dem 1. Ehrenbürger von Kirchheimbolanden


Einzelnachweise:

1. Haus der Bayerischen Geschichte. Bavarikon: https://hdbg.eu/biografien/detail/jacob-anton-brogino/5711

2. Süß, Edgar: Die Pfälzer im "Schwarzen Buch". Ein personengeschichtlicher Beitrag zur Geschichte des Hambacher Festes, des frühen pfälzischen und deutschen Liberalismus. Heidelberg 1956, S. 42 f

3. Handelsadressbuch Rheinland-Pfalz 1864: Ort: Kirchheimbolanden; Firma: Brogino, Jak. Ant.; Geschäft: Tuch-, Schnitt-, Colonialwarengeschäft und Oelmühle; Eigenthümer und Procuristen: Karl Friedrich Lennig. Procurist: Ignatz Adam Lennig

4. Gabelmann, Georg: Das Diakonissenhaus in der Kännelgass, Nr. 54, heute Mozartstr. Nr. 11. 2003

5. Weidmann, Werner: Das Kaufhaus Joseph & Wilhelm Brogino, Göllheim, Beispiel eines der überregionalen Versorung dienenden Handelsgeschäftes zu Ende des 18. Jahrhunderts. in: Schul-, Wirschafts- und Sozialgeschichte der Pfalz. Bd. 2. Arbogast 1999,  S. 375 - 392

6. Schaffer, Johann: Hausgeschichten, Vor 300 Jahren erbaut - Haus Hauptstraße 48 (in: Gellemer G´schichte, Ausgabe 1, 2023)




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